From 1ae0306a3cf2ea27f60b2d205789994d260c2cce Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: Christian Grothoff Date: Sun, 11 Oct 2020 13:29:45 +0200 Subject: add i18n FSFS --- .../blog/articles/de/computing-progress.html | 206 +++++++++++++++++++++ 1 file changed, 206 insertions(+) create mode 100644 talermerchantdemos/blog/articles/de/computing-progress.html (limited to 'talermerchantdemos/blog/articles/de/computing-progress.html') diff --git a/talermerchantdemos/blog/articles/de/computing-progress.html b/talermerchantdemos/blog/articles/de/computing-progress.html new file mode 100644 index 0000000..d904c17 --- /dev/null +++ b/talermerchantdemos/blog/articles/de/computing-progress.html @@ -0,0 +1,206 @@ + + + + + + +Datenverarbeitungs„fortschritt“: gut und schlecht - GNU-Projekt - Free +Software Foundation + + + +

Datenverarbeitungs„fortschritt“: gut und schlecht

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von Richard Stallman

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Die BBC hat mich eingeladen einen Artikel für ihre Kolumne „The Tech Lab“ zu schreiben, und das habe ich +ihnen gesendet (er bezieht sich auf einige andere in dieser Reihe +veröffentlichte Artikel). Die BBC war letztendlich nicht gewillt, ihn mit +einem Hinweis zur Vervielfältigungsberechtigung zu veröffentlichen. Deshalb +habe ich ihn hier veröffentlicht.

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+Bradley Horowitz von Yahoo schlägt hier vor, dass jedes Objekt in unserer +Welt eine eindeutige Nummer haben sollte, so dass jedes Mobiltelefon alles +was man macht, aufzeichnen könnte ‑ sogar welche Dosen man +im Supermarkt aus dem Regal genommen hat.

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+Wenn diese Telefone wie die heutigen Telefone sind, werden sie proprietäre +Software benutzen: Software, die durch die Firmen kontrolliert wird, die sie +hergestellt haben, nicht durch ihre Nutzer. Diese Firmen werden +sicherstellen, dass jedes Telefon die Informationen, die es über den Nutzer +sammelt der Datenbank der Telefongesellschaft (nennen wir sie Big +Brother) und wahrscheinlich auch anderen Firmen zur Verfügung stellt.

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+Im Großbritannien der Zukunft, so wie es die New Labour Partei gerne hätte, werden die Firmen diese +Informationen mit Sicherheit an die Polizei übergeben. Wenn das eigene +Telefon berichtet, dass man einen hölzernen Stock und ein Stück Karton +gekauft hat, dann wird das System der Telefongesellschaft daraus schließen, +dass man einen Protest planen könnte und denjenigen automatisch der Polizei +melden, damit sie ihn als Terroristen beschuldigen können.

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+In Großbritannien ist es buchstäblich eine strafbare Handlung verdächtig zu +sein ‑ genauer gesagt, ein Objekt in Umständen zu besitzen, +die einen begründeten Verdacht verursachen, dass man es auf +irgendeine kriminelle Weise benutzen könnte. Das eigene Telefon wird der +Polizei genügend Möglichkeiten geben, den Nutzer zu verdächtigen, damit sie +einen beschuldigen können, dass man von ihnen verdächtigt worden +ist. Gleiches wird in China geschehen, wo Yahoo der Regierung bereits alle +Informationen gegeben hat, die sie brauchten, um einen Dissidenten zu +verhaften; Yahoo bat im weiteren um unser Verständnis; mit der +Entschuldigung, dass sie nur Befehle ausgeführt hätten.

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+Horowitz würde Mobiltelefone gerne alles, ausgehend von der Kenntnis, wann +jemand an einem Ereignis oder einer Besprechung teilnimmt, automatisch +verfolgen lassen. Das heißt, dass die Telefongesellschaft auch genau wissen +wird, mit wem man sich trifft. Diese Information wird auch für Regierungen, +wie die Großbritanniens und Chinas, interessant sein, die Teile der +Menschenrechte beschneiden.

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+Ich mag Horowitz’ Idee der totalen Überwachung nicht besonders. Stattdessen +stelle ich mir eine Welt vor, in der unsere Rechner niemals Informationen +über uns sammeln oder herausgeben, ohne dass wir das wünschen.

