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@@ -0,0 +1,1226 @@
+<!--#set var="ENGLISH_PAGE" value="/gnu/thegnuproject.en.html" -->
+
+<!--#include virtual="/server/header.de.html" -->
+<!-- Parent-Version: 1.86 -->
+
+<!-- This file is automatically generated by GNUnited Nations! -->
+<title>Über das Projekt ‚GNU‘ - GNU-Projekt - Free Software Foundation</title>
+<meta http-equiv="Keywords" content=" " />
+
+<!--#include virtual="/gnu/po/thegnuproject.translist" -->
+<!--#include virtual="/server/banner.de.html" -->
+<h2>Über das Projekt ‚GNU‘</h2>
+
+<p>
+von <strong><a href="//www.stallman.org/">Richard Stallman</a></strong></p>
+
+<blockquote>
+<p>
+<span class="intro">Die englische Originalausgabe wurde in dem Buch
+<cite><span xml:lang="en" lang="en">Open Sources</span></cite>
+veröffentlicht. Richard Stallman war <a
+href="/philosophy/open-source-misses-the-point">nie ein Anhänger von <span
+xml:lang="en" lang="en"><em>„Open Source“;</em></span></a>, trug aber diesen
+Artikel bei, damit die Anschauungen der Freie-Software-Bewegung nicht völlig
+fehlen würden.</span>
+</p>
+<p>
+<ins>Bitte beachten Sie auch den Aufsatz</ins> <cite><a
+href="/philosophy/free-software-even-more-important">Freie Software ist
+jetzt sogar noch wichtiger</a></cite> denn je, denn wir sollten auf
+Software&#160;&#8209;&#160;Software die wir
+nutzen!&#160;&#8209;&#160;bestehen, die frei ist.
+</p>
+</blockquote>
+
+<h3>Die erste Software-teilende Gemeinschaft</h3>
+<p>
+Als ich 1971 am <span xml:lang="en" lang="en">Artificial Intelligence
+Laboratory (AI Lab)</span> des <span xml:lang="en" lang="en">Massachusetts
+Institute of Technology</span> anfing zu arbeiten, wurde ich Teil einer
+Software-teilenden Gemeinschaft, die schon seit Jahren existierte. Die
+gemeinsame Nutzung von Software war nicht nur auf unsere besondere
+Gemeinschaft beschränkt; sie ist so alt wie Rechner selbst, genauso wie der
+Austausch von Kochrezepten so alt wie das Kochen ist. Aber wir praktizierten
+es mehr als die meisten.</p>
+<p>
+Das <span xml:lang="en" lang="en">AI Lab</span> verwendete ein
+Mehrbenutzer-Betriebssystem namens <em><span xml:lang="en"
+lang="en">Incompatible Timesharing System</span></em> (ITS), welches die
+Hacker<a href="#fn1" id="fn1-ref" class="fnote">(1)</a> des Laborpersonals
+in der Programmiersprache Assembler für den Digital <abbr title="Programmed
+Data Processor">PDP</abbr>-10, einen der großen Rechner dieser Ära,
+entworfen und geschrieben hatten. Als Mitglied dieser Gemeinschaft, ein
+angestellter Systemhacker des <span xml:lang="en" lang="en">AI Labs</span>,
+war es meine Aufgabe dieses System zu verbessern.</p>
+<p>
+Wir nannten unsere Software nicht <em>Freie Software</em>, da dieser
+Ausdruck noch nicht geprägt war, aber das ist es, was sie war. Wann immer
+jemand von einer anderen Universität oder einer Firma ein Programm portieren
+und benutzen wollte, freute uns das und wir ließen sie gewähren. Wenn man
+jemanden ein unbekanntes interessantes Programm benutzen sah, konnte man
+immer den Quellcode bekommen, sodass man diesen lesen, verändern oder sogar
+Teile davon für neue Programme ausschlachten konnte.</p>
+<p>
+<!-- see footer --></p>
+
+<h3>Der Zusammenbruch der Gemeinschaft</h3>
+<p>
+Die Situation änderte sich Anfang der 80er Jahre drastisch, als <span
+xml:lang="en" lang="en">Digital</span> die PDP-10-Serie einstellte. Ihre
+Architektur, elegant und leistungsfähig in den 60ern, konnte natürlich nicht
+auf größere Adressräume erweitert werden, welche in den 80ern möglich
+wurden. Das bedeutete, dass nahezu alle im ITS zusammengesetzten Programme
+veraltet waren.</p>
+<p>
+Die Hacker-Gemeinschaft des <span xml:lang="en" lang="en">AI Labs</span> war
+bereits kurz vorher zusammengebrochen. Im Jahr 1981 hatte das ausgegliederte
+Unternehmen Symbolics fast alle Hacker aus dem <span xml:lang="en"
+lang="en">AI Lab</span> abgeworben, und die entvölkerte Gemeinschaft war
+außerstande, sich zu behaupten (das Buch <cite><span xml:lang="en"
+lang="en">Hackers</span></cite> von Steve Levy beschreibt diese Ereignisse
+sowie ein klares Bild dieser Gemeinschaft in ihrer Blütezeit). Als das <span
+xml:lang="en" lang="en">AI Lab</span> 1982 einen neuen PDP-10 kaufte,
+entschieden dessen Administratoren, <span xml:lang="en"
+lang="en">Digitals</span> unfreies Mehrbenutzer-Betriebssystem anstatt ITS
+zu benutzen.</p>
+<p>
+Die modernen Rechner dieser Ära, wie der VAX oder der 68020, hatten eigene
+Betriebssysteme, aber keines war <em>freie</em> Software: man musste sogar
+eine Vertraulichkeitsvereinbarung unterzeichnen, nur um eine ausführbare
+Kopie zu erhalten.</p>
+<p>
+Das bedeutete, dass der erste Schritt zur Benutzung eines Rechners darin
+bestand zu versprechen, seinen Nächsten nicht zu helfen. Eine
+zusammenarbeitende Gemeinschaft war verboten. Die Vorschrift von Eigentümern
+proprietärer Software war: „Wenn Sie mit ihrem Nächsten teilen, sind Sie ein
+Softwarepirat. Möchten Sie irgendwelche Änderungen, bitten Sie uns, diese
+vorzunehmen.&#8220;</p>
+<p>
+Die Idee, dass das proprietäre Software-Sozialsystem&#160;&#8209;&#160;das
+System, was besagt, man sei nicht berechtigt Software zu teilen oder zu
+verändern&#160;&#8209;&#160;unsozial, unethisch und einfach falsch ist, mag
+einige überraschen. Aber was könnten wir sonst über ein System sagen, was
+darauf basiert die Allgemeinheit zu spalten und Nutzer hilflos zu halten?
+Leserinnen und Leser, die diesen Gedanken überraschend finden, haben das
+proprietäre Software-Sozialsystem möglicherweise als gegeben angesehen oder
+es unter den von den proprietären Softwareunternehmen vorgeschlagenen
+Begriffen beurteilt. Softwarehersteller haben lange und hart daran
+gearbeitet Menschen davon zu überzeugen, es gäbe nur einen Blickwinkel auf
+dieses Problem.</p>
+<p>
+Wenn Softwarehersteller über <em>„Durchsetzung“</em> ihrer <em>„Rechte“</em>
+oder <em>Verhinderung von <a
+href="/philosophy/words-to-avoid.html#Piracy">„Softwarepiraterie“</a></em>
+sprechen, ist das, was sie wirklich <em>meinen</em>, zweitrangig. Die
+eigentliche Botschaft dieser Aussagen ist die unausgesprochene, für
+selbstverständlich gehaltene Annahme, die Öffentlichkeit aufzufordern, diese
+ungeprüft zu akzeptieren. Betrachten wir sie deshalb etwas näher.</p>
+<p>
+Eine Annahme ist, dass Softwareunternehmen ein unbestreitbares natürliches
+Recht auf eigene Software und damit Macht über alle ihre Benutzer haben
+(wenn dies ein natürliches Recht wäre, ganz gleich wie viel Schaden es für
+die Öffentlichkeit bedeutet, könnten wir nichts dagegen
+machen). Interessanterweise lehnen die US-Verfassung und rechtliche
+Traditionen diese Auffassung ab. Urheberrecht ist kein natürliches Recht,
+sondern ein vom Staat künstlich auferlegtes Monopol, das Benutzern das
+natürliche Recht zu kopieren eingrenzt.</p>
+<p>
+Eine weitere unausgesprochene Annahme ist, dass es bei Software nur wichtig
+ist, welche Aufgaben sie einem erlaubt auszuführen&#160;&#8209;&#160;das wir
+Rechnernutzer uns nicht darum kümmern sollten, was für eine Gesellschaft wir
+haben dürfen.</p>
+<p>
+Eine dritte Annahme ist, dass wir keine brauchbare Software haben würden
+(oder niemals ein Programm haben würden, um die eine oder andere Aufgabe zu
+erledigen), wenn wir einem Unternehmen nicht die Macht über die Benutzer des
+Programms geben würden. Diese Annahme mag ganz plausibel gewesen sein, bevor
+die Freie-Software-Bewegung gezeigt hat, dass wir eine Menge nützlicher
+Software entwickeln können, ohne sie an Ketten zu legen.</p>
+<p>
+Wenn wir diese Annahmen ablehnen zu akzeptieren und diese Probleme auf
+Grundlage des gesunden Menschenverstandes
+moralisch&#160;&#8209;&#160;Benutzerinnen und Benutzer an erster
+Stelle&#160;&#8209;&#160;beurteilen, kommen wir zu ganz anderen
+Schlussfolgerungen. Rechnernutzer sollten Programme entsprechend ihren
+Bedürfnissen anpassen und mit anderen teilen können, denn anderen Menschen
+zu helfen ist die Grundlage der Gesellschaft.</p>
+<p>
+Es würde den Rahmen dieses Dokuments sprengen, die Gründe für diese
+Schlussfolgerung ausführlich darzulegen, möchte aber auf die Artikel
+<cite><a href="/philosophy/why-free">Warum Software keine Eigentümer haben
+sollte</a></cite> und <cite><a
+href="/philosophy/free-software-even-more-important">Freie Software ist
+jetzt sogar noch wichtiger</a></cite> verweisen.
