mcvoy.html (10962B)
1 <!--#set var="ENGLISH_PAGE" value="/philosophy/mcvoy.en.html" --> 2 3 <!--#include virtual="/server/header.de.html" --> 4 <!-- Parent-Version: 1.96 --> 5 <!-- This page is derived from /server/standards/boilerplate.html --> 6 <!--#set var="TAGS" value="essays aboutfs free-nonfree" --> 7 <!--#set var="DISABLE_TOP_ADDENDUM" value="yes" --> 8 9 <!-- This file is automatically generated by GNUnited Nations! --> 10 <title>Danke, Larry McVoy! - GNU-Projekt - Free Software Foundation</title> 11 12 <!--#include virtual="/philosophy/po/mcvoy.translist" --> 13 <!--#include virtual="/server/banner.de.html" --> 14 <!--#include virtual="/philosophy/ph-breadcrumb.de.html" --> 15 <!--GNUN: OUT-OF-DATE NOTICE--> 16 <!--#include virtual="/server/top-addendum.de.html" --> 17 <div class="article reduced-width"> 18 <h2>Danke, Larry McVoy!</h2> 19 20 <address class="byline">von Richard Stallman</address> 21 22 <p> 23 Zum ersten Mal in meinem Leben möchte ich mich bei Larry McVoy 24 bedanken. Indem er das Ende seiner Kampagne bekanntgab, 25 Freie-Software-Projekte zu verleiten, seine unfreie Software zu benutzen und 26 zu bewerben, beseitigte er kürzlich eine der gröẞten Schwächen der 27 Freie-Software-Gemeinschaft. Schon bald wird die Fortentwicklung von Linux 28 dieses Programm nicht mehr einsetzen und nicht länger die Botschaft 29 verbreiten, dass unfreie Software eine gute Sache sei, nur weil sie 30 vorteilhaft ist. 31 </p> 32 33 <p> 34 Meine Dankbarkeit hält sich in Grenzen, da es McVoy war, der das Problem 35 überhaupt erst erschuff. Dennoch schätze ich seine Entscheidung, es zu 36 klären. 37 </p> 38 39 <p> 40 Es gibt Tausende unfreier Programme, und die meisten verdienen außer der 41 Entwicklung eines freien Ersatzes keine besondere Aufmerksamkeit. Was dieses 42 Programm, BitKeeper, so gefährlich und anrüchig machte, war sein 43 Marketingansatz: hochkarätige Freie-Software-Projekte einladend es zu 44 benutzen, um weitere zahlende Nutzer zu gewinnen. 45 </p> 46 47 <p> 48 McVoy stellte das Programm Freie-Software-Entwicklern gratis zur 49 Verfügung. Das bedeutete nicht, dass es für sie <em>freie</em> Software war: 50 sie hatten das Privileg, sich nicht von ihrem Geld trennen zu müssen, doch 51 sie mussten sich von ihrer Freiheit trennen. Sie gaben die grundlegenden 52 Freiheiten auf, die Freie Software definieren: die Freiheit, das Programm 53 auszuführen wie man möchte, für jeden Zweck; die Freiheit, die 54 Funktionsweise des Quellcodes zu untersuchen und anzupassen wie man möchte; 55 die Freiheit, Kopien anzufertigen und weiterzugeben und die Freiheit, 56 modifizierte Versionen zu veröffentlichen. 57 </p> 58 59 <p> 60 Die Freie-Software-Bewegung sagt schon seit 1990: <cite><q>Denkt an 61 <q>Redefreiheit</q>, nicht an <q>Freibier</q>!</q></cite> McVoy sagte das 62 Gegenteil: er lud Entwickler dazu ein, sich auf den Mangel monetären Preises 63 zu konzentrieren, statt auf Freiheit. Ein Freie-Software-Aktivist würde 64 diesen Vorschlag zurückweisen, doch diejenigen in unserer Gemeinschaft, die 65 technischen Vorteil über Freiheit und Gemeinschaft stellen, waren anfällig 66 dafür. 67 </p> 68 69 <p> 70 McVoys großer Triumph war die Aneignung dieses Progamms für die Entwicklung 71 von Linux. Kein Freie-Software-Projekt ist besser sichtbar als Linux. Es ist 72 der Systemkern des GNU/Linux-Betriebssystems, einem wesentlichen 73 Bestandteil, und Nutzer halten Linux oft fälschlicherweise für das gesamte 74 System. Die Nutzung seines Programms war, wie von McVoy sicherlich geplant, 75 bei der Entwicklung von Linux mächtige Werbung dafür. 76 </p> 77 78 <p> 79 Es war ebenfalls, ob absichtlich oder nicht, eine mächtige politische 80 PR-Kampagne, der Freie-Software-Gemeinschaft mitteilend, dass Freiheit 81 verleugnende Software akzeptabel sei, so lange sie zweckdienlich ist. Wo 82 wären wir heute, hätten wir diese Einstellung 1984 gegenüber Unix gehabt? 