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Author: Stefan Kügel <skuegel@web.de>
Date: Wed, 19 Feb 2020 08:35:58 +0100
Ausformuliert Einleitung bis 1.2 Ausgabevorgang
Diffstat:
| M | To_Do_BaFin.lyx | | | 540 | ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++------------------- |
1 file changed, 415 insertions(+), 125 deletions(-)
diff --git a/To_Do_BaFin.lyx b/To_Do_BaFin.lyx
@@ -177,8 +177,8 @@ literal "false"
\end_inset
, wobei die Entwickler zumeist in Deutschland leben und arbeiten.
- Das Bezahlsystem soll als Kooperation zwischen der GLS Bank (Bochum) und
- Taler Systems SA betrieben werden.
+ Das Bezahlsystem soll als Kooperation zwischen der GLS Gemeinschaftsbank
+ eG (Bochum) und Taler Systems SA betrieben werden.
\end_layout
\begin_layout Standard
@@ -277,7 +277,7 @@ Die Nutzer des Taler-Bezahlsystems sollten ihre Coins wie Bargeld behandeln,
Die Nutzer können mit den Coins bezahlen bzw.
diese durch eine Rückbuchung auf ihr Girokonto wieder zurückgeben.
Falls sie kein Backup ihrer Wallet-Daten angelegt haben, können sie die
- Coins in dieser auch verlieren.
+ Coins auch verlieren.
\end_layout
\begin_layout Standard
@@ -295,7 +295,7 @@ einem Eigentumswert im Zugriffsbereich der Wallet-Besitzer
\end_layout
\begin_layout Standard
-Die Nutzung der Wallet für den Zahlvorgang in Euro-Währung gestaltet sich
+Die Nutzung des Wallet für den Zahlvorgang in Euro-Währung gestaltet sich
folgendermaßen: Der Wallet-Besitzer wählt den Exchange, der Euro anbietet,
und löst einen Abhebevorgang aus, der das Girokonto des Wallet-Besitzers
mit einer Soll-Buchung belastet und das Treuhandkonto des Exchange-Betreibers
@@ -344,7 +344,11 @@ ung unseres staatlichen und kommunalen Gemeinwesens.
status collapsed
\begin_layout Plain Layout
-Vorsichtig formulieren!
+
+\color red
+Vorsichtig formulieren
+\color inherit
+!
\end_layout
\end_inset
@@ -352,67 +356,61 @@ Vorsichtig formulieren!
\end_layout
-\begin_layout Subsubsection*
+\begin_layout Subsection*
\begin_inset Newpage newpage
\end_inset
Geschäftsmodell und Tragfähigkeit von GNU Taler
\end_layout
-\begin_layout Itemize
-0.1 Einnahmen: Transaktionsgebühren und Supportgebühren
-\end_layout
-
-\begin_layout Itemize
-0.2 Ausgaben: Personalkosten, Büro, Server/Infrastruktur, Negativzinsen (theoreti
-sch), Fahrtkosten, Marketing u.ä.
+\begin_layout Standard
+Von den Nutzern des Bezahlsystems werden Gebühren erhoben, um die zwangsläufig
+ auftretenden Betriebskosten der Exchanges zu decken sowie die Kosten der
+ Weiterentwicklung und des laufenden Supports durch Taler Systems SA.
+ Von den Gebühren, die ein Exchange-Betreiber erheben kann, muss daher ein
+ Teilbetrag den Entwicklern von Taler zugutekommen, um deren Geschäftsmodell
+ nachhaltig zu finanzieren und tragfähig zu machen.
+
\end_layout
\begin_layout Subsubsection*
-zu 0.1: Gebühren
+Einnahmen
\end_layout
\begin_layout Standard
-Von den Nutzern des Bezahlsystems werden Gebühren erhoben, welche die zwangsläuf
-ig auftretenden Betriebskosten eines Exchanges ausgleichen müssen.
- Ebenso zu decken sind die Kosten der Weiterentwicklung und des laufenden
- Supports durch Taler System SA.
- Ein Teil der Gebühren, die ein Exchange-Betreiber erhebt, muss daher den
- Entwicklern von Taler zugutekommen, um deren Geschäftsmodell tragfähig
- zu machen und nachhaltig zu finanzieren.