+</p>
+
+<h3>Eine gänzlich moralische Entscheidung</h3>
+<p>
+Mit dem Verlust meiner Gemeinschaft war es unmöglich weiterzumachen wie
+zuvor. Stattdessen stand ich vor einer gänzlich moralischen Entscheidung.</p>
+<p>
+Die einfachste Entscheidung wäre wohl gewesen, der proprietären Softwarewelt
+beizutreten, Vertraulichkeitsvereinbarungen zu unterzeichnen und zu
+versprechen, meinen Mithackern nicht mehr zu helfen. Sehr wahrscheinlich
+würde ich auch Software entwickeln, die unter Vertraulichkeitsvereinbarungen
+freigegeben wäre und somit den Druck auf andere Menschen erhöhen, ihre
+Mitmenschen auch zu verraten.</p>
+<p>
+Ich hätte auf diese Weise Geld gemacht und mich vielleicht mit dem Schreiben
+von Quellcode vergnügen können. Aber ich wusste, dass ich am Ende meiner
+Karriere auf Jahre des Mauerbauens, um Menschen zu spalten, zurückblicken
+und das Gefühl haben würde, mein Leben damit verbracht zu haben, die Welt zu
+einem noch schlimmeren Ort gemacht zu haben.</p>
+<p>
+Ich hatte bereits Erfahrung damit, am empfangenden Ende einer
+Vertraulichkeitsvereinbarung zu sein, als sich jemand weigerte, mir und dem
+<span xml:lang="en" lang="en">MIT AI Lab</span> den Quellcode für das
+Steuerprogramm unseres Druckers zu geben (der Mangel bestimmter Fähigkeiten
+in diesem Programm machte den Gebrauch des Druckers äußerst
+frustrierend). Also konnte ich mir selbst nicht mehr sagen, dass
+Vertraulichkeitsvereinbarungen unschuldig waren. Ich war sehr verärgert, als
+er sich weigerte mit uns zu teilen. Ich konnte mich nicht einfach umdrehen
+und dasselbe mit anderen machen.</p>
+<p>
+Eine andere Alternative, einfach aber unangenehm, war der Rechnerwelt den
+Rücken zukehren. Auf diese Weise würden meine Kenntnisse nicht
+missbräuchlich genutzt werden, aber dennoch verschwendet. Ich wäre zwar
+nicht Schuld an der Spaltung und Beschränkung von Rechnernutzern, aber es
+würde dennoch passieren.</p>
+<p>
+Also suchte ich nach einem Weg, auf dem ein Programmierer etwas Gutes
+bewirken kann. Ich fragte mich, ob es ein Programm oder Programme gab, das
+oder die ich schreiben könnte, um so noch einmal eine Gemeinschaft möglich
+zu machen.</p>
+<p>
+Die Antwort war klar: was zuerst erforderlich war, war ein
+Betriebssystem. Das ist die entscheidende Software, um anzufangen, einen
+Rechner zu benutzen. Mit einem Betriebssystem kann man viele Dinge machen,
+ohne kann man den Rechner überhaupt nicht benutzen. Mit einem freien
+Betriebssystem könnten wir wieder eine Gemeinschaft von zusammenarbeitenden
+Hackern haben&#160;&#8209;&#160;und jeden einladen, sich uns
+anzuschließen. Und jedermann wäre in der Lage einen Rechner zu benutzen,
+ohne auf verschwörerische Weise zu beginnen seine oder ihre Freunde zu
+benachteiligen.</p>
+<p>
+Als Betriebssystementwickler hatte ich die richtigen Kenntnisse für diese
+Aufgabe. Auch wenn ich den Erfolg nicht als garantiert ansehen konnte, wurde
+mir klar, dass ich auserwählt war diese Aufgabe zu übernehmen. Ich entschied
+mich das System mit Unix kompatibel zu machen, damit es portabel wäre und
+Unix-Benutzer somit leichter umsteigen könnten. Der Name <em>GNU</em> wurde,
+einer Hacker-Tradition folgend, als ein rekursives Akronym für <em><span
+xml:lang="en" lang="en">GNU’s Not Unix</span></em> (‚GNU ist nicht Unix‘)
+gewählt und wird [<a title="Aussprache" href="/pronunciation/">ˈgnuː</a>]
+ausgesprochen.</p>
+<p>
+Ein Betriebssystem bedeutet nicht nur einen
+Betriebssystemkern&#160;&#8209;&#160;kaum genug, um andere Programme
+auszuführen. In den 1970ern umfasste jedes Betriebssystem, das diesen Namen
+verdiente, Befehlsinterpreter, Assembler, Compiler, Interpreter, Debugger,
+Texteditoren, E-Mail-Anwendungen und vieles mehr. ITS, Multics, VMS und Unix
+hatten sie. Das GNU-Betriebssystem würde sie auch umfassen.</p>
+<p>
+Später hörte ich diese Wörter, zurückgeführt auf Hillel<a href="#fn2"
+id="fn2-ref" class="fnote">[2]</a>:</p>
+
+<blockquote><p>
+ „Wenn ich nicht für mich bin, wer wird für mich sein?<br />
+ Wenn ich nur für mich bin, was bin ich dann?<br />
+ Wenn nicht jetzt, wann?“
+</p></blockquote>
+<p>
+Der Entschluss, mit dem GNU-Projekt zu beginnen, beruhte auf einem ähnlichen
+Geist.</p>
+<p>
+<!--see footer--></p>
+
+<h3>Frei wie in Freiheit</h3>
+<p>
+Der Begriff <em>Freie Software</em> wird mitunter
+missverstanden&#160;&#8209;&#160;er hat nichts mit dem Preis zu tun. Es geht
+um Freiheit. Hier deshalb die Freie-Software-Definition.</p>
+
+<p>Ein Programm ist Freie Software, für Sie, einem besonderen Benutzer, wenn:</p>
+
+<ul>
+ <li>Sie die Freiheit haben, das Programm auszuführen wie Sie möchten, für jeden
+Zweck;</li>
+
+ <li>Sie die Freiheit haben, das Programm an Ihre Bedürfnisse anzupassen (um
+diese Freiheit in der Praxis umzusetzen, muss man Zugang zum Quellcode
+haben, denn Programmänderungen ohne Quellcode sind außerordentlich
+schwierig);</li>
+
+ <li>Sie die Freiheit haben, Kopien weiterzuverbreiten, entweder gratis oder
+gegen eine Gebühr;</li>
+
+ <li>Sie die Freiheit haben, modifizierte Programmversionen zu distribuieren,
+damit die Gemeinschaft von Ihren Verbesserungen profitieren kann.</li>
+</ul>
+<p>
+Da sich <em>frei</em> auf Freiheit bezieht, nicht auf den Preis, gibt es
+keinen Widerspruch zwischen Freie Software und dem Verkauf von
+Kopien. Tatsächlich ist die Freiheit, Kopien zu verkaufen, entscheidend:
+Sammlungen von auf CD-ROMs verkaufter freier Software sind für die
+Gemeinschaft wichtig und der Verkauf ein wichtiger Weg, um mehr in die
+Freie-Software-Entwicklung zu investieren. Daher ist ein Programm, das man
+diesen Sammlungen nicht frei aufnehmen kann, keine <em>freie</em> Software.</p>
+<p>
+Aufgrund der Mehrdeutigkeit von <em>frei</em> hat man lange nach
+Alternativen gesucht, aber niemand hat einen besseren Begriff gefunden. Die
+englische Sprache hat mehr Wörter und Nuancen als jede andere, aber es fehlt
+ein einfaches, eindeutiges Wort, das <em>frei</em> wie in Freiheit
+bedeutet&#160;&#8209;&#160;<em>uneingeschränkt</em> ist ein Wort, das dieser
+Bedeutung am nächsten kommt. Derartige Alternativen wie <em>befreit</em>,
+<em>Freiheit</em> und <em>offen</em> haben entweder die falsche Bedeutung
+oder einen anderen Nachteil.</p>
+
+<h3>GNU-Software und das GNU-System</h3>
+<p>
+Die Entwicklung eines ganzen Systems ist ein sehr großes Projekt. Um es
+erreichbar zu machen, beschloss ich, vorhandene Teile freier Software
+anzupassen und zu nutzen, wo immer das möglich war. Beispielsweise entschied
+ich mich gleich am Anfang hauptsächlich TeX als Textsatzsystem zu nutzen;
+einige Jahre später beschloss ich, das <span xml:lang="en" lang="en">X
+Window System (X11)</span> zu nutzen, anstatt ein anderes Fenstersystem für
+GNU zu schreiben.</p>
+<p>
+Aufgrund dieser (und anderer ähnlicher) Entscheidungen ist das GNU-System
+nicht das Gleiche wie die Sammlung aller GNU-Software. Das GNU-System
+umfasst Programme, die nicht GNU-Software sind, Programme, die von anderen
+Personen und Projekten für deren eigene Zwecke entwickelt
+wurden&#160;&#8209;&#160;aber die wir verwenden können, weil sie
+<em>freie</em> Software sind.</p>
+
+<h3>Der Anfang des Projekts</h3>
+<p>
+Im Januar 1984 kündigte ich meinen Job am MIT und begann GNU-Software zu
+schreiben. Das MIT zu verlassen war notwendig, damit es nicht in der Lage
+gewesen wäre, sich in den Vertrieb von GNU als freie Software
+einzumischen. Wäre ich als Mitarbeiter geblieben, hätte das MIT Anspruch auf
+die Arbeit selbst erheben, eigene Vertriebsbedingungen festlegen oder die
+Arbeit sogar in ein proprietäres Softwarepaket umwandeln können. Ich hatte
+nicht die Absicht eine Menge Arbeit zu erledigen, um dann zu sehen, wie sie
+für den eigentlichen Zweck nutzlos wird: das Schaffen einer neuen Software
+teilenden Gemeinschaft.</p>
+<p>
+Allerdings lud mich Professor Winston, der damalige Leiter des <span
+xml:lang="en" lang="en">MIT AI Lab</span>, freundlicherweise ein, weiterhin
+die Einrichtung des Labors zu nutzen.</p>
+
+<h3>Die ersten Schritte</h3>
+<p>
+Kurz vor Beginn des GNU-Projekts hörte ich vom <em><span xml:lang="en"
+lang="en">Free University Compiler Kit</span></em>, auch als VUCK bekannt
+(das niederländische Wort für <em>frei</em> fängt mit einem <em>‚v‘</em>,
+für <em><span xml:lang="nl" lang="nl">‚vrij‘</span></em>, an). Das war ein
