manifesto.html (41460B)
1 <!--#set var="PO_FILE" 2 value='<a href="/gnu/po/manifesto.de.po"> 3 https://www.gnu.org/gnu/po/manifesto.de.po</a>' 4 --><!--#set var="ORIGINAL_FILE" value="/gnu/manifesto.html" 5 --><!--#set var="DIFF_FILE" value="/gnu/po/manifesto.de-diff.html" 6 --><!--#set var="OUTDATED_SINCE" value="2021-11-02" --><!--#set var="ENGLISH_PAGE" value="/gnu/manifesto.en.html" --> 7 8 <!--#include virtual="/server/header.de.html" --> 9 <!-- Parent-Version: 1.77 --> 10 11 <!-- This file is automatically generated by GNUnited Nations! --> 12 <title>GNU-Manifest - GNU-Projekt - Free Software Foundation</title> 13 14 <!--#include virtual="/gnu/po/manifesto.translist" --> 15 <!--#include virtual="/server/banner.de.html" --> 16 <!--#include virtual="/server/outdated.de.html" --> 17 <h2>GNU-Manifest</h2> 18 19 <p> <span class="intro">Das nachstehende GNU-Manifest wurde von <a 20 href="http://www.stallman.org/">Richard Stallman</a> 1985 geschrieben, um um 21 Unterstützung bei der Entwicklung des Betriebssystems <b>GNU</b> zu 22 bitten. Ein Teil des Textes stammt aus der <a 23 href="/gnu/initial-announcement">ursprünglichen Ankündigung</a> von 1983 und 24 wurde bis 1987 geringfügig angepasst, um neue Entwicklungen zu 25 berücksichtigen; seither scheint es am besten, den Text unverändert zu 26 belassen.</span></p> 27 28 <p><span class="intro">Seit dieser Zeit haben wir von einigen häufigen 29 Missverständnissen erfahren, die durch eine andere Wortwahl hätten vermieden 30 werden können. Seit 1993 hinzugefügte Kommentare helfen diese Punkte zu 31 klären.</span></p> 32 33 <p><span class="intro">Wenn Sie das <b>GNU-System</b> installieren möchten, 34 empfehlen wir, dass Sie eines der <a href="/p/free-sw">100%ig 35 Freie-Software</a>-<a href="/distros/">Distributionen von 36 <b>GNU/Linux</b></a> verwenden. Weitere Informationen, wie man zu GNU 37 beitragen kann, siehe <a href="/help/">http://www.gnu.org/help/</a>.</span></p> 38 39 <p><span class="intro">Das GNU-Projekt ist Teil der Freie-Software-Bewegung, 40 einer Kampagne für <a href="/philosophy/free-sw">Freiheit für die Nutzer von 41 Software</a>. Es handelt sich daher um einen Fehler, GNU mit dem Begriff 42 <em>„Open Source“</em> zu assoziieren ‑ dieser Begriff wurde 43 bereits 1998 von Personen geprägt, die mit den ethischen Werten der 44 Freie-Software-Bewegung nicht übereinstimmten. Sie gebrauchten ihn, um einen 45 <a href="/philosophy/open-source-misses-the-point">unmoralischen Ansatz</a> 46 auf dem gleichen Gebiet zu fördern.</span></p> 47 48 <h3 id="whats-gnu">Was ist GNU? Gnu ist Nicht Unix!</h3> 49 50 <p> 51 <i>GNU</i>, was für <em><span xml:lang="en" lang="en">Gnu's Not 52 Unix</span></em> (‚Gnu ist Nicht Unix‘) steht, ist der Name für das 53 vollständig unixoide Softwaresystem, das ich schreibe, um es frei an 54 jedermann wegzugeben, der es nutzen kann.<a href="#f1" id="f1-ref" 55 class="transnote">(1)</a> Einige andere Freiwillige unterstützen 56 mich. Beiträge in Form von Zeit, Geld, Programmen und Ausstattung werden 57 dringend benötigt.</p> 58 59 <p> 60 Bis jetzt haben wir einen Emacs-Texteditor nebst Lisp zum Schreiben von 61 Editorbefehlen, einen Quelltextdebugger, einen Yacc-kompatiblen 62 Parsergenerator, einen Linker und etwa 35 Dienstprogramme. Ein 63 Kommandozeileninterpreter ist beinahe fertig. Ein neuer portabler, 64 optimierender C-Compiler hat sich <!--mit sich selbst--> aus seinem eigenen 65 Quellcode kompiliert und kann dieses Jahr freigegeben werden. Ein 66 anfänglicher Systemkern existiert, es werden aber noch viele Funktionen 67 benötigt, um Unix emulieren zu können. Sobald Systemkern und Compiler 68 fertiggestellt sind, wird es möglich sein, ein zur Programmentwicklung 69 einsatzfähiges GNU-System zu verteilen. Wir werden TeX als Textsatzsystem 70 einsetzen, aber auch an Nroff wird gearbeitet. Auch werden wir das freie, 71 portable <span xml:lang="en" lang="en">X Window System</span> 72 verwenden. Danach werden wir ein portables <span xml:lang="en" 73 lang="en">Common Lisp</span> hinzufügen, ein <span xml:lang="en" 74 lang="en">Empire</span>-Spiel, eine Tabellenkalkulation und hunderte 75 weiterer Dinge plus Online-Dokumentation. Wir hoffen, schließlich alles 76 Nützliche bereitstellen zu können, was normalerweise zu einem Unix-System 77 gehört und vieles mehr.</p> 78 79 <p> 80 GNU wird in der Lage sein Unix-Programme auszuführen, aber nicht mit Unix 81 identisch sein. Auf Grundlage unserer Erfahrungen mit anderen 82 Betriebssystemen werden wir alle gebräuchlichen Verbesserungen 83 vornehmen. Insbesondere planen wir längere Dateinamen, 84 Datei-Versionsnummern, ein absturzsicheres Dateisystem, eventuell 85 Dateitypendungen, terminalunabhängige Anzeigeunterstützung und vielleicht 86 irgendwann ein Lisp-basiertes Fenstersystem, durch welches mehrere Lisp- und 87 gewöhnliche Unix-Programme sich einen Bildschirm teilen können. Sowohl C und 88 Lisp werden als Systemprogrammiersprachen verfügbar sein. Für die 89 Kommunikation beabsichtigen wir UUCP, MIT Chaosnet sowie Internetprotokolle 90 zu unterstützen.</p> 91 92 <p> 93 GNU richtet sich zunächst an Rechner der 68000/16000-Klasse mit virtuellem 94 Speicher, weil es auf diesen am leichtesten lauffähig gemacht werden 95 kann. Den zusätzlichen Aufwand, es auf kleinere Rechner zu portieren, 96 überlassen wir jemandem, der es auf diesen verwenden will.