- Gebühren könnten beispielsweise anfallen für das Aufsetzen von Exchanges
- sowie das Customizing bei besonderen Wünschen oder Erfordernissen von Händlern.
+Auf der Einnahmenseite von Taler System SA stehen Gebührenanteile und Einnahmen
+ für den Support, den die Unternehmung gegenüber Exchange-Betreibern und
+ Verkäufern leistet, insbesondere für das delegierte Aufsetzen und Inbetriebnehm
+en von Exchanges sowie für das Customizing von POS-Schnittstellen bei speziellen
+ Wünschen oder Erfordernissen von Verkäufern.
\end_layout
-\begin_layout Standard
-Gebühren können sowohl auf Flussgrößen (z.B.
- auf bewegte Geldmengen bei Abhebevorgängen und Ausgabevorgängen) als auch
- auf Bestandsgrößen (Guthaben auf Treuhandkonten) erhoben werden.
- Die Gebühren auf Flussgrößen werden
-\begin_inset CommandInset ref
-LatexCommand vref
-reference "subsec: GEBÜHREN"
-plural "false"
-caps "false"
-noprefix "false"
-
-\end_inset
-
- beschrieben.
- Rechtliche Grundlage für Gebühren sind die Allgemeinen Geschäftsbedingungen
- der Exchange-Betreiber, aber auch Verfügungen der Zentralbanken mit Gesetzescha
-rakter (Stichwort negative Zinssätze in der Währung, in welcher der Exchange
- betrieben wird).
+\begin_layout Subsubsection*
+Ausgaben
\end_layout
\begin_layout Standard
-Durch die Anwendung positiver Zinssätze können auf Guthaben Zinsen gutgeschriebe
-n werden.
-
+Auf der Ausgabenseite trägt Taler Systems SA Personalkosten, Infrastrukturkosten
+ (z.B.
+ für Server und Arbeitsplatzrechner) und Kosten für den laufenden Betrieb
+ der Unternehmung (Büromieten, Energie, Fahrtkosten, Marketing u.ä).
+\end_layout
+
+\begin_layout Subsubsection*
+
+\color red
+Alleinstellungsmerkmale
\end_layout
\begin_layout Standard
-[...]
+Für ein langzeitiges Bestehen des Bezahlsystems und eine stetige Supportleistung
+ ist es vorteilhaft, wenn Alleinstellungsmerkmale bestehen, die Taler vor
+ allen anderen Systemen auszeichnen.
+ Neben der schon angesprochenen unterschiedlichen Behandlung von Geld\SpecialChar softhyphen
+strömen
+ auf Käufer- und Verkäuferseite sind dies der minimale Verbrauch von Energie
+ für alle Buchungsvorgänge, ein niedriges Kostenniveau, Internet-weite Verfügbar
+keit und hohe Transaktionsgeschwindigkeit.
\end_layout
\begin_layout Subsection*
@@ -420,23 +418,13 @@ n werden.
\end_inset
1.
- USE CASES, die zu beschreiben wären (aka
-\begin_inset Quotes gld
-\end_inset
-
-user stories
-\begin_inset Quotes grd
-\end_inset
-
- oder
-\begin_inset Quotes gld
-\end_inset
-
-Geschäftsvorfälle
-\begin_inset Quotes grd
-\end_inset
+ USE CASES (Geschäftsvorfälle):
+\end_layout
-):
+\begin_layout Standard
+Dieses Kapitel widmet sich den Geschäftsvorfällen des Bezahlsystems.
+ Beschrieben werden hier die grundlegenden Verfahren (Abhebevorgang und
+ Bezahlvorgang, Rückerstattungen und Marktaustritt von Exchange-Betreibern).
\end_layout
\begin_layout Subsubsection*
@@ -450,11 +438,11 @@ name "subsec: Abhebevorgang"
\end_layout
\begin_layout Subsubsection*
-A Abhebevorgang
+1.1 Abhebevorgang
\end_layout
-\begin_layout Itemize
-A 1 Regulärer Abhebevorgang vom Girokonto =
+\begin_layout Standard
+Mit dem Abhebevorgang beginnt die
\begin_inset Quotes gld
\end_inset
@@ -462,11 +450,26 @@ Inwertsetzung
\begin_inset Quotes grd
\end_inset
- von Coins in einer Wallet
+ von Coins in einem Wallet.