+Compiler, entwickelt, um mehrere Programmiersprachen, darunter C und Pascal,
+zu verarbeiten und mehrere Zielplattformen zu unterstützten. Ich schrieb dem
+Autor und fragte, ob das Programm für GNU genutzt werden könne.</p>
+<p>
+Er antwortete spöttisch und gab an, dass die Universität frei wäre, nicht
+aber der Compiler. Ich beschloss daher, dass mein erstes Programm für das
+GNU-Projekt ein mehrsprachiger, plattformübergreifender Compiler sein würde.</p>
+<p>
+In der Hoffnung, nicht notwendigerweise den ganzen Compiler selbst neu
+schreiben zu müssen, erhielt ich schließlich den Quellcode des Pastel
+Compilers, einem plattformübergreifenden Compiler, der am <span
+xml:lang="en" lang="en">Lawrence Livermore Laboratory</span> entwickelt
+wurde. Er unterstützte nicht nur eine erweiterte Version von Pascal, sondern
+war auch in dieser als Systemprogrammiersprache geschrieben. Ich fügte ein
+C-Frontend hinzu und begann die Portierung auf den Motorola
+68000-Rechner. Als ich entdeckte, dass der Compiler mehrere Megabyte
+Stack-Speicher benötigte und das verfügbare 68000 Unix-System nur 64k
+erlauben würde, musste ich allerdings aufgeben.</p>
+<p>
+Dann fand ich heraus, dass der Pastel Compiler die gesamte Eingabedatei
+durch Analyse in einen Syntaxbaum umwandelte, den gesamten Syntaxbaum in
+eine Kette von <em>Anweisungen</em> umwandelte und dann die ganze
+Ausgabedatei generierte, ohne jemals irgendwelchen Speicher wieder
+freizugeben. An diesem Punkt entschloss ich mich, einen neuen Compiler von
+Grund auf neu zu schreiben. Dieser neue Compiler ist heute als <em><span
+xml:lang="en" lang="en">GNU Compiler Collection</span></em> (GCC)
+bekannt. Nichts vom Pastel Compiler wurde darin genutzt, aber ich schaffte
+es, das C-Frontend, welches ich geschrieben hatte, anzupassen und zu
+nutzen. Aber das war erst einige Jahre später, zuerst arbeitete ich an GNU
+Emacs.</p>
+
+<h3>GNU Emacs</h3>
+<p>
+Ich begann die Arbeit an <em>GNU Emacs</em> im September 1984, Anfang 1985
+fing er an brauchbar zu werden. Das ermöglichte mir für das weitere
+Schreiben Unix-Systeme zu nutzen. Kein Interesse habend die Verwendung von
+<em>Vi</em> oder <em>Ed</em> zu erlernen, hatte ich meine Bearbeitung bis
+dahin auf anderen Rechnern erledigt.</p>
+<p>
+Zu diesem Zeitpunkt begann man GNU Emacs nutzen zu wollen, was die Frage
+aufwarf, wie der Vertrieb aussehen sollte. Natürlich war er von einem
+anonymen FTP-Server des MIT, den ich nutzte, abrufbar (dieser Rechner,
+prep.ia.mit.edu, wurde daher zur wichtigsten FTP-Vertriebsseite von GNU. Als
+er ein paar Jahre später stillgelegt wurde, transferierten wir den Namen auf
+unseren neuen FTP-Server). Aber damals hatten viele Interessierte noch
+keinen Internetzugang und konnten keine Kopie per FTP abrufen. Also stellte
+sich die Frage, was ich ihnen sagen würde.</p>
+<p>
+Ich hätte sagen können: „Finden Sie einen Freund, der im Netz ist und eine
+Kopie für Sie machen kann.“ Oder ich hätte gemacht, was ich mit dem
+ursprünglichen PDP-10 Emacs praktizierte: „Übersenden Sie mir ein Magnetband
+mit einem adressierten und frankierten Rückumschlag, und ich sende es mit
+Emacs darauf zurück.“ Aber ich hatte keine Anstellung und suchte nach Wegen,
+mit freier Software Geld zu verdienen. Also kündigte ich an, jedem gegen
+eine Gebühr von 150 US-Dollar ein Magnetband zu senden. Auf diese Weise
+begann ich einen geschäftlichen Vertrieb mit freier Software, dem Vorläufer
+der Unternehmen, die heute ganze GNU/Linux-Distributionen verbreiten.</p>
+
+<h3>Ist ein Programm für jeden Benutzer frei?</h3>
+<p>
+Wenn ein Programm, wenn es die Hände des Autors verlässt, Freie Software
+ist, bedeutet dies nicht notwendigerweise, dass es für jedermann
+<em>freie</em> Software sein wird, die eine Kopie davon
+besitzen. Beispielsweise ist <a
+href="/philosophy/categories.html#PublicDomainSoftware">Public-Domain-Software</a>
+(Software, die nicht dem Urheberrecht unterliegt)<a href="#tn1" id="tn1-ref"
+class="tnote">[*]</a> Freie Software, aber jeder kann eine proprietäre
+modifizierte Version davon erstellen. Ebenfalls sind viele freie Programme
+mit einem Copyright versehen, aber unter einfachen freizügigen Lizenzen, die
+proprietäre modifizierte Versionen ermöglichen.</p>
+<p>
+Das paradigmatische Beispiel dieses Problems ist das <span xml:lang="en"
+lang="en">X Window System</span> (X11). Am MIT entwickelt und als Freie
+Software mit einer freizügigen Lizenz freigegeben, wurde es bald von
+verschiedenen Rechnerfirmen adaptiert. Sie fügten X11 nur in binärer Form
+ihren proprietären Unix-Systemen hinzu&#160;&#8209;&#160;mit einer
+Vertraulichkeitsvereinbarung. Diese X11-Kopien waren wie Unix keine
+<em>freie</em> Software mehr.</p>
+<p>
+Die Entwickler von X11 betrachteten dies nicht als ein
+Problem&#160;&#8209;&#160;sie erwarteten und beabsichtigten es sogar. Ziel
+war nicht Freiheit, nur <em>Erfolg</em>, definiert als <em>viele Benutzer
+habend</em>. Es kümmerte nicht, ob diese Freiheit hatten, sie sollten nur
+zahlreich sein.</p>
+<p>
+Das führte zu einer paradoxen Situation, in der zwei unterschiedliche
+Sichtweisen, das Maß an Freiheit zu messen, verschiedene Antworten auf die
+Frage ergaben, <em>„Ist das Programm frei?“</em> Würde man Freiheit nach den
+Vertriebsbedingungen des MIT beurteilen, würde man sagen, dass X11 freie
+Software war. Aber gemessen an der Freiheit des durchschnittlichen
+X11-Benutzer müsste man sagen, es war proprietäre Software. Die meisten
+X11-Benutzer führten die proprietären Versionen aus, die mit unfreien
+Unix-Systemen kamen, nicht die freie Version.</p>
+
+<h3>Copyleft und die GNU GPL</h3>
+<p>
+Das Ziel von GNU war den Benutzern Freiheit zu geben, nicht nur beliebt zu
+sein. Also mussten wir Vertriebsbedingungen verwenden, die verhindern
+würden, GNU-Software in proprietäre Software umzuwandeln. Die Methode, die
+wir verwenden, wird <em>Copyleft</em> genannt.<a href="#fn3" id="fn3-ref"
+class="fnote">(3)</a></p>
+<p>
+Copyleft nutzt das Urheberrecht, aber wendet es auf gegenteilige Weise des
+üblichen Zwecks an: statt einem Mittel zur Beschränkung eines Programms wird
+es zu einem Mittel, damit das Programm frei bleibt.</p>
+<p>
+Der Kerngedanke von Copyleft ist, jedem die Berechtigung zu geben, das
+Programm ausführen, kopieren, modifizieren und modifizierte Versionen
+verbreiten zu dürfen&#160;&#8209;&#160;aber nicht die Berechtigung
+Beschränkungen hinzuzufügen. Damit werden entscheidende Freiheiten, die
+<em>Freie Software</em> definieren, an jedermann garantiert, wer eine Kopie
+besitzt. Sie werden unveräußerliche Rechte.</p>
+<p>
+Für ein effektives Copyleft müssen modifizierte Versionen ebenfalls frei
+sein. Dadurch wird sichergestellt, dass das abgeleitete Werk unserer
+Gemeinschaft verfügbar wird, wenn es veröffentlicht wird. Wenn
+Programmierer, die als solche arbeiten, freiwillig GNU-Software verbessern,
+ist es das Copyleft, was ihre Arbeitgeber davon abhält zu sagen: <em>„Sie
+können diese Änderungen nicht mit anderen austauschen, weil wir sie nutzen
+werden, um unsere proprietäre Version des Programms daraus zu machen.“</em></p>
+<p>
+Die Anforderung, das Änderungen frei sein müssen, ist unerlässlich, wenn wir
+Freiheit für jeden Programmnutzer gewähren wollen. Die Unternehmen, die X11
+privatisiert haben, machten für gewöhnlich einige Änderungen, um es auf ihre
+Systeme und ihre Hardware zu portieren. Diese Änderungen waren im Vergleich
+mit dem großen Umfang von X11 gering, aber sie waren nicht trivial. Wenn
+gemachte Änderungen Vorwand wären, um den Nutzern Freiheit zu versagen, wäre
+es für jedermann einfach, die Vorteile als Vorwand auszunutzen.</p>
+<p>
+Ein ähnliches Problem betrifft die Kombination eines freien Programms mit
+unfreiem Quellcode. Solch eine Kombination wäre zwangsläufig unfrei! Welche
+Freiheiten auch immer dem unfreien Teil fehlt, würde dem Ganzen auch
+fehlen. Solche Kombinationen zu erlauben, würde ein Loch öffnen, groß genug,
+um ein Schiff darin zu versenken. Daher ist eine unabdingbare Anforderung
+für Copyleft, dieses Loch zu stopfen: etwas einem mit Copyleft versehenem
+Programm hinzuzufügen oder zu kombinieren muss so erfolgen, dass die daraus
+größere kombinierte Version ebenfalls frei und mit Copyleft ist.</p>
+<p>
+Die konkrete Umsetzung des Copyleft, die wir für die meiste GNU-Software
