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<title>Danke, Larry McVoy! - GNU-Projekt - Free Software Foundation</title>

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<h2>Danke, Larry McVoy!</h2>

<p>von <strong>Richard Stallman</strong></p>

<p>
Zum ersten Mal in meinem Leben möchte ich mich bei Larry McVoy
bedanken. Indem er das Ende seiner Kampagne bekanntgab,
Freie-Software-Projekte zu verleiten, seine unfreie Software zu benutzen und
zu bewerben, beseitigte er kürzlich eine der gröẞten Schwächen der
Freie-Software-Gemeinschaft. Schon bald wird die Fortentwicklung von Linux
dieses Programm nicht mehr einsetzen und nicht länger die Botschaft
verbreiten, dass unfreie Software eine gute Sache sei, nur weil sie
vorteilhaft ist.
</p>

<p>
Meine Dankbarkeit hält sich in Grenzen, da es McVoy war, der das Problem
überhaupt erst erschuff. Dennoch schätze ich seine Entscheidung, es zu
klären.
</p>

<p>
Es gibt Tausende unfreier Programme, und die meisten verdienen außer der
Entwicklung eines freien Ersatzes keine besondere Aufmerksamkeit. Was dieses
Programm, BitKeeper, so gefährlich und anrüchig machte, war sein
Marketingansatz: hochkarätige Freie-Software-Projekte einladend es zu
benutzen, um weitere zahlende Nutzer zu gewinnen.
</p>

<p>
McVoy stellte das Programm Freie-Software-Entwicklern gratis zur
Verfügung. Das bedeutete nicht, dass es für sie <em>freie</em> Software war:
sie hatten das Privileg, sich nicht von ihrem Geld trennen zu müssen, doch
sie mussten sich von ihrer Freiheit trennen. Sie gaben die grundlegenden
Freiheiten auf, die Freie Software definieren: die Freiheit, das Programm
auszuführen wie man möchte, für jeden Zweck; die Freiheit, die
Funktionsweise des Quellcodes zu untersuchen und anzupassen wie man möchte;
die Freiheit, Kopien anzufertigen und weiterzugeben und die Freiheit,
modifizierte Versionen zu veröffentlichen.
</p>

<p>
Die Freie-Software-Bewegung sagt schon seit 1990: <cite><q>Denkt an
<q>Redefreiheit</q>, nicht an <q>Freibier</q>!</q></cite> McVoy sagte das
Gegenteil: er lud Entwickler dazu ein, sich auf den Mangel monetären Preises
zu konzentrieren, statt auf Freiheit. Ein Freie-Software-Aktivist würde
diesen Vorschlag zurückweisen, doch diejenigen in unserer Gemeinschaft, die
technischen Vorteil über Freiheit und Gemeinschaft stellen, waren anfällig
dafür.
</p>

<p>
McVoys großer Triumph war die Aneignung dieses Progamms für die Entwicklung
von Linux. Kein Freie-Software-Projekt ist besser sichtbar als Linux. Es ist
der Systemkern des GNU/Linux-Betriebssystems, einem wesentlichen
Bestandteil, und Nutzer halten Linux oft fälschlicherweise für das gesamte
System. Die Nutzung seines Programms war, wie von McVoy sicherlich geplant,
bei der Entwicklung von Linux mächtige Werbung dafür.
</p>

<p>
Es war ebenfalls, ob absichtlich oder nicht, eine mächtige politische
PR-Kampagne, der Freie-Software-Gemeinschaft mitteilend, dass Freiheit
verleugnende Software akzeptabel sei, so lange sie zweckdienlich ist. Wo
wären wir heute, hätten wir diese Einstellung 1984 gegenüber Unix gehabt?
Nirgends! Hätten wir Unix akzeptiert, anstatt uns aufzumachen es zu
ersetzen, würde nichts wie das GNU/Linux-System existieren.
</p>

<p>
Selbstverständlich hatten die Linux-Entwickler praktische Gründe für das,
was sie taten. Ich werde nicht über jene Gründe streiten; sie wissen
sicherlich, was für sie günstig gelegen ist. Doch sie haben nicht damit
gerechnet oder darauf keinen Wert gelegt, wie dies ihre Freiheit
beeinflussen würde&nbsp;&ndash;&nbsp;oder den Rest der Bemühungen der
Gemeinschaft.
</p>