+ Dieser Vorgang besteht aus der Soll-Buchung eines (Giro-)Kontos in Fiatwährung,
+ der entsprechenden Haben-Buchung des Treuhandkontos eines Exchange-Betreibers
+ und der Bildung einer
+\begin_inset Quotes gld
+\end_inset
+
+Reserve
+\begin_inset Quotes grd
+\end_inset
+
+ im Exchange mit signierten Coins, welche das Ziel-Wallet schließlich abruft.
\end_layout
-\begin_layout Itemize
-A 2
+\begin_layout Standard
+Taler ermöglicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt den Abhebevorgang auf der Webseite
+ einer Geschäftsbank oder an einem Geldautomaten sowie die webbasierte Buchung
+ mithilfe einer Browser-Erweiterung.
+ Weitere Implementierungen sind angedacht oder bereits in Entwicklung.
+ Einen speziellen automatisierten Abhebevorgang stellt das sogenannte
\begin_inset Quotes gld
\end_inset
@@ -474,78 +477,238 @@ Tipping
\begin_inset Quotes grd
\end_inset
- von Webseiten an die Besucher für geringwertige Aufwandsentschädigungen
- (z.B.
- als Anreiz, Daten in Formulare einzutragen, Kundenrezensionen zu verfassen,
- Bewertungen von Artikeln abzugeben)
+ durch Webseiten dar.
+\end_layout
+
+\begin_layout Itemize
+A 1 Regulärer Abhebevorgang vom Girokonto
+\end_layout
+
+\begin_layout Itemize
+A 2 Tipping von Webseiten als geringwertige Aufwandsentschädigung
\end_layout
\begin_layout Subsubsection*
-Zu A 1: Detaillierte Beschreibung des Abhebevorgangs
+Zu A 1: Regulärer Abhebevorgang
\end_layout
\begin_layout Itemize
-Die Bank-Webseite oder ein ATM-Geldautomat erzeugt entweder einen QR-Code,
- der mit einem digitalen Endgerät eingelesen wird, oder führt den Kunden
- webbasiert weiter durch den Vorgang mithilfe einer Browser-Erweiterung
+Der Abhebevorgang beginnt immer mit der Anmeldung eines Wallet-Besitzers
+ bei seiner Geschäftsbank mittels Eingabe von Kennung bzw.
+ Einführen von Karte und PIN-Eingabe.
+ Der Nutzer wählt dann auf der Webseite der Geschäftsbank oder am ATM-Geldautoma
+ten das Taler-Bezahlsystem und bestimmt in der angebotenen Währung die Geldmenge
+, die auf das persönliche Wallet gebucht werden soll.
+\end_layout
+
+\begin_layout Itemize
+Die Webseite der Bank bzw.
+ der Geldautomat erzeugt aus diesen Nutzerangaben einen QR-Code, den der
+ Nutzer mit einem digitalen Endgerät (Smartphone) einliest.
+
\end_layout
\begin_layout Itemize
Von der Wallet-Software wird aus dem QR-Code eine https-URL ausgelesen,
- diese zeigt auf den Server der Bank.
- Die Wallet macht eine get-Anfrage an diese URL und erfährt durch diese
- den vom Kunden gewünschten Betrag in der von ihm gewählten Währung und
- zeigt mindestens einen Exchange oder eine Liste von Exchanges mit einem
- vorgeschlagenen Exchange (an erster Stelle stünde ein vom Betreiber präferierte
-r Exchange)
+ die auf den Server der Bank zeigt.
+ Das Wallet macht eine get-Anfrage an diese URL und erfährt durch diese
+ den vom Kunden gewünschten Betrag in der gegebenen Währung und zeigt mindestens
+ einen Exchange in einer Liste an (in dieser stünde an erster Stelle der
+ von der Geschäftsbank präferierte Exchange).
\end_layout
\begin_layout Itemize
-Die Wallet erzeugt mit dem EDDSA-Kryptoverfahren die Credentials (Zugangsberecht
-igung) dieses Abhebevorgangs mit einem privaten und einem öffentlichen Schlüssel
+Der Nutzer kann an dieser Stelle den Exchange auswählen.