+verwenden, ist die <cite><span xml:lang="en" lang="en">GNU General Public
+License</span></cite>, kurz <em>GNU GPL</em>. Wir haben auch noch andere
+Arten des Copyleft, die unter bestimmten Umständen verwendet
+werden. GNU-Handbücher sind ebenfalls mit Copyleft versehen, verwenden aber
+ein viel einfacheres Copyleft, weil die Komplexität der GNU GPL für
+Handbücher nicht notwendig ist.<a href="#fn4" id="fn4-ref"
+class="fnote">(4)</a></p>
+<p>
+<!--see footer--></p>
+
+<p>
+<!--see footer--></p>
+
+<h3><span xml:lang="en" lang="en">Free Software Foundation</span></h3>
+
+<p>Da das Interesse an der Nutzung von Emacs wuchs, andere Personen am
+GNU-Projekt beteiligt wurden und wir beschlossen, dass es Zeit war erneut
+nach finanziellen Mitteln zu suchen, schufen wir 1985 die <a
+href="http://www.fsf.org/" xml:lang="en" lang="en">Free Software
+Foundation</a> (FSF), eine gemeinnützige Stiftung für die
+Freie-Software-Förderung und -Entwicklung. Die FSF übernahm auch das
+Vertriebsgeschäft der Emacs-Magnetbänder. Später wurde dies durch Hinzufügen
+weiterer freier Software zum Magnetband (sowohl GNU als auch GNU-fremder)
+und natürlich durch den Verkauf freier Handbücher erweitert.</p>
+
+<p>Der größte Teil der Einnahmen der FSF kam aus den Verkäufen von Kopien
+freier Software und anderen damit zusammenhängenden Diensten (CD-ROMs mit
+Quellcode oder Binärdateien, schön gedruckten Handbüchern, alle mit der
+Freiheit weitergegeben und modifiziert zu werden) und Deluxe-Distributionen
+(in denen wir eine ganze Softwaresammlung nach Wahl des Kunden je nach
+Plattform zusammenstellten). Noch heute vertreibt die FSF <a
+href="http://shop.fsf.org/">Handbücher und andere Utensilien</a>, erhält
+aber den Großteil ihrer Mittel aus Mitgliedsbeiträgen. Sie können der FSF
+unter <a href="http://fsf.org/join">FSF.org</a> beitreten.</p>
+
+<p>Mitarbeiter der <span xml:lang="en" lang="en">Free Software
+Foundation</span> haben eine Reihe von GNU-Softwarepaketen geschrieben und
+betreut. Zwei beachtenswerte sind die C-Bibliothek und die
+Eingabeaufforderung. Die GNU C-Bibliothek wird von jedem auf einem
+GNU/Linux-System ausgeführten Programm genutzt, um mit Linux zu
+kommunizieren. Sie wurde von einem Mitarbeiter der <span xml:lang="en"
+lang="en">Free Software Foundation</span>, Roland McGrath, entwickelt. Der
+auf den meisten GNU/Linux-Systemen genutzte Befehlszeileninterpreter ist
+<em><span xml:lang="en">Bourne Again Shell</span></em> (BASH)<a href="#fn5"
+id="fn5-ref" class="fnote">[5]</a>, entwickelt von Brian Fox, einem
+FSF-Mitarbeiter.</p>
+
+<p>Wir finanzierten die Entwicklung dieser Programme, weil es beim GNU-Projekt
+nicht nur um Dienstprogramme oder eine Entwicklungsumgebung ging. Unser Ziel
+war ein vollständiges Betriebssystem, und diese Programme waren für dieses
+Ziel erforderlich.</p>
+
+<p><!--see footer--></p>
+
+<h3>Freie-Software-Unterstützung</h3>
+
+<p>Die Freie-Software-Philosophie lehnt eine bestimmte weitverbreitete
+Geschäftspraxis ab, aber ist nicht gegen das Geschäft. Wenn Geschäfte die
+Freiheit der Nutzer respektieren, wünschen wir ihnen Erfolg.</p>
+
+<p>Der Verkauf von Emacs-Kopien veranschaulicht eine Art von
+Freie-Software-Geschäft. Als die FSF dieses Geschäft übernahm, brauchte ich
+einen anderen Weg, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Ich fand ihn im
+Anbieten von Dienstleistungen in Zusammenhang mit der freien Software, die
+ich entwickelt hatte. Dies beinhaltete die Unterweisung zu Themen wie man
+beispielsweise GNU Emacs programmiert und GCC anpasst und
+Softwareentwicklung, hauptsächlich das Portieren von GCC auf neue
+Plattformen.</p>
+
+<p>Heutzutage wird jede Art von Freie-Software-Geschäft von einer Reihe von
+Unternehmen praktiziert. Einige vertreiben Freie-Software-Sammlungen auf
+CD-ROM. Andere bieten Unterstützung, angefangen mit der Beantwortung von
+Benutzerfragen, Beseitigung von Programmfehlern, Hinzufügen neuer
+Programmfunktionen. Wir fangen sogar an Freie-Software-Unternehmen zu sehen,
+die aufgrund neuer Freie-Software-Produkte gegründet werden.</p>
+
+<p>Passen Sie dennoch auf: Obwohl es eine Reihe von Unternehmen gibt, die sich
+dem Begriff <em>„Open Source“</em> verbunden fühlen, basiert ihr Geschäft
+tatsächlich auf unfreier Software, die mit freier Software arbeitet. Das
+sind keine Freie-Software-Unternehmen, sondern proprietäre
+Softwareunternehmen, deren Produkte Benutzer von Freiheit weg in Versuchung
+führen. Sie nennen diese Programme <em>Mehrwertpakete</em>, die die Werte
+widerspiegeln, die sie gerne als von uns adaptiert sehen würden: Nutzen über
+Freiheit. Wenn wir Freiheit höher schätzen, sollten sie
+<em>freiheitsentziehende</em> Pakete genannt werden.</p>
+
+<h3>Technische Ziele</h3>
+
+<p>Das primäre Ziel von GNU soll Freie Software sein. Selbst wenn GNU keinen
+technischen Vorteil gegenüber Unix hätte, gäbe es einen sozialen Vorteil,
+der Nutzern erlaubt zusammenzuarbeiten, und einen ethischen Vorteil, der die
+Freiheit des Nutzers respektiert.</p>
+
+<p>Aber es war selbstverständlich, die bekannten Standards guter Praxis auf die
+Arbeit anzuwenden&#160;&#8209;&#160;etwa die dynamische Zuweisung von
+Datenstrukturen, um willkürliche feste Größenbegrenzungen zu vermeiden, und
+die Handhabung aller möglichen 8-Bit-Codes, wann immer das Sinn macht.</p>
+
+<p>Darüber hinaus lehnten wir den Unix-Fokus auf kleine Speichergrößen ab und
+entschieden, 16-Bit-Rechner nicht zu unterstützen (es war klar, dass
+32-Bit-Rechner Standard sind, wenn das GNU-System fertig wäre) und keine
+Anstrengungen zu machen die Speichernutzung zu verringern, wenn es einen
+Megabyte überstieg. In Programmen, für die die Behandlung von großen Dateien
+nicht entscheidend war, ermutigten wir Programmierer die gesamte
+Eingabedatei in den Prozessorkern einzulesen, dann seinen Inhalt zu
+überprüfen, ohne sich um Ein- und Ausgabe kümmern zu müssen.</p>
+
+<p>Diese Entscheidungen ermöglichten vielen GNU-Programmen, ihre
+Unix-Gegenstücke in Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit zu übertreffen.</p>
+
+<h3>Gespendete Rechner</h3>
+
+<p>Als der Ruf des GNU-Projekts wuchs, begann man Rechner als Spende für das
+Projekt anzubieten, die unter Unix liefen. Diese waren sehr nützlich, weil
+der einfachste Weg, die Entwicklung von GNU-Komponenten auf einem
+Unix-System zu tun, und dessen Komponenten eins nach dem anderen zu
+ersetzen&#160;&#8209;&#160;eine nach der anderen. Aber das löste eine
+ethische Frage aus: ob es für uns richtig war, überhaupt eine Kopie von Unix
+zu besitzen.</p>
+
+<p>Unix war (und ist) proprietäre Software, und die Philosophie des
+GNU-Projekts besagt, dass wir keine proprietäre Software nutzen
+sollten. Aber die gleiche Argumentation anwendend, die zu der
+Schlussfolgerung führt, dass Gewalt als Selbstverteidigung gerechtfertigt
+sei, schloss ich, dass es legitim wäre, ein proprietäres Paket zu nutzen,
+wenn das für die Entwicklung eines freien Ersatzes entscheidend war, der
+anderen helfen würde, das proprietäre Paket nicht mehr zu verwenden.</p>
+
+<p>Aber selbst wenn dies ein gerechtfertigtes Übel war, war es immer noch ein
+Übel. Heute haben wir nicht mehr irgendwelche Kopien von Unix, weil wir sie
+durch freie Betriebssysteme ersetzten. Konnten wir das Betriebssystem eines
+Rechners nicht ersetzen, ersetzten wir stattdessen den Rechner.</p>
+
+<h3>GNU-Aufgabenliste</h3>
+
+<p>Mit Fortschreiten des GNU-Projekts und immer mehr gefundenen oder
+entwickelten Systemkomponenten wurde schließlich eine Liste der
+verbleibenden Lücken notwendig. Wir verwendeten sie, um Entwickler zu
+rekrutieren, fehlende Teile zu schreiben. Diese Liste wurde als
+GNU-Aufgabenliste bekannt. Zusätzlich zu fehlenden Unix-Komponenten führten
+wir verschiedene andere nützliche Software- und Dokumentationsprojekte auf,
+die unserer Meinung nach ein Gesamtsystem haben sollte.</p>
+
+<p>Heute sind kaum noch Unix-Komponenten in der <cite xml:lang="en"
+lang="en">GNU Task List</cite><a href="#fn6" id="fn6-ref"
+class="fnote">[6]</a> vorhanden&#160;&#8209;&#160;diese sind, abgesehen von
+ein paar unwichtigen, abgearbeitet. Aber die Liste ist voll von Projekten,
+die manche <em>„Anwendungen“</em> nennen mögen. Jedes Programm, das mehr als
+nur eine kleine Benutzergruppe anspricht, wäre sinnvoll, um es einem
