university.html (12641B)
1 <!--#set var="ENGLISH_PAGE" value="/philosophy/university.en.html" --> 2 3 <!--#include virtual="/server/header.de.html" --> 4 <!-- Parent-Version: 1.96 --> 5 <!-- This page is derived from /server/standards/boilerplate.html --> 6 <!--#set var="TAGS" value="essays licensing copyleft" --> 7 <!--#set var="DISABLE_TOP_ADDENDUM" value="yes" --> 8 9 <!-- This file is automatically generated by GNUnited Nations! --> 10 <title>Freie Software freigeben, wenn man an einer Universität tätig ist - 11 GNU-Projekt - Free Software Foundation</title> 12 13 <!--#include virtual="/philosophy/po/university.translist" --> 14 <!--#include virtual="/server/banner.de.html" --> 15 <!--#include virtual="/philosophy/ph-breadcrumb.de.html" --> 16 <!--GNUN: OUT-OF-DATE NOTICE--> 17 <!--#include virtual="/server/top-addendum.de.html" --> 18 <div class="article reduced-width"> 19 <h2>Freie Software freigeben, wenn man an einer Universität tätig ist</h2> 20 <div class="thin"></div> 21 22 <p> 23 In der Freie-Software-Bewegung glauben wir, dass Rechnernutzer die Freiheit 24 haben sollten, die genutzte Software zu ändern und weiterzuvertreiben. Das 25 Wort <em>Freie</em> in <em>Freie Software</em> bezieht sich auf Freiheit: es 26 bedeutet, dass Nutzer die Freiheit haben, die Software ausführen, 27 modifizieren und weitervertreiben zu können. Freie Software trägt zum 28 menschlichen Wissen bei, unfreie Software dagegen nicht. Deshalb sollten 29 Universitäten <em>freie</em> Software im Interesse der Förderung des 30 menschlichen Wissens fördern, genauso wie sie Wissenschaftler und andere 31 Studenten ermutigen sollten, ihr Werk zu veröffentlichen.</p> 32 33 <p> 34 Leider haben viele Universitätsverwaltungen eine habgierige Einstellung 35 gegenüber Software (und gegenüber Wissenschaft); sie betrachten Programme 36 als Möglichkeiten für Einkünfte und nicht als Beitrag menschlichen 37 Wissens. Freie-Software-Entwickler setzen sich seit fast 20 Jahren mit 38 dieser Tendenz auseinander.</p> 39 40 <p> 41 Als ich 1984 mit der Entwicklung des <a 42 href="/gnu/thegnuproject">GNU-Betriebssystems</a> begann, war mein erster 43 Schritt, meine Tätigkeit beim <span xml:lang="en" lang="en">Massachusetts 44 Institute of Technology</span> (MIT) aufzugeben. Ich tat dies besonders, 45 damit die Lizenzvergabestelle am MIT nicht imstande gewesen wäre, die 46 Freigabe von <strong>GNU</strong> als Freie Software zu verhindern. Ich 47 hatte einen Ansatz für die Lizenzierung der Programme in 48 <strong>GNU</strong> geplant, der garantieren würde, dass alle modifizierten 49 Versionen ebenso Freie Software sein mussten ‑ ein Ansatz, 50 der sich zur <a href="/licenses/gpl" xml:lang="en" lang="en">GNU General 51 Public License</a> (GPL) entwickelte ‑ und ich wollte nicht 52 bei der MIT-Verwaltung bitten müssen, mir die Nutzung zu gestatten.</p> 53 54 <p> 55 Über die Jahre sind der Universität verbundene Unternehmen häufig an die 56 <span xml:lang="en" lang="en">Free Software Foundation</span> (FSF) 57 herangetreten, um Rat zu suchen, wie man mit Verwaltungen zurechtkommen 58 kann, die Software nur als etwas zum Verkaufen betrachten. Eine gute Methode 59 ist ‑ anwendbar sogar für besonders geförderte 60 Projekte ‑ das eigene Werk auf ein vorhandenes Programm zu 61 stützen, das unter der GNU GPL freigegeben wurde. Dann kann man den 62 Sachbearbeitern sagen: „Wir dürfen die modifizierte Version außer unter der 63 GNU GPL nicht freigeben ‑ jeder andere Weg wäre eine 64 Urheberrechtsverletzung.“ Nachdem die Dollarzeichen in ihren Augen verblasst 65 sind, stimmen sie gewöhnlich einer Freigabe als Freie Software zu.</p> 66 67 <p> 68 Man kann ebenfalls den eigenen Sponsor um Hilfe bitten. Als eine Gruppe der 69 <span xml:lang="en" lang="en">New York University</span> mit finanzieller 70 Unterstützung der US-Luftwaffe den <span xml:lang="en" lang="en">GNU Ada 71 Compiler</span> (<a href="/software/gnat/">GNAT</a>) entwickelte, verlangte 72 der Vertrag ausdrücklich, der FSF den resultierenden Quellcode zu 73 spenden. Man sollte die Vereinbarung darum zuerst mit dem Sponsoren 74 erarbeiten, und dann der Universitätsverwaltung höflich darlegen, dass er 75 keiner Neuverhandlung zugänglich ist. Eher würden sie einen Vertrag wollen 76 um Freie Software zu entwickeln als überhaupt keinen Vertrag, deshalb werden 77 sie höchstwahrscheinlich mitmachen.