\end_layout
\begin_layout Itemize
-Dem Kunden wird nochmals der Betrag und die Auswahl von Exchanges (mit dem
- von der Bank präferierten Exchange an erster Stelle) angezeigt
+Das Wallet erzeugt mit dem EdDSA-Kryptoverfahren die Credentials des Abhebevorga
+ngs mit einem privaten und einem öffentlichen Schlüssel (Zugangsberechtigung,
+ eindeutiger Identifier).
\end_layout
\begin_layout Itemize
-Der Kunde muss bestätigen, dass der Abhebevorgang nun ausgelöst werden soll
- und teilt der Bank den von ihm ausgewählten Exchange mit
+Dem Nutzer wird nochmals der Betrag und der gewählte Exchange angezeigt.
\end_layout
\begin_layout Itemize
-Die nun folgende Anfrage der Wallet (Post-Request) enthält den Public Key
- und damit den öffentlichen Teil der Zugangsberechtigung, um auf die Reserve
- zugreifen zu können, die in der Exchange-Datenbank entsteht
+Der Nutzer muss bestätigen, dass der Abhebevorgang nun ausgelöst werden
+ soll.
\end_layout
\begin_layout Itemize
-Status-URL zum Prüfen, dass der Abhebevorgang korrekt läuft (Sitzungsnummer
- des Vorgangs mit der Bank)
+Die nun folgende post-Anfrage des Wallet teilt der Geschäftsbank den ausgewählte
+n Exchange und den Reserve Public Key mit.
\end_layout
\begin_layout Itemize
-Reserve Public Key zum Prüfen der Verbindung zwischen Wallet und Exchange
+Der Reserve Public Key dient einerseits zum Prüfen der korrekten Verbindung
+ zwischen Wallet und Exchange, andererseits als öffentlicher Teil der Zugangsber
+echtigung.
+ Damit kann in der Datenbank des gewählten Exchange eine Reserve über den
+ Betrag der Girokontoüberweisung entstehen.
\end_layout
\begin_layout Itemize
-Zwei Varianten des weiteren Abhebevorgangs:
+Die Status-URL dient zum Prüfen, dass der gesamte Abhebevorgang zwischen
+ Wallet und Bank-Server korrekt abläuft (Session-ID).
\end_layout
+\begin_layout Itemize
+Es folgen zwei Varianten des weiteren Abhebevorgangs mit und ohne Authentifizier
+ung:
+\end_layout
+
+\begin_deeper
\begin_layout Enumerate
-Ohne TAN-Eingabe - im Fall von Kleinbeträgen unterhalb eines festgelegten
- Limits (Obergrenze des Transaktionsbetrags pro Vorgang ohne TAN-Authorisierung
- beim POS sind 50 € pro Buchung): Die Bank bestätigt die Buchung und überweist
- den Betrag an den Exchange - damit kann die Wallet mit dem Verfahren SEPA
- Instant Credit Transfer (SCT) die Coins in Echtzeit holen
+Ohne TAN-Eingabe im Fall von Beträgen unterhalb eines von der Bank festgelegten
+ Limits.
+ Gemäß
+\emph on
+Payment Service Directive 2
+\emph default
+ (PSD2) kann die Obergrenze des Transaktionsbetrags pro Vorgang ohne TAN-Autoris
+ierung 50 Euro betragen, allerdings nur fünfmal hintereinander, bis ein
+ weiteres Kann-Limit von 150 Euro erreicht wird
+\begin_inset Foot
+status collapsed
+
+\begin_layout Plain Layout
+Siehe BaFin-Fachartikel
+\begin_inset CommandInset href
+LatexCommand href
+name "www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Fachartikel/2018/fa_bj_1806_Starke_Kundenauthentifizierung.html"
+target "Starke Kundenauthentifizierung"
+literal "false"
+
+\end_inset
+
+
+\end_layout
+
+\end_inset
+
+.
\end_layout
\begin_layout Enumerate
Mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung (mTAN, PIN, photoTAN o.ä.): Die Bank
verlangt die finale Autorisierung der Buchung vom Kunden, die sie damit
- ausführt
+ ausführt.