+Betriebssystem hinzuzufügen.</p>
+
+<p>Sogar Spiele sind in der Aufgabenliste enthalten&#160;&#8209;&#160;und sind
+von Anfang an dabei. Unix enthielt Spiele, also sollte GNU natürlich auch
+welche enthalten. Da aber Kompatibilität kein Problem für Spiele war,
+mussten wir der Liste der Spiele nicht folgen, die Unix hatte. Stattdessen
+führten wir ein Spektrum verschiedener möglicher Spiele auf, die Benutzer
+mögen würden.</p>
+
+<p><!--see footer--></p>
+
+<h3>GNU Library GPL</h3>
+
+<p>Die GNU C-Bibliothek nutzt eine spezielle Art des Copyleft namens <em><span
+xml:lang="en" lang="en">GNU Library General Public License</span></em>
+(LGPL), die die Berechtigung erteilt, proprietäre Software mit der
+Bibliothek zu verbinden.<a href="#fn7" id="fn7-ref" class="fnote">(7)</a>
+Warum diese Ausnahme?</p>
+
+<p>Es ist keine Frage des Prinzips. Es gibt kein Prinzip, das proprietäre
+Softwareprodukte berechtigt unseren Quellcode einzubinden (warum zu einem
+Projekt beitragen, welches sich weigert, sich mit uns auszutauschen?). Die
+LGPL für die C-Bibliothek (oder für jedwede Bibliothek) zu verwenden, ist
+eine Frage der Strategie.</p>
+
+<p>Die C-Bibliothek erfüllt eine allgemeine Aufgabe. Jedes proprietäre System
+oder jeder Compiler kommt mit einer C-Bibliothek. Deshalb hätte, wäre unsere
+C-Bibliothek ausschließlich für Freie Software verfügbar, dieser keinen
+Vorteil bringen&#160;&#8209;&#160;es hätte nur von der Nutzung unserer
+Bibliothek abgehalten.</p>
+
+<p>Ein System ist eine Ausnahme: in einem GNU-System (und dies schließt
+GNU/Linux ein) ist die GNU C-Bibliothek die einzige C-Bibliothek. Die
+Vertriebsbedingungen der GNU C-Bibliothek bestimmen, ob es möglich ist, ein
+proprietäres Programm für das GNU-System zu kompilieren. Es gibt keinen
+ethischen Grund, proprietäre Anwendungen auf einem GNU-System zu
+ermöglichen, aber strategisch gesehen scheint es, dass das Verbieten eher
+von der Nutzung des GNU-Systems abhält, als die Entwicklung freier
+Anwendungen zu fördern. Deshalb ist die Verwendung der Library&#160;GPL eine
+gute Strategie für die C-Bibliothek.</p>
+
+<p>Für andere Bibliotheken muss die strategische Entscheidung individuell
+getroffen werden. Wenn eine Bibliothek bei einer speziellen Aufgabe helfen
+kann, bestimmte Arten von Programmen zu schreiben und dann unter der GPL
+freizugeben&#160;&#8209;&#160;auf lediglich freie Programme
+begrenzt&#160;&#8209;&#160;ist das ein Weg, anderen
+Freie-Software-Entwicklern zu helfen und einen Vorteil gegenüber proprietäre
+Software zu geben.</p>
+
+<p>Betrachten wir GNU Readline, eine Bibliothek, die entwickelt wurde, um für
+BASH die Befehlszeilenbearbeitung zu ermöglichen. Readline wird unter der
+gewöhnlichen GNU GPL vertrieben, nicht unter der Library GPL. Das reduziert
+möglicherweise die Häufigkeit, mit der Readline benutzt wird, aber das ist
+kein Verlust für uns. Inzwischen wurde mindestens eine nützliche Anwendung
+ausdrücklich zu freier Software gemacht, damit sie Readline nutzen kann, und
+das ist ein echter Gewinn für die Gemeinschaft.</p>
+
+<p>Entwickler proprietärer Software haben die Vorteile, die Geld ermöglicht;
+Entwickler freier Software müssen sich gegenseitig Vorteile für einander
+verschaffen. Ich hoffe, wir haben eines Tages eine große Sammlung
+GPL-lizenzierter Bibliotheken, die keine Parallelen zu verfügbarer
+proprietärer Software bilden, nützliche Module liefern, die als Bausteine in
+neuer freier Software dienen und sich zu einem größeren Vorteil für die
+weitere Freie-Software-Entwicklung summieren.</p>
+
+<p><!--see footer--></p>
+
+<h3>Einen Juckreiz löschen?</h3>
+<p>
+Eric Raymond sagt: <cite><q>Jedes gute Werk von Software fängt mit dem
+Kratzen eines persönlichen Juckreizes des Entwicklers an.</q></cite>
+Vielleicht passiert das manchmal, aber viele wesentliche Teile der
+GNU-Software wurden entwickelt um ein vollständig freies Betriebssystem zu
+haben. Sie stammen aus einer Vision und einem Plan, nicht aus einem Impuls
+heraus.</p>
+<p>
+Beispielsweise wurde die C-Bibliothek entwickelt, weil ein unixartiges
+System eine C-Bibliothek braucht, BASH, weil ein unixoides System einen
+Befehlszeileninterpreter braucht, und GNU Tar, weil ein unixoides System ein
+Archivierungsprogramm braucht. Gleiches gilt für die von mir geschriebenen
+Programme&#160;&#8209;&#160;den GNU C-Compiler, GNU Emacs, GDB und GNU Make.</p>
+<p>
+Einige GNU-Programme wurden entwickelt, um bestimmte Bedrohungen unserer
+Freiheit zu bewältigen. So entwickelten wir GZIP, um das
+Komprimierungsprogramm zu ersetzen, das der Gemeinschaft wegen der Patente
+auf <abbr title="Lempel-Ziv-Welch-Algorithmus">LZW</abbr>-verloren gegangen
+war. Wir fanden Menschen um LessTif zu entwickeln und begannen vor kurzem
+mit der Entwicklung von <abbr title="GNU Network Object Model
+Environment">GNOME</abbr> und Harmony, um die durch bestimmte proprietäre
+Bibliotheken verursachten Probleme anzugehen (siehe unten). Wir entwickelten
+den GNU Privacy Guard, um eine beliebte unfreie Verschlüsselungssoftware zu
+ersetzen, weil Benutzer nicht zwischen Privatsphäre und Freiheit sollten
+wählen müssen.</p>
+<p>
+Die Personen, die diese Programme schrieben, interessierten sich natürlich
+für die Arbeit, und viele Funktionen wurden von verschiedenen Personen
+aufgrund eigener Anforderungen und Interessen hinzugefügt. Doch darum
+existieren die Programme nicht.</p>
+
+<h3>Unerwartete Entwicklungen</h3>
+<p>
+Zu Beginn des GNU-Projekts stellte ich mir vor, wir würden das gesamte
+GNU-System entwickeln und dann als Ganzes freigeben. So ist es nicht
+gekommen.</p>
+<p>
+Da jede Komponente des GNU-Systems auf einem Unix-System umgesetzt wurde,
+konnte jede auf einem Unix-System ausgeführt werden, lange bevor ein
+komplettes GNU-System existierte. Einige dieser Programme wurden populär und
+Benutzer begannen sie zu erweitern und zu portieren&#160;&#8209;&#160;auf
+die verschiedenen inkompatiblen Versionen von Unix und manchmal auch auf
+andere Systeme.</p>
+<p>
+Dieser Vorgang machte diese Programme sehr viel mächtiger und zog sowohl
+Gelder als auch Mitwirkende zum GNU-Projekt. Aber er verzögerte
+möglicherweise auch die Fertigstellung eines minimal funktionierenden
+Systems um mehrere Jahre, da GNU-Entwickler Zeit in die Betreuung dieser
+Schnittstellen und zusätzliche Funktionen zu bestehenden Komponenten
+aufbrachten, anstatt eine fehlende Komponente nach der anderen zu schreiben.</p>
+
+<h3>GNU Hurd</h3>
+<p>
+Um 1990 war das GNU-System fast fertig. Die einzige größere fehlende
+Komponente war der Betriebssystemkern. Wir hatten beschlossen, unseren
+Systemkern als eine Sammlung von Serverprozessen zu implementieren, die auf
+dem Mach laufen. Mach ist ein an der <span xml:lang="en" lang="en">Carnegie
+Mellon</span>-Universität und dann an der Universität von Utah entwickelter
+Mikrokern. GNU HURD ist eine Sammlung von Servern (d.&nbsp;h. eine Herde
+GNUs), die auf dem Mach laufen und verschiedene Aufgaben des
+Unix-Betriebssystemkerns erledigen. Der Beginn der Entwicklung wurde
+verzögert, da wir, wie versprochen wurde, auf die Freigabe von Mach als
+Freie Software warteten.</p>
+<p>
+Ein Grund für die Wahl dieses Designs war zu vermeiden, was, wie es schien,
+der schwierigste Teil der Aufgabe war: Ein Systemkernprogramm ohne einen
+Source-Level-Debugger zu debuggen [Diagnose auf Quelltextebene]. Dieser Teil
+der Aufgabe war bereits im Mach erledigt, und wir erwarteten die HURD-Server
+als Benutzerprogramme mit GDB zu debuggen. Aber es brauchte lange Zeit, um
+dies zu ermöglichen und die Multithread-Server, die sich gegenseitig
+Nachrichten senden, sich als sehr schwierig zu debuggen erwiesen haben. Den
+HURD zum soliden Arbeiten zu bringen, zog sich über mehrere Jahre hin.</p>
+
+<h3>Alix</h3>
+<p>
+Der GNU-Betriebssystemkern sollte ursprünglich nicht HURD genannt
+werden. Sein ursprünglicher Name war Alix&#160;&#8209;&#160;benannt nach der
+Frau, die damals mein Schatz war. Sie, eine Unix-Systemadministratorin,
+hatte darauf hingewiesen wie ihr Name in ein allgemeines Namensmuster für
+Unix-Systemversionen passen würde. <cite><q>Jemand sollte einen Systemkern
+nach mir benennen</q></cite> witzelte sie unter Freunden. Ich sagte nichts
+dazu, aber beschloss sie mit einem Systemkern namens <em>Alix</em> zu
+überraschen.</p>