</p> 97 98 <p> 99 Um fürchterliche Verwechselungen zu vermeiden, sprechen Sie bitte das 100 <em>g</em> im Wort <em>GNU</em> mit aus, wenn es sich dabei um den Namen 101 dieses Projekts handelt.</p> 102 103 <h3 id="why-write">Warum ich GNU schreiben muss</h3> 104 105 <p> 106 Ich denke, die Goldene Regel verlangt, dass, wenn ich ein Programm mag, ich 107 es mit Anderen gemeinsam nutzen muss, die es mögen. Softwareanbieter 108 hingegen wollen die Benutzer entzweien und unterwerfen, wobei sie jeden 109 Anwender dazu verpflichten, nicht mit anderen zu teilen. Ich weigere mich, 110 die Solidarität mit anderen Nutzern auf diese Weise zu brechen. Ich kann 111 nicht guten Gewissens eine Vertraulichkeits- oder Softwarelizenzvereinbarung 112 unterzeichnen. Jahrelang arbeitete ich im Labor für künstliche Intelligenz 113 (KI-Labor) des MIT, um solchen Tendenzen und nicht vorhandenen 114 Gastfreundlichkeiten zu widerstehen, aber letzten Endes waren sie zu weit 115 gegangen: Ich konnte nicht in einer Institution bleiben, in der solche Dinge 116 gegen meinen Willen geschehen.</p> 117 118 <p> 119 Damit ich weiterhin Rechner ohne Schmach benutzen kann, habe ich 120 beschlossen, eine genügend große Sammlung von freier Software 121 zusammenzustellen, so dass ich in der Lage sein werde, ohne jegliche unfreie 122 Software auszukommen. Ich habe beim KI-Labor gekündigt, um dem MIT keinen 123 rechtlichen Vorwand zu bieten, mich daran zu hindern, GNU zu verschenken.<a 124 href="#f2a" id="f2a-ref" class="transnote">(2)</a></p> 125 126 <h3 id="compatible">Warum wird GNU mit Unix kompatibel sein</h3> 127 128 <p> 129 Unix ist nicht mein ideales System, aber es ist nicht so übel. Die 130 wesentlichen Eigenschaften von Unix scheinen gute zu sein, und ich denke, 131 dass ich fehlendes ergänzen kann, ohne die guten Eigenschaften zu 132 verderben. Und ein mit Unix kompatibles System wäre für viele Menschen 133 angenehm zu übernehmen.</p> 134 135 <h3 id="available">Wie GNU erhältlich sein wird</h3> 136 137 <p> 138 GNU ist nicht in der Public Domain. Jedermanm wird erlaubt sein, GNU zu 139 modifizieren und weiterzugeben, aber keinem Distributor wird erlaubt sein, 140 die Weitergabe zu beschränken. D. h. <a 141 href="/philosophy/categories.html#ProprietarySoftware">proprietäre</a> 142 Modifikationen werden nicht erlaubt sein. Ich möchte damit sicherstellen, 143 dass alle Varianten von GNU frei bleiben.</p> 144 145 <h3 id="why-help">Warum viele andere Programmierer mithelfen wollen</h3> 146 147 <p> 148 Ich habe viele andere Programmierer gefunden, die von GNU begeistert sind 149 und helfen wollen.</p> 150 151 <p> 152 Viele Programmierer sind mit der Kommerzialisierung von Systemsoftware 153 unzufrieden. Es mag ihnen die Möglichkeit geben, mehr Geld zu verdienen, 154 aber es zwingt sie gleichzeitig, andere Programmierer im allgemeinen als 155 Gegner anstatt als Kameraden zu betrachten. Der fundamentale Akt der 156 Freundschaft zwischen Programmierern ist das Teilen von Programmen; 157 derzeitige Vermarktungspraktiken verbieten Programmierern im wesentlichen, 158 sich gegenseitig als Freunde zu behandeln. Der Käufer von Software hat die 159 Wahl zwischen Freundschaft und Gesetzestreue. Naturgemäß entscheiden viele, 160 dass Freundschaft für sie wichtiger ist, aber diejenigen, welche an das 161 Gesetz glauben, haben eine schwere Entscheidung. Sie werden zynisch und 162 betrachten Programmierung nur noch als eine Möglichkeit, Geld zu verdienen.</p> 163 164 <p> 165 Durch die Arbeit an und mit GNU anstelle von proprietären Programmen, können 166 wir gleichzeitig zu jedem gastfreundlich sein und das Gesetz 167 befolgen. Außerdem dient GNU als inspirierendes Beispiel und Transparent, 168 andere zu versammeln, um sich uns beim Teilen anzuschließen. Dies vermittelt 169 uns ein Gefühl der Harmonie, das bei Nutzung unfreier Software unmöglich 170 wäre. Für rund die Hälfte der Programmierer, mit denen ich sprach, ist dies 171 ein entscheidendes Glücksgefühl, das durch Geld nicht ersetzt werden kann.</p> 172 173 <h3 id="contribute">Wie Sie beitragen können</h3> 174 175 <blockquote> 176 <p> 177 (Um an aktuellen Softwareaufgaben mitzuarbeiten, siehe <cite><a 178 href="https://fsf.org/campaigns/priority-projects">Projekte hoher 179 Priorität</a></cite> und <cite><a 180 href="https://savannah.gnu.org/people/?type_id=1">GNU-Projekte, die Hilfe 181 suchen</a></cite>, der allgemeinen Aufgabenliste für GNU-Software. Für 182 weitere Möglichkeiten der Hilfe siehe <cite><a href="/help/">Ein Leitfaden 183 zur Unterstützung des Betriebssystems GNU</a></cite>.) 184 </p> 185 </blockquote> 186 187 <p> 188 Ich bitte Rechnerhersteller um Rechner- und Geldspenden. Einzelpersonen 189 bitte ich um Spenden in Form von Programmen und Mitwirkung.</p> 190 191 <p> 192 Wenn Sie uns einen Rechner zur Verfügung stellen, können Sie damit rechnen, 193 dass GNU relativ früh darauf laufen wird. Die Rechner sollten komplette, 194 gebrauchsfertige Systeme sein, in einer Wohnung benutzt werden können und 195 keine außergewöhnliche Kühlung oder Stromversorgung benötigen.