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+Unfreie Software spioniert nicht nur, sondern hat auch noch andere böse +Eigenschaften: sie implementiert oft digitale +Handschellen ‑ dazu entwickelt, den Benutzer einzuschränken +(auch DRM, Digitale +Beschränkungsverwaltung, genannt). Diese Eigenschaften kontrollieren wie man +auf die Dateien auf dem eigenen Rechner zugreifen kann, wie man sie kopieren +und wie man sie verschieben kann.

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+DRM ist übliche Praxis: Microsoft nutzt sie, Apple nutzt sie, Google nutzt +sie; selbst der iPlayer der BBC nutzt sie. Viele Regierungen, für diese +Firmen gegen die Öffentlichkeit Partei ergreifend, haben es verboten, +anderen zu erzählen wie man den digitalen Handschellen entgeht. Daher trägt +der Wettbewerb nichts zur Überprüfung dieser Praktiken bei: ganz egal aus +wie vielen proprietären Alternativen man auswählen kann, sie werden einem +alle auf die selbe Weise Handschellen anlegen. Wenn der Rechner weiß wo man +sich befindet, kann das DRM sogar noch schlimmer werden lassen: es gibt +Firmen, die, ausgehend vom aktuellen Standort, gerne beschränken würden, auf +was man zugreifen kann.

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+Meine Vision der Welt ist eine andere. Ich würde gerne eine Welt sehen, in +der die gesamte Software in unseren Rechnern ‑ in unseren +Desktops, unseren Laptops, unseren Handhelds, unseren +Telefonen ‑ unter unserer Kontrolle steht und unsere +Freiheit respektiert. Anders ausgedrückt: eine Welt, in der die gesamte +Software freie Software ist.

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+Freie Software, Freiheit respektierende Software, bedeutet, dass jeder +Nutzer des Programms die Freiheit besitzt, den Quellcode des Programms zu +bekommen und das Programm so zu ändern, dass es das macht was man möchte und +man die Freiheit besitzt, Kopien weiterzugeben oder zu verkaufen, entweder +unverändert oder modifiziert. Das bedeutet, dass die Nutzer die Kontrolle +haben. Mit den Nutzern die Software kontrollierend, hat niemand die Macht, +anderen böse Eigenschaften aufzuzwingen.

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+Selbst wenn jemand diese Kontrolle nicht selbst ausübt, ist man Teil einer +Gesellschaft, in der das andere tun. Falls man kein Programmierer ist: +andere Programmnutzer sind es. Sie werden wahrscheinlich irgendwelche bösen +Eigenschaften, die einen ausspionieren oder beschränken könnten, und +veröffentlichen sichere Versionen. Man muss sich nur dafür entscheiden sie +zu benutzen ‑ und da auch andere Nutzer sie bevorzugen +werden, wird das gewöhnlich mit keinem zusätzlichen Aufwand verbunden sein.

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+Charles Stross stellte sich Rechner vor, die ständig alles aufzeichnen, was +wir sehen und hören. Diese Aufzeichnungen könnten sehr nützlich sein, +solange Big Brother sie nicht alle sieht und hört. Heutige +Mobiltelefone sind schon in der Lage ihre Nutzer zu belauschen, ohne sie +darüber zu informieren; auf Anfrage der Polizei, der Telefongesellschaft +oder jedem, der die benötigten Befehle kennt. Solange Telefone unfreie +Software verwenden, kontrolliert von ihren Entwicklern und nicht von den +Nutzern, müssen wir annehmen, dass es schlimmer werden wird. Nur freie +Software ermöglicht es Rechner nutzenden Bürgern, totalitärer Überwachung zu +widerstehen.

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+Der Artikel von Dave Winer schlug vor, dass Herr Gates eine Kopie von +Windows Vista nach Alpha Centauri schicken sollte. Ich kenne das +Gefühl ‑ aber nur eine zu senden würde das Problem hier auf +der Erde nicht lösen. Windows soll seine Benutzer auszuspionieren und sie +beschränken. Wir sollten alle Kopien von Windows und von MacOS und iPlayer +aus diesem Grund einsammeln und sie mit geringstmöglicher Geschwindigkeit +nach Alpha Centauri schicken. Oder einfach löschen.

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+ + + + + + + + -- cgit v1.2.3