+<p>
+Es blieb nicht dabei. Michael Bushnell (heute Thomas Bushnell), der
+Hauptentwickler des Systemkerns, bevorzugte den Namen HURD und definierte
+Alix neu, um auf einen bestimmen Teil des Systemkerns zu
+verweisen&#160;&#8209;&#160;den Teil, der Systemaufrufe abfangen und diese
+durch Senden von Nachrichten an die Hurd-Server behandeln würde.</p>
+<p>
+Später trennten sich unsere Wege und Alix änderte ihren Nachnamen;
+unabhängig davon wurde das HURD-Design geändert, damit die C-Bibliothek
+Nachrichten direkt an die Server senden würde, und das ließ die
+Alix-Komponente aus dem Design verschwinden.</p>
+<p>
+Doch bevor diese Dinge passierten, stieß ein Freund von ihr auf den Namen
+Alix im HURD-Quellcode und erwähnte es ihr gegenüber. Sie hatte also die
+Chance, einen nach ihr benannten Systemkern zu finden.</p>
+
+<h3>Linux und GNU/Linux</h3>
+<p>
+GNU Hurd ist nicht für den produktiven Einsatz geeignet und wir wissen
+nicht, ob es jemals so sein wird. Das fähigkeitsbasierte Konzept hat
+Probleme, die sich direkt aus der Flexibilität des Konzepts ergeben und es
+ist nicht klar, ob Lösungen existieren.</p>
+
+<p>
+Glücklicherweise ist ein anderer Betriebssystemkern verfügbar. Im Jahr 1991
+entwickelte Linus Torvalds einen Unix-kompatiblen Systemkern und nannte ihn
+Linux. Es war zunächst proprietär, aber im Jahr 1992 machte er es zu Freie
+Software. Die Kombination von Linux mit dem noch nicht ganz fertigen
+GNU-System führte zu einem vollständig freien Betriebssystem (die
+Kombination war natürlich eine erhebliche Aufgabe an sich). Es ist Linux zu
+verdanken, dass wir heute tatsächlich eine Version des GNU-Systems verwenden
+können. </p>
+<p>
+Wir nennen diese Version des Systems <a
+href="/gnu/linux-and-gnu">GNU/Linux</a>, um dessen Zusammensetzung als
+Kombination aus dem GNU-System mit Linux als Systemkern auszudrücken. Bitte
+verfallen Sie nicht der Praxis, das Gesamtsystem „Linux“ zu nennen, da
+das<ins> fälschlicherweise</ins> unsere Arbeit auf jemand anderen
+zurückführt. Bitte geben Sie uns eine <a
+href="/gnu/gnu-linux-faq">ebensolche Erwähnung</a>.</p>
+
+<h3>Herausforderungen in der Zukunft</h3>
+<p>
+Wir haben unsere Fähigkeit, ein breites Spektrum an freier Software zu
+entwickeln, bewiesen. Das bedeutet nicht, wir seien unbesiegbar und
+unaufhaltsam. Verschiedene Herausforderungen machen die Zukunft von freier
+Software unsicher; sie zu erfüllen, erfordert unerschütterliche
+Anstrengungen und Durchhaltevermögen, manchmal für Jahre. Es ist die Art von
+Entschlossenheit erforderlich, die Menschen zeigen, wenn sie ihre Freiheit
+schätzen und sich von niemanden wegnehmen lassen.</p>
+<p>
+Die folgenden vier Abschnitte erörtern diese Herausforderungen.</p>
+
+<h3>Geheime Hardware</h3>
+<p>
+Hardwarehersteller tendieren zunehmend dazu, Hardwarespezifikationen geheim
+zu halten. Das macht es schwierig, freie Treiber zu schreiben, damit Linux
+und XFree86 neue Hardware unterstützen können. Wir haben heute vollständig
+freie Systeme, aber wir werden sie morgen nicht mehr haben, wenn wir die
+Rechner von morgen nicht unterstützen können.</p>
+<p>
+Es gibt zwei Wege, um mit diesem Problem fertig zu werden. Die Programmierer
+können mit <span xml:lang="en" lang="en"><em>Reverse Engineering</em></span>
+&#8218;Nachkonstruktion&#8216; herausfinden, wie man die Hardware
+unterstützen kann. Der Rest von uns kann die Hardware wählen, die von freier
+Software unterstützt wird; bei steigender Nutzerzahl wird das Geheimhalten
+der Spezifikationen eine selbstzerstörerische Politik.</p>
+<p>
+<span xml:lang="en" lang="en">Reverse Engineering</span> ist eine äußerst
+umfangreiche Aufgabe. Werden wir Programmierer mit ausreichender
+Entschlossenheit haben, dies zu übernehmen? <em>Ja</em>, wenn wir ein
+starkes Gefühl aufgebaut haben, dass freie Software eine Frage des Prinzips
+ist und unfreie Treiber unerträglich sind. Und werden viele zusätzliches
+Geld spenden oder sogar ein wenig mehr Zeit, damit wir freie Treiber nutzen
+können? <em>Ja</em>, wenn die Entschlossenheit, Freiheit zu haben, weit
+verbreitet ist.</p>
+<p>
+(Anmerkung: Dieses Problem erstreckt sich auch auf das BIOS. Es gibt ein
+freies BIOS namens <cite><a href="http://www.libreboot.org/" xml:lang="en"
+lang="en">LibreBoot</a></cite>. Das Problem ist Spezifikationen für Rechner
+zu erhalten, damit <span xml:lang="en" lang="en">LibreBoot</span> sie ohne
+unfreie <em><span xml:lang="en" lang="en">Binary Large Objects</span></em>
+‚BLOBs‘ unterstützen kann. Stand: 2008)</p>
+
+<h3>Unfreie Bibliotheken</h3>
+<p>
+Eine unfreie Bibliothek, die auf einem freien Betriebssystem ausgeführt
+wird, verhält sich für Freie-Software-Entwickler wie ein Falle. Die
+attraktiven Funktionen der Bibliothek sind der Köder, und wenn man sie
+nutzt, schnappt die Falle zu, weil das Programm nicht nutzbringend Teil
+eines freien Betriebssystems sein kann (streng genommen könnte man das
+Programm einbinden, aber es würde mit fehlender Bibliothek unmöglich
+<em>ausgeführt</em> werden können). Noch schlimmer ist, wenn ein Programm,
+das die proprietäre Bibliothek nutzt, immer beliebter wird und so andere
+ahnungslose Programmierer in die Falle lockt.</p>
+<p>
+Der erste Fall dieses Problems war der Motif-Werkzeugsatz, damals in den
+80ern. Obwohl es noch keine freien Betriebssysteme gab, war klar, welche
+Probleme Motif später verursachen würde. Das GNU-Projekt reagierte auf
+zweierlei Weise: indem einzelne Freie-Software-Projekte gebeten wurden, die
+freien Steuerelemente des X-Werkzeugsatzes als auch Motif zu unterstützen
+und indem nach jemand gesucht wurde, einen freien Ersatz für Motif zu
+schreiben. Diese Aufgabe dauerte viele Jahre; LessTif, von ungarischen
+Programmierern entwickelt, unterstütze erst ab 1997 die meisten
+Motif-Anwendungen.</p>
+<p>
+Zwischen 1996 und 1998 wurde eine andere Bibliothek namens Qt als unfreie
+<em>grafische Benutzerschnittstelle</em> &#8218;<abbr title="Graphical User
+Interface">GUI</abbr>&#8216; in einer umfangreichen Freie-Software-Sammlung,
+der <abbr title="K Desktop Environment">KDE</abbr>-Arbeitsumgebung, genutzt.</p>
+<p>
+Freie GNU/Linux-Systeme waren außerstande KDE zu verwenden, denn die
+Bibliothek konnte nicht genutzt werden. Allerdings fügten einige
+kommerzielle Distributoren von GNU/Linux-Systemen, die nicht streng an
+freier Software festhielten, KDE ihren Systemen
+hinzu&#160;&#8209;&#160;produzierten so ein System mit mehr Möglichkeiten,
+aber weniger Freiheit. Die KDE-Gruppe ermutigte aktiv mehr Programmierer Qt
+zu benutzen, und Millionen von neuen „Linux-Nutzern“ waren nie der Idee
+ausgesetzt worden, dass es damit ein Problem gab. Die Situation war makaber.</p>
+<p>
+Die Freie-Software-Gemeinschaft reagierte auf das Problem in zweierlei
+Weise: GNOME und Harmony.</p>
+<p>
+GNOME, das <span xml:lang="en" lang="en">GNU Network Object Model
+Environment</span>, ist GNUs Projekt einer grafischen
+Benutzeroberflächen-Umgebung. 1997 von <span xml:lang="es" lang="es">Miguel
+de Icaza</span> gestartet und entwickelt mit der Unterstützung von <span
+xml:lang="en" lang="en">Red Hat Software</span>, machte sich GNOME auf den
+Weg, mit ausschließlich freier Software eine ähnliche Ausstattung der
+Arbeitsumgebung zu schaffen. Es hat auch technische Vorteile wie die
+Unterstützung einer Vielzahl von Programmiersprachen, nicht nur C++. Aber
+das wichtigste Ziel war Freiheit: keine unfreie Software erforderlich.</p>
+<p>
+Harmony ist eine kompatible Ersatzbibliothek, entworfen, um zu ermöglichen,
+KDE-Software ohne Qt zu nutzen.</p>
+<p>
+Im November 1998 kündigten die Entwickler von Qt eine Änderung der Lizenz
+an, die, wenn in die Tat umgesetzt, Qt zu freier Software machen sollte. Es
+gibt keine Möglichkeit um sicher zu sein, aber ich denke, dass dies zum Teil
+durch die entschiedene Reaktion der Gemeinschaft auf das Problem, das Qt
+darstellte als es unfrei war, verursacht war (die neue Lizenz ist ungeeignet
+und ungerecht, so bleibt es wünschenswert, die Nutzung von Qt zu vermeiden).</p>
+<p>
+(Nachträgliche Anmerkung: Im September 2000 wurde Qt unter der GNU GPL neu
+freigegeben, was dieses Problem im Grunde löste.)</p>
+<p>
+Wie antworten wir auf die nächste verlockende unfreie Bibliothek? Versteht
+die gesamte Gemeinschaft die Notwendigkeit, nicht in die Falle zu tappen?
