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+++ b/talermerchantdemos/blog/articles/de/selling-exceptions.html
@@ -0,0 +1,227 @@
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+ value='<a href="/philosophy/po/selling-exceptions.de.po">
+ https://www.gnu.org/philosophy/po/selling-exceptions.de.po</a>'
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+<title>Ausnahmen zur GNU GPL verkaufen - GNU Projekt - Free Software Foundation</title>
+<link rel="canonical" href="http://www.fsf.org/blogs/rms/selling-exceptions" />
+
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+<h2>Ausnahmen zur GNU GPL verkaufen</h2>
+
+<p>von <strong><a href="//www.stallman.org/">Richard Stallman</a></strong></p>
+
+<p>Der Verkauf von Ausnahmen bedeutet, dass der Urheberrechtsinhaber des
+Quellcodes diesen unter einer freien Softwarelizenz der Öffentlichkeit
+freigibt und dann seinen Kunden gegen Bezahlung die Erlaubnis erteilt, den
+gleichen Quellcode unter anderen Bedingungen zu nutzen, beispielsweise was
+die Einbindung in proprietäre Anwendungen betrifft.</p>
+
+<p>Wir müssen die Praxis, Ausnahmen zu verkaufen, von etwas ausschlaggebend
+anderem unterscheiden: rein proprietäre Erweiterungen oder Verianten eines
+freien Programms. Diese beiden Aktivitäten, selbst wenn gleichzeitig von
+einem Unternehmen praktiziert, sind unterschiedliche Dinge. Vom Verkauf der
+Ausnahmen abgesehen ist es derselbe Quellcode, für den diese Ausnahme
+zutrifft, als Freie Software für die Öffentlichkeit verfügbar. Eine
+Erweiterung oder eine modifizierte Version, die nur unter einer proprietären
+Lizenz verfügbar ist, ist schlicht und einfach proprietäre Software und
+ebenso falsch wie jede andere proprietäre Software. Dieser Artikel befasst
+sich mit Fällen, die einzig und allein den Verkauf von Ausnahmen mit sich
+bringen.</p>
+
+<p>Wir müssen den Verkauf von Ausnahmen auch von Doppellizenzierung
+unterscheiden, was die Freigabe des Programms unter einer Auswahl an
+Lizenzen bedeutet. Mit Doppellizenzierung kann jeder Nutzer das Programm
+unter entweder eine der Lizenzen oder unter beiden parallel für Aktivitäten
+verwenden, die auf beide zutreffen (so distribuieren Weiterverteiler
+normalerweise beide Lizenzen). Perl beispielsweise, wurde viele Jahre lang
+unter Doppellizenz distribuiert, deren Alternativen die GNU GPL und die
+Artistic License waren. Nun ist das nicht mehr notwendig, da Version 2 der
+Artistic License mit der GNU GPL vereinbar ist.</p>
+
+<p>Beim Verkauf von Ausnahmen sind die Bedingungen der Ausnahme keine zweite
+Lizenz, unter der das Programm freigegeben wird. Vielmehr sind sie nur für
+jene Nutzer verfügbar, die eine Ausnahme kauften. Die einzige Lizenz, die
+die Freigabe mit sich bringt, ist die GNU GPL, somit ist dies keine
+Doppellizenzierung.</p>
+
+<p>Wir müssen den Verkauf von Ausnahmen von der üblichen „Ausnahme zur GPL“
+unterscheiden, welche einfach allen Nutzern die Berechtigung erteilt, die
+Bedingungen der GPL auf eine bestimmte Weise zu übertreffen. Diese Ausnahmen
+werden durch § 7 GNU GPL geregelt. Der Verkauf von Ausnahmen hat rechtlich
+nichts mit der GNU GPL zu tun. Um Verwirrung zu vermeiden, ist es am besten
+sich nicht auf Ausnahmen zu beziehen, die als „Ausnahmen zur GPL“ verkauft
+werden.</p>
+
+<p>Ich betrachte den Verkauf von Ausnahmen seit den 1990ern als akzeptabel und
+habe es gelegentlich Unternehmen vorgeschlagen. Manchmal machte dieser
+Ansatz möglich, dass wichtige Programme Freie Software wurden.</p>
+
+<p>Die KDE-Arbeitsoberfläche wurde in den 90ern basierend auf der Qt-Bibliothek
+entwickelt. Qt war proprietäre Software und TrollTech berechnete eine Gebühr
+für die Erlaubnis, sie in proprietäre Anwendungen einzubinden. TrollTech
+ermöglichte die unentgeltliche Nutzung von Qt in freien Anwendungen, aber
+dies machte es nicht zu Freie Software. Völlig freie Betriebssysteme konnten
+Qt deshalb nicht enthalten und KDE somit nicht nutzen.</p>