+\end_layout
+
+\end_deeper
+\begin_layout Itemize
+Die Bank bestätigt die Buchung und überweist den Betrag an den Exchange.
+ Damit kann das Wallet mit dem Verfahren SEPA Instant Credit Transfer (SCT
+ Inst) die Coins in Echtzeit holen (andernfalls mit normaler SEPA-Überweisung
+ innerhalb eines Banktags).
+\end_layout
+
+\begin_layout Itemize
+Schließlich holt sich das Wallet die signierten Coins von der Reserve des
+ Exchange innerhalb eines angemessenen Zeitraums (
+\begin_inset Quotes gld
+\end_inset
+
+Reserve Closing Time
+\begin_inset Quotes grd
+\end_inset
+
+).
+ Nur wenn ein Wallet die Credentials der Überweisung kennt, kann es die
+ Reserve vom Exchange abholen.
+\end_layout
+
+\begin_layout Itemize
+Die Credentials erscheinen als Buchungsvermerk im Girokontoauszug der Nutzer.
+ Damit ist jeder Aufladevorgang mit den betreffenden Geldwerten und Zeitpunkten
+ eindeutig zuzuordnen und nachvollziehbar.
+\end_layout
+
+\begin_layout Subsubsection*
+Zu A 2: Tipping
+\end_layout
+
+\begin_layout Standard
+Tipping ist eine geringfügige Aufwandsentschädigung von Webseiten, damit
+ sich ihre Besucher bemühen, alle Daten möglichst korrekt einzugeben z.B.
+ beim Eintragen von Formulardaten, für Kundenrezensionen oder Bewertungen
+ gekaufter Artikel.
+ Eine hohe Datenqualität kann Folgekosten für den Betreiber vermindern und
+ die Effizienz der Datenverarbeitung steigern.
+ Den Nutzern soll daher ein Anreiz in Form eines Kleinbetrags auf ihre Taler-Wal
+lets gegeben werden.
+ Klein- und Kleinstbeträge zu überweisen gestaltet sich in konventionellen
+ Bezahlsystemen als schwierig, da die Überweisungskosten im Vergleich zu
+ den Beträgen hoch sind.
+ Taler kann hingegen kostengünstig und schnell überweisen (ohne Intermediäre
+ und in Echtzeit).
+\end_layout
+
+\begin_layout Subsubsection*
+Technischer Hintergrund des Abhebevorgangs
+\end_layout
+
+\begin_layout Standard
+Zahlenwerte bestehen in der elektronischen Datenverarbeitung auf der Basis
+ des Logarithmus von 2.
+ Elektronische Münzen ergeben jedoch einen für Menschen verständlichen Wert
+ als Dezimalzahl in der Anzeige des Wallets, welches eine Mehrzahl von Coins
+ unterschiedlicher Stückelungen aufsummiert.
+\end_layout
+
+\begin_layout Standard
+Die Stückelungen weisen eine hohe Spannweite von Werten auf.
+ Sie betragen Bruchteile einer Ganzzahl, können daher auch Werte unterhalb
+ eines Cent repräsentieren, was die Erhebung von sehr geringen Gebühren
+ ermöglicht.
+ Selbst eine Überweisung von Cent-Bruchteilen wäre technisch möglich.
+\end_layout
+
+\begin_layout Standard
+Die Stückelungen von Coins können auch sehr hohe Beträge darstellen.
+\end_layout
+
+\begin_layout Standard
+[
+\color red
+Es besteht rechtlich zurzeit kein Limit für E-Geld, solange die starke Authentif
+izierung durchgängig gewährleistet ist
+\begin_inset Foot
+status collapsed
+
+\begin_layout Plain Layout
+
+\color red
+Delegierte Verordnung 2018/389:
+\begin_inset Quotes gld
+\end_inset
+
+Für den Fall, dass der endgültige Betrag zu dem Zeitpunkt, zu dem der Zahler
+ einen elektronischen Fernzahlungsvorgang auslöst, nicht bekannt ist, müssen
+ besondere Anforderungen festgelegt werden, die sicherstellen, dass die
+ starke Kundenauthentifizierung speziell für den Höchstbetrag gilt, für
+ den der Zahler seine Zustimmung erteilt hat, wie in der Richtlinie (EU)
+ 2015/2366 vorgesehen.