+Oder geben viele von uns Freiheit zugunsten Bequemlichkeit auf und erzeugen
+so ein größeres Problem? Unsere Zukunft hängt von unserer Philosophie ab.</p>
+
+<h3>Softwarepatente</h3>
+<p>
+Die schlimmste Bedrohung mit der wir uns konfrontiert sehen stammt von
+Softwarepatenten, die für bis zu zwanzig Jahre Algorithmen und Funktionen
+für Freie Software tabu setzen können. Die Patente für das
+LZW-Komprimierungsverfahren wurden 1983 beantragt, und wir können noch immer
+keine Freie Software freigeben, um ordnungsgemäß komprimierte
+<em>GIF</em>-Dateien (Graphics Interchange Format) zu erzeugen.<a
+href="#up1" id="up1-ref" class="fnote">(*)</a> 1998 wurde ein freies
+Programm zur Produktion von komprimiertem <em>MP3</em>-Audio (MPEG-1 Audio
+Layer 3) unter Androhung einer Patentklage aus der Distribution
+herausgenommen.<a href="#up2" id="up2-ref" class="fnote">(**)</a>
+</p>
+<p>
+Es gibt Möglichkeiten, Patente zu bewältigen: man kann nach Beweisen suchen,
+ob ein Patent ungültig ist und nach alternativen Wegen suchen um eine
+Aufgabe zu lösen. Aber jede dieser Methoden funktioniert nur
+manchmal. schlagen beide fehl, kann ein Patent jegliche Freie Software dazu
+zwingen, dass eine Eigenschaft fehlt, die Benutzer wollen. Nach einer langen
+Wartezeit erlöschen Patente, aber was machen wir bis dahin?</p>
+<p>
+Diejenigen von uns, die freie Software der Freiheit wegen schätzen, bleiben
+sowieso bei freier Software. Wir schaffen es, Aufgaben ohne patentierte
+Funktionen zu erledigen. Aber diejenigen, die freie Software schätzen, weil
+sie sie als technisch überlegen erwarten, werden es wahrscheinlich einen
+Misserfolg nennen, wenn ein Patent davon abhält. Daher, obwohl es sinnvoll
+ist, über die praktische Wirksamkeit des <em>Bazaar</em>-Entwicklungsmodells
+sowie der Zuverlässigkeit und Macht irgendeiner freien Software zu sprechen,
+dürfen wir dort nicht anhalten. Wir müssen über Freiheit und Prinzipien
+sprechen.</p>
+
+<h3>Freie Dokumentation</h3>
+<p>
+Der größte Mangel an unseren freien Betriebssystemen ist nicht die
+Software&#160;&#8209;&#160;es ist der Mangel an guten freien Handbüchern,
+die wir in unsere Systeme integrieren können. Dokumentation ist ein
+wesentlicher Bestandteil jedes Softwarepakets; wenn ein wichtiges freies
+Softwarepaket nicht mit einem guten freien Handbuch erhältlich ist, ist das
+eine große Lücke. Wir haben heute viele solcher Lücken.</p>
+<p>
+Freie Dokumentation, wie freie Software, ist eine Frage der Freiheit, nicht
+des Preises. Das Kriterium eines freien Handbuchs ist dem freier Software
+ziemlich ähnlich: es geht darum, allen Benutzern bestimmte Freiheiten zu
+gewähren. Weitervertrieb (einschließlich kommerziellen Verkaufs) muss online
+und auf Papier erlaubt sein, damit das Handbuch jede Programmkopie begleiten
+kann.</p>
+<p>
+Die Berechtigung zur Modifikation ist ebenfalls von entscheidender
+Bedeutung. Im Allgemeinen glaube ich nicht, dass die Berechtigung notwendig
+ist, alle möglichen Artikel und Bücher modifizieren zu
+dürfen. Beispielsweise denke ich nicht, dass Sie oder ich verpflichtet sind
+die Berechtigung zu erteilen, Artikel wie diesen zu modifizieren, der unsere
+Handlungen und Ansichten beschreibt.</p>
+<p>
+Es gibt aber einen bestimmten Grund, warum die Freiheit zur Modifizierung
+für Dokumentation von freier Software entscheidend ist. Wenn die Menschen
+ihr Recht ausüben, Software zu modifizieren und Funktionen zu ändern oder
+hinzuzufügen, wenn sie gewissenhaft sind, ändern sie das Handbuch
+auch&#160;&#8209;&#160;damit eine genaue und nutzbare Dokumentation mit dem
+modifizierten Programm angeboten werden kann. Ein unfreies Handbuch, dass
+gewissenhaften Programmierern nicht erlaubt die Aufgabe zu beenden, erfüllt
+nicht den Bedarf unserer Gemeinschaft.</p>
+<p>
+Einige Einschränkungen, wie Modifikationen vorgenommen werden können, werfen
+keine Probleme auf. Beispielsweise sind Anforderungen, den Copyright-Hinweis
+des Originalautors, die Vertriebsbedingungen oder die Autorenliste
+anzugeben, in Ordnung. Es ist auch kein Problem zu verlangen, dass
+modifizierte Versionen einen Hinweis enthalten, dass sie modifiziert wurden,
+ebenso wie ganze Abschnitte vor dem Löschen oder Verändern zu schützen,
+solange diese Abschnitte nichttechnische Themen behandeln. Diese
+Beschränkungen sind kein Problem, weil sie den gewissenhaften Programmierer
+nicht davon abhalten, das Handbuch dem modifizierten Programm
+anzupassen. Mit anderen Worten halten sie die Freie-Software-Gemeinschaft
+nicht davon ab, vollen Gebrauch vom Handbuch zu machen.</p>
+<p>
+Jedoch muss es möglich sein, den ganzen <em>technischen</em> Inhalt des
+Handbuchs zu modifizieren und das Ergebnis mit allen gängigen Medien und
+üblichen Kanälen zu verbreiten; andernfalls behindern die Beschränkungen die
+Gemeinschaft, das Handbuch ist unfrei und wir brauchen ein anderes.</p>
+<p>
+Haben Freie-Software-Entwickler das Bewusstsein und die Entschlossenheit,
+ein breites Spektrum von freien Handbüchern zu schreiben? Noch einmal hängt
+unsere Zukunft von Philosophie ab. </p>
+
+<h3>Wir müssen über Freiheit sprechen</h3>
+<p>
+Nach heutigen Schätzungen gibt es zehn Millionen Nutzer von
+GNU/Linux-Systemen wie Debian GNU/Linux und Red Hat „Linux“. Freie Software
+hat solche praktische Vorteile entwickelt, dass Nutzer aus rein praktischen
+Erwägungen zuströmen.</p>
+<p>
+Die guten Konsequenzen daraus sind offensichtlich: mehr Interesse an der
+Entwicklung freier Software, mehr Kunden für Geschäfte mit freier Software
+und mehr Möglichkeiten, Unternehmen zu ermutigen, kommerzielle freie
+Software anstelle proprietärer Softwareprodukte zu entwickeln.</p>
+<p>
+Aber das Interesse an der Software wächst schneller als das Bewusstsein der
+Philosophie, auf der sie basiert, und das führt zu Problemen. Unsere
+Möglichkeiten, den o. a. Herausforderungen und Bedrohungen zu entsprechen,
+hängt vom Willen ab, eine feste Haltung für Freiheit einzunehmen. Um
+sicherzugehen, dass unsere Gemeinschaft diesen Willen hat, müssen wir den
+Gedanken an neue Nutzer verbreiten, wenn sie in die Gemeinschaft kommen.</p>
+<p>
+Aber wir versagen dabei: die Bemühungen, neue Benutzer für unsere
+Gemeinschaft zu gewinnen, übersteigen bei weitem die Bemühungen, ihnen die
+Pflichten unserer Gemeinschaft zu lehren. Wir müssen beides machen, und wir
+müssen beide Bemühungen im Gleichgewicht halten.</p>
+
+<h3>„Open Source“</h3>
+<p>
+Neuen Benutzern etwas über Freiheit zu lehren wurde 1998 schwieriger, als
+ein Teil der Gemeinschaft beschloss, nicht mehr den Begriff <em>Freie
+Software</em> zu verwenden, sondern stattdessen
+<em>„Open-Source“</em>-Software.</p>
+<p>
+Einige, die diesen Begriff bevorzugten, hatten zum Ziel, die Verwechslung
+von <em>frei</em> mit <em>gratis</em> zu vermeiden&#160;&#8209;&#160;ein
+zulässiges Ziel. Andere hatten jedoch zum Ziel, den Geist des Prinzips ins
+Abseits zu drängen, der die Freie-Software-Bewegung und das GNU-Projekt
+motivierte, und stattdessen an Führungskräfte und Geschäftskunden zu
+appellieren, von denen viele eine Ideologie haben, die Gewinn über Freiheit,
+über Gemeinschaft und über Prinzipien stellt. So konzentriert sich die
+Rhetorik von <em>„Open Source“</em> auf das Potenzial, qualitativ
+hochwertige und leistungsfähige Software herzustellen, aber die Ideen von
+Freiheit, Gemeinschaft und Prinzip meidet.</p>
+<p>
+Die <em>„Linux“</em>-Fachzeitschriften sind ein eindeutiges Beispiel
+dafür&#160;&#8209;&#160;sie sind mit Werbung für proprietäre Software
+gefüllt, die mit GNU/Linux funktioniert. Wenn das nächste Motif oder Qt
+erscheint, werden diese Magazine Programmierer warnen sich davon
+fernzuhalten oder werden sie dafür werben?</p>
+<p>
+Die Unterstützung des Geschäfts kann in vielerlei Hinsicht zur Gemeinschaft
+beitragen; <em>unter sonst gleichen Bedingungen</em> <span xml:lang="la"
+lang="la">‚Ceteris Paribus‘</span> ist es nützlich. Aber ihre Unterstützung
+zu gewinnen, indem man noch weniger über Freiheit und Prinzipien spricht,
+kann katastrophal sein; es macht das vorherige Ungleichgewicht zwischen
+sozialem Engagement und politischer Bildung noch schlimmer.</p>
+<p>
+<em>Freie Software</em> und <em>Open Source</em> beschreiben mehr oder
+weniger die gleiche Softwarekategorie, aber sagen verschiedene Dinge über
+Software und Werte. Das GNU-Projekt verwendet weiterhin den Begriff
+<em>Freie Software</em> um die Idee zum Ausdruck zu bringen, dass Freiheit,
+nicht nur Technik, wichtig ist.</p>
+
+<h3>Testen Sie!</h3>
+<p>
+Yodas Aphorismus (<em><q>Es gibt kein <q>Versuchen</q></q></em>) klingt
