taler-merchant-demos

Python-based Frontends for the Demonstration Web site
Log | Files | Refs | Submodules | README | LICENSE

ebooks-must-increase-freedom.html (13874B)


      1 <!--#set var="PO_FILE"
      2  value='<a href="/philosophy/po/ebooks-must-increase-freedom.de.po">
      3  https://www.gnu.org/philosophy/po/ebooks-must-increase-freedom.de.po</a>'
      4  --><!--#set var="ORIGINAL_FILE" value="/philosophy/ebooks-must-increase-freedom.html"
      5  --><!--#set var="DIFF_FILE" value="/philosophy/po/ebooks-must-increase-freedom.de-diff.html"
      6  --><!--#set var="OUTDATED_SINCE" value="2022-01-01" --><!--#set var="ENGLISH_PAGE" value="/philosophy/ebooks-must-increase-freedom.en.html" -->
      7 
      8 <!--#include virtual="/server/header.de.html" -->
      9 <!-- Parent-Version: 1.96 -->
     10 <!-- This page is derived from /server/standards/boilerplate.html -->
     11 <!--#set var="TAGS" value="essays cultural access" -->
     12 <!--#set var="DISABLE_TOP_ADDENDUM" value="yes" -->
     13 
     14 <!-- This file is automatically generated by GNUnited Nations! -->
     15 <title>Elektronische Bücher müssen unsere Freiheit erweitern, nicht mindern -
     16 GNU-Projekt - Free Software Foundation</title>
     17 
     18 <!--#include virtual="/philosophy/po/ebooks-must-increase-freedom.translist" -->
     19 <!--#include virtual="/server/banner.de.html" -->
     20 <!--#include virtual="/philosophy/ph-breadcrumb.de.html" -->
     21 <!--GNUN: OUT-OF-DATE NOTICE-->
     22 <!--#include virtual="/server/outdated.de.html" -->
     23 <!--#include virtual="/server/top-addendum.de.html" -->
     24 <div class="article reduced-width">
     25 <h2>Elektronische Bücher müssen unsere Freiheit erweitern, nicht mindern</h2>
     26 
     27 <address class="byline">von <a href="//www.stallman.org/">Richard Stallman</a></address>
     28 
     29 <p>Ich mag <ins>das Buch</ins> <cite>Der Jehova-Vertrag</cite> <ins>von Victor
     30 Koman</ins> und möchte, dass es alle anderen auch mögen. Ich habe es im
     31 Laufe der Jahre mindestens sechsmal ausgeliehen. Mit gedruckten Büchern kann
     32 man das machen.</p>
     33 
     34 <p>Mit den meisten kommerziellen elektronischen Büchern könnte ich das
     35 nicht. Es ist <em>nicht gestattet</em>. Und wenn ich versuchen würde dies zu
     36 missachten, verfügt die Software in elektronischen Lesegeräten über
     37 arglistige Funktionen namens <em>Digitale Rechte-Minderung</em>, kurz
     38 <em>DRM</em>, um das Lesen zu beschränken, also einfach nicht
     39 funktioniert. Die elektronischen Bücher sind verschlüsselt, sodass sie nur
     40 proprietäre Software mit schädlicher Funktionalität anzeigen kann.</p>
     41 
     42 <p>Viele andere Gepflogenheiten, an die wir Leser gewohnt sind, sind bei
     43 elektronischen Büchern <em>nicht gestattet</em>. Bei Amazons <em>Kindle</em>
     44 (für den <a href="/philosophy/why-call-it-the-swindle"
     45 title="Schwindel"><em>Swindle</em></a> ein passenderer Name wäre), um ein
     46 Beispiel zu nennen, können Nutzer ein Buch nicht anonym mit Bargeld
     47 kaufen. <em>Kindle</em>-Bücher sind üblicherweise nur von Amazon erhältlich
     48 und Amazon veranlasst Nutzer dazu, sich zu identifizieren. Folglich weiß
     49 Amazon, welche Bücher ein Nutzer gelesen hat. In einem Land wie dem
     50 Vereinigten Königreich, wo man <a
     51 href="https://www.stallman.org/archives/2012-mar-jun.html#07_April_2012_%28Wrong_book%29">für
     52 den Besitz eines verbotenen Buches strafrechtlich verfolgt werden kann</a>,
     53 ist das mehr als hypothetisch orwell'sch.</p>
     54 
     55 <p>Des Weiteren können Sie das elektronische Buch nicht verkaufen, nachdem Sie
     56 es gelesen haben (sollte Amazon sich durchsetzen, werden die
     57 Gebrauchtbuchläden, in denen ich so manchen Nachmittag verbrachte,
     58 Geschichte sein). Sie können es auch nicht an einen Freund geben, denn laut
     59 Amazon haben Sie es nie wirklich besessen. Amazon verlangt von den Nutzern
     60 eine Endbenutzer-Lizenzvereinbarung (engl. ‚End-User License Agreement‘ oder
     61 kurz ‚EULA‘) zu unterzeichnen, die dies besagt.</p>
     62 
     63 <p>Sie können sich noch nicht einmal sicher sein, dass es morgen noch auf Ihrem