</p> 196 197 <p> 198 Ich habe sehr viele Programmierer gefunden, die bereitwillig in Teilzeit zu 199 GNU beitragen. Für die meisten Projekte dürfte eine solche teilzeitlich 200 verteilte Arbeit schwierig zu koordinieren sein; die unabhängig 201 geschriebenen Teile würden nicht zusammenarbeiten. Aber für diese besondere 202 Aufgabe, Unix zu ersetzen, ist dieses Problem nicht vorhanden. Ein 203 komplettes Unix-System enthält hunderte von Dienstprogrammen, von denen 204 jedes separat dokumentiert ist. Die meisten Schnittstellenspezifikationen 205 werden durch Unix-Kompatibilität geregelt. Wenn jeder Mitwirkende einen 206 kompatiblen Ersatz für ein einzelnes Unix-Dienstprogramm schreiben kann und 207 dafür sorgt, dass es anstelle des Originals auf einem Unix-System 208 funktioniert, werden diese Dienstprogramme direkt zusammenarbeiten. Selbst 209 wenn wir Murphy erlauben, ein paar unerwartete Probleme zu schaffen, sollte 210 das Zusammensetzen dieser Komponenten eine durchführbare Aufgabe sein (der 211 Systemkern erfordert eine genauere Kommunikation und wird von einer kleinen, 212 festen Gruppe bearbeitet).</p> 213 214 <p> 215 Sollte ich Geldspenden erhalten, werden mich diese in die Lage versetzen, 216 ein paar Personen in Voll- oder Teilzeitarbeit einzustellen. Die Gehälter 217 werden nicht dem Standard von Programmierern entsprechen, aber ich suche 218 Personen, für die das Bilden von Gemeinschaftsgeist wichtiger ist als Geld 219 zu verdienen. Ich betrachte dies als einen Weg, engagierten Menschen zu 220 ermöglichen, ihre gesamte Energie der Arbeit an GNU zu widmen, indem ich sie 221 von der Notwendigkeit freimache, ihren Lebensunterhalt auf andere Weise zu 222 verdienen.</p> 223 224 <h3 id="benefit">Warum alle Rechnerbenutzer profitieren</h3> 225 226 <p> 227 Sobald GNU geschrieben ist, wird jedermann in der Lage sein, gute 228 Systemsoftware frei zu erhalten, so wie Luft.<a href="#f2" id="f2-ref" 229 class="transnote">(3)</a></p> 230 231 <p> 232 Dies bedeutet mehr, als nur jedem den Preis für eine Unix-Lizenz 233 einzusparen. Es bedeutet, dass viel unnötige Doppelarbeit an 234 System-Programmieraufwand vermieden werden kann. Diese Anstrengungen können 235 stattdessen eingesetzt werden, um den Stand der Technik voranzubringen.</p> 236 237 <p> 238 Der komplette Quelltext des Systems wird für jedermann verfügbar sein. Als 239 Ergebnis wird jeder Benutzer, der Änderungen im System machen muss die 240 Freiheit haben, diese selbst vorzunehmen, oder einen Programmierer oder eine 241 Firma damit beauftragt. Die Benutzer werden nicht länger von der Gnade 242 einzelner Programmierer oder Unternehmen abhängig sein, welche den Quelltext 243 besitzen und daher als einzige Änderungen vornehmen können.</p> 244 245 <p> 246 Schulen können ein viel besseres pädagogisches Umfeld bieten, wenn sie die 247 Schüler dazu anhalten, den Code des Betriebssystems zu untersuchen und zu 248 verbessern. Harvards Rechnerraum verlangte eine Richtlinie, dass kein 249 Programm im System installiert werden durfte, dessen Quelltext nicht 250 öffentlich zugänglich war ‑ und hielten dies aufrecht, indem 251 bestimmte Programme tatsächlich nicht installiert wurden. Ich war sehr 252 begeistert.</p> 253 254 <p> 255 Und schließlich wird auch der Verwaltungsaufwand vermieden, zu überlegen, 256 wem die Systemsoftware gehört und was man damit tun darf und was nicht.</p> 257 258 <p> 259 Durch Vorkehrungen, um Menschen für die Nutzung eines Programms, 260 einschließlich der Lizenzierung von Kopien, zahlen zu lassen, entstehen 261 immer gewaltige Kosten für die Gesellschaft durch den schwerfälligen 262 Mechanismus notwendig, um herauszufinden für wie viel (d. h. für welche 263 Programme) eine Person zahlen muss. Und nur ein Polizeistaat kann jeden dazu 264 zwingen, sie zu befolgen. Stellen Sie sich eine Raumstation vor, wo die Luft 265 mit großem Aufwand hergestellt werden muss: Es mag fair sein, Atemluft pro 266 verbrauchten Liter zu berechnen, aber die gebührenpflichtige Gasmaske, den 267 ganzen Tag und die ganze Nacht tragend, ist unerträglich, selbst wenn für 268 jeden die Berechnung der Luft erschwinglich ist. Und allgegenwärtige 269 Fernsehkameras, die überwachen, ob jemand die Maske abnimmt, sind 270 ungeheuerlich. Es ist besser, die Luftanlage mit einer Pro-Kopf-Steuer zu 271 finanzieren und die Masken wegzuwerfen.</p> 272 273 <p> 274 Das Kopieren eines Programms oder Teile davon ist für einen Programmierer 275 ebenso selbstverständlich wie das Atmen, und genauso nutzbringend. Es sollte 276 genauso frei sein.</p> 277 278 <h3 id="rebutted-objections">Einige leicht zu entkräftende Einwände gegen die Ziele von GNU</h3> 279 280 <p id="support"> 281 <strong><cite><q>Niemand wird es benutzen, wenn es umsonst ist, weil das 282 bedeutet, sich nicht auf Unterstützung verlassen zu 283 können.</q></cite></strong></p> 284 285 <p> 286 <strong><cite><q>Man muss etwas für das Programm berechnen, um Unterstützung 287 anbieten zu können.</q></cite></strong></p> 288 289 <p> 290 Wenn man für GNU mit Dienstleistung eher bezahlen würde als GNU ohne 291 Dienstleistung umsonst zu erhalten, sollte ein Unternehmen, dass diese 292 Dienstleistung speziell für Personen anbietet, die GNU umsonst erhalten 293 haben, profitabel sein.<a href="#f3" id="f3-ref" class="transnote">(4)</a></p> 294 295 <p> 296 Wir müssen zwischen Unterstützung in Form von echter Programmierarbeit und 297 Händchenhalten unterscheiden. Ersteres ist etwas, das man nicht von einem 298 Softwarehändler erwarten kann. Wenn Ihr Problem nicht von genügend Personen 299 geteilt wird, wird der Händler Ihnen sagen, Sie hätten sich verlaufen.