<p>
Ein freier Betriebssystemkern, selbst ein komplett freies Betriebssystem,
ist nicht ausreichend, den eigenen Rechner in Freiheit nutzen zu können. Wir
brauchen Freie Software auch für alles andere. Freie Anwendungen, freie
Treiber, freie BIOS-Firmware<!-- (engl: <span xml:lang="en" lang="en">Basic
Input/Output System</span>)-->: einige dieser Projekte stoßen auf große
Hindernisse&#160;&#8209;&#160;die Notwendigkeit, Formate oder Protokolle
rückzuentwickeln oder Unternehmen unter Druck zu setzen diese zu
dokumentieren oder zu umgehen oder offenen Patentdrohungen entgegenzutreten
oder mit einem Netzeffekt wetteifern. Erfolg wird Stabilität und
Entschlossenheit erfordern. Ein besserer Betriebssystemkern ist sicherlich
wünschenswert, aber nicht auf Kosten eines geschwächten Impulses, um den
Rest der Softwarewelt zu befreien.
</p>

<p>
Als die Nutzung seines Programms strittig wurde, antwortete McVoy mit
Ablenkung. Beispielsweise versprach er es als Freie Software freizugeben,
wenn das Unternehmen das Geschäft aufgibt. Leider bringt das nichts, solange
das Unternehmen im Geschäft bleibt. Linux-Entwickler antworteten mit den
Worten: „Wir werden zu einem anderen freien Programm wechseln, wenn man ein
besseres entwickelt.“ Dies war eine indirekte Art zu sagen: „Wir haben das
Durcheinander angerichtet, aber werden es nicht bereinigen.“
</p>

<p>
Glücklicherweise betrachtete nicht jeder in der Entwicklung von Linux ein
unfreies Programm für akzeptabel, und es gab wachsenden Druck für eine freie
Alternative. Schließlich entwickelte Andrew Tridgell ein kompatibles freies
Programm, so dass Linux Entwickler nicht mehr ein unfreies Programm würden
verwenden müssen.
</p>

<p>
McVoy polterte und drohte zunächst, entschied sich aber letztendlich seinen
Ball flach zu halten und nach Hause zu gehen: er zog die Erlaubnis der
unentgeltlichen Nutzung durch Freie-Software-Projekte zurück, und
Linux-Entwickler werden zu anderer Software übergehen. Das Programm, das sie
nicht länger nutzen, wird&#160;&#8209;&#160;so lange es unfrei
ist&#160;&#8209;&#160;unethisch bleiben, doch sie werden es nicht länger
bewerben, auch nicht indem sie durch das Nutzen anderen lehren Freiheit eine
geringe Priorität beizumessen. Wir können anfangen, dieses Programm zu
vergessen.
</p>


<p>
Wir sollten nicht die Lektion vergessen, die wir daraus gelernt haben:
Unfreie Programme sind für einen selbst und die Gemeinschaft
gefährlich. Räumen Sie ihnen keinen Platz in Ihrem Leben ein!
</p>

<div class="translators-notes">

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<!--p><strong>Anmerkungen des Übersetzungsteams:</strong></p>
<ol id="transnote">
<li><ol>
<li><p><strong>Weiterführende Hintergrundinformationen:</strong></p>
<ol style="list-style-type:none">
<li id=""><a href=""></a> John Gruber, <cite>Jackass of the Week: BitMover
CEO Larry McVoy</a></cite>, unter:
https://daringfireball.net/linked/2005/10/14/mcvoy 2015. (abgerufen
2015-09-22) </li>
<li id=""><a href=""></a> Bryan O'Sullivan, <cite>Mercurial loses a
developer</a></cite>, unter: https://lwn.net/Articles/153990/. (abgerufen
2015-09-22) </li>
</ol></li>
</ol></li>
</ol--></div>
</div>

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<div id="footer">
<div class="unprintable">

<p>Bitte senden Sie allgemeine Fragen zur FSF &amp; GNU an <a
href="mailto:gnu@gnu.org">&lt;gnu@gnu.org&gt;</a>. Sie können auch die <a
href="/contact/"><span xml:lang="en" lang="en">Free Software
Foundation</span> kontaktieren</a>. Ungültige Verweise und andere
Korrekturen oder Vorschläge können an <a
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werden.</p>

<p>
<!-- TRANSLATORS: Ignore the original text in this paragraph,
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        We work hard and do our best to provide accurate, good quality
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     There is more detail about copyright years in the GNU Maintainers
     Information document, www.gnu.org/prep/maintain. -->
<p>Copyright &copy; 2005 Richard Stallman.</p>

<p>Dieses Werk ist lizenziert unter einer <a rel="license"
href="//creativecommons.org/licenses/by-nd/3.0/us/deed.de">Creative Commons
Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 Vereinigte Staaten von
Amerika</a>-Lizenz.</p>

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<div class="translators-credits">

<!--TRANSLATORS: Use space (SPC) as msgstr if you don't want credits.-->
<strong>Übersetzung:</strong> Roland Zowislo <a
href="//savannah.gnu.org/projects/www-de">&lt;www-de&gt;</a>, 2015.</div>

<p class="unprintable"><!-- timestamp start -->
Letzte Änderung:

$Date: 2017/10/25 11:30:11 $

<!-- timestamp end -->
</p>
</div>
</div>
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</html>