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<!-- Parent-Version: 1.77 -->

<!-- This file is automatically generated by GNUnited Nations! -->
<title>GNU-Manifest - GNU-Projekt - Free Software Foundation</title>

<!--#include virtual="/gnu/po/manifesto.translist" -->
<!--#include virtual="/server/banner.de.html" -->
<h2>GNU-Manifest</h2>

<p> <span class="intro">Das nachstehende GNU-Manifest wurde von <a
href="http://www.stallman.org/">Richard Stallman</a> 1985 geschrieben, um um
Unterstützung bei der Entwicklung des Betriebssystems <b>GNU</b> zu
bitten. Ein Teil des Textes stammt aus der <a
href="/gnu/initial-announcement">ursprünglichen Ankündigung</a> von 1983 und
wurde bis 1987 geringfügig angepasst, um neue Entwicklungen zu
berücksichtigen; seither scheint es am besten, den Text unverändert zu
belassen.</span></p>

<p><span class="intro">Seit dieser Zeit haben wir von einigen häufigen
Missverständnissen erfahren, die durch eine andere Wortwahl hätten vermieden
werden können. Seit 1993 hinzugefügte Kommentare helfen diese Punkte zu
klären.</span></p>

<p><span class="intro">Wenn Sie das <b>GNU-System</b> installieren möchten,
empfehlen wir, dass Sie eines der <a href="/p/free-sw">100%ig
Freie-Software</a>-<a href="/distros/">Distributionen von
<b>GNU/Linux</b></a> verwenden. Weitere Informationen, wie man zu GNU
beitragen kann, siehe <a href="/help/">http://www.gnu.org/help/</a>.</span></p>

<p><span class="intro">Das GNU-Projekt ist Teil der Freie-Software-Bewegung,
einer Kampagne für <a href="/philosophy/free-sw">Freiheit für die Nutzer von
Software</a>. Es handelt sich daher um einen Fehler, GNU mit dem Begriff
<em>„Open Source“</em> zu assoziieren&#160;&#8209;&#160;dieser Begriff wurde
bereits 1998 von Personen geprägt, die mit den ethischen Werten der
Freie-Software-Bewegung nicht übereinstimmten. Sie gebrauchten ihn, um einen
<a href="/philosophy/open-source-misses-the-point">unmoralischen Ansatz</a>
auf dem gleichen Gebiet zu fördern.</span></p>

<h3 id="whats-gnu">Was ist GNU? Gnu ist Nicht Unix!</h3>

<p>
   <i>GNU</i>, was für <em><span xml:lang="en" lang="en">Gnu's Not
Unix</span></em> (‚Gnu ist Nicht Unix‘) steht, ist der Name für das
vollständig unixoide Softwaresystem, das ich schreibe, um es frei an
jedermann wegzugeben, der es nutzen kann.<a href="#f1" id="f1-ref"
class="transnote">(1)</a> Einige andere Freiwillige unterstützen
mich. Beiträge in Form von Zeit, Geld, Programmen und Ausstattung werden
dringend benötigt.</p>

<p>
   Bis jetzt haben wir einen Emacs-Texteditor nebst Lisp zum Schreiben von
Editorbefehlen, einen Quelltextdebugger, einen Yacc-kompatiblen
Parsergenerator, einen Linker und etwa 35 Dienstprogramme. Ein
Kommandozeileninterpreter ist beinahe fertig. Ein neuer portabler,
optimierender C-Compiler hat sich <!--mit sich selbst--> aus seinem eigenen
Quellcode kompiliert und kann dieses Jahr freigegeben werden. Ein
anfänglicher Systemkern existiert, es werden aber noch viele Funktionen
benötigt, um Unix emulieren zu können. Sobald Systemkern und Compiler
fertiggestellt sind, wird es möglich sein, ein zur Programmentwicklung
einsatzfähiges GNU-System zu verteilen. Wir werden TeX als Textsatzsystem
einsetzen, aber auch an Nroff wird gearbeitet. Auch werden wir das freie,
portable <span xml:lang="en" lang="en">X Window System</span>
verwenden. Danach werden wir ein portables <span xml:lang="en"
lang="en">Common Lisp</span> hinzufügen, ein <span xml:lang="en"
lang="en">Empire</span>-Spiel, eine Tabellenkalkulation und hunderte
weiterer Dinge plus Online-Dokumentation. Wir hoffen, schließlich alles
Nützliche bereitstellen zu können, was normalerweise zu einem Unix-System
gehört und vieles mehr.</p>

<p>
   GNU wird in der Lage sein Unix-Programme auszuführen, aber nicht mit Unix
identisch sein. Auf Grundlage unserer Erfahrungen mit anderen
Betriebssystemen werden wir alle gebräuchlichen Verbesserungen
vornehmen. Insbesondere planen wir längere Dateinamen,
Datei-Versionsnummern, ein absturzsicheres Dateisystem, eventuell
Dateitypendungen, terminalunabhängige Anzeigeunterstützung und vielleicht
irgendwann ein Lisp-basiertes Fenstersystem, durch welches mehrere Lisp- und
gewöhnliche Unix-Programme sich einen Bildschirm teilen können. Sowohl C und
Lisp werden als Systemprogrammiersprachen verfügbar sein. Für die
Kommunikation beabsichtigen wir UUCP, MIT Chaosnet sowie Internetprotokolle
zu unterstützen.</p>

<p>
   GNU richtet sich zunächst an Rechner der 68000/16000-Klasse mit virtuellem
Speicher, weil es auf diesen am leichtesten lauffähig gemacht werden
kann. Den zusätzlichen Aufwand, es auf kleinere Rechner zu portieren,
überlassen wir jemandem, der es auf diesen verwenden will.</p>

<p>
   Um fürchterliche Verwechselungen zu vermeiden, sprechen Sie bitte das
<em>g</em> im Wort <em>GNU</em> mit aus, wenn es sich dabei um den Namen
dieses Projekts handelt.</p>

