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author | Christian Grothoff <christian@grothoff.org> | 2020-10-11 13:29:45 +0200 |
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committer | Christian Grothoff <christian@grothoff.org> | 2020-10-11 13:29:45 +0200 |
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-rw-r--r-- | talermerchantdemos/blog/articles/de/gpl-american-way.html | 218 |
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diff --git a/talermerchantdemos/blog/articles/de/gpl-american-way.html b/talermerchantdemos/blog/articles/de/gpl-american-way.html new file mode 100644 index 0000000..8d74b4a --- /dev/null +++ b/talermerchantdemos/blog/articles/de/gpl-american-way.html @@ -0,0 +1,218 @@ +<!--#set var="ENGLISH_PAGE" value="/philosophy/gpl-american-way.en.html" --> + +<!--#include virtual="/server/header.de.html" --> +<!-- Parent-Version: 1.77 --> + +<!-- This file is automatically generated by GNUnited Nations! --> +<title>Die GNU GPL und der American Way of Life - GNU Projekt - Free Software +Foundation</title> + +<!--#include virtual="/philosophy/po/gpl-american-way.translist" --> +<!--#include virtual="/server/banner.de.html" --> +<h2>Die GNU GPL und der American Way of Life</h2> + +<p>von <strong><a href="//www.stallman.org/">Richard Stallman</a></strong></p> + +<p> +Microsoft beschreibt die <span xml:lang="en" lang="en">GNU General Public +License</span> (GPL) als eine „Open Source“-Lizenz und sagt, sie wäre gegen +die amerikanische Lebensart. Um die GNU GPL zu verstehen und zu erkennen wie +sie die amerikanische Lebensart verkörpert, muss man sich zuerst bewusst +machen, dass die GPL nicht für <span xml:lang="en" lang="en">Open Source +<ins>Software (OSS)</ins></span> entwickelt wurde.</p> +<p> +Die Open-Source-Bewegung, die 1998 begann, hat das Ziel leistungsfähige, +zuverlässige Software und verbesserte Technologie zu entwickeln, indem sie +die Öffentlichkeit zur Mitarbeit an der Softwareentwicklung einlädt. Viele +Entwickler in dieser Bewegung benutzen die GNU GPL und sind herzlich +eingeladen sie zu verwenden; aber die Ideen und die Logik hinter der GPL +können nicht in der Open-Source-Bewegung gefunden werden. Sie stammen von +höheren Zielen und Werten der Freie-Software-Bewegung.</p> +<p> +Die Freie-Software-Bewegung gibt es seit 1984, aber ihre Inspiration stammt +von den Idealen von 1776: Freiheit, Gemeinschaft und freiwillige +Kooperation. Das ist es, was zu unternehmerischer Freiheit, Meinungsfreiheit +und freier Software führt.</p> +<p> +Wie in <em>freies Unternehmertum</em> und <em>freie Meinungsäußerung</em> +bezieht sich <em>frei</em> in <em>Freie Software</em> auf Freiheit, nicht +auf den Preis; Konkret bedeutet das, dass Sie die Freiheit haben, die von +Ihnen genutzte Software zu untersuchen, zu ändern und +weiterzuverbreiten. Diese Freiheiten ermöglichen Bürgern sich selbst und +einander zu helfen und damit an einer Gemeinschaft zu partizipieren. Dem +gegenüber steht die häufigere proprietäre Software, die Benutzer hilflos +hält und voneinander trennt; die inneren Abläufe sind geheim, und Ihnen wird +untersagt, das Programm mit Ihrem Nächsten zu teilen. Leistungsfähige, +zuverlässige Software und verbesserte Technologie sind nützliche +Nebenprodukte der Freiheit, aber die Freiheit eine Gemeinschaft zu haben, +ist schon für sich allein wichtig.</p> +<p> +Wir konnten im Land der proprietären Software keine Gemeinschaft der +Freiheit aufbauen, wo jedes Programm seinen Herrscher hatte. Wir mussten ein +neues Land im virtuellen Raum schaffen: das freie Betriebssystem GNU, dass +wir 1984 zu schreiben anfingen. Als GNU 1991 fast fertig war, füllte der +Betriebssystemkern Linux von Linus Torvalds die letzte Lücke; schon bald war +das freie GNU/Linux-System verfügbar. Heute benutzen Millionen von Benutzern +GNU/Linux und genießen die Vorzüge der Freiheit und der Gemeinschaft.