+\begin_inset Quotes grd
+\end_inset
+
+
+\end_layout
+
+\end_inset
+
+.
+
+\end_layout
+
+\begin_layout Standard
+
+\color red
+Welches technische Limit besteht für Taler-Coins? Höchster Wert 2^52 Satoshi?
+\color inherit
+]
\end_layout
\begin_layout Subsubsection*
@@ -559,7 +722,94 @@ name "subsec: Ausgabevorgang"
\end_layout
\begin_layout Subsubsection*
-B Ausgabevorgang
+1.2 Ausgabevorgang
+\end_layout
+
+\begin_layout Standard
+Genauso wie den Abhebevorgang steuert die Software des Exchange im Zusammenspiel
+ mit der Wallet-Software auch den Ausgabevorgang.
+ Dreh- und Angelpunkt aller Abhebe- und Ausgabevorgänge ist der Exchange.
+\end_layout
+
+\begin_layout Standard
+Mit den Coins verfügen die Wallet-Besitzer über elektronische Repräsentanten
+ der Geldwerte, die der jeweils beim Abhebevorgang gewählte Exchange auf
+ seinem Treuhandkonto vorhält.
+ Kommt es zur Zahlung mit Coins, werden die Geldwerte vom Treuhandkonto
+ an die empfangenden Girokonten der Verkäufer weitergebucht.
+ Die ursprünglichen Geldwerte in Euro gelangen damit wieder in den Euro-Geldumla
+uf.
+\end_layout
+
+\begin_layout Standard
+Mit
+\begin_inset Quotes gld
+\end_inset
+
+Verkäufer
+\begin_inset Quotes grd
+\end_inset
+
+ gemeint sind alle verkaufenden Stellen, die das Bezahlsystem akzeptieren
+ und Taler-Coins annehmen (z.B.
+ Webshops, Webseiten, Supermärkte, Ladengeschäfte, Verkaufsautomaten, Kiosksyste
+me, POS-Kassen mit NFC-Lesegeräten usw.).
+\end_layout
+
+\begin_layout Standard
+Der Exchange sammelt Coins, die von verschiedenen Nutzern für deren Zahlungen
+ verwendet wurden, und bündelt sie für - sortiert für jeden Verkäufer -
+ zu einer Sammelbuchung zugunsten des betreffenden Verkäufer-Girokontos.
+ Diese Sammelbuchung (
+\begin_inset Quotes gld
+\end_inset
+
+Aggregation
+\begin_inset Quotes grd
+\end_inset
+
+) minimiert Kosten und erhöht die Effizienz der Buchungsverarbeitung bei
+ der Zielbank.
+ Verkäufer können die Frequenz der automatisierten Sammelbuchung bestimmen
+ [
+\color red
+oder diese manuell auslösen?
+\color inherit
+], müssen allerdings Gebühren für jede aggregierte Buchung an den Exchange-Betre
+iber leisten, was deren Häufigkeit in Grenzen halten wird.
+ Der Exchange führt dann eine Soll-Buchung auf das Treuhandkonto seiner
+ Bank aus, die entsprechende Haben-Buchung erfolgt zugunsten des Empfängerkontos.
+\end_layout
+
+\begin_layout Standard
+Wird ein Coin ausgegeben, ist er entwertet.
+ Wer ihn zuerst ausgibt, verfügt über den bewegten Geldwert.
+ Dies ist ebenfalls ein Grund dafür, die Coins gut zu sichern und vor fremdem
+ Zugriff zu bewahren.
+\end_layout
+
+\begin_layout Standard
+Ein Kopieren der Coins (was zwangsläufig aus deren redundanter Speicherung
+ an verschiedenen Orten resultiert) erzeugt identische Coins von gleichem
+ Wert.
+ Wer die Verfügungsgewalt über diese identischen Coins besitzt, kann mit
+ ihnen Zahlungen auslösen und so ihren Geldwert in Fiatwährung weiterbuchen
+ lassen - jedoch nur exakt einmal für jeden Coin.
