From 1ae0306a3cf2ea27f60b2d205789994d260c2cce Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: Christian Grothoff Date: Sun, 11 Oct 2020 13:29:45 +0200 Subject: add i18n FSFS --- talermerchantdemos/blog/articles/de/ebooks.html | 202 ++++++++++++++++++++++++ 1 file changed, 202 insertions(+) create mode 100644 talermerchantdemos/blog/articles/de/ebooks.html (limited to 'talermerchantdemos/blog/articles/de/ebooks.html') diff --git a/talermerchantdemos/blog/articles/de/ebooks.html b/talermerchantdemos/blog/articles/de/ebooks.html new file mode 100644 index 0000000..cd015f8 --- /dev/null +++ b/talermerchantdemos/blog/articles/de/ebooks.html @@ -0,0 +1,202 @@ + + + + + + +Elektronische Bücher: Freiheit oder Urheberrecht - GNU-Projekt - Free +Software Foundation + + + +

Elektronische Bücher: Freiheit oder Urheberrecht

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von Richard Stallman

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Dies ist eine leicht modifizierte Fassung eines im Jahr 2000 im +Technology Review +veröffentlichten Artikels.

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Bitte lesen Sie auch Elektronische Bücher +müssen unsere Freiheit erweitern, nicht mindern.

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Einst wurde im Zeitalter der Druckerpresse eine industrielle +Regulierung eingeführt, um das Geschäft des Schreibens und Publizierens +abzudecken. Es wurde Urheberrecht genannt. Zweck des +Urheberrechts ‑ angegeben in der +US-Verfassung ‑ war den „Fortschritt zu +fördern“ ‑ sprich die Förderung der Publikation. Die +anzuwendende Methode sollte Verlegern von Autoren die Berechtigung geben, +neue Werke zu nutzen.

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Gewöhnliche Leser hatten wenig Grund dies zu missbilligen, da Urheberrecht +nur die Publikation beschränkte, nicht die Dinge, die ein Leser tun +konnte. Wenn es den Preis eines Buches ein wenig anhob, war das nur Geld; es +stellte den Lebensstil der Leser nicht auf den Kopf. Das Urheberrecht +brachte einen öffentlichen Nutzen, wie beabsichtigt mit geringer Belastung +für die Öffentlichkeit. Es machte seine Sache gut ‑ damals.

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Dann kam ein neue Art der Informationsverbreitung: Rechner und +Netzwerke. Der Vorteil digitaler Informationstechnologie ist, dass sie das +Kopieren und Manipulieren von Information, einschließlich Software, +Musikaufnahmen und Bücher, vereinfacht. Netzwerke boten die Möglichkeit des +uneingeschränkten Zugangs auf alle Arten von Daten an ‑ eine +Informationsutopie.

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Doch ein Hindernis stand im Weg: Urheberrecht. Leser, die ihre Rechner +nutzten, um publizierte Informationen zu teilen, waren technisch gesehen +Urheberrechtsverletzer. Die Welt um dieses Gesetz hatte sich geändert, so +dass das, was einst eine industrielle Regulierung für Verleger war, zu einer +Beschränkung der Öffentlichkeit, der es dienen sollte, wurde.

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In einem System wirklicher Demokratie wird ein Gesetz, das eine beliebte, +natürliche und nützliche Aktivität verbietet, normalerweise schon bald +gelockert. Aber die mächtige Verleger-Lobby war entschlossen, die +Öffentlichkeit daran zu hindern, die Macht ihrer Rechner zu nutzen und fand +im Urheberrecht eine geeignete Waffe. Unter ihrem Einfluss machten +Regierungen ‑ anstatt das Urheberrecht zu lockern, um es den +neuen Umständen anzupassen ‑ es strenger als je zuvor, harte +Strafen für Leser verhängend, die beim gemeinsamen Austausch erwischt +wurden.

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Doch das war noch nicht alles. Rechner können mächtige Werkzeuge der +Dominanz sein, wenn einige wenige Leute kontrollieren, was die Rechner +anderer Leute tun. Die Verleger erkannten, dass sie, indem sie Leute +zwingen, eigens konzipierte Software zu benutzen um elektronische Bücher zu +lesen, beispiellose Macht gewinnen konnten: sie konnten Leser zwingen zu +zahlen und sich jedes Mal zu identifizieren, wenn sie ein Buch lesen! Das +ist der Traum der Verleger.