     64 Gerät verfügbar sein wird. Leute, die <cite>1984</cite> auf ihrem
     65 <em>Kindle</em> gelesen haben, machten eine orwell'sche Erfahrung: ihre
     66 elektronischen Bücher verschwanden vor ihren Augen durch die Anwendung einer
     67 schädigenden Softwarefunktion Amazons namens <em>Hintertür</em>, um sie aus
     68 der Distanz zu löschen (virtuelles Verbrennen von Büchern; ist es das, was
     69 <em>Kindle</em> bedeutet?). Aber keine Sorge, Amazon versprach dies nie
     70 wieder zu tun, sofern nicht durch den Staat angeordnet.</p>
     71 
     72 <p>Bei Software kontrollieren entweder die Nutzer das Programm (was solche
     73 Software <a href="/philosophy/free-sw"><span xml:lang="fr"
     74 lang="fr">libre</span> bzw. frei</a> macht) oder das Programm kontrolliert
     75 seine Nutzer (was es unfrei macht). Amazons Richtlinien bezüglich
     76 elektronischer Bücher imitieren die Vertriebsrichtlinien unfreier Software,
     77 doch das ist nicht die einzige Beziehung zwischen den beiden. Die zuvor
     78 beschriebenen <a href="/proprietary/"><em>schädlichen
     79 Softwarefunktionen</em></a> werden den Nutzern mittels Software, die unfrei
     80 ist, auferlegt. Wenn ein freies Programm solch schädliche Funktionen hätte,
     81 würden einige Nutzer, die über gute Programmierfähigkeiten verfügen, diese
     82 entfernen und die korrigierte Version an alle anderen Nutzer
     83 weitergeben. Nutzer können unfreie Software nicht ändern, was sie zu einem
     84 <a
     85 href="https://bostonreview.net/forum/protecting-internet-without-wrecking-it/root-problem-software-controlled-its-developer"
     86 title="Forum Response to an article by Jonathan Zittrain, Protecting the
     87 Internet Without Wrecking It.How to meet the security threat by Richard
     88 M. Stallman, unter: bostonreview.net 2008.">idealen Instrument macht, um
     89 Macht über die Öffentlichkeit auszuüben</a>.</p>
     90 
     91 <p>Jeder einzelne dieser Eingriffe in unsere Freiheit ist Grund genug, nein zu
     92 sagen. Wenn diese Politik auf Amazon beschränkt wäre, könnten wir sie
     93 umgehen, doch die Politik anderer E-Buch-Händler ist ungefähr die selbe.</p>
     94 
     95 <div class="announcement comment" role="complementary">
     96 <hr class="no-display" />
     97 <p><a href="//defectivebydesign.org/ebooks.html">Abonnieren Sie unsere
     98 Mailingliste über die Gefahren von elektronischen Büchern</a>.</p>
     99 <hr class="no-display" />
    100 </div>
    101 
    102 <p>Was mich am meisten ärgert ist die Aussicht des Verlustes gedruckter
    103 Bücher. <span xml:lang="en" lang="en">The Guardian</span> hat <em>rein
    104 digitales Lesen</em> angekündigt: mit anderen Worten Bücher, die nur auf
    105 Kosten der Freiheit verfügbar sind. Ich werde kein Buch lesen, das diesen
    106 Preis fordert. Werden von heute an in fünf Jahren unautorisierte
    107 Vervielfältigungen die einzigen ethisch akzeptierbaren Vervielfältigungen
    108 der meisten Bücher sein?</p>
    109 
    110 <p>Es muss nicht so sein. Mit anonymer Bezahlung im Internet würde das Bezahlen
    111 für Herunterladen von nicht-DRM- oder nicht-<abbr title="End User License
    112 Agreement">EULA</abbr>-behafteten elektronischen Büchern unsere Freiheit
    113 respektieren. Reale Geschäfte könnten solch elektronische Bücher für Bargeld
    114 verkaufen wie digitale Musik auf CDs &#8211; immer noch verfügbar, obwohl
    115 die Musikindustrie aggressiv DRM-eingeschränkte Dienste wie Spotify
    116 vorantreibt. Reale CD-Geschäfte treten der Last von teurem Inventar
    117 entgegen, doch reale E-Buch-Geschäfte könnten Kopien auf Ihren
    118 USB-Datenspeicher schreiben mit USB-Datenspeichern zum Verkauf als dem
    119 einzigen Inventar, falls Sie welche benötigen.</p>
    120 
    121 <p>Den Grund, den Verleger für ihre beschränkenden E-Buch-Praktiken angeben ist
    122 der, die Menschen vom gemeinsamen Austauschen abzuhalten. Sie behaupten es
    123 wäre zum Wohl der Autoren; doch selbst wenn es deren Interessen dienen würde
    124 (was für sehr berühmte Autoren zutreffen mag), könnten es nicht DRM, EULAs
    125 oder der <span xml:lang="en" lang="en">Digital Economy Act</span>, der