</p> 78 79 <p> 80 Was auch immer man macht, man sollte das Thema frühzeitig 81 ansprechen ‑ noch bevor das Programm zur Hälfte fertig 82 ist. Zu diesem Zeitpunkt braucht die Universität einen noch und man kann mit 83 harten Bandagen kämpfen: Man sollte der Verwaltung mitteilen, dass man das 84 Programm fertigstellen und nutzbar machen wird, sofern sie sich schriftlich 85 Einverstanden erklärt es als Freie Software freizugeben (und der Wahl der 86 freien Softwarelizenz zustimmt). Andernfalls würde man gerade genug daran 87 arbeiten, um eine Abhandlung darüber schreiben zu können, jedoch niemals 88 eine Version, die gut genug für eine Freigabe wäre. Wenn die Verwaltungen 89 wissen, dass ihre Wahl ein freies Softwarepaket ‑ das ein 90 gutes Licht auf die Universität wirft ‑ oder nichts ist, 91 werden sie normalerweise Ersteres wählen.</p> 92 <p> 93 Manchmal kann die FSF eine Universität davon überzeugen, die GNU GPL 94 bzw. GPLv3 zu akzeptieren. Kann man dies nicht allein erreichen, geben Sie 95 uns bitte die Möglichkeit zu helfen. Senden Sie uns bitte eine Nachricht an 96 <licensing@fsf.org> (auf Englisch) und geben im Betreff „<span 97 xml:lang="en" lang="en">Urgent</span>“ an.</p> 98 99 <p> 100 Nicht alle Universitäten haben habgierige Richtlinien. Die <span 101 xml:lang="en" lang="en">University of Texas in Austin</span>, Texas, USA, 102 verfolgt eine Richtlinie, die es leicht macht, die dort als Freie Software 103 entwickelte Software unter der GNU GPL freizugeben. <span xml:lang="pt" 104 lang="pt">Univates</span> in Brasília, Brasilien, und das <span 105 xml:lang="en" lang="en">International Institute of Information 106 Technology</span> in Hyderabad, Indien, haben beide Richtlinien zugunsten 107 der Freigabe von Software unter der GNU GPL. Durch die zunächste Entwicklung 108 der Fakultätsunterstützung gelingt es möglicherweise, eine solche Richtlinie 109 an ihrer Universität einzuführen. Man sollte sich grundsätzlich die Frage 110 stellen: Hat die Universität die Aufgabe menschliches Wissen zu fördern, 111 oder ist ihr einziger Zweck sich zu verewigen?</p> 112 113 <p> 114 Die Universität davon zu überzeugen, kann hilfreich sein, sich der 115 Angelegenheit mit Entschlossenheit und beruhend einer ethischen Sichtweise 116 zu nähern, wie wir in der Freie-Software-Bewegung. Um die Öffentlichkeit 117 ethisch zu behandeln, sollte Software für die gesamte Öffentlichkeit frei 118 sein ‑ frei wie in Freiheit.</p> 119 120 <p> 121 Viele Freie-Software-Entwickler bekennen sich aus rein praktischen Gründen 122 hierfür: sie setzen sich dafür ein anderen zu erlauben, Software gemeinsam 123 austauschen und ändern zu können, um Software leistungsstark und zuverlässig 124 zu machen. Wenn diese Werte Sie dazu motivieren <em>freie</em> Software zu 125 entwickeln, schön und gut, und vielen Dank für Ihren Beitrag. Aber diese 126 Werte sind kein gutes Fundament, um standhaft zu bleiben, wenn 127 Universitätsverwaltungen Druck ausüben oder versuchen, das Programm unfrei 128 zu machen.</p> 129 130 <p> 131 Beispielsweise können sie behaupten, dass <cite>„wir es sogar noch 132 leistungsfähiger und zuverlässiger mit dem ganzen Geld machen könnten, das 133 wir erhalten können“</cite>. Diese Behauptung mag sich letzten Endes als 134 richtig oder falsch erweisen, doch sie ist im Voraus schwer zu 135 widerlegen. Sie können eine Lizenz vorschlagen, Kopien <cite>„kostenlos, nur 136 für den akademischen Gebrauch“</cite> anzubieten, was der allgemeinen 137 Öffentlichkeit zu verstehen geben würde, dass sie keine Freiheit verdient 138 und behaupten, dass dies die Zusammenarbeit von Universitäten erhalten 139 würde, was alles ist (sagen sie), was man benötigt.</p> 140 141 <p> 142 Wenn man allein aus Werten der Zweckmäßigkeit heraus beginnt, ist es schwer 143 für die Zurückweisung dieser ausweglosen Vorschläge eine gute Begründung zu 144 finden, aber man kann es leicht schaffen, wenn die eigene Einstellung auf 145 ethische und politische Werte aufbaut. Was ist gut daran, ein Programm 146 leistungsfähiger und zuverlässiger auf Kosten der Freiheit der Nutzer zu 147 machen? Sollte Freiheit nicht sowohl außerhalb wie innerhalb der 148 akademischen Welt Anwendung finden? Die Antworten sind offensichtlich, wenn 149 Freiheit und Gemeinschaft zu den eigenen Zielen gehören. Freie Software 150 respektiert die Freiheit des Nutzers, während sie unfreie Software verneint.