</p> 300 301 <p> 302 Wenn Ihr Unternehmen darauf angewiesen ist, sich auf Unterstützung zu 303 verlassen, ist der einzige Weg, alle notwendigen Quelltexte und Werkzeuge 304 vorliegen zu haben. Dann können Sie jede verfügbare Person beauftragen, Ihr 305 Problem zu lösen; Sie sind nicht Einzelnen ausgeliefert. Mit Unix ist dies 306 infolge des hohen Preises der Quelltexte für die meisten Unternehmen 307 unerschwinglich. Mit GNU wird dies leicht sein. Es ist zwar immer noch 308 möglich, dass keine kompetente Person zur Verfügung steht, aber dies Problem 309 liegt dann nicht an den Vertriebsbedingungen. GNU beseitigt nicht alle 310 Probleme der Welt, sondern nur bestimmte.</p> 311 312 <p> 313 Gleichzeitig sind Anwender ohne Rechnerwissen auf Hilfe angewiesen: Dinge 314 erledigen, die sie leicht selbst tun könnten, aber nicht wissen, wie.</p> 315 316 <p> 317 Solche Dienstleistungen können von Unternehmen angeboten werden, die gerade 318 solche Benutzerhilfen und Reparaturdienste anbieten. Wenn es stimmt, dass 319 Benutzer es vorziehen für ein Produkt mit Dienstleistung zu bezahlen, werden 320 sie auch bereit sein die Dienstleistung zu bezahlen, wenn sie das Produkt 321 umsonst erhalten haben. Die Dienstleistungsunternehmen werden in Qualität 322 und Preis miteinander konkurrieren; Benutzer nicht an ein bestimmtes 323 gebunden sein. In der Zwischenzeit sollten diejenigen von uns, die die 324 Dienstleistung nicht benötigen, in der Lage sein, das Programm zu benutzen, 325 ohne die Dienstleistung bezahlen zu müssen.</p> 326 327 <p id="advertising"> 328 <strong><cite><q>Ohne Werbung kann man nicht viele Menschen erreichen, und 329 man muss etwas für das Programm berechnen, um dies zu 330 ermöglichen.</q></cite></strong></p> 331 332 <p> 333 <strong><cite><q>Es bringt nichts Werbung für ein Programm zu machen, was 334 man umsonst bekommen kann.</q></cite></strong></p> 335 336 <p> 337 Es gibt viele Formen kostenloser oder kostengünstiger Werbung, die dazu 338 dienen kann, viele Rechnerbenutzer über so etwas wie GNU zu informieren. Es 339 mag stimmen, dass man mehr Benutzer von Kleinrechnern durch Werbung 340 erreichen kann. Wenn dies wirklich so ist, sollte ein Unternehmen, das für 341 die Dienstleistung wirbt, GNU gegen eine Gebühr zu kopieren und zu 342 versenden, erfolgreich genug sein, um damit seine Werbung und mehr zu 343 bezahlen. Auf diese Weise bezahlen nur die Nutzer, die von der Werbung 344 profitieren.</p> 345 346 <p> 347 Wenn andererseits viele Personen GNU von ihren Freunden erhalten und solche 348 Unternehmen keinen Erfolg haben, zeigt dies, dass Werbung in Wirklichkeit 349 gar nicht nötig war, um GNU zu verbreiten. Warum wollen die Befürworter der 350 freien Marktwirtschaft nicht den freien Markt darüber entscheiden lassen?<a 351 href="#f4" id="f4-ref" class="transnote">(5)</a></p> 352 353 <p id="competitive"> 354 <strong><cite><q>Mein Unternehmen benötigt ein proprietäres Betriebssystem, 355 um einen Wettbewerbsvorteil zu bekommen.</q></cite></strong></p> 356 357 <p> 358 GNU wird keine Betriebssystemsoftware aus dem Wettbewerb entfernen. Sie 359 werden keinen Vorteil auf diesem Gebiet erzielen können, aber umgekehrt wird 360 auch Ihre Konkurrenz Sie nicht übervorteilen können. Sie werden auf anderen 361 Gebieten in Wettbewerb treten, während Sie auf diesem Gebiet voneinander 362 profitieren werden. Wenn Ihr Unternehmen vom Verkauf eines Betriebssystems 363 lebt, werden Sie GNU nicht mögen, aber das ist Ihr Problem. Wenn Ihr 364 Unternehmen anders ist, kann GNU Sie davor bewahren, in das teure Geschäft 365 gedrängt zu werden, Betriebssysteme zu verkaufen.</p> 366 367 <p> 368 Ich würde es gerne sehen, wenn viele Hersteller und Benutzer die Entwicklung 369 von GNU durch Spenden unterstützen würden, um die Kosten für jeden einzelnen 370 zu senken.<a href="#f5" id="f5-ref" class="transnote">(6)</a></p> 371 372 <p id="deserve"> 373 <strong><cite><q>Verdienen Programmierer nicht eine Belohnung für ihre 374 Kreativität?</q></cite></strong></p> 375 376 <p> 377 Wenn irgendetwas eine Belohnung verdient, ist es sozialer 378 Beitrag. Kreativität kann ein sozialer Beitrag sein, aber nur, wenn die 379 Gesellschaft die Freiheit hat, die Resultate zu nutzen. Wenn Programmierer 380 eine Belohnung für das Schreiben innovativer Programme verdienen, müssten 381 sie aus demselben Grunde bestraft werden, wenn sie die Nutzung dieser 382 Programme einschränken.</p> 383 384 <p id="reward"> 385 <strong><cite><q>Sollte ein Programmierer nicht eine Belohnung für seine 386 Kreativität verlangen dürfen?</q></cite></strong></p> 387 388 <p> 389 Es ist nichts Schlechtes daran für Arbeit bezahlt zu werden oder sein 390 Einkommen maximieren zu wollen, solange man nicht destruktiv wird. Die zur 391 Zeit auf diesem Gebiet gebräuchlichen Mittel basieren auf einer Form von 392 Zerstörung.</p> 393 394 <p> 395 Geld von Benutzern zu kassieren, indem man den Gebrauch eines Programms 396 einschränkt, ist destruktiv, weil die Beschränkungen die Häufigkeit und die 397 Wege reduziert, in denen das Programm genutzt werden könnte. Dies reduziert 398 den Reichtum, den die Menschheit aus dem Programm leitet. Ist die 399 Beschränkung eine bewusste Entscheidung, sind die schädlichen Auswirkungen 400 absichtliche Zerstörung.</p> 401 402 <p> 403 Der Grund, weshalb ein guter Bürger keine solche destruktiven Mittel 404 anwendet um reicher zu werden ist, dass, wenn dies jeder täte, wir alle 405 durch die gegenseitige Destruktivität ärmer würden. Dies ist die Kantische 406 Ethik, oder die Goldene Regel. Da mir die enstehenden Konsequenzen, wenn 407 jeder Information hortet, nicht gefallen, bin ich verpflichtet es für falsch 408 zu betrachten, wenn sich einer so verhält. Insbesondere der Wunsch für die 409 eigene Kreativität belohnt zu werden, rechtfertigt nicht die Welt im 410 allgemeinen von allen oder einem Teil dieser Kreativität zu berauben.