83 Nirgends! Hätten wir Unix akzeptiert, anstatt uns aufzumachen es zu 84 ersetzen, würde nichts wie das GNU/Linux-System existieren. 85 </p> 86 87 <p> 88 Selbstverständlich hatten die Linux-Entwickler praktische Gründe für das, 89 was sie taten. Ich werde nicht über jene Gründe streiten; sie wissen 90 sicherlich, was für sie günstig gelegen ist. Doch sie haben nicht damit 91 gerechnet oder darauf keinen Wert gelegt, wie dies ihre Freiheit 92 beeinflussen würde – oder den Rest der Bemühungen der 93 Gemeinschaft. 94 </p> 95 96 <p> 97 Ein freier Betriebssystemkern, selbst ein komplett freies Betriebssystem, 98 ist nicht ausreichend, den eigenen Rechner in Freiheit nutzen zu können. Wir 99 brauchen Freie Software auch für alles andere. Freie Anwendungen, freie 100 Treiber, freie BIOS-Firmware<!-- (engl: <span xml:lang="en" lang="en">Basic 101 Input/Output System</span>)-->: einige dieser Projekte stoßen auf große 102 Hindernisse ‑ die Notwendigkeit, Formate oder Protokolle 103 rückzuentwickeln oder Unternehmen unter Druck zu setzen diese zu 104 dokumentieren oder zu umgehen oder offenen Patentdrohungen entgegenzutreten 105 oder mit einem Netzeffekt wetteifern. Erfolg wird Stabilität und 106 Entschlossenheit erfordern. Ein besserer Betriebssystemkern ist sicherlich 107 wünschenswert, aber nicht auf Kosten eines geschwächten Impulses, um den 108 Rest der Softwarewelt zu befreien. 109 </p> 110 111 <p> 112 Als die Nutzung seines Programms strittig wurde, antwortete McVoy mit 113 Ablenkung. Beispielsweise versprach er es als Freie Software freizugeben, 114 wenn das Unternehmen das Geschäft aufgibt. Leider bringt das nichts, solange 115 das Unternehmen im Geschäft bleibt. Linux-Entwickler antworteten mit den 116 Worten: „Wir werden zu einem anderen freien Programm wechseln, wenn man ein 117 besseres entwickelt.“ Dies war eine indirekte Art zu sagen: „Wir haben das 118 Durcheinander angerichtet, aber werden es nicht bereinigen.“ 119 </p> 120 121 <p> 122 Glücklicherweise betrachtete nicht jeder in der Entwicklung von Linux ein 123 unfreies Programm für akzeptabel, und es gab wachsenden Druck für eine freie 124 Alternative. Schließlich entwickelte Andrew Tridgell ein kompatibles freies 125 Programm, so dass Linux Entwickler nicht mehr ein unfreies Programm würden 126 verwenden müssen. 127 </p> 128 129 <p> 130 McVoy polterte und drohte zunächst, entschied sich aber letztendlich seinen 131 Ball flach zu halten und nach Hause zu gehen: er zog die Erlaubnis der 132 unentgeltlichen Nutzung durch Freie-Software-Projekte zurück, und 133 Linux-Entwickler werden zu anderer Software übergehen. Das Programm, das sie 134 nicht länger nutzen, wird ‑ so lange es unfrei 135 ist ‑ unethisch bleiben, doch sie werden es nicht länger 136 bewerben, auch nicht indem sie durch das Nutzen anderen lehren Freiheit eine 137 geringe Priorität beizumessen. Wir können anfangen, dieses Programm zu 138 vergessen. 139 </p> 140 141 142 <p> 143 Wir sollten nicht die Lektion vergessen, die wir daraus gelernt haben: 144 Unfreie Programme sind für einen selbst und die Gemeinschaft 145 gefährlich. Räumen Sie ihnen keinen Platz in Ihrem Leben ein! 146 </p> 147 </div> 148 149 <div class="translators-notes"> 150 151 <!--TRANSLATORS: Use space (SPC) as msgstr if you don't have notes.--> 152 <!--p><strong>Anmerkungen des Übersetzungsteams:</strong></p> 153 <ol id="transnote"> 154 <li><ol> 155 <li><p><strong>Weiterführende Hintergrundinformationen:</strong></p> 156 <ol style="list-style-type:none"> 157 <li id=""><a href=""></a> John Gruber, <cite>Jackass of the Week: BitMover 158 CEO Larry McVoy</a></cite>, unter: 159 https://daringfireball.net/linked/2005/10/14/mcvoy 2015. (abgerufen 160 2015-09-22) </li> 161 <li id=""><a href=""></a> Bryan O'Sullivan, <cite>Mercurial loses a 162 developer</a></cite>, unter: https://lwn.net/Articles/153990/. (abgerufen 163 2015-09-22) </li> 164 </ol></li> 165 </ol></li> 166 </ol--></div> 167 </div> 168 169 <!