<h3 id="why-write">Warum ich GNU schreiben muss</h3>

<p>
   Ich denke, die Goldene Regel verlangt, dass, wenn ich ein Programm mag, ich
es mit Anderen gemeinsam nutzen muss, die es mögen. Softwareanbieter
hingegen wollen die Benutzer entzweien und unterwerfen, wobei sie jeden
Anwender dazu verpflichten, nicht mit anderen zu teilen. Ich weigere mich,
die Solidarität mit anderen Nutzern auf diese Weise zu brechen. Ich kann
nicht guten Gewissens eine Vertraulichkeits- oder Softwarelizenzvereinbarung
unterzeichnen. Jahrelang arbeitete ich im Labor für künstliche Intelligenz
(KI-Labor) des MIT, um solchen Tendenzen und nicht vorhandenen
Gastfreundlichkeiten  zu widerstehen, aber letzten Endes waren sie zu weit
gegangen: Ich konnte nicht in einer Institution bleiben, in der solche Dinge
gegen meinen Willen geschehen.</p>

<p>
   Damit ich weiterhin Rechner ohne Schmach benutzen kann, habe ich
beschlossen, eine genügend große Sammlung von freier Software
zusammenzustellen, so dass ich in der Lage sein werde, ohne jegliche unfreie
Software auszukommen. Ich habe beim KI-Labor gekündigt, um dem MIT keinen
rechtlichen Vorwand zu bieten, mich daran zu hindern, GNU zu verschenken.<a
href="#f2a" id="f2a-ref" class="transnote">(2)</a></p>

<h3 id="compatible">Warum wird GNU mit Unix kompatibel sein</h3>

<p>
   Unix ist nicht mein ideales System, aber es ist nicht so übel. Die
wesentlichen Eigenschaften von Unix scheinen gute zu sein, und ich denke,
dass ich fehlendes ergänzen kann, ohne die guten Eigenschaften zu
verderben. Und ein mit Unix kompatibles System wäre für viele Menschen
angenehm zu übernehmen.</p>

<h3 id="available">Wie GNU erhältlich sein wird</h3>

<p>
   GNU ist nicht in der Public Domain. Jedermanm wird erlaubt sein, GNU zu
modifizieren und weiterzugeben, aber keinem Distributor wird erlaubt sein,
die Weitergabe zu beschränken. D.&#160;h. <a
href="/philosophy/categories.html#ProprietarySoftware">proprietäre</a>
Modifikationen werden nicht erlaubt sein. Ich möchte damit sicherstellen,
dass alle Varianten von GNU frei bleiben.</p>

<h3 id="why-help">Warum viele andere Programmierer mithelfen wollen</h3>

<p>
   Ich habe viele andere Programmierer gefunden, die von GNU begeistert sind
und helfen wollen.</p>

<p>
   Viele Programmierer sind mit der Kommerzialisierung von Systemsoftware
unzufrieden. Es mag ihnen die Möglichkeit geben, mehr Geld zu verdienen,
aber es zwingt sie gleichzeitig, andere Programmierer im allgemeinen als
Gegner anstatt als Kameraden zu betrachten. Der fundamentale Akt der
Freundschaft zwischen Programmierern ist das Teilen von Programmen;
derzeitige Vermarktungspraktiken verbieten Programmierern im wesentlichen,
sich gegenseitig als Freunde zu behandeln. Der Käufer von Software hat die
Wahl zwischen Freundschaft und Gesetzestreue. Naturgemäß entscheiden viele,
dass Freundschaft für sie wichtiger ist, aber diejenigen, welche an das
Gesetz glauben, haben eine schwere Entscheidung. Sie werden zynisch und
betrachten Programmierung nur noch als eine Möglichkeit, Geld zu verdienen.</p>

<p>
   Durch die Arbeit an und mit GNU anstelle von proprietären Programmen, können
wir gleichzeitig zu jedem gastfreundlich sein und das Gesetz
befolgen. Außerdem dient GNU als inspirierendes Beispiel und Transparent,
andere zu versammeln, um sich uns beim Teilen anzuschließen. Dies vermittelt
uns ein Gefühl der Harmonie, das bei Nutzung unfreier Software unmöglich
wäre. Für rund die Hälfte der Programmierer, mit denen ich sprach, ist dies
ein entscheidendes Glücksgefühl, das durch Geld nicht ersetzt werden kann.</p>

<h3 id="contribute">Wie Sie beitragen können</h3>

<blockquote>
<p>
(Um an aktuellen Softwareaufgaben mitzuarbeiten, siehe <cite><a
href="https://fsf.org/campaigns/priority-projects">Projekte hoher
Priorität</a></cite> und <cite><a
href="https://savannah.gnu.org/people/?type_id=1">GNU-Projekte, die Hilfe
suchen</a></cite>, der allgemeinen Aufgabenliste für GNU-Software. Für
weitere Möglichkeiten der Hilfe siehe <cite><a href="/help/">Ein Leitfaden
zur Unterstützung des Betriebssystems GNU</a></cite>.)
</p>
</blockquote>

<p>
   Ich bitte Rechnerhersteller um Rechner- und Geldspenden. Einzelpersonen
bitte ich um Spenden in Form von Programmen und Mitwirkung.</p>

<p>
   Wenn Sie uns einen Rechner zur Verfügung stellen, können Sie damit rechnen,
dass GNU relativ früh darauf laufen wird. Die Rechner sollten komplette,
gebrauchsfertige Systeme sein, in einer Wohnung benutzt werden können und
keine außergewöhnliche Kühlung oder Stromversorgung benötigen.</p>