</p> 411 412 <p id="starve"> 413 <strong><cite><q>Werden Programmierer nicht verhungern?</q></cite></strong></p> 414 415 <p> 416 Ich könnte antworten, dass niemand gezwungen ist, ein Programmierer zu 417 sein. Die meisten von uns könnten nicht davon leben auf der Straße zu stehen 418 und Grimassen zu schneiden. Aber wir sind deswegen noch lange nicht dazu 419 verurteilt, unser Leben stehend auf der Straße zu verbringen, Grimassen 420 schneidend und verhungernd. Wir tun etwas anderes.</p> 421 422 <p> 423 Aber das ist die falsche Antwort, weil sie die implizite Annahme des 424 Fragestellers akzeptiert: dass Programmierern ohne Eigentum an Software 425 möglicherweise kein Cent bezahlt werden würde. Vermeintlich Alles oder 426 Nichts.</p> 427 428 <p> 429 Der wahre Grund, warum Programmierer nicht verhungern werden ist, dass es 430 für sie immer noch möglich sein wird, für Programmierung bezahlt zu werden; 431 nur halt nicht ganz so viel wie jetzt.</p> 432 433 <p> 434 Eingeschränktes Kopieren ist nicht die einzige Grundlage für geschäftliche 435 Software. Es ist die üblichste Basis<a href="#f8" id="f8-ref" 436 class="transnote">(7)</a>, weil sie am meisten Geld einbringt. Wäre sie 437 verboten oder durch Kunden abgelehnt, würde sich das Softwaregeschäft auf 438 andere organisatorische Grundlagen bewegen, die zur Zeit weniger häufig 439 verwendet werden. Es gibt immer viele Möglichkeiten, Geschäfte zu 440 organisieren.</p> 441 442 <p> 443 Vermutlich wird das Programmieren auf dieser neuen Grundlage nicht so 444 lukrativ sein, wie es jetzt ist. Aber das ist kein Argument gegen die 445 Änderung. Man betrachtet es im allgemeinen nicht als ungerecht, dass 446 VerkäuferInnen die Gehälter bekommen, die sie bekommen. Würden Programmierer 447 die gleichen Gehälter beziehen, wäre dies ebenfalls nicht ungerecht. (In der 448 Praxis würden sie auch weiterhin deutlich mehr beziehen.)</p> 449 450 <p id="right-to-control"> 451 <strong><cite><q>Haben Menschen nicht das Recht zu kontrollieren, wie ihre 452 Ideen verwendet werden?</q></cite></strong></p> 453 454 <p> 455 <cite><q>Die Kontrolle über die Verwendung eigener Ideen</q></cite> 456 konstituiert in Wirklichkeit die Kontrolle über das Leben anderer Menschen, 457 und wird i. d. R. eingesetzt, um den Menschen das Leben zu erschweren.</p> 458 459 <p> 460 Personen, die die Frage der Rechte am geistigen Eigentum<a href="#f6" 461 id="f6-ref" class="transnote">(8)</a> aufmerksam untersucht haben 462 (z. B. Anwälte) sagen, dass es kein intrinsisches Recht auf geistiges 463 Eigentum gibt. Die von der Regierung anerkannten Arten angeblicher Rechte am 464 geistigen Eigentum wurden durch besondere Rechtsvorschriften für bestimmte 465 Zwecke geschaffen.</p> 466 467 <p> 468 Beispielsweise wurde das Patentsystem etabliert, um Erfinder zu ermutigen, 469 die Details ihrer Erfindungen offen zu legen. Der Zweck war die Gesellschaft 470 und nicht den Erfindern zu helfen. Zu jener Zeit war die Lebensdauer von 17 471 Jahren für ein Patent kurz verglichen mit der Geschwindigkeit des 472 Fortschritts. Da Patente nur für Hersteller ein Thema sind, für die die 473 Kosten und Aufwand eines Lizenzvertrages verglichen mit den 474 Produktionskosten gering sind, schaden Patente oft nicht viel. Sie behindern 475 die meisten Einzelpersonen, die patentierte Produkte benutzen, nicht.</p> 476 477 <p> 478 Die Idee des Urheberrechts existierte früher nicht, als Autoren häufig 479 andere Autoren in nicht-fiktionalen Werken kopierten. Diese Praxis war 480 nützlich und der einzige Weg, Werke vieler Autoren haben sogar teilweise 481 überlebt. Das Copyright-System wurde speziell zur Förderung der 482 Urheberschaft erstellt. Auf dem Gebiet, für das es erfunden 483 wurde – Bücher, die nur auf einer Druckerpresse ökonomisch 484 vervielfältigt werden konnten ‑ schadete es wenig, und 485 behindert dadurch die meisten Leser nicht.</p> 486 487 <p> 488 Alle geistigen Eigentumsrechte sind nur von der Gesellschaft, zu Recht oder 489 Unrecht, gewährte Lizenzen, weil sie glaubte, sie würde als Ganzes 490 profitieren. In einer bestimmten Situation jedoch müssen wir uns fragen: 491 Sind wir wirklich durch die Gewährung solcher Lizenzen besser gestellt? 492 Welche Art der Handlung erlauben wir einer Person dadurch zu tun?</p> 493 494 <p> 495 Der Fall von Programmen heute unterscheidet sich sehr von Büchern von vor 496 hundert Jahren. Die Tatsache, dass der einfachste Weg, ein Programm zu 497 kopieren, von einem Mitmenschen zum Nächsten ist, die Tatsache, dass ein 498 Programm unterschiedlichen sowohl Quell- als auch Objektcode enthält und die 499 Tatsache, dass ein Programm verwendet statt gelesen und genossen wird, 500 bündeln sich, um eine Situation zu schaffen, in der eine Person, die ein 501 Urheberrecht einfordert, der Gesellschaft als Ganzes sowohl materiell als 502 auch spirituell schadet; eine Situation, in der eine Person kein 503 Urheberrecht einfordern sollte, unabhängig davon, ob es das Recht 504 ermöglicht.</p> 505 506 <p id="competition"> 507 <strong><cite><q>Wettbewerb bringt Dinge dazu, besser gemacht zu 508 werden.