+
+<p>Im Jahr 1998 erkannte das Management von Trolltech, dass sie Qt zu Freie
+Software und weiterhin Gebühren für die Erlaubnis, es in proprietäre
+Software einzubinden, berechnen können. Ich erinnere mich nicht mehr, ob der
+Vorschlag von mir kam, aber ich war sicherglücklich über die Änderung, die
+es ermöglichte, Qt und folglich KDE in der freien Softwarewelt zu nutzen.</p>
+
+<p>Anfangs nutzten sie ihre eigene Lizenz, die <span xml:lang="en" lang="en">Q
+Public License (QPL)</span>&#160;&#8209;&#160;für eine freie Softwarelizenz
+sehr restriktiv und mit der GNU GPL unvereinbar. Später wechselten sie zur
+GNU GPL; ich glaube, ich hatte ihnen erklärt, dass es fürden Zweck
+funktionieren würde.</p>
+
+<p>Der Verkauf von Ausnahmen hängt grundsätzlich von einer Lizenz mit Copyleft,
+wie der GNU GPL für Freie-Software-Freigaben, ab. Eine Lizenz mit Copyleft
+erlaubt die Einbindung in einem größeren Programm nur, wenn das gesamte
+kombinierte Programm unter dieser Lizenz freigegeben wird; so ist
+sichergestellt, dass erweiterte Versionen ebenfalls frei sind. Somit
+benötigen Benutzer, die das kombinierte Programm proprietär machen wollen,
+eine gesonderte Erlaubnis. Nur der Inhaber eines Urheberrechts kann diese
+erteilen, und der Verkauf von Ausnahmen ist eine Art, dies zu tun. Jemand
+anderes, der den Quellcode unter der GNU GPL oder einer anderen Lizenz mit
+Copyleft erhielt, kann keine Ausnahme erteilen.</p>
+
+<p>Als ich zum ersten Mal von der Praxis über den Verkauf von Ausnahmen hörte,
+fragte ich mich, ob die Praxis ethisch vertretbar sei. Wenn jemand eine
+Ausnahme kauft, um ein Programm in einem größeren proprietären Programm
+einzubinden, macht man etwas, das falsch ist (nämlich proprietäre
+Software). Folgt daraus, dass der Entwickler, der die Ausnahme verkaufte,
+etwas macht, das auch falsch ist?</p>
+
+<p>Wenn diese Implikation stichhaltig wäre, würde sie auch für die Freigabe
+desselben Programms unter einer freien Softwarelizenz ohne Copyleft
+zutreffen, wie der X11-Lizenz. Das ermöglicht ebenso eine solche
+Einbindung. Also kommen wir entweder zu dem Schluss, dass es falsch ist,
+alles unter der X11-Lizenz freizugeben&#160;&#8209;&#160;eine
+Schlussfolgerung, die ich extrem inakzeptabel finde&#160;&#8209;&#160;oder
+die Implikation abzulehnen. Eine Lizenz ohne Copyleft zu nutzen ist schwach
+und <a href="/licenses/license-recommendations">meist eine schlechtere
+Wahl</a>, aber es ist nicht falsch.</p>
+
+<p>Mit anderen Worten ermöglicht der Verkauf von Ausnahmen eine begrenzte
+Einbindung des Quellcodes in proprietäre Software, aber die X11-Lizenz geht
+sogar noch weiter und ermöglicht die unbegrenzte Nutzung des Quellcodes (und
+davon modifizierter Versionen) in proprietärer Software. Wenn dies die
+X11-Lizenz nicht inakzeptabel macht, macht es auch keinen Verkauf von
+Ausnahmen inakzeptabel.</p>
+
+<p>Es gibt drei Gründe, warum die <span xml:lang="en" lang="en">Free Software
+Foundation</span> (FSF) den Verkauf von Ausnahmen nicht praktiziert. Einer
+ist, dass es sie nicht zum Ziel führt: das Sichern der Freiheit für jeden
+Nutzer unserer Software. Darum haben wir die GNU GPL geschrieben, und der
+Weg, um dies am Sorgfältigsten zu erreichen, ist die Freigabe unter der GNU
+GPL, Version 3 oder höher, und nicht die Einbindung in proprietäre
+Software. Der Verkauf von Ausnahmen würde dies nicht erreichen, ebensowenig
+die Freigabe unter der X11-Lizenz. Üblicherweise machen wir beide Dinge auch
+nicht: Wir geben Software ausschließlich unter der GNU GPL frei.</p>
+
+<p>Ein weiterer Grund, warum wir nur unter der GNU GPL freigeben, ist, keine
+proprietären Erweiterungen zu ermöglichen, die praktische Vorteile gegenüber
+unseren freien Programmen darstellen würden. Benutzer, für die Freiheit kein
+Wert hat, können die unfreien Versionen wählen, statt der freien Programme
+auf denen sie basieren&#160;&#8209;&#160;und verlieren ihre Freiheit. Wir