<p>
   Ich habe sehr viele Programmierer gefunden, die bereitwillig in Teilzeit zu
GNU beitragen. Für die meisten Projekte dürfte eine solche teilzeitlich
verteilte Arbeit schwierig zu koordinieren sein; die unabhängig
geschriebenen Teile würden nicht zusammenarbeiten. Aber für diese besondere
Aufgabe, Unix zu ersetzen, ist dieses Problem nicht vorhanden. Ein
komplettes Unix-System enthält hunderte von Dienstprogrammen, von denen
jedes separat dokumentiert ist. Die meisten Schnittstellenspezifikationen
werden durch Unix-Kompatibilität geregelt. Wenn jeder Mitwirkende einen
kompatiblen Ersatz für ein einzelnes Unix-Dienstprogramm schreiben kann und
dafür sorgt, dass es anstelle des Originals auf einem Unix-System
funktioniert, werden diese Dienstprogramme direkt zusammenarbeiten. Selbst
wenn wir Murphy erlauben, ein paar unerwartete Probleme zu schaffen, sollte
das Zusammensetzen dieser Komponenten eine durchführbare Aufgabe sein (der
Systemkern erfordert eine genauere Kommunikation und wird von einer kleinen,
festen Gruppe bearbeitet).</p>

<p>
   Sollte ich Geldspenden erhalten, werden mich diese in die Lage versetzen,
ein paar Personen in Voll- oder Teilzeitarbeit einzustellen. Die Gehälter
werden nicht dem Standard von Programmierern entsprechen, aber ich suche
Personen, für die das Bilden von Gemeinschaftsgeist wichtiger ist als Geld
zu verdienen. Ich betrachte dies als einen Weg, engagierten Menschen zu
ermöglichen, ihre gesamte Energie der Arbeit an GNU zu widmen, indem ich sie
von der Notwendigkeit freimache, ihren Lebensunterhalt auf andere Weise zu
verdienen.</p>

<h3 id="benefit">Warum alle Rechnerbenutzer profitieren</h3>

<p>
   Sobald GNU geschrieben ist, wird jedermann in der Lage sein, gute
Systemsoftware frei zu erhalten, so wie Luft.<a href="#f2" id="f2-ref"
class="transnote">(3)</a></p>

<p>
   Dies bedeutet mehr, als nur jedem den Preis für eine Unix-Lizenz
einzusparen. Es bedeutet, dass viel unnötige Doppelarbeit an
System-Programmieraufwand vermieden werden kann. Diese Anstrengungen können
stattdessen eingesetzt werden, um den Stand der Technik voranzubringen.</p>

<p>
   Der komplette Quelltext des Systems wird für jedermann verfügbar sein. Als
Ergebnis wird jeder Benutzer, der Änderungen im System machen muss die
Freiheit haben, diese selbst vorzunehmen, oder einen Programmierer oder eine
Firma damit beauftragt. Die Benutzer werden nicht länger von der Gnade
einzelner Programmierer oder Unternehmen abhängig sein, welche den Quelltext
besitzen und daher als einzige Änderungen vornehmen können.</p>

<p>
   Schulen können ein viel besseres pädagogisches Umfeld bieten, wenn sie die
Schüler dazu anhalten, den Code des Betriebssystems zu untersuchen und zu
verbessern. Harvards Rechnerraum verlangte eine Richtlinie, dass kein
Programm im System installiert werden durfte, dessen Quelltext nicht
öffentlich zugänglich war&#160;&#8209;&#160;und hielten dies aufrecht, indem
bestimmte Programme tatsächlich nicht installiert wurden. Ich war sehr
begeistert.</p>

<p>
   Und schließlich wird auch der Verwaltungsaufwand vermieden, zu überlegen,
wem die Systemsoftware gehört und was man damit tun darf und was nicht.</p>

<p>
   Durch Vorkehrungen, um Menschen für die Nutzung eines Programms,
einschließlich der Lizenzierung von Kopien, zahlen zu lassen, entstehen
immer gewaltige Kosten für die Gesellschaft durch den schwerfälligen
Mechanismus notwendig, um herauszufinden für wie viel (d.&#160;h. für welche
Programme) eine Person zahlen muss. Und nur ein Polizeistaat kann jeden dazu
zwingen, sie zu befolgen. Stellen Sie sich eine Raumstation vor, wo die Luft
mit großem Aufwand hergestellt werden muss: Es mag fair sein, Atemluft pro
verbrauchten Liter zu berechnen, aber die gebührenpflichtige Gasmaske, den
ganzen Tag und die ganze Nacht tragend, ist unerträglich, selbst wenn für
jeden die Berechnung der Luft erschwinglich ist. Und allgegenwärtige
Fernsehkameras, die überwachen, ob jemand die Maske abnimmt, sind
ungeheuerlich. Es ist besser, die Luftanlage mit einer Pro-Kopf-Steuer zu
finanzieren und die Masken wegzuwerfen.</p>

<p>
   Das Kopieren eines Programms oder Teile davon ist für einen Programmierer
ebenso selbstverständlich wie das Atmen, und genauso nutzbringend. Es sollte
genauso frei sein.</p>

<h3 id="rebutted-objections">Einige leicht zu entkräftende Einwände gegen die Ziele von GNU</h3>

<p id="support">
<strong><cite><q>Niemand wird es benutzen, wenn es umsonst ist, weil das
bedeutet, sich nicht auf Unterstützung verlassen zu
können.</q></cite></strong></p>

<p>
<strong><cite><q>Man muss etwas für das Programm berechnen, um Unterstützung
anbieten zu können.</q></cite></strong></p>

<p>
   Wenn man für GNU mit Dienstleistung eher bezahlen würde als GNU ohne
Dienstleistung umsonst zu erhalten, sollte ein Unternehmen, dass diese
Dienstleistung speziell für Personen anbietet, die GNU umsonst erhalten
haben, profitabel sein.<a href="#f3" id="f3-ref" class="transnote">(4)</a></p>

<p>
   Wir müssen zwischen Unterstützung in Form von echter Programmierarbeit und
Händchenhalten unterscheiden. Ersteres ist etwas, das man nicht von einem
Softwarehändler erwarten kann. Wenn Ihr Problem nicht von genügend Personen
geteilt wird, wird der Händler Ihnen sagen, Sie hätten sich verlaufen.</p>