</q></cite></strong></p> 509 510 <p> 511 Das Paradigma von Wettbewerb ist ein Wettrennen: indem wir den Sieger 512 belohnen, ermuntern wir jeden dazu, schneller zu laufen. Wenn Kapitalismus 513 tatsächlich auf diese Weise funktioniert, ist es ein guter Job; aber seine 514 Verteidiger haben Unrecht mit der Annahme, es funktioniere immer so. Wenn 515 die Läufer vergessen, weshalb der Preis ausgesetzt wurde und unbedingt, egal 516 wie, gewinnen wollen, entdecken sie vielleicht andere 517 Strategien ‑ wie z. B. andere Läufer anzugreifen. Wenn die 518 Läufer in einen Faustkampf geraten, werden sie alle den Lauf später beenden.</p> 519 520 <p> 521 Proprietäre und geheime Software sind das moralische Äquivalent zu Läufern 522 in einem Faustkampf. Traurig zu sagen, dass der einzige vorhandene 523 Schiedsrichter, den wir bekommen haben, nichts gegen die Faustkämpfe 524 einzuwenden hat; er reguliert sie lediglich („Pro gelaufene zehn Meter darf 525 man einen Schuss abfeuern“). Er sollte sie stattdessen auseinanderbringen 526 und Läufer bereits für den Versuch eines Angriffs bestrafen.</p> 527 528 <p id="stop-programming"> 529 <strong><cite><q>Wird ohne finanziellen Ansporn nicht jeder aufhören zu 530 programmieren?</q></cite></strong></p> 531 532 <p> 533 Tatsächlich werden viele Menschen absolut ohne jeden finanziellen Ansporn 534 programmieren. Programmierung übt eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf 535 einige Menschen aus, in der Regel Menschen, die darin am besten sind. Es 536 gibt keinen Mangel an professionellen Musikern, die am Ball bleiben, obwohl 537 sie keine Hoffnung, haben ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.</p> 538 539 <p> 540 Aber tatsächlich ist diese Frage, obwohl häufig gestellt, der Situation 541 nicht angemessen. Die Bezahlung für Programmierer wird nicht verschwinden, 542 nur weniger werden. Die richtige Frage ist also, ob jemand mit einem 543 reduzierten finanziellen Ansporn programmieren wird? Meine Erfahrung zeigt, 544 dass sie werden.</p> 545 546 <p> 547 Seit mehr als zehn Jahren haben viele der weltweit besten Programmierer im 548 KI-Labor für weit weniger Geld gearbeitet, als sie anderswo hätten verdienen 549 können. Sie erhielten nicht-finanzielle Belohnungen: Ruhm und Anerkennung, 550 zum Beispiel. Und Kreativität ist auch Spaß, eine Belohnung in sich.</p> 551 552 <p> 553 Dann gingen die meisten von ihnen, als sich eine Chance bot, dieselbe 554 interessante Arbeit für viel Geld zu tun.</p> 555 556 <p> 557 Die Tatsachen zeigen, dass Menschen aus anderen Gründen als Reichtum 558 programmieren; aber wenn sich ihnen eine Chance bietet, mehr Geld zu 559 verdienen, werden sie es zu Recht erwarten und auch einfordern. Niedrig 560 zahlende Unternehmen sehen schlecht im Wettbewerb mit hoch zahlenden aus, 561 müssen sich aber nicht schlecht machen, wenn hoch zahlende untersagt sind.</p> 562 563 <p id="desperate"> 564 <strong><cite><q>Wir benötigen die Programmierer unbedingt. Wenn sie 565 möchten, dass wir aufhören unseren Mitmenschen zu helfen, müssen wir 566 folgen.</q></cite></strong></p> 567 568 <p> 569 Sie können niemals so verzweifelt sein, dass Sie derartigen Forderungen 570 nachgeben müssen. Vergessen Sie nicht: Millionen für die Verteidigung, aber 571 nicht einen Cent für Anerkennung!</p> 572 573 <p id="living"> 574 <strong><cite><q>Programmierer müssen von irgendetwas 575 leben.</q></cite></strong></p> 576 577 <p> 578 Kurzfristig ist das wahr. Es gibt jedoch viele Möglichkeiten, mit denen 579 Programmierer Ihren Lebensunterhalt verdienen können, ohne den Verkauf von 580 Programmrechten zu nutzen. Dieser Weg ist jetzt üblich, weil er 581 Programmierern und Geschäftsleuten das meiste Geld einbringt und nicht, weil 582 es der einzige Weg ist, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Es ist leicht, 583 andere Wege zu finden, wenn man sie finden möchte. Hier sind einige 584 Beispiele.</p> 585 586 <p> 587 Ein Rechnerhersteller, der einen neuen Rechner einführt, zahlt für die 588 Portierung des Betriebssystems auf die neue Hardware.</p> 589 590 <p> 591 Programmierer können auch in der Schulung, der Benutzerhilfe und der Wartung 592 beschäftigt werden.</p> 593 594 <p> 595 Menschen mit neuen Ideen können Programme als Freeware<a href="#f7" 596 id="f7-ref" class="transnote">(9)</a> verbreiten, zufriedene Benutzer um 597 Spenden bitten oder Dienstleistungen rentabel anbieten. Ich bin einigen 598 Personen begegnet, die bereits erfolgreich auf diese Weise arbeiten.</p> 599 600 <p> 601 Benutzer mit ähnlichen Bedürfnissen können Benutzergruppen bilden und 602 Beiträge zahlen. Die Gruppe würde dann Programmierfirmen damit beauftragen, 603 Programme zu schreiben, die die Mitglieder verwenden möchten.</p> 604 605 <p> 606 Alle Arten der Entwicklung können mit einer Softwaresteuer finanziert 607 werden:</p> 608 609 <p> 610 Angenommen, jeder, der einen Rechner kauft, muss x Prozent des Preises als 611 Softwaresteuer entrichten. Die Regierung gibt dieses Geld einer Agentur wie 612 der <span xml:lang="en" lang="en">National Science Foundation</span> (NSF), 613 um es für die Softwareentwicklung einzusetzen.</p> 614 615 <p> 616 Wenn aber der Rechnerkäufer selbst für die Softwareentwicklung spendet, wird 617 die Spende mit der Softwaresteuer verrechnet. Er kann für das Projekt seiner 618 Wahl spenden ‑ häufig gewählt in der Hoffnung, die fertigen 619 Ergebnisse verwenden zu können. Er kann eine Gutschrift für jeden 620 Spendenbeitrag bis zur gesamten Steuerschuld, die er zu zahlen hatte, 621 anrechnen lassen.