</p> +<p> +Ich entwarf die GNU GPL, um die Freiheiten, die <em>freie</em> Software +definieren, zu unterstützen und zu schützen ‑ um die Worte +von 1776 zu benutzen, sie stellt sie als unveräußerlichen Rechte für unter +GPL freigegebene Programme. Sie sorgt dafür, dass man die Freiheit besitzt, +ein Programm zu untersuchen, zu ändern und weiterzubreiten, indem sie +angibt, dass niemand dazu berechtigt ist, diese Freiheiten durch +Weiterverbreitung des Programms unter einer einschränkenden Lizenz +wegzunehmen.</p> +<p> +Im Interesse der Zusammenarbeit ermutigen wir andere dazu, die von uns +veröffentlichten Programme zu modifizieren und zu erweitern. Im Interesse +der Freiheit legen wir die Bedingung fest, dass diese modifizierten +Versionen unserer Programme die Freiheit ebenso respektieren müssen, wie die +ursprüngliche Version. Durch die Ablehnung von Schmarotzern ermutigen wir +zur wechselseitigen Zusammenarbeit: wer auch immer Teile unserer Software in +sein Programm einfügen will, muss uns Teile seines Programms benutzen +lassen. Niemand ist gezwungen sich unseren Klub anzuschließen, aber +diejenigen, die partizipieren wollen, müssen uns dieselbe Zusammenarbeit +anbieten, die sie von uns erhalten. Das macht das System fair.</p> +<p> +Millionen Nutzer, Zehntausende Entwickler und so große Firmen wie IBM, Intel +und Sun haben sich dazu entschieden, auf dieser Basis zu partizipieren. Aber +einige Firmen wollen die Vorteile ohne die Verpflichtungen.</p> +<p> +Von Zeit zu Zeit haben Firmen zu uns gesagt: „Wir würden eine verbesserte +Version dieses Programms schreiben, wenn Sie uns erlaube, es ohne Freiheit +freizugeben.“ Wir sagen dazu: „Nein, danke - es könnte sein, dass Ihre +Verbesserungen nützlich sind, wenn sie frei wären, aber wenn wir sie nicht +in Freiheit benutzen können, sind sie zu überhaupt nichts gut.“ Dann +appellieren sie an unsere Egos und sagen, dass unser Quellcode innerhalb +ihrer proprietären Programmen „mehr Benutzer“ haben wird. Wir antworten +darauf, dass wir die Freiheit unserer Gemeinschaft höher als eine +irrelevante Form der Popularität schätzen.</p> +<p> +Microsoft würde sicherlich gerne die Vorzüge unseres Quellcodes ohne die +Verpflichtungen haben wollen. Aber Microsoft hat noch einen anderen, weitaus +konkreteren Grund die GNU GPL anzugreifen. Microsoft ist im Allgemeinen eher +für Imitation statt Innovation bekannt. Wenn Microsoft etwas Neues macht, +ist die Absicht strategisch ‑ nicht um die Datenverarbeitung +für ihre Benutzer zu verbessern, sondern um Alternativen abzuschotten.</p> +<p> +Microsoft verwendet eine wettbewerbswidrige Strategie namens <em>Annehmen +und Erweitern</em>. Das bedeutet,dass sie mit der Technologie beginnen, die +andere einsetzen, einen kleinen Trick einbauen, der geheim ist, damit +niemand sonst ihn nachmachen kann; danach benutzen sie den geheimen Trick, +so dass nur Microsoft-Software mit anderer Microsoft-Software kommunizieren +kann. In einigen Fällen wird es dadurch schwierig, ein +Nicht-Microsoft-Programm zu benutzen, wenn andere, mit denen man arbeitet, +ein Microsoft-Programm benutzen. In anderen Fällen wird es dadurch +schwieriger, ein Nicht-Microsoft-Programm für Aufgabe A zu benutzen, wenn +ein Microsoft-Programm für aufgabe B benutzt wird. Wie auch immer: +<em>Annehmen und Erweiter</em> vergrößert die Wirkung von Microsofts +Marktmacht.</p> +<p> +Keine Lizenz kann Microsoft vom <em>Annehmen und Erweitern</em> abhalten +auszuüben, falls sie, koste es was es wolle, dazu entschlossen sind. Wenn +sie ihr eigenes Programm von Grund auf neu schreiben und nichts von unserem +Quellcode benutzen, betrifft sie die Lizenz unseres Quellcodes nicht. Aber +ein komplettes Neuschreiben ist kostspielig und schwierig, und auch +Microsoft kann das nicht ständig. Daher deren Kampagne, um uns zu überreden +von der Lizenz abzulassen, die unsere Gemeinschaft beschützt, der Lizenz, +die sie nicht sagen lässt: „Was dein ist, ist auch mein und was mein ist, +ist auch mein.“ Sie wollen, dass wir sie nehmen lassen, was auch immer sie +wollen, ohne jemals irgendetwas zurückzugeben. Sie wollen, dass wir unsere +Verteidigungen aufgeben.