<p>
   Wenn Ihr Unternehmen darauf angewiesen ist, sich auf Unterstützung zu
verlassen, ist der einzige Weg, alle notwendigen Quelltexte und Werkzeuge
vorliegen zu haben. Dann können Sie jede verfügbare Person beauftragen, Ihr
Problem zu lösen; Sie sind nicht Einzelnen ausgeliefert. Mit Unix ist dies
infolge des hohen Preises der Quelltexte für die meisten Unternehmen
unerschwinglich. Mit GNU wird dies leicht sein. Es ist zwar immer noch
möglich, dass keine kompetente Person zur Verfügung steht, aber dies Problem
liegt dann nicht an den Vertriebsbedingungen. GNU beseitigt nicht alle
Probleme der Welt, sondern nur bestimmte.</p>

<p>
   Gleichzeitig sind Anwender ohne Rechnerwissen auf Hilfe angewiesen: Dinge
erledigen, die sie leicht selbst tun könnten, aber nicht wissen, wie.</p>

<p>
   Solche Dienstleistungen können von Unternehmen angeboten werden, die gerade
solche Benutzerhilfen und Reparaturdienste anbieten. Wenn es stimmt, dass
Benutzer es vorziehen für ein Produkt mit Dienstleistung zu bezahlen, werden
sie auch bereit sein die Dienstleistung zu bezahlen, wenn sie das Produkt
umsonst erhalten haben. Die Dienstleistungsunternehmen werden in Qualität
und Preis miteinander konkurrieren; Benutzer nicht an ein bestimmtes
gebunden sein. In der Zwischenzeit sollten diejenigen von uns, die die
Dienstleistung nicht benötigen, in der Lage sein, das Programm zu benutzen,
ohne die Dienstleistung bezahlen zu müssen.</p>

<p id="advertising">
<strong><cite><q>Ohne Werbung kann man nicht viele Menschen erreichen, und
man muss etwas für das Programm berechnen, um dies zu
ermöglichen.</q></cite></strong></p>

<p>
<strong><cite><q>Es bringt nichts Werbung für ein Programm zu machen, was
man umsonst bekommen kann.</q></cite></strong></p>

<p>
   Es gibt viele Formen kostenloser oder kostengünstiger Werbung, die dazu
dienen kann, viele Rechnerbenutzer über so etwas wie GNU zu informieren. Es
mag stimmen, dass man mehr Benutzer von Kleinrechnern durch Werbung
erreichen kann. Wenn dies wirklich so ist, sollte ein Unternehmen, das für
die Dienstleistung wirbt, GNU gegen eine Gebühr zu kopieren und zu
versenden, erfolgreich genug sein, um damit seine Werbung und mehr zu
bezahlen. Auf diese Weise bezahlen nur die Nutzer, die von der Werbung
profitieren.</p>

<p>
   Wenn andererseits viele Personen GNU von ihren Freunden erhalten und solche
Unternehmen keinen Erfolg haben, zeigt dies, dass Werbung in Wirklichkeit
gar nicht nötig war, um GNU zu verbreiten. Warum wollen die Befürworter der
freien Marktwirtschaft nicht den freien Markt darüber entscheiden lassen?<a
href="#f4" id="f4-ref" class="transnote">(5)</a></p>

<p id="competitive">
<strong><cite><q>Mein Unternehmen benötigt ein proprietäres Betriebssystem,
um einen Wettbewerbsvorteil zu bekommen.</q></cite></strong></p>

<p>
   GNU wird keine Betriebssystemsoftware aus dem Wettbewerb entfernen. Sie
werden keinen Vorteil auf diesem Gebiet erzielen können, aber umgekehrt wird
auch Ihre Konkurrenz Sie nicht übervorteilen können. Sie werden auf anderen
Gebieten in Wettbewerb treten, während Sie auf diesem Gebiet voneinander
profitieren werden. Wenn Ihr Unternehmen vom Verkauf eines Betriebssystems
lebt, werden Sie GNU nicht mögen, aber das ist Ihr Problem. Wenn Ihr
Unternehmen anders ist, kann GNU Sie davor bewahren, in das teure Geschäft
gedrängt zu werden, Betriebssysteme zu verkaufen.</p>

<p>
   Ich würde es gerne sehen, wenn viele Hersteller und Benutzer die Entwicklung
von GNU durch Spenden unterstützen würden, um die Kosten für jeden einzelnen
zu senken.<a href="#f5" id="f5-ref" class="transnote">(6)</a></p>

<p id="deserve">
<strong><cite><q>Verdienen Programmierer nicht eine Belohnung für ihre
Kreativität?</q></cite></strong></p>

<p>
   Wenn irgendetwas eine Belohnung verdient, ist es sozialer
Beitrag. Kreativität kann ein sozialer Beitrag sein, aber nur, wenn die
Gesellschaft die Freiheit hat, die Resultate zu nutzen. Wenn Programmierer
eine Belohnung für das Schreiben innovativer Programme verdienen, müssten
sie aus demselben Grunde bestraft werden, wenn sie die Nutzung dieser
Programme einschränken.</p>

<p id="reward">
<strong><cite><q>Sollte ein Programmierer nicht eine Belohnung für seine
Kreativität verlangen dürfen?</q></cite></strong></p>

<p>
   Es ist nichts Schlechtes daran für Arbeit bezahlt zu werden oder sein
Einkommen maximieren zu wollen, solange man nicht destruktiv wird. Die zur
Zeit auf diesem Gebiet gebräuchlichen Mittel basieren auf einer Form von
Zerstörung.</p>

<p>
   Geld von Benutzern zu kassieren, indem man den Gebrauch eines Programms
einschränkt, ist destruktiv, weil die Beschränkungen die Häufigkeit und die
Wege reduziert, in denen das Programm genutzt werden könnte. Dies reduziert
den Reichtum, den die Menschheit aus dem Programm leitet. Ist die
Beschränkung eine bewusste Entscheidung, sind die schädlichen Auswirkungen
absichtliche Zerstörung.</p>

<p>
   Der Grund, weshalb ein guter Bürger keine solche destruktiven Mittel
anwendet um reicher zu werden ist, dass, wenn dies jeder täte, wir alle
durch die gegenseitige Destruktivität ärmer würden. Dies ist die Kantische
Ethik, oder die Goldene Regel. Da mir die enstehenden Konsequenzen, wenn
jeder Information hortet, nicht gefallen, bin ich verpflichtet es für falsch
zu betrachten, wenn sich einer so verhält. Insbesondere der Wunsch für die
eigene Kreativität belohnt zu werden, rechtfertigt nicht die Welt im
allgemeinen von allen oder einem Teil dieser Kreativität zu berauben.</p>