</p> 622 623 <p> 624 Der gesamte Steuersatz könnte durch ein Votum der Steuerzahler beschlossen 625 werden, entsprechend dem auf sie zu besteuernden Betrag.</p> 626 627 <p> 628 Die Konsequenzen: </p> 629 630 <ul> 631 <li>Die rechnernutzende Gemeinschaft unterstützt die Softwareentwicklung.</li> 632 <li>Diese Gemeinschaft entscheidet, welches Niveau der Unterstützung 633 erforderlich ist.</li> 634 <li>Benutzer, denen es darauf ankommt, an welchen Projekten sie sich beteiligen, 635 können dies selbst entscheiden.</li> 636 </ul> 637 <p> 638 Auf lange Sicht sind freie Programme ein Schritt in Richtung einer Welt ohne 639 Mangel, in der niemand hart arbeiten muss, um den Lebensunterhalt zu 640 verdienen. Die Menschen werden frei sein sich selbst Aktivitäten zu widmen, 641 die Freude machen, wie der Programmierung, nach den geforderten zehn 642 Wochenstunden notwendiger Aufgaben, wie beispielsweise Verwaltung, 643 Familienberatung, Roboterreparatur und Asteroidenprospektierung. Es wird 644 keine Notwendigkeit geben, von Programmierung zu leben.</p> 645 646 <p> 647 Wir haben bereits die Menge an Arbeit, welche die Gesellschaft für ihre 648 Produktivität aufbringen muss, gewaltig reduzieren können, aber nur ein 649 kleiner Teil davon übertrug sich in mehr Freizeit für Arbeitnehmer, weil 650 jede produktive Aktivität zwangsläufig von viel unproduktiver Aktivität 651 begleitet wird. Die Hauptursachen dafür sind Bürokratie und gegenseitige 652 Kämpfe gegen die Konkurrenz. Freie Software wird diese Auswüchse auf dem 653 Gebiet der Softwareentwicklung stark reduzieren. Wir müssen so handeln, um 654 technische Fortschritte in Sachen Produktivität zu erzielen, die sich in 655 weniger Arbeit für uns alle äußern werden.</p> 656 657 658 <h3 id="footnotes">Fußnoten</h3> 659 660 <!-- The anchors do not match the actual footnote numbers because of 661 revisions over time. And if a new footnote is added, the references 662 to existing footnotes that follow the new one must be changed. --> 663 <ol> 664 <li id="f1"><a href="#f1-ref">↗</a> Diese Wortwahl war ein wenig sorglos. Die Absicht 665 war, dass niemand für die <em>Erlaubnis</em> zahlen muss, das GNU-System zu 666 benutzen. Dieses geht jedoch nicht aus der Formulierung hervor und man 667 interpretiert dies häufig mit den Worten, dass Kopien von GNU stets ohne 668 oder höchstens gegen geringes Entgelt verbreitet werden sollen. Dies war nie 669 die Absicht; weiter unten erwähnt das Manifest die Möglichkeit der 670 Erbringung von Vertriebsdienstleistungen für Unternehmen zur 671 Gewinnerzielung. Anschließend habe ich gelernt, sorgfältig zwischen 672 <em>frei</em> im Sinne von Freiheit und <em>frei</em> im Sinne von Preis zu 673 unterscheiden. Freie Software ist Software, deren Benutzer die Freiheit 674 haben, sie weiterzugeben und zu ändern. Einige werden ihre Kopien kostenlos 675 erhalten, andere dafür bezahlen ‑ und wenn diese Gelder dazu 676 beitragen, die Software weiter zu verbessern, um so besser. Wichtig ist, 677 dass jedermann, der eine Kopie besitzt, auch die Freiheit beim Gebrauch 678 dieser Kopie mit anderen zu kooperieren hat.</li> 679 680 <li id="f2a"><a href="#f2a-ref">↗</a> Der Ausdruck <em>verschenken</em> ist ein weiteres 681 Indiz dafür, dass ich noch nicht eindeutig die Frage von Preis und Freiheit 682 getrennt hatte. Wir empfehlen nun dieser Ausdruck zu vermeiden, wenn es um 683 Freie Software geht. Siehe <a 684 href="/philosophy/words-to-avoid.html#GiveAwaySoftware"><em>Zu vermeidende 685 Wörter</em></a> für weitere Informationen.</li> 686 687 <li id="f2"><a href="#f2-ref">↗</a> Dies ist eine weitere Stelle, an der ich versäumte, 688 sorgfältig zwischen den beiden verschiedenen Bedeutungen von <em>frei</em> 689 zu unterscheiden. Die Aussage ist so nicht falsch ‑ man kann 690 Kopien von GNU-Software kostenlos von Freunden oder über das Internet 691 erhalten. Aber es lässt auf die falsche Idee schließen.</li> 692 693 <li id="f3"><a href="#f3-ref">↗</a> Inzwischen gibt es mehrere solcher Unternehmen.</li> 694 695 <li id="f4"><a href="#f4-ref">↗</a> Obwohl es sich um eine wohltätige Einrichtung und 696 nicht um ein Unternehmen handelt, hat die <span xml:lang="en" lang="en">Free 697 Software Foundation</span> seit 10 Jahren den grössten Teil ihres 698 Kapitals aus der Vertriebsdienstleistung eingenommen. Sie können <a 699 href="/order/order.html">Artikel von der FSF bestellen</a>, um ihre Arbeit 700 zu unterstützen. 701 </li> 702 703 <li id="f5"><a href="#f5-ref">↗</a> Eine Gruppe von Rechnerfirmen hat um 1991 Kapital 704 angesammelt, um die Wartung des GNU C-Compilers zu unterstützen.</li> 705 706 <li id="f8"><a href="#f8-ref">↗</a> Ich glaube, ich irrte mich zu sagen, dass 707 proprietäre Software der häufigste Grund ist, um mit Software Geld zu 708 verdienen. Es scheint, dass es tatsächlich das häufigste Geschäftsmodell 709 wurde und die Entwicklung von benutzerdefinierter Software ist. Das bietet 710 nicht die Möglichkeit Mieten einzunehmen, also muss das Unternehmen 711 weiterhin die eigentliche Arbeit erledigen, um ständig Einnahmen zu 712 haben. Das benutzerdefinierte Softwaregeschäft wird weiterhin, mehr oder 713 weniger unverändert, in einer Freie-Software-Welt der freien Software 714 existieren. Deshalb erwarte ich nicht, dass die meisten bezahlten 715 Programmierer weniger in einer Welt der freien Software verdienen würden.