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So bewegten sie die US-Regierung dazu, ihnen das Digital Millenium Copyright Act (DMCA) von 1998 zu geben, +ein Gesetz, das ihnen die totale rechtsprechende Gewalt über nahezu alles, +was ein Leser möglicherweise mit einem elektronischen Buch tun könnte, +gibt. Es sogar ohne Autorisierung zu lesen ist ein Verbrechen.

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Wir haben immer noch dieselben alten Freiheiten im Umgang mit Büchern aus +Papier. Doch wenn elektronische Bücher gedruckte Bücher ersetzen, wird diese +Ausnahme wenig Gutes für sich haben. Mit „elektronischer Tinte“, die es +möglich macht, neuen Text auf ein scheinbar bedrucktes Stück Papier +herunterzuladen, könnten selbst Zeitungen kurzlebig werden. Stellen Sie sich +vor: keine Buchgeschäfte mehr benutzen, keins mehr an eine/n Freund(in) +verleihen, keins mehr aus der öffentlichen Bibliothek +ausleihen ‑ keine weiteren „undichten Stellen“ mehr, die +jemandem die Möglichkeit geben könnten ohne zu bezahlen zu lesen. Und der +Werbung für den Microsoft Reader nach +zu urteilen, kein anonymes Kaufen von Büchern mehr. Dies ist die Welt, die +Verleger für uns im Sinn zu haben.

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Warum gibt es so wenig öffentliche Diskussion über diese bedeutsamen +Änderungen? Die meisten Bürger haben noch keinen Anlass gehabt, um sich mit +den durch diese futuristische Technik vorgebrachten politischen +Angelegenheiten auseinanderzusetzen. Außerdem wurde der Öffentlichkeit +beigebracht, dass das Urheberrecht zum „Schutz“ seiner Rechteinhaber mit der +Implikation existiert, dass die Interessen der Öffentlichkeit nicht zählen.

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Doch wenn die Öffentlichkeit erst einmal im Allgemeinen beginnt, +elektronische Bücher zu benutzen und das Regime entdeckt, das die Verleger +für sie vorbereitet haben, werden sie anfangen entgegenzuwirken. Die +Menschlichkeit wird sich nicht ewig unterjochen lassen.

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Die Verleger würden uns gerne Glauben machen, dass unterdrückendes +Urheberrecht der einzige Weg ist, die Kunst am Leben zu halten, aber wir +brauchen keinen Krieg gegen das Kopieren, um eine Vielfalt von publizierten +Werken zu fördern; wie The Grateful +Dead zeigte, ist Kopieren unter Fans kein Problem für die +Künstler. Durch das Legalisieren unkommerziellen Kopierens von +elektronischen Büchern können wir das Urheberrecht zu der industriellen +Regulierung machen, die es einst war.

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Für gewisse Schriftstücke sollten wir sogar noch weiter gehen. Bei +wissenschaftlichen Arbeiten und Schriftreihen sollte jeder dazu ermutigt +werden, sie erneut wortwörtlich online zu publizieren; dies hilft, die +wissenschaftliche Aufzeichnung zu schützen, während es sie zugänglicher +macht. Bei Textbüchern und den meisten Nachschlagewerken sollte die +Publikation modifizierter Versionen ebenfalls erlaubt sein, da das die +Gesellschaft ermutigt, sie zu verbessern.

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Eines Tages, wenn Rechnernetze eine einfache Möglichkeit bieten jemanden +eine kleine Menge an Geld zu senden, wird die ganze Begründung für die +Beschränkung wortwörtlicher Kopien wegfallen. Wenn ihnen ein Buch gefällt +und eine Meldung mit „Bitte hier klicken, um dem Autor einen Dollar zu +zahlen“ erscheint, würden Sie nicht klicken? Urheberrecht für Bücher und +Musik, wie es auf die Verbreitung wortwörtlicher, unmodifizierter Kopien +zutrifft, wird völlig veraltet sein. Und nicht einen Moment zu früh!

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