<p id="starve">
<strong><cite><q>Werden Programmierer nicht verhungern?</q></cite></strong></p>

<p>
   Ich könnte antworten, dass niemand gezwungen ist, ein Programmierer zu
sein. Die meisten von uns könnten nicht davon leben auf der Straße zu stehen
und Grimassen zu schneiden. Aber wir sind deswegen noch lange nicht dazu
verurteilt, unser Leben stehend auf der Straße zu verbringen, Grimassen
schneidend und verhungernd. Wir tun etwas anderes.</p>

<p>
   Aber das ist die falsche Antwort, weil sie die implizite Annahme des
Fragestellers akzeptiert: dass Programmierern ohne Eigentum an Software
möglicherweise kein Cent bezahlt werden würde. Vermeintlich Alles oder
Nichts.</p>

<p>
   Der wahre Grund, warum Programmierer nicht verhungern werden ist, dass es
für sie immer noch möglich sein wird, für Programmierung bezahlt zu werden;
nur halt nicht ganz so viel wie jetzt.</p>

<p>
   Eingeschränktes Kopieren ist nicht die einzige Grundlage für geschäftliche
Software. Es ist die üblichste Basis<a href="#f8" id="f8-ref"
class="transnote">(7)</a>, weil sie am meisten Geld einbringt. Wäre sie
verboten oder durch Kunden abgelehnt, würde sich das Softwaregeschäft auf
andere organisatorische Grundlagen bewegen, die zur Zeit weniger häufig
verwendet werden. Es gibt immer viele Möglichkeiten, Geschäfte zu
organisieren.</p>

<p>
   Vermutlich wird das Programmieren auf dieser neuen Grundlage nicht so
lukrativ sein, wie es jetzt ist. Aber das ist kein Argument gegen die
Änderung. Man betrachtet es im allgemeinen nicht als ungerecht, dass
VerkäuferInnen die Gehälter bekommen, die sie bekommen. Würden Programmierer
die gleichen Gehälter beziehen, wäre dies ebenfalls nicht ungerecht. (In der
Praxis würden sie auch weiterhin deutlich mehr beziehen.)</p>

<p id="right-to-control">
<strong><cite><q>Haben Menschen nicht das Recht zu kontrollieren, wie ihre
Ideen verwendet werden?</q></cite></strong></p>

<p>
<cite><q>Die Kontrolle über die Verwendung eigener Ideen</q></cite>
konstituiert in Wirklichkeit die Kontrolle über das Leben anderer Menschen,
und wird i. d. R. eingesetzt, um den Menschen das Leben zu erschweren.</p>

<p>
   Personen, die die Frage der Rechte am geistigen Eigentum<a href="#f6"
id="f6-ref" class="transnote">(8)</a> aufmerksam untersucht haben
(z.&#160;B. Anwälte) sagen, dass es kein intrinsisches Recht auf geistiges
Eigentum gibt. Die von der Regierung anerkannten Arten angeblicher Rechte am
geistigen Eigentum wurden durch besondere Rechtsvorschriften für bestimmte
Zwecke geschaffen.</p>

<p>
   Beispielsweise wurde das Patentsystem etabliert, um Erfinder zu ermutigen,
die Details ihrer Erfindungen offen zu legen. Der Zweck war die Gesellschaft
und nicht den Erfindern zu helfen. Zu jener Zeit war die Lebensdauer von 17
Jahren für ein Patent kurz verglichen mit der Geschwindigkeit des
Fortschritts. Da Patente nur für Hersteller ein Thema sind, für die die
Kosten und Aufwand eines Lizenzvertrages verglichen mit den
Produktionskosten gering sind, schaden Patente oft nicht viel. Sie behindern
die meisten Einzelpersonen, die patentierte Produkte benutzen, nicht.</p>

<p>
   Die Idee des Urheberrechts existierte früher nicht, als Autoren häufig
andere Autoren in nicht-fiktionalen Werken kopierten. Diese Praxis war
nützlich und der einzige Weg, Werke vieler Autoren haben sogar teilweise
überlebt. Das Copyright-System wurde speziell zur Förderung der
Urheberschaft erstellt. Auf dem Gebiet, für das es erfunden
wurde&nbsp;&ndash;&nbsp;Bücher, die nur auf einer Druckerpresse  ökonomisch
vervielfältigt werden konnten&#160;&#8209;&#160;schadete es wenig, und
behindert dadurch die meisten Leser nicht.</p>

<p>
   Alle geistigen Eigentumsrechte sind nur von der Gesellschaft, zu Recht oder
Unrecht, gewährte Lizenzen, weil sie glaubte, sie würde als Ganzes
profitieren. In einer bestimmten Situation jedoch müssen wir uns fragen:
Sind wir wirklich durch die Gewährung solcher Lizenzen besser gestellt?
Welche Art der Handlung erlauben wir einer Person dadurch zu tun?</p>

<p>
   Der Fall von Programmen heute unterscheidet sich sehr von Büchern von vor
hundert Jahren. Die Tatsache, dass der einfachste Weg, ein Programm zu
kopieren, von einem Mitmenschen zum Nächsten ist, die Tatsache, dass ein
Programm unterschiedlichen sowohl Quell- als auch Objektcode enthält und die
Tatsache, dass ein Programm verwendet statt gelesen und genossen wird,
bündeln sich, um eine Situation zu schaffen, in der eine Person, die ein
Urheberrecht einfordert, der Gesellschaft als Ganzes sowohl materiell als
auch spirituell schadet; eine Situation, in der eine Person kein
Urheberrecht einfordern sollte, unabhängig davon, ob es das Recht
ermöglicht.</p>

<p id="competition">
<strong><cite><q>Wettbewerb bringt Dinge dazu, besser gemacht zu
werden.</q></cite></strong></p>