</li> 716 717 <li id="f6"><a href="#f6-ref">↗</a> In den 1980ern hatte ich noch nicht erkannt wie 718 verwirrend es war von <em>dem Problem</em> bezüglich <em>„Geistiges 719 Eigentum“</em> zu sprechen. Dieser Begriff ist offensichtlich 720 voreingenommen; subtiler ist die Tatsache, dass er verschiedene 721 unterschiedliche Gesetze in einen Topf wirft, die sehr unterschiedliche 722 Probleme aufwerfen. Heutzutage halte ich dazu an, den Begriff <em>„Geistiges 723 Eigentum“</em> völlig abzulehnen, damit es andere nicht zu der Annahme 724 führt, dass diese Gesetze ein schlüssiges Problem lösen. Um dies eindeutig 725 zu trennen, werden Patente, Urheberrechte und Warenzeichen gesondert 726 erörtert. Siehe <a href="/philosophy/not-ipr"><cite>„Sagten Sie ‚Geistiges 727 Eigentum‘? Eine verführerische Illusion“</cite></a>, wie dieser Begriff 728 Verwechslungsgefahr und Voreingenommenheit verbreitet.</li> 729 730 <li id="f7"><a href="#f7-ref">↗</a> Anschließend lernten wir zwischen <em>Freie 731 Software</em> und <em>Freeware</em> zu unterscheiden. Der Begriff 732 <em>Freeware</em> bezeichnet Software, die Sie frei weitergegeben können, 733 aber in der Regel den Quellcode nicht frei untersuchen und ändern dürfen, 734 daher größtenteils unfreie Software ist. Siehe <a 735 href="/philosophy/words-to-avoid.html#Freeware"><cite>Zu vermeidende 736 Wörter</cite></a> für weitere Informationen.</li> 737 738 </ol> 739 740 <div class="translators-notes"> 741 742 <!--TRANSLATORS: Use space (SPC) as msgstr if you don't have notes.--> 743 </div> 744 </div> 745 746 <!-- for id="content", starts in the include above --> 747 <!--#include virtual="/server/footer.de.html" --> 748 <div id="footer"> 749 <div class="unprintable"> 750 751 <p>Bitte senden Sie allgemeine Fragen zur FSF & GNU an <a 752 href="mailto:gnu@gnu.org"><gnu@gnu.org></a>. Sie können auch die <a 753 href="/contact/"><span xml:lang="en" lang="en">Free Software 754 Foundation</span> kontaktieren</a>. Ungültige Verweise und andere 755 Korrekturen oder Vorschläge können an <a 756 href="mailto:webmasters@gnu.org"><webmasters@gnu.org></a> gesendet 757 werden.</p> 758 759 <p> 760 <!-- TRANSLATORS: Ignore the original text in this paragraph, 761 replace it with the translation of these two: 762 763 We work hard and do our best to provide accurate, good quality 764 translations. However, we are not exempt from imperfection. 765 Please send your comments and general suggestions in this regard 766 to <a href="mailto:web-translators@gnu.org"> 767 768 <web-translators@gnu.org></a>.</p> 769 770 <p>For information on coordinating and submitting translations of 771 our web pages, see <a 772 href="/server/standards/README.translations.html">Translations 773 README</a>. --> 774 Bei der Übersetzung dieses Werkes wurde mit größter Sorgfalt 775 vorgegangen. Trotzdem können Fehler nicht völlig ausgeschlossen 776 werden. Sollten Sie Fehler bemerken oder Vorschläge, Kommentare oder Fragen 777 zu diesem Dokument haben, wenden Sie sich bitte an unser Übersetzungsteam <a 778 href="mailto:web-translators@gnu.org?cc=www-de-translators@gnu.org"><web-translators@gnu.org></a>.</p> 779 <p>Weitere Informationen über die Koordinierung und Einsendung von 780 Übersetzungen unserer Internetpräsenz finden Sie in der <a 781 href="/server/standards/README.translations">LIESMICH für Übersetzungen</a>.</p> 782 </div> 783 784 <!-- Regarding copyright, in general, standalone pages (as opposed to 785 files generated as part of manuals) on the GNU web server should 786 be under CC BY-ND 4.0. Please do NOT change or remove this 787 without talking with the webmasters or licensing team first. 788 Please make sure the copyright date is consistent with the 789 document. For web pages, it is ok to list just the latest year the 790 document was modified, or published. 791 792 If you wish to list earlier years, that is ok too. 793 Either "2001, 2002, 2003" or "2001-2003" are ok for specifying 794 years, as long as each year in the range is in fact a copyrightable 795 year, i.e., a year in which the document was published (including 796 being publicly visible on the web or in a revision control system). 797 798 There is more detail about copyright years in the GNU Maintainers 799 Information document, www.gnu.org/prep/maintain. --> 800 <p>Copyright © 1985, 1993, 2003, 2005, 2007, 2008, 2009, 2010, 2014, 2015 801 Free Software Foundation, Inc.</p> 802 803 <p> 804 Die Genehmigung zum unveränderten Kopieren und Vertreiben dieses Dokuments 805 mit jedem Medium wird <!--weltweit -->erteilt, sofern <ins>der vorstehende 806 Urheberrechtshinweis in allen Kopien des Dokuments wiedergegeben wird und 807 </ins>sowohl der Urheberrechtshinweis als auch dieser Genehmigungsvermerk 808 enthalten sind und der Distributor dem Empfänger die Berechtigung für den 809 Weitervertrieb gewährt, wie durch diesen Vermerk erteilt. 810 <br /> 811 Modifizierte Versionen dürfen nicht gemacht werden. 812 </p> 813 814 <!--#include virtual="/server/bottom-notes.de.html" --> 815 <div class="translators-credits"> 816 817 <!--TRANSLATORS: Use space (SPC) as msgstr if you don't want credits.--> 818 <strong>Übersetzung:</strong> Jоегg Kоhпе <a 819 href="https://savannah.gnu.org/projects/www-de"><www-de></a>, 2011, 820 2013, 2014, 2015 (basiert auf einer Übersetzung von Peter Gerwinski, 2002).</div> 821 822 <p class="unprintable"><!-- timestamp start --> 823 Letzte Änderung: 824 825 $Date: 2022/01/01 14:30:31 $ 826 827 <!-- timestamp end --> 828 </p> 829 </div> 830 </div> 831 </body> 832 </html>