From 1ae0306a3cf2ea27f60b2d205789994d260c2cce Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: Christian Grothoff Date: Sun, 11 Oct 2020 13:29:45 +0200 Subject: add i18n FSFS --- .../blog/articles/de/boldrin-levine.html | 164 +++++++++++++++++++++ 1 file changed, 164 insertions(+) create mode 100644 talermerchantdemos/blog/articles/de/boldrin-levine.html (limited to 'talermerchantdemos/blog/articles/de/boldrin-levine.html') diff --git a/talermerchantdemos/blog/articles/de/boldrin-levine.html b/talermerchantdemos/blog/articles/de/boldrin-levine.html new file mode 100644 index 0000000..66062e3 --- /dev/null +++ b/talermerchantdemos/blog/articles/de/boldrin-levine.html @@ -0,0 +1,164 @@ + + + + + + +Rezension: Boldrin und Levine, „Der Fall gegen geistiges Eigentum“ - +GNU-Projekt - Free Software Foundation + + + +

Rezension: Boldrin und Levine, „Der Fall gegen geistiges Eigentum“

+ +

+von Richard Stallman

+ +

+In der Abhandlung von Michele Boldrin (University of Minnesota) und David K. Levine (UCLA) +mit dem Titel The Case Against Intellectual +Property wird mit ökonomischen Gründen argumentiert, dass Autoren +ihre Werke sogar in einer Welt verkaufen und Geld verdienen können, in der +jedermann kopieren kann.

+ +

+Sie haben das oberflächliche Argument vermutlich schon gehört: „Wenn das +Programm frei ist, werden Sie nur eine Kopie verkaufen.“ Die nahe liegende +Antwort ist, dass es heute Firmen gibt, die Tausende von Kopien pro Monat +verkaufen. Aber diese Abhandlung liefert eine ganz andere Antwort: sie +zeigt, warum Menschen, die sich der ökonomischen Konsequenzen der Freiheit +des Kopierens voll bewusst sind, einen hohen Preis für die erste +Kopie zahlen würden.

+ +

+Der Begriff „geistiges +Eigentum“ ist voreingenommen und stiftet Verwirrung. Die +Voreingenommenheit ist leicht zu erkennen ‑ Copyright, +Patente und Marken „Eigentum“ nennen führt zu der Annahme, dass eine Kritik +an ihnen gegen Eigentumsrechte sei. Die Verwirrung ist weniger +offensichtlich: das Zusammenfassen von Copyright, Patenten und Marken führt +dazu, sie als eine Sache zu behandeln, ihre umfangreichen Unterschiede zu +ignorieren und sie im Hinblick auf ihre dürftigen Parallelen als eine +einzelne Angelegenheit zu betrachten.

+ +

+Dies bedeutet gewöhnlich soziale und ethische Aspekte von Copyrights und die +verschiedenen sozialen und ethischen Aspekte von Patenten zu ignorieren und +sowohl Copyrights als auch Patente als eine einzelne Angelegenheit in +enggefasster ökonomischer Hinsicht zu betrachten. Die Befürworter von streng +restriktiven Copyrights und Patenten präsentieren dann ein ökonomisches +Argument, das so einfach ist, dass es den Anschein erweckt, unwiderlegbar zu +sein.

+ +

+Normalerweise reagiere ich darauf, indem ich die Aspekte der Situation +aufzeige, die durch die rein ökonomische Behandlung ignoriert wurden. Die +Abhandlung von Boldrin und Levine übernimmt dieses einfache ökonomische +Argument mit eigenen Begriffen und zeigt die Lücken darin, Lücken, die die +scheinbare Einfachheit tendenziell ausblendet.

+ +

+Ich glaube, dass wir den Begriff „geistiges Eigentum“ weiterhin +ablehnen sollten. Wir müssen auf die unökonomischen Aspekte des Copyrights +und die verschiedenen unökonomischen Aspekte von Patenten aufmerksam +machen. Allerdings werden Boldrins und Levines Argumente nützlich sein, um +Menschen zu antworten, die darauf bestehen, ihre Werte in der Ökonomik +engzufassen.

+ +

+Die Abhandlung wendet sich an Ökonomen und ist ein wenig mathematisch. Die +Popularisierung der Ideen wäre sinnvoll.

+ +
+ + +
+ + + + + + + + + -- cgit v1.2.3