    126 Leserinnen und Leser für den Austausch verfolgt, rechtfertigen. In der
    127 Praxis leistet das Urheberrechtssystem schlechte Arbeit darin, Autoren,
    128 abgesehen von den Bekanntesten, zu unterstützen. Ein weiteres Hauptinteresse
    129 von Autoren besteht darin, bekannter zu werden, also würde das Teilen ihrer
    130 Werke sowohl ihnen als auch den Leserinnen und Lesern nutzen. Warum wechselt
    131 man nicht zu einem System, das bessere Arbeit leistet und mit gemeinsamen
    132 Teilen vereinbar ist?</p>
    133 
    134 <p>Eine Steuer auf Erinnerungen und Internetkonnektivität könnte in großen
    135 Zügen dessen, was die meisten EU-Länder machen, bessere Arbeit leisten, wenn
    136 nur drei Punkte richtig verstanden werden. Das Geld sollte vom Staat
    137 eingenommen und gemäß Gesetzen verteilt werden, nicht von einer privaten
    138 Sammelgesellschaft; es sollte zwischen allen Autoren aufgeteilt werden und
    139 wir dürfen Firmen nichts davon nehmen lassen; und die Verteilung des Geldes
    140 sollte auf gestaffelten Tarifen basieren anstatt in linearer Proportion zu
    141 ihrem Bekanntheitsgrad. Ich schlage vor, die Kubikwurzel des
    142 Bekanntheitsgrades von jedem Autor zu verwenden: wennn A acht mal so bekannt
    143 ist wie B, bekommt A doppelt so viel wie B (nicht acht mal so viel). Dies
    144 würde einigermaßen bekannte Autoren angemessen unterstützen anstatt ein paar
    145 Stars reicher zu machen.</p>
    146 
    147 <p>Ein anderes System wäre es, jedem Leser elektronischer Bücher einen Schalter
    148 zu geben, um einen kleinen Beitrag (vielleicht 25 Pence im Vereinigten
    149 Königreich) an den Autor zu schicken.</p>
    150 
    151 <p>Gemeinsames Austauschen ist gut, und mit digitaler Technologie ist Teilen
    152 einfach (ich meine die unkommerzielle Weiterverbreitung exakter
    153 Kopien). Also sollte gemeinsames Austauschen legal sein, und das Teilen zu
    154 verhindern ist keine Entschuldigung dafür, elektronische Bücher zu
    155 Handschellen für die Leserschaft zu machen. Wenn elektronische Bücher
    156 bedeuten, dass die Freiheit der Leserschaft entweder zunehmen oder abnehmen
    157 muss, müssen wir die Zunahme verlangen.</p>
    158 
    159 <div class="announcement comment" role="complementary">
    160 <hr class="no-display" />
    161 <p>Bitte beachten Sie auch den Aufsatz <cite><a
    162 href="/philosophy/ebooks">Elektronische Bücher: Freiheit oder
    163 Urheberrecht</a></cite>.</p>
    164 <hr class="no-display" />
    165 </div>
    166 
    167 <div class="infobox extra" role="complementary">
    168 <hr />
    169 <p>Dieser Aufsatz wurde unter dem Titel <cite><a
    170 href="//www.theguardian.com/technology/2012/apr/17/sharing-ebooks-richard-stallman">Technology
    171 Should Help Us Share, Not Constrain Us</a></cite> in The Guardian am
    172 17. April 2012 mit einiger unerwarteten Redigierung
    173 erstveröffentlicht. Diese Fassung beinhaltet Teile dieser Redigierung,
    174 stellt aber auch Teile des Ursprungstextes wieder her.</p>
    175 </div>
    176 </div>
    177 
    178 <div class="translators-notes">
    179 
    180 <!--TRANSLATORS: Use space (SPC) as msgstr if you don't have notes.-->
    181  </div>
    182 </div>
    183 
    184 <!-- for id="content", starts in the include above -->
    185 <!--#include virtual="/server/footer.de.html" -->
    186 <div id="footer" role="contentinfo">
    187 <div class="unprintable">
    188 
    189 <p>Bitte senden Sie allgemeine Fragen zur FSF &amp; GNU an <a
    190 href="mailto:gnu@gnu.org">&lt;gnu@gnu.org&gt;</a>. Sie können auch die <a
    191 href="/contact/"><span xml:lang="en" lang="en">Free Software
    192 Foundation</span> kontaktieren</a>. Ungültige Verweise und andere
    193 Korrekturen oder Vorschläge können an <a
    194 href="mailto:webmasters@gnu.org">&lt;webmasters@gnu.org&gt;</a> gesendet
    195 werden.</p>
    196 
    197 <p>
    198 <!-- TRANSLATORS: Ignore the original text in this paragraph,
    199         replace it with the translation of these two:
    200 
    201         We work hard and do our best to provide accurate, good quality
    202         translations.  However, we are not exempt from imperfection.