-- for id="content", starts in the include above --> 170 <!--#include virtual="/server/footer.de.html" --> 171 <div id="footer" role="contentinfo"> 172 <div class="unprintable"> 173 174 <p>Bitte senden Sie allgemeine Fragen zur FSF & GNU an <a 175 href="mailto:gnu@gnu.org"><gnu@gnu.org></a>. Sie können auch die <a 176 href="/contact/"><span xml:lang="en" lang="en">Free Software 177 Foundation</span> kontaktieren</a>. Ungültige Verweise und andere 178 Korrekturen oder Vorschläge können an <a 179 href="mailto:webmasters@gnu.org"><webmasters@gnu.org></a> gesendet 180 werden.</p> 181 182 <p> 183 <!-- TRANSLATORS: Ignore the original text in this paragraph, 184 replace it with the translation of these two: 185 186 We work hard and do our best to provide accurate, good quality 187 translations. However, we are not exempt from imperfection. 188 Please send your comments and general suggestions in this regard 189 to <a href="mailto:web-translators@gnu.org"> 190 191 <web-translators@gnu.org></a>.</p> 192 193 <p>For information on coordinating and contributing translations of 194 our web pages, see <a 195 href="/server/standards/README.translations.html">Translations 196 README</a>. --> 197 Bei der Übersetzung dieses Werkes wurde mit größter Sorgfalt 198 vorgegangen. Trotzdem können Fehler nicht völlig ausgeschlossen 199 werden. Sollten Sie Fehler bemerken oder Vorschläge, Kommentare oder Fragen 200 zu diesem Dokument haben, wenden Sie sich bitte an unser Übersetzungsteam <a 201 href="mailto:web-translators@gnu.org?cc=www-de-translators@gnu.org"><web-translators@gnu.org></a>.</p> 202 <p>Weitere Informationen über die Koordinierung und Einsendung von 203 Übersetzungen unserer Internetpräsenz finden Sie in der <a 204 href="/server/standards/README.translations">LIESMICH für Übersetzungen</a>.</p> 205 </div> 206 207 <!-- Regarding copyright, in general, standalone pages (as opposed to 208 files generated as part of manuals) on the GNU web server should 209 be under CC BY-ND 4.0. Please do NOT change or remove this 210 without talking with the webmasters or licensing team first. 211 Please make sure the copyright date is consistent with the 212 document. For web pages, it is ok to list just the latest year the 213 document was modified, or published. 214 215 If you wish to list earlier years, that is ok too. 216 Either "2001, 2002, 2003" or "2001-2003" are ok for specifying 217 years, as long as each year in the range is in fact a copyrightable 218 year, i.e., a year in which the document was published (including 219 being publicly visible on the web or in a revision control system). 220 221 There is more detail about copyright years in the GNU Maintainers 222 Information document, www.gnu.org/prep/maintain. --> 223 <p>Copyright © 2005, 2021 Richard Stallman.</p> 224 225 <p>Dieses Werk ist lizenziert unter einer <a rel="license" 226 href="//creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0/deed.de">Creative Commons 227 Namensnennung-Keine Bearbeitungen 4.0 International</a>-Lizenz.</p> 228 229 <!--#include virtual="/server/bottom-notes.de.html" --> 230 <div class="translators-credits"> 231 232 <!--TRANSLATORS: Use space (SPC) as msgstr if you don't want credits.--> 233 <strong>Übersetzung:</strong> Roland Zowislo <a 234 href="//savannah.gnu.org/projects/www-de"><www-de></a>, 2015.</div> 235 236 <p class="unprintable"><!-- timestamp start --> 237 Letzte Änderung: 238 239 $Date: 2021/10/08 10:06:17 $ 240 241 <!-- timestamp end --> 242 </p> 243 </div> 244 </div> 245 <!-- for class="inner", starts in the banner include --> 246 </body> 247 </html>