+nett, aber funktioniert nicht für mich. Ich habe die meisten meiner Aufgaben
+geleistet, während ich besorgt war, ob ich sie erledigen kann und unsicher
+war, ob es ausreichen würde um das Ziel zu erreichen. Aber ich versuchte es
+trotzdem, denn es gab niemand außer mir zwischen dem Feind und meiner
+Stadt. Selbst überrascht, ist es manchmal gelungen.</p>
+<p>
+Manchmal habe ich versagt; einige meiner Städte sind gefallen. Dann fand ich
+eine andere bedrohte Stadt und machte mich für eine andere Schlacht
+bereit. Im Laufe der Zeit habe ich gelernt, nach Bedrohungen Ausschau zu
+halten und mich selbst zwischen sie und meine Stadt zu stellen, und rief
+andere Hacker auf, zu kommen und sich mir anzuschließen.</p>
+<p>
+Heutzutage bin ich oft nicht der einzige. Es ist eine Erleichterung und
+Freude, wenn ich sehe wie sich ein Regiment von Hackern eingräbt, um die
+Stellung zu halten, und weiß, diese Stadt kann
+überleben&#160;&#8209;&#160;im Moment. Aber die Gefahren werden jedes Jahr
+größer, und nun hat sich Microsoft klar gegen unsere Gemeinschaft
+ausgerichtet. Wir können die zukünftige Freiheit nicht für
+selbstverständlich halten. Halten Sie sie nicht für selbstverständlich! Wenn
+Sie Ihre Freiheit behalten möchten, müssen Sie bereit sein sie zu
+verteidigen.</p>
+
+<div class="translators-notes">
+
+<!--TRANSLATORS: Use space (SPC) as msgstr if you don't have notes.-->
+<ol id="fnote">
+<li id="fn1"><a href="#fn1-ref">1.</a> Die Verwendung von <em>Hacker</em> im
+Sinne von <em>Sicherheitsbrecher</em> ist eine Irreführung seitens der
+Massenmedien. Wir Hacker weigern uns diese Bedeutung anzuerkennen und
+verwenden dieses Wort weiterhin in seiner Bedeutung dahingehend für jemanden
+der es liebt zu programmieren, jemanden der sich spielerischer Klugheit
+erfreut oder die Kombination von beiden. Siehe auch meinen Artikel <cite><a
+href="https://stallman.org/articles/on-hacking.html" title="On Hacking">Auf
+das Hacken</a></cite> (engl.).</li>
+<li id="fn2"><a href="#fn2-ref">2.</a> Als Atheist folge ich keinen
+Religionsführern, stelle aber manchmal fest, dass ich etwas bewundere, was
+einer von ihnen gesagt hat.</li>
+<li id="fn3"><a href="#fn3-ref">3.</a> 1984 oder 1985 schickte mir Don
+Hopkins (ein sehr einfallsreicher Bursche) einen Brief. Auf den Umschlag
+hatte er etliche amüsante Sprüche geschrieben, unter anderen diesen:
+<em>Copyleft&#160;&#8209;&#160;All Rights Reversed.</em>
+(‚Copyleft&#160;&#8209;&#160;Alle Rechte vertauscht.‘). Ich nutzte das Wort
+<em>Copyleft</em>, um das Vertriebskonzept zu benennen, welches ich gerade
+entwickelte.</li>
+<li id="fn4"><a href="#fn4-ref">4.</a> Wir verwenden nun die <em><a
+href="/licenses/fdl" xml:lang="en" lang="en">GNU Free Documentation
+License</a></em> für die Dokumentation.</li>
+<li id="fn5"><a href="#fn5-ref">5.</a> <em>Bourne Again Shell</em> ist ein
+Wortspiel mit dem Namen <em>Bourne Shell</em>, welche die übliche Shell
+unter Unix war.</li>
+<li id="fn6"><a href="#fn6-ref">6.</a> Diese wurde in 1998 geschrieben. Im
+Jahr 2009 pflegen wir keine lange Aufgabenliste mehr. Die Gemeinschaft
+entwickelt Freie Software so schnell, dass wir nicht einmal jede im Auge
+behalten können. Stattdessen haben wir <a
+href="https://www.fsf.org/campaigns/priority-projects/" title="High Priority
+Free Software Projects">Projekte mit hoher Priorität</a>, eine viel kürzere
+Projektliste, mit der wir Menschen wirklich ermutigen möchten zu
+schreiben. [Siehe auch die <a
+href="https://web.archive.org/web/19981201065412/http://www.gnu.org/prep/tasks.html">ursprüngliche
+GNU Task List</a> von 1998, A. d. Ü.].</li>
+<li id="fn7"><a href="#fn7-ref">7.</a> Diese Lizenz wird heute <em>GNU
+Lesser General Public License</em> (LGPL) genannt, um die Idee zu vermeiden,
+sie für alle Bibliotheken zu verwenden. Siehe <cite><a
+href="/philosophy/why-not-lgpl">Warum man die Lesser GPL nicht für die
+nächste Bibliothek verwenden sollte</a></cite>.</li>
+</ol><br />
+<p><strong>Anmerkungen des Autors:</strong></p>
+<ol>
+<li id="up1"><a href="#up1-ref">(*)</a> Patente auf den
+LZW-Komprimierungsalgorithmus sind seit 2009 erloschen.</li>
+<li id="up2"><a href="#up2-ref">(**)</a> Patente auf komprimiertes MP3-Audio
+sind seit 2017 erloschen. Beachte, wie lange wir warten mussten.</li>
+</ol><br />
+
+<p><strong>Anmerkungen des Übersetzungsteams:</strong></p>
+<ol id="transnote">
+<li id="tn1"><a href="#tn1-ref">[*]</a> Software, die in die Gemeinfreiheit
+entlassen ist, bezieht sich immer auf die jeweilige nationale Rechtsordnung
+(der des Urhebers und der des Nutzers). Nach US-Recht können dem
+Urheberrecht unterliegende Werke diesem nicht unterliegen und es kann sogar
+auf alle Rechte verzichtet werden. Nach deutschem Recht wird der Begriff
+häufig für Werke (auch amtliche) genutzt, die von vornherein nicht bzw. nur
+eingeschränkt dem Urheberrecht unterliegen. Ein völliger
+Verzicht&#160;&#8209;&#160;etwa zugunsten der
+Allgemeinheit&#160;&#8209;&#160;ist nicht möglich (es kann allerdings mit
+dem Nutzungsrecht zur Verfügung gestellt werden, von jedermann frei
+veränderbar zu sein).</li>
+</ol></div>
+</div>
+
+<!-- for id="content", starts in the include above -->
+<!--#include virtual="/server/footer.de.html" -->
+<div id="footer">
+<div class="unprintable">
+
+<p>Bitte senden Sie allgemeine Fragen zur FSF &amp; GNU an <a
+href="mailto:gnu@gnu.org">&lt;gnu@gnu.org&gt;</a>. Sie können auch die <a
+href="/contact/"><span xml:lang="en" lang="en">Free Software
+Foundation</span> kontaktieren</a>. Ungültige Verweise und andere
+Korrekturen oder Vorschläge können an <a
+href="mailto:webmasters@gnu.org">&lt;webmasters@gnu.org&gt;</a> gesendet
+werden.</p>
+
+<p>
+<!-- TRANSLATORS: Ignore the original text in this paragraph,
+ replace it with the translation of these two:
+
+ We work hard and do our best to provide accurate, good quality
+ translations. However, we are not exempt from imperfection.
+ Please send your comments and general suggestions in this regard
+ to <a href="mailto:web-translators@gnu.org">
+
+ &lt;web-translators@gnu.org&gt;</a>.</p>
+
+ <p>For information on coordinating and submitting translations of
+ our web pages, see <a
+ href="/server/standards/README.translations.html">Translations
+ README</a>. -->
+Bei der Übersetzung dieses Werkes wurde mit größter Sorgfalt
+vorgegangen. Trotzdem können Fehler nicht völlig ausgeschlossen
+werden. Sollten Sie Fehler bemerken oder Vorschläge, Kommentare oder Fragen
+zu diesem Dokument haben, wenden Sie sich bitte an unser Übersetzungsteam <a
+href="mailto:web-translators@gnu.org?cc=www-de-translators@gnu.org">&lt;web-translators@gnu.org&gt;</a>.</p>
+<p>Weitere Informationen über die Koordinierung und Einsendung von
+Übersetzungen unserer Internetpräsenz finden Sie in der <a
+href="/server/standards/README.translations">LIESMICH für Übersetzungen</a>.</p>
+</div>
+
+<!-- Regarding copyright, in general, standalone pages (as opposed to
+ files generated as part of manuals) on the GNU web server should
+ be under CC BY-ND 4.0. Please do NOT change or remove this
+ without talking with the webmasters or licensing team first.
+ Please make sure the copyright date is consistent with the
+ document. For web pages, it is ok to list just the latest year the
+ document was modified, or published.
+
+ If you wish to list earlier years, that is ok too.
+ Either "2001, 2002, 2003" or "2001-2003" are ok for specifying
+ years, as long as each year in the range is in fact a copyrightable
+ year, i.e., a year in which the document was published (including
+ being publicly visible on the web or in a revision control system).
+
+ There is more detail about copyright years in the GNU Maintainers
+ Information document, www.gnu.org/prep/maintain. -->
+<p>Copyright &copy; 1998, 2001, 2002, 2005, 2006, 2007, 2008, 2010, 2014, 2015,
+2017, 2018, 2020 Richard Stallman.</p>
+
+<p>Dieses Werk ist lizenziert unter einer <a
+rel="license"
+href="//creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0/deed.de">Creative Commons
+Namensnennung-Keine Bearbeitungen 4.0 International</a>-Lizenz.</p>
+
+<!--#include virtual="/server/bottom-notes.de.html" -->
+<div class="translators-credits">
+
+<!--TRANSLATORS: Use space (SPC) as msgstr if you don't want credits.-->
+<strong>Übersetzung:</strong> Stephan Knuth, 2003. Jоегg Kоhпе <a
+href="//savannah.gnu.org/projects/www-de">&lt;www-de&gt;</a>, 2011-2015,
+2017, 2018.</div>
+
+<p class="unprintable"><!-- timestamp start -->
+Letzte Änderung:
+
+$Date: 2020/07/25 20:00:28 $
+
+<!-- timestamp end -->
+</p>
+</div>
+</div>
+<!-- for class="inner", starts in the banner include -->
+</body>
+</html>