<p>
   Das Paradigma von Wettbewerb ist ein Wettrennen: indem wir den Sieger
belohnen, ermuntern wir jeden dazu, schneller zu laufen. Wenn Kapitalismus
tatsächlich auf diese Weise funktioniert, ist es ein guter Job; aber seine
Verteidiger haben Unrecht mit der Annahme, es funktioniere immer so. Wenn
die Läufer vergessen, weshalb der Preis ausgesetzt wurde und unbedingt, egal
wie, gewinnen wollen, entdecken sie vielleicht andere
Strategien&#160;&#8209;&#160;wie z. B. andere Läufer anzugreifen. Wenn die
Läufer in einen Faustkampf geraten, werden sie alle den Lauf später beenden.</p>

<p>
   Proprietäre und geheime Software sind das moralische Äquivalent zu Läufern
in einem Faustkampf. Traurig zu sagen, dass der einzige vorhandene
Schiedsrichter, den wir bekommen haben, nichts gegen die Faustkämpfe
einzuwenden hat; er reguliert sie lediglich („Pro gelaufene zehn Meter darf
man einen Schuss abfeuern“). Er sollte sie stattdessen auseinanderbringen
und Läufer bereits für den Versuch eines Angriffs bestrafen.</p>

<p id="stop-programming">
<strong><cite><q>Wird ohne finanziellen Ansporn nicht jeder aufhören zu
programmieren?</q></cite></strong></p>

<p>
   Tatsächlich werden viele Menschen absolut ohne jeden finanziellen Ansporn
programmieren. Programmierung übt eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf
einige Menschen aus, in der Regel Menschen, die darin am besten sind. Es
gibt keinen Mangel an professionellen Musikern, die am Ball bleiben, obwohl
sie keine Hoffnung, haben ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.</p>

<p>
   Aber tatsächlich ist diese Frage, obwohl häufig gestellt, der Situation
nicht angemessen. Die Bezahlung für Programmierer wird nicht verschwinden,
nur weniger werden. Die richtige Frage ist also, ob jemand mit einem
reduzierten finanziellen Ansporn programmieren wird? Meine Erfahrung zeigt,
dass sie werden.</p>

<p>
   Seit mehr als zehn Jahren haben viele der weltweit besten Programmierer im
KI-Labor für weit weniger Geld gearbeitet, als sie anderswo hätten verdienen
können. Sie erhielten nicht-finanzielle Belohnungen: Ruhm und Anerkennung,
zum Beispiel. Und Kreativität ist auch Spaß, eine Belohnung in sich.</p>

<p>
   Dann gingen die meisten von ihnen, als sich eine Chance bot, dieselbe
interessante Arbeit für viel Geld zu tun.</p>

<p>
   Die Tatsachen zeigen, dass Menschen aus anderen Gründen als Reichtum
programmieren; aber wenn sich ihnen eine Chance bietet, mehr Geld zu
verdienen, werden sie es zu Recht erwarten und auch einfordern. Niedrig
zahlende Unternehmen sehen schlecht im Wettbewerb mit hoch zahlenden aus,
müssen sich aber nicht schlecht machen, wenn hoch zahlende untersagt sind.</p>

<p id="desperate">
<strong><cite><q>Wir benötigen die Programmierer unbedingt. Wenn sie
möchten, dass wir aufhören unseren Mitmenschen zu helfen, müssen wir
folgen.</q></cite></strong></p>

<p>
   Sie können niemals so verzweifelt sein, dass Sie derartigen Forderungen
nachgeben müssen. Vergessen Sie nicht: Millionen für die Verteidigung, aber
nicht einen Cent für Anerkennung!</p>

<p id="living">
<strong><cite><q>Programmierer müssen von irgendetwas
leben.</q></cite></strong></p>

<p>
   Kurzfristig ist das wahr. Es gibt jedoch viele Möglichkeiten, mit denen
Programmierer Ihren Lebensunterhalt verdienen können, ohne den Verkauf von
Programmrechten zu nutzen. Dieser Weg ist jetzt üblich, weil er
Programmierern und Geschäftsleuten das meiste Geld einbringt und nicht, weil
es der einzige Weg ist, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Es ist leicht,
andere Wege zu finden, wenn man sie finden möchte. Hier sind einige
Beispiele.</p>

<p>
   Ein Rechnerhersteller, der einen neuen Rechner einführt, zahlt für die
Portierung des Betriebssystems auf die neue Hardware.</p>

<p>
   Programmierer können auch in der Schulung, der Benutzerhilfe und der Wartung
beschäftigt werden.</p>

<p>
   Menschen mit neuen Ideen können Programme als Freeware<a href="#f7"
id="f7-ref" class="transnote">(9)</a> verbreiten, zufriedene Benutzer um
Spenden bitten oder Dienstleistungen rentabel anbieten. Ich bin einigen
Personen begegnet, die bereits erfolgreich auf diese Weise arbeiten.</p>

<p>
   Benutzer mit ähnlichen Bedürfnissen können Benutzergruppen bilden und
Beiträge zahlen. Die Gruppe würde dann Programmierfirmen damit beauftragen,
Programme zu schreiben, die die Mitglieder verwenden möchten.</p>

<p>
   Alle Arten der Entwicklung können mit einer Softwaresteuer finanziert
werden:</p>

<p>
     Angenommen, jeder, der einen Rechner kauft, muss x Prozent des Preises als
Softwaresteuer entrichten. Die Regierung gibt dieses Geld einer Agentur wie
der <span xml:lang="en" lang="en">National Science Foundation</span> (NSF),
um es für die Softwareentwicklung einzusetzen.</p>

<p>
     Wenn aber der Rechnerkäufer selbst für die Softwareentwicklung spendet, wird
die Spende mit der Softwaresteuer verrechnet. Er kann für das Projekt seiner
Wahl spenden&#160;&#8209;&#160;häufig gewählt in der Hoffnung, die fertigen
Ergebnisse verwenden zu können. Er kann eine Gutschrift für jeden
Spendenbeitrag bis zur gesamten Steuerschuld, die er zu zahlen hatte,
anrechnen lassen.</p>