+wollen nicht dazu ermutigen.</p>
+
+<p>Es gibt gelegentlich Fälle, in denen wir uns aus bestimmten strategischen
+Gründen für die Verwendung einer weniger restriktiven Lizenz entscheiden,
+die für ein bestimmtes Programm für die Sache der Freiheit besser ist. In
+diesen Fällen geben wir das Programm für jedermann unter dieser
+freizügigeren Lizenz frei.</p>
+
+<p>Dies ist aufgrund eines anderen ethischen Prinzips, dem die FSF folgt: alle
+Benutzer gleich zu behandeln. Eine idealistische Kampagne für Freiheit
+sollte nicht diskriminieren, so ist die FSF entschlossen, allen Benutzern
+dieselbe Lizenz einzuräumen. Die FSF verkauft niemals Ausnahmen; unabhängig
+unter welcher Lizenz oder Lizenzen wir ein Programm freigeben, es ist für
+jeden verfügbar.</p>
+
+<p>Aber wir müssen nicht darauf bestehen, dass Unternehmen dem grundsätzlich
+folgen. Für ein Unternehmen halte ich den Verkauf von Ausnahmen für
+akzeptabel und werde es, wo es angebracht ist, empfehlen, da es ein Weg ist,
+der Programme befreit.</p>
+
+<div class="translators-notes">
+
+<!--TRANSLATORS: Use space (SPC) as msgstr if you don't have notes.-->
+ </div>
+</div>
+
+<!-- for id="content", starts in the include above -->
+<!--#include virtual="/server/footer.de.html" -->
+<div id="footer">
+<div class="unprintable">
+
+<p>Bitte senden Sie allgemeine Fragen zur FSF &amp; GNU an <a
+href="mailto:gnu@gnu.org">&lt;gnu@gnu.org&gt;</a>. Sie können auch die <a
+href="/contact/"><span xml:lang="en" lang="en">Free Software
+Foundation</span> kontaktieren</a>. Ungültige Verweise und andere
+Korrekturen oder Vorschläge können an <a
+href="mailto:webmasters@gnu.org">&lt;webmasters@gnu.org&gt;</a> gesendet
+werden.</p>
+
+<p>
+<!-- TRANSLATORS: Ignore the original text in this paragraph,
+ replace it with the translation of these two:
+
+ We work hard and do our best to provide accurate, good quality
+ translations. However, we are not exempt from imperfection.
+ Please send your comments and general suggestions in this regard
+ to <a href="mailto:web-translators@gnu.org">
+
+ &lt;web-translators@gnu.org&gt;</a>.</p>
+
+ <p>For information on coordinating and submitting translations of
+ our web pages, see <a
+ href="/server/standards/README.translations.html">Translations
+ README</a>. -->
+Bei der Übersetzung dieses Werkes wurde mit größter Sorgfalt
+vorgegangen. Trotzdem können Fehler nicht völlig ausgeschlossen
+werden. Sollten Sie Fehler bemerken oder Vorschläge, Kommentare oder Fragen
+zu diesem Dokument haben, wenden Sie sich bitte an unser Übersetzungsteam <a
+href="mailto:web-translators@gnu.org?cc=www-de-translators@gnu.org">&lt;web-translators@gnu.org&gt;</a>.</p>
+<p>Weitere Informationen über die Koordinierung und Einsendung von
+Übersetzungen unserer Internetpräsenz finden Sie in der <a
+href="/server/standards/README.translations">LIESMICH für Übersetzungen</a>.</p>
+</div>
+
+<p>Copyright &copy; 2009, 2010, 2015, 2016, 2017 Richard Stallman.</p>
+
+<p>Dieses Werk ist lizenziert unter einer <a rel="license"
+href="//creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0/deed.de">Creative Commons
+Namensnennung-Keine Bearbeitungen 4.0 International</a>-Lizenz.</p>
+
+<!--#include virtual="/server/bottom-notes.de.html" -->
+<div class="translators-credits">
+
+<!--TRANSLATORS: Use space (SPC) as msgstr if you don't want credits.-->
+<strong>Übersetzung:</strong> Wеslеy Kоhпе <a
+href="//savannah.gnu.org/projects/www-de">&lt;www-de&gt;</a>,
+2011. Aktualisiert: Jоегg Kоhпе <a
+href="//savannah.gnu.org/projects/www-de">&lt;www-de&gt;</a>, 2011, 2013,
+2016, 2017.</div>
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+<p class="unprintable"><!-- timestamp start -->
+Letzte Änderung:
+
+$Date: 2018/12/15 13:45:48 $
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+</p>
+</div>
+</div>
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+</html>