+ Die Prüfung, ob ein Coin bereits zur Zahlung verwendet wurde, geschieht
+ durch einen Refresh des Wallet.
+\end_layout
+
+\begin_layout Standard
+Folgende Geschäftsvorfälle ereignen sich bei einem regulären Ausgabevorgang:
+\end_layout
+
+\begin_layout Standard
+[
+\color red
+Hier könnten wir eine detaillierte Beschreibung bringen, wenn diese bei
+ der Antragstellung Sinn macht oder gefordert wird.
+\color inherit
+]
\end_layout
\begin_layout Itemize
@@ -586,22 +836,23 @@ Donations
\end_layout
\begin_layout Subsubsection*
-C Refund
+1.3 Refund
\end_layout
\begin_layout Standard
-Ein Refund erzwingt einen Refresh der Coins in der betroffenen Wallet bei
- einem Rücktritt des Händlers vom Vertrag (z.B.
- bei Rabatten, Nachlässen etc.)
+Ein Refund erzwingt einen Refresh der Coins im betroffenen Wallet bei einem
+ Rücktritt des Händlers vom Vertrag (z.B.
+ bei Rabatten, Nachlässen etc.).
\end_layout
\begin_layout Subsubsection*
-D Marktaustritt eines Exchanges
+1.4 Marktaustritt eines Exchanges
\end_layout
\begin_layout Standard
= Out-of-service-Szenario (Was geschieht mit den Guthaben von Kunden bei
- einem eventuellen Marktaustritt oder im Insolvenzfall):
+ einem eventuellen Marktaustritt des Exchange-Betreibers oder in seinem
+ Insolvenzfall):
\end_layout
\begin_layout Itemize
@@ -609,7 +860,7 @@ D 1 Normalfall: Guthaben wird an den Kunden gesendet
\end_layout
\begin_layout Itemize
-D 2 Guthaben der Wallet bleibt beim Exchange-Betreiber
+D 2 Guthaben des Wallet verbleibt beim Exchange-Betreiber
\end_layout
\begin_layout Subsection*
@@ -619,13 +870,31 @@ name "subsec: GEBÜHREN"
\end_inset
+
+\end_layout
+
+\begin_layout Subsection*
2.
GEBÜHREN, die für Transaktionen von Nutzern erhoben werden könnten
\end_layout
\begin_layout Standard
-Gebühren, die der Kunde zu tragen hat, werden dem Kunden allgemein (AGB)
- beim Abhebevorgang und spezifisch vor der Buchung ausgewiesen
+Gebühren, die Nutzer des Taler-Bezahlsystems zu tragen haben, werden jedem
+ Nutzer gemäß der gültigen Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) beim Abhebevor
+gang und spezifisch vor jeder Buchung angezeigt.
+\end_layout
+
+\begin_layout Standard
+Gebühren können erhoben werden sowohl auf Flussgrößen (z.B.
+ auf bewegte Geldmengen bei Abhebevorgängen und Ausgabevorgängen) als auch
+ auf Bestandsgrößen (z.B.
+ die Guthaben in Wallets und deren Gegenwerte auf Treuhandkonten).
+\end_layout
+
+\begin_layout Standard
+Rechtliche Grundlage für Gebühren sind die Allgemeinen Geschäftsbedingungen
+ von Taler Systems SA und die AGB der Geschäftsbanken bezüglich der IBAN-Buchung
+en ihrer Kunden.
\end_layout
\begin_layout Itemize
@@ -659,7 +928,7 @@ Deposit
\end_layout
\begin_layout Itemize
-2.4 Gebühren auf jeden REFRESH eines jeden Coins einer Wallet
+2.4 Gebühren auf jeden REFRESH eines jeden Coins eines Wallet
\end_layout
\begin_layout Itemize
@@ -674,8 +943,8 @@ Deposit
\end_layout
\begin_layout Standard
-To Do: Gebührenstruktur tabellarisch aufstellen mit allen möglichen Gebührenform
-en, die Kunden oder Händler betreffen könnten
+Hierhin kommt die tabellarische Gebührenstruktur mit allen möglichen Gebührenfor
+men, die Kunden oder Händler betreffen könnten.