<p>
     Der gesamte Steuersatz könnte durch ein Votum der Steuerzahler beschlossen
werden, entsprechend dem auf sie zu besteuernden Betrag.</p>

<p>
     Die Konsequenzen: </p>

<ul>
<li>Die rechnernutzende Gemeinschaft unterstützt die Softwareentwicklung.</li>
<li>Diese Gemeinschaft entscheidet, welches Niveau der Unterstützung
erforderlich ist.</li>
<li>Benutzer, denen es darauf ankommt, an welchen Projekten sie sich beteiligen,
können dies selbst entscheiden.</li>
</ul>
<p>
   Auf lange Sicht sind freie Programme ein Schritt in Richtung einer Welt ohne
Mangel, in der niemand hart arbeiten muss, um den Lebensunterhalt zu
verdienen. Die Menschen werden frei sein sich selbst Aktivitäten zu widmen,
die Freude machen, wie der Programmierung, nach den geforderten zehn
Wochenstunden notwendiger Aufgaben, wie beispielsweise Verwaltung,
Familienberatung, Roboterreparatur und Asteroidenprospektierung. Es wird
keine Notwendigkeit geben, von Programmierung zu leben.</p>

<p>
   Wir haben bereits die Menge an Arbeit, welche die Gesellschaft für ihre
Produktivität aufbringen muss, gewaltig reduzieren können, aber nur ein
kleiner Teil davon übertrug sich in mehr Freizeit für Arbeitnehmer, weil
jede produktive Aktivität zwangsläufig von viel unproduktiver Aktivität
begleitet wird. Die Hauptursachen dafür sind Bürokratie und gegenseitige
Kämpfe gegen die Konkurrenz. Freie Software wird diese Auswüchse auf dem
Gebiet der Softwareentwicklung stark reduzieren. Wir müssen so handeln, um
technische Fortschritte in Sachen Produktivität zu erzielen, die sich in
weniger Arbeit für uns alle äußern werden.</p>


<h3 id="footnotes">Fußnoten</h3>

<!-- The anchors do not match the actual footnote numbers because of
     revisions over time.  And if a new footnote is added, the references
     to existing footnotes that follow the new one must be changed.  -->
<ol>
<li id="f1"><a href="#f1-ref">↗</a> Diese Wortwahl war ein wenig sorglos. Die Absicht
war, dass niemand für die <em>Erlaubnis</em> zahlen muss, das GNU-System zu
benutzen. Dieses geht jedoch nicht aus der Formulierung hervor und man
interpretiert dies häufig mit den Worten, dass Kopien von GNU stets ohne
oder höchstens gegen geringes Entgelt verbreitet werden sollen. Dies war nie
die Absicht; weiter unten erwähnt das Manifest die Möglichkeit der
Erbringung von Vertriebsdienstleistungen für Unternehmen zur
Gewinnerzielung. Anschließend habe ich gelernt, sorgfältig zwischen
<em>frei</em> im Sinne von Freiheit und <em>frei</em> im Sinne von Preis zu
unterscheiden. Freie Software ist Software, deren Benutzer die Freiheit
haben, sie weiterzugeben und zu ändern. Einige werden ihre Kopien kostenlos
erhalten, andere dafür bezahlen&#160;&#8209;&#160;und wenn diese Gelder dazu
beitragen, die Software weiter zu verbessern, um so besser. Wichtig ist,
dass jedermann, der eine Kopie besitzt, auch die Freiheit beim Gebrauch
dieser Kopie mit anderen zu kooperieren hat.</li>

<li id="f2a"><a href="#f2a-ref">↗</a>  Der Ausdruck <em>verschenken</em> ist ein weiteres
Indiz dafür, dass ich noch nicht eindeutig die Frage von Preis und Freiheit
getrennt hatte. Wir empfehlen nun dieser Ausdruck zu vermeiden, wenn es um
Freie Software geht. Siehe <a
href="/philosophy/words-to-avoid.html#GiveAwaySoftware"><em>Zu vermeidende
Wörter</em></a> für weitere Informationen.</li>

<li id="f2"><a href="#f2-ref">↗</a> Dies ist eine weitere Stelle, an der ich versäumte,
sorgfältig zwischen den beiden verschiedenen Bedeutungen von <em>frei</em>
zu unterscheiden. Die Aussage ist so nicht falsch&#160;&#8209;&#160;man kann
Kopien von GNU-Software kostenlos von Freunden oder über das Internet
erhalten. Aber es lässt auf die falsche Idee schließen.</li>

<li id="f3"><a href="#f3-ref">↗</a> Inzwischen gibt es mehrere solcher Unternehmen.</li>

<li id="f4"><a href="#f4-ref">↗</a> Obwohl es sich um eine wohltätige Einrichtung und
nicht um ein Unternehmen handelt, hat die <span xml:lang="en" lang="en">Free
Software Foundation</span> seit 10&nbsp;Jahren den grössten Teil ihres
Kapitals aus der Vertriebsdienstleistung eingenommen. Sie können <a
href="/order/order.html">Artikel von der FSF bestellen</a>, um ihre Arbeit
zu unterstützen.
</li>

<li id="f5"><a href="#f5-ref">↗</a> Eine Gruppe von Rechnerfirmen hat um 1991 Kapital
angesammelt, um die Wartung des GNU C-Compilers zu unterstützen.</li>

<li id="f8"><a href="#f8-ref">↗</a> Ich glaube, ich irrte mich zu sagen, dass
proprietäre Software der häufigste Grund ist, um mit Software Geld zu
verdienen. Es scheint, dass es tatsächlich das häufigste Geschäftsmodell
wurde und die Entwicklung von benutzerdefinierter Software ist. Das bietet
nicht die Möglichkeit Mieten einzunehmen, also muss das Unternehmen
weiterhin die eigentliche Arbeit erledigen, um ständig Einnahmen zu
haben. Das benutzerdefinierte Softwaregeschäft wird weiterhin, mehr oder
weniger unverändert, in einer Freie-Software-Welt der freien Software
existieren. Deshalb erwarte ich nicht, dass die meisten bezahlten
Programmierer weniger in einer Welt der freien Software verdienen würden.</li>