    203         Please send your comments and general suggestions in this regard
    204         to <a href="mailto:web-translators@gnu.org">
    205 
    206         &lt;web-translators@gnu.org&gt;</a>.</p>
    207 
    208         <p>For information on coordinating and contributing translations of
    209         our web pages, see <a
    210         href="/server/standards/README.translations.html">Translations
    211         README</a>. -->
    212 Bei der Übersetzung dieses Werkes wurde mit größter Sorgfalt
    213 vorgegangen. Trotzdem können Fehler nicht völlig ausgeschlossen
    214 werden. Sollten Sie Fehler bemerken oder Vorschläge, Kommentare oder Fragen
    215 zu diesem Dokument haben, wenden Sie sich bitte an unser Übersetzungsteam <a
    216 href="mailto:web-translators@gnu.org?cc=www-de-translators@gnu.org">&lt;web-translators@gnu.org&gt;</a>.</p>
    217 <p>Weitere Informationen über die Koordinierung und Einsendung von
    218 Übersetzungen unserer Internetpräsenz finden Sie in der <a
    219 href="/server/standards/README.translations">LIESMICH für Übersetzungen</a>.</p>
    220 </div>
    221 
    222 <!-- Regarding copyright, in general, standalone pages (as opposed to
    223      files generated as part of manuals) on the GNU web server should
    224      be under CC BY-ND 4.0.  Please do NOT change or remove this
    225      without talking with the webmasters or licensing team first.
    226      Please make sure the copyright date is consistent with the
    227      document.  For web pages, it is ok to list just the latest year the
    228      document was modified, or published.
    229      
    230      If you wish to list earlier years, that is ok too.
    231      Either "2001, 2002, 2003" or "2001-2003" are ok for specifying
    232      years, as long as each year in the range is in fact a copyrightable
    233      year, i.e., a year in which the document was published (including
    234      being publicly visible on the web or in a revision control system).
    235      
    236      There is more detail about copyright years in the GNU Maintainers
    237      Information document, www.gnu.org/prep/maintain. -->
    238 <p>Copyright &copy; 2012, 2021 Richard Stallman.</p>
    239 
    240 <p>Dieses Werk ist lizenziert unter einer <a rel="license"
    241 href="//creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0/deed.de">Creative Commons
    242 Namensnennung-Keine Bearbeitungen 4.0 International</a>-Lizenz.</p>
    243 
    244 <!--#include virtual="/server/bottom-notes.de.html" -->
    245 <div class="translators-credits">
    246 
    247 <!--TRANSLATORS: Use space (SPC) as msgstr if you don't want credits.-->
    248 <strong>Übersetzung:</strong> Roland Zowislo, 2013 (aktualisiert durch<!--
    249 Jоегg Kоhпе--> <a
    250 href="//savannah.gnu.org/projects/www-de">&lt;www-de&gt;</a>, 2014, 2016,
    251 2017).</div>
    252 
    253 <p class="unprintable"><!-- timestamp start -->
    254 Letzte Änderung:
    255 
    256 $Date: 2022/03/02 17:30:22 $
    257 
    258 <!-- timestamp end -->
    259 </p>
    260 </div>
    261 </div>
    262 <!-- for class="inner", starts in the banner include -->
    263 </body>
    264 </html>