\end_layout
\begin_layout Subsection*
@@ -686,7 +955,7 @@ en, die Kunden oder Händler betreffen könnten
\begin_layout Itemize
3.1 Kompletter Verfall der Coins nach Ablauf eines bestimmten Zeitraums ohne
Refresh (z.B.
- 1 Jahr), weil so lange keine Internet-Verbindung der Wallet bestand
+ 1 Jahr), weil so lange keine Internet-Verbindung des Wallet bestand
\end_layout
\begin_layout Itemize
@@ -748,8 +1017,8 @@ Möglichkeit der Begrenzung des Abhebevolumens pro Tag oder pro Kunde (Gründe:
\end_layout
\begin_layout Enumerate
-Möglichkeit einer Obergrenze des Transaktionsbetrags pro Vorgang ohne TAN-Author
-isierung am Point of Sale: Gemäß PSD2 50 € pro Buchung als anonyme Transaktion,
+Möglichkeit einer Obergrenze des Transaktionsbetrags pro Vorgang ohne TAN-Autori
+sierung am Point of Sale: Gemäß PSD2 50 € pro Buchung als anonyme Transaktion,
darüber hinaus gelten aktuell gemäß PSD2-Richtlinie folgende Kann-Optionen
für Zahlungsdienstleister: Erlaubt sind den Kunden entweder Buchungen in
der Summe von maximal 150 €
@@ -760,8 +1029,19 @@ oder
\end_layout
\begin_layout Enumerate
-KYC bleibt bei Geschäftsbanken (Kunde & Händler); (Vorsicht, wird teuer
- wenn BAFIN sagt das reicht nicht!)
+KYC bleibt bei Geschäftsbanken (Kunde & Händler)
+\begin_inset Marginal
+status open
+
+\begin_layout Plain Layout
+
+\color red
+KYC: Vorsicht, wenn BAFIN sagt, das reicht nicht!
+\end_layout
+
+\end_inset
+
+
\end_layout
\begin_layout Enumerate
@@ -792,14 +1072,19 @@ Organisatorische Sicherheit (Datenzentrum, Backup, Redundanz, Zugangskontrolle)
\end_layout
\begin_layout Description
-Refund Rückerstattung, Händler mindert den Betrag des Umsatzes, oder tritt
- von Vertrag zurück, dies erzwingt immer einen Refresh der betroffenen Coins
- in der Wallet
+Credential Zugangsberechtigung, welche das Wallet erzeugt, um einen Exchange
+ aufzufordern, ihr die signierten Coins bereitzustellen
+\end_layout
+
+\begin_layout Description
+Refund Rückerstattung für den Fall, dass ein Händler den Betrag des Umsatzes
+ mindert oder vom Vertrag zurücktritt; dies erzwingt immer einen Refresh
+ der betroffenen Coins in einem Wallet
\end_layout
\begin_layout Description
Recoup Exchange wurde gehackt oder außer Betrieb gehen will, [geht in Konkurs],
- dies zwingt automatisch die Wallet, die noch nicht ausgegebenen Taler-Coins
+ dies zwingt automatisch das Wallet, die noch nicht ausgegebenen Taler-Coins
an das ursprüngliche IBAN-Konto zurückzugeben =
\begin_inset Quotes gld
\end_inset
@@ -858,8 +1143,8 @@ en Credential als Buchungsvermerk im Girokontoauszug und einem eindeutigen
\end_layout
\begin_layout Description
-Withdrawal Abhebung = Aufbuchung von Beträgen aus (Fiat-)Währungen auf Coins
- in einer Wallet
+Withdrawal Abhebung vom (Giro)Konto = Aufbuchung von Beträgen aus (Fiat-)Währung
+en auf Coins in einer Wallet
\end_layout
\begin_layout Subsection*
@@ -874,6 +1159,11 @@ Nicht für den BaFin-Antrag:
\end_layout
\begin_layout Itemize
+Sollten Zentralbanken negative Zinssätze auf Geld in einer Währung eines
+ Exchange erheben lassen, so müsste dies Gesetzescharakter haben.
+\end_layout
+
+\begin_layout Itemize
Informationen über Lizenzmodelle.
Das Protokoll von GNU Taler verwendet die GPL-Lizenz der dritten Version
von 2007 und höher (GNU GPLv3+).