<li id="f6"><a href="#f6-ref">↗</a> In den 1980ern hatte ich noch nicht erkannt wie
verwirrend es war von <em>dem Problem</em> bezüglich <em>„Geistiges
Eigentum“</em> zu sprechen. Dieser Begriff ist offensichtlich
voreingenommen; subtiler ist die Tatsache, dass er verschiedene
unterschiedliche Gesetze in einen Topf wirft, die sehr unterschiedliche
Probleme aufwerfen. Heutzutage halte ich dazu an, den Begriff <em>„Geistiges
Eigentum“</em> völlig abzulehnen, damit es andere nicht zu der Annahme
führt, dass diese Gesetze ein schlüssiges Problem lösen. Um dies eindeutig
zu trennen, werden Patente, Urheberrechte und Warenzeichen gesondert
erörtert. Siehe <a href="/philosophy/not-ipr"><cite>„Sagten Sie ‚Geistiges
Eigentum‘? Eine verführerische Illusion“</cite></a>, wie dieser Begriff
Verwechslungsgefahr und Voreingenommenheit verbreitet.</li>

<li id="f7"><a href="#f7-ref">↗</a> Anschließend lernten wir zwischen <em>Freie
Software</em> und <em>Freeware</em> zu unterscheiden. Der Begriff
<em>Freeware</em> bezeichnet Software, die Sie frei weitergegeben können,
aber in der Regel den Quellcode nicht frei untersuchen und ändern dürfen,
daher größtenteils unfreie Software ist. Siehe <a
href="/philosophy/words-to-avoid.html#Freeware"><cite>Zu vermeidende
Wörter</cite></a> für weitere Informationen.</li>

</ol>

<div class="translators-notes">

<!--TRANSLATORS: Use space (SPC) as msgstr if you don't have notes.-->
 </div>
</div>

<!-- for id="content", starts in the include above -->
<!--#include virtual="/server/footer.de.html" -->
<div id="footer">
<div class="unprintable">

<p>Bitte senden Sie allgemeine Fragen zur FSF &amp; GNU an <a
href="mailto:gnu@gnu.org">&lt;gnu@gnu.org&gt;</a>. Sie können auch die <a
href="/contact/"><span xml:lang="en" lang="en">Free Software
Foundation</span> kontaktieren</a>. Ungültige Verweise und andere
Korrekturen oder Vorschläge können an <a
href="mailto:webmasters@gnu.org">&lt;webmasters@gnu.org&gt;</a> gesendet
werden.</p>

<p>
<!-- TRANSLATORS: Ignore the original text in this paragraph,
        replace it with the translation of these two:

        We work hard and do our best to provide accurate, good quality
        translations.  However, we are not exempt from imperfection.
        Please send your comments and general suggestions in this regard
        to <a href="mailto:web-translators@gnu.org">

        &lt;web-translators@gnu.org&gt;</a>.</p>

        <p>For information on coordinating and submitting translations of
        our web pages, see <a
        href="/server/standards/README.translations.html">Translations
        README</a>. -->
Bei der Übersetzung dieses Werkes wurde mit größter Sorgfalt
vorgegangen. Trotzdem können Fehler nicht völlig ausgeschlossen
werden. Sollten Sie Fehler bemerken oder Vorschläge, Kommentare oder Fragen
zu diesem Dokument haben, wenden Sie sich bitte an unser Übersetzungsteam <a
href="mailto:web-translators@gnu.org?cc=www-de-translators@gnu.org">&lt;web-translators@gnu.org&gt;</a>.</p>
<p>Weitere Informationen über die Koordinierung und Einsendung von
Übersetzungen unserer Internetpräsenz finden Sie in der <a
href="/server/standards/README.translations">LIESMICH für Übersetzungen</a>.</p>
</div>

<!-- Regarding copyright, in general, standalone pages (as opposed to
     files generated as part of manuals) on the GNU web server should
     be under CC BY-ND 4.0.  Please do NOT change or remove this
     without talking with the webmasters or licensing team first.
     Please make sure the copyright date is consistent with the
     document.  For web pages, it is ok to list just the latest year the
     document was modified, or published.
     
     If you wish to list earlier years, that is ok too.
     Either "2001, 2002, 2003" or "2001-2003" are ok for specifying
     years, as long as each year in the range is in fact a copyrightable
     year, i.e., a year in which the document was published (including
     being publicly visible on the web or in a revision control system).
     
     There is more detail about copyright years in the GNU Maintainers
     Information document, www.gnu.org/prep/maintain. -->
<p>Copyright &copy; 1985, 1993, 2003, 2005, 2007, 2008, 2009, 2010, 2014, 2015
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<p>
Die Genehmigung zum unveränderten Kopieren und Vertreiben dieses Dokuments
mit jedem Medium wird <!--weltweit -->erteilt, sofern <ins>der vorstehende
Urheberrechtshinweis in allen Kopien des Dokuments wiedergegeben wird und
</ins>sowohl der Urheberrechtshinweis als auch dieser Genehmigungsvermerk
enthalten sind und der Distributor dem Empfänger die Berechtigung für den
Weitervertrieb gewährt, wie durch diesen Vermerk erteilt.
<br />
Modifizierte Versionen dürfen nicht gemacht werden.
</p>

<!--#include virtual="/server/bottom-notes.de.html" -->
<div class="translators-credits">

<!--TRANSLATORS: Use space (SPC) as msgstr if you don't want credits.-->
<strong>Übersetzung:</strong> Jоегg Kоhпе <a
href="https://savannah.gnu.org/projects/www-de">&lt;www-de&gt;</a>, 2011,
2013, 2014, 2015 (basiert auf einer Übersetzung von Peter Gerwinski, 2002).</div>

<p class="unprintable"><!-- timestamp start -->
Letzte Änderung:

$Date: 2016/12/03 23:44:59 $

<!-- timestamp end -->
</p>
</div>
</div>
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</html>