</p> 151 152 <p> 153 Nichts stärkt die eigene Entschlossenheit so wie das Wissen, dass die 154 Freiheit der Gemeinschaft in einem Fall von <em>Ihnen</em> abhängt.</p> 155 156 <hr class="no-display" /> 157 <div class="edu-note c"><p id="fsfs">Dieser Aufsatz wurde englischsprachig in <cite><a 158 href="//shop.fsf.org/product/free-software-free-society/" xml:lang="en" 159 lang="en">Free Software, Free Society: The Selected Essays of Richard 160 M. Stallman</a></cite> veröffentlicht.</p></div> 161 </div> 162 163 <div class="translators-notes"> 164 165 <!--TRANSLATORS: Use space (SPC) as msgstr if you don't have notes.--> 166 </div> 167 </div> 168 169 <!-- for id="content", starts in the include above --> 170 <!--#include virtual="/server/footer.de.html" --> 171 <div id="footer" role="contentinfo"> 172 <div class="unprintable"> 173 174 <p>Bitte senden Sie allgemeine Fragen zur FSF & GNU an <a 175 href="mailto:gnu@gnu.org"><gnu@gnu.org></a>. Sie können auch die <a 176 href="/contact/"><span xml:lang="en" lang="en">Free Software 177 Foundation</span> kontaktieren</a>. Ungültige Verweise und andere 178 Korrekturen oder Vorschläge können an <a 179 href="mailto:webmasters@gnu.org"><webmasters@gnu.org></a> gesendet 180 werden.</p> 181 182 <p> 183 <!-- TRANSLATORS: Ignore the original text in this paragraph, 184 replace it with the translation of these two: 185 186 We work hard and do our best to provide accurate, good quality 187 translations. However, we are not exempt from imperfection. 188 Please send your comments and general suggestions in this regard 189 to <a href="mailto:web-translators@gnu.org"> 190 191 <web-translators@gnu.org></a>.</p> 192 193 <p>For information on coordinating and contributing translations of 194 our web pages, see <a 195 href="/server/standards/README.translations.html">Translations 196 README</a>. --> 197 Bei der Übersetzung dieses Werkes wurde mit größter Sorgfalt 198 vorgegangen. Trotzdem können Fehler nicht völlig ausgeschlossen 199 werden. Sollten Sie Fehler bemerken oder Vorschläge, Kommentare oder Fragen 200 zu diesem Dokument haben, wenden Sie sich bitte an unser Übersetzungsteam <a 201 href="mailto:web-translators@gnu.org?cc=www-de-translators@gnu.org"><web-translators@gnu.org></a>.</p> 202 <p>Weitere Informationen über die Koordinierung und Einsendung von 203 Übersetzungen unserer Internetpräsenz finden Sie in der <a 204 href="/server/standards/README.translations">LIESMICH für Übersetzungen</a>.</p> 205 </div> 206 207 <!-- Regarding copyright, in general, standalone pages (as opposed to 208 files generated as part of manuals) on the GNU web server should 209 be under CC BY-ND 4.0. Please do NOT change or remove this 210 without talking with the webmasters or licensing team first. 211 Please make sure the copyright date is consistent with the 212 document. For web pages, it is ok to list just the latest year the 213 document was modified, or published. 214 215 If you wish to list earlier years, that is ok too. 216 Either "2001, 2002, 2003" or "2001-2003" are ok for specifying 217 years, as long as each year in the range is in fact a copyrightable 218 year, i.e., a year in which the document was published (including 219 being publicly visible on the web or in a revision control system). 220 221 There is more detail about copyright years in the GNU Maintainers 222 Information document, www.gnu.org/prep/maintain. --> 223 <p>Copyright © 2002, 2014, 2021 Richard Stallman.</p> 224 225 <p>Dieses Werk ist lizenziert unter einer <a rel="license" 226 href="//creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0/deed.de">Creative Commons 227 Namensnennung-Keine Bearbeitungen 4.0 International</a>-Lizenz.</p> 228 229 <!--#include virtual="/server/bottom-notes.de.html" --> 230 <div class="translators-credits"> 231 232 <!--TRANSLATORS: Use space (SPC) as msgstr if you don't want credits.--> 233 <strong><a 234 href="https://savannah.gnu.org/projects/www-de">Übersetzung:</a></strong> 235 Roland Zowislo, 2012.</div> 236 237 <p class="unprintable"><!-- timestamp start --> 238 Letzte Änderung: 239 240 $Date: 2021/10/08 10:06:18 $ 241 242 <!-- timestamp end --> 243 </p> 244 </div> 245 </div> 246 <!-- for class="inner", starts in the banner include --> 247 </body> 248 </html>