</p> +<p> +Aber Schutzlosigkeit ist nicht die amerikanische Lebensart. Im Land der +Krieger und der Unabhängigkeit verteidigen wir unsere Freiheit mit der GNU +GPL.</p> + +<h4>Nachtrag:</h4> + +<p> +Microsoft sagt, die GPL sei gegen „Rechte an geistigem Eigentum“. Ich habe +keine Meinung über „Rechte an geistigem Eigentum“, weil der Begriff zu weit +gefasst ist, als dass man eine sinnvolle Meinung darüber haben könnte. Es +ist ein Sammelbegriff, der Urheberrecht, Patente, Markennamen und andere +grundverschiedene Rechtsbereiche umfasst; Bereiche, die in den Gesetzen und +in ihren Wirkungen so verschieden sind, dass jede mögliche Aussage über sie +allesamt sicher einfach wäre. Um gebildet über Urheberrecht, Patente und +Markennamen nachzudenken, muss man jeweils gesondert über sie +nachdenken. Der erste Schritt ist es abzulehnen sie allesamt als „geistiges +Eigentum“ in einen Topf werfen.</p> +<p> +Meine Ansichten zum Urheberrecht darzulegen erfordern eine Stunde, aber ein +allgemeiner Grundsatz gilt: er kann nicht rechtfertigen, wichtige +öffentliche Freiheiten zu verwehren. Wie Abraham Lincoln es ausdrückte: +„Wann immer es einen Konflikt zwischen Menschen- und Eigentumsrechte gibt, +Menschenrechte müssen überwiegen.“ Eigentumsrechte sollen menschliches Wohl +voranbringen, keine Entschuldigung, um sie zu ignorieren.</p> +<div class="translators-notes"> + +<!--TRANSLATORS: Use space (SPC) as msgstr if you don't have notes.--> + </div> +</div> + +<!-- for id="content", starts in the include above --> +<!--#include virtual="/server/footer.de.html" --> +<div id="footer"> +<div class="unprintable"> + +<p>Bitte senden Sie allgemeine Fragen zur FSF & GNU an <a +href="mailto:gnu@gnu.org"><gnu@gnu.org></a>. Sie können auch die <a +href="/contact/"><span xml:lang="en" lang="en">Free Software +Foundation</span> kontaktieren</a>. Ungültige Verweise und andere +Korrekturen oder Vorschläge können an <a +href="mailto:webmasters@gnu.org"><webmasters@gnu.org></a> gesendet +werden.</p> + +<p> +<!-- TRANSLATORS: Ignore the original text in this paragraph, + replace it with the translation of these two: + + We work hard and do our best to provide accurate, good quality + translations. However, we are not exempt from imperfection. + Please send your comments and general suggestions in this regard + to <a href="mailto:web-translators@gnu.org"> + + <web-translators@gnu.org></a>.</p> + + <p>For information on coordinating and submitting translations of + our web pages, see <a + href="/server/standards/README.translations.html">Translations + README</a>. --> +Bei der Übersetzung dieses Werkes wurde mit größter Sorgfalt +vorgegangen. Trotzdem können Fehler nicht völlig ausgeschlossen +werden. Sollten Sie Fehler bemerken oder Vorschläge, Kommentare oder Fragen +zu diesem Dokument haben, wenden Sie sich bitte an unser Übersetzungsteam <a +href="mailto:web-translators@gnu.org?cc=www-de-translators@gnu.org"><web-translators@gnu.org></a>.</p> +<p>Weitere Informationen über die Koordinierung und Einsendung von +Übersetzungen unserer Internetpräsenz finden Sie in der <a +href="/server/standards/README.translations">LIESMICH für Übersetzungen</a>.</p> +</div> + +<p>Copyright © 2001 Richard Stallman.</p> + +<p>Dieses Werk ist lizenziert unter einer <a rel="license" +href="//creativecommons.org/licenses/by-nd/3.0/us/deed.de">Creative Commons +Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 Vereinigte Staaten von +Amerika</a>-Lizenz.</p> + +<!--#include virtual="/server/bottom-notes.de.html" --> +<div class="translators-credits"> + +<!--TRANSLATORS: Use space (SPC) as msgstr if you don't want credits.--> +<strong>Übersetzung:</strong> Michael Tiedtke <a +href="//savannah.gnu.org/projects/www-de"><www-de></a>, 2012, 2013. <a +href="//savannah.gnu.org/projects/www-de"><www-de></a>, 2013, 2014 +(aktualisiert).</div> + +<p class="unprintable"><!-- timestamp start --> +Letzte Änderung: + +$Date: 2017/02/01 12:01:15 $ + +<!-- timestamp end --> +</p> +</div> +</div> +</body> +</html> |