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diff --git a/talermerchantdemos/blog/articles/de/opposing-drm.html b/talermerchantdemos/blog/articles/de/opposing-drm.html new file mode 100644 index 0000000..4184976 --- /dev/null +++ b/talermerchantdemos/blog/articles/de/opposing-drm.html @@ -0,0 +1,238 @@ +<!--#set var="ENGLISH_PAGE" value="/philosophy/opposing-drm.en.html" --> + +<!--#include virtual="/server/header.de.html" --> +<!-- Parent-Version: 1.84 --> + +<!-- This file is automatically generated by GNUnited Nations! --> +<title>Gegen digitale Rechtemisswirtschaft - GNU-Projekt - Free Software Foundation</title> + +<!--#include virtual="/philosophy/po/opposing-drm.translist" --> +<!--#include virtual="/server/banner.de.html" --> +<h2>Gegen digitale Rechtemisswirtschaft<br /> +‑ oder <em>Digitale Rechte-Minderung</em>, wie wir es nennen</h2> + +<p>von <a href="http://www.stallman.org/"><strong>Richard Stallman</strong></a> +</p> +<p><em>Erstveröffentlichung auf BusinessWeek Online 2006.</em></p> + +<blockquote class="announcement"><p> +<a href="//defectivebydesign.org/" class="">Schließen Sie sich unserer +Anti-DRM-Kampagne an.</a> +</p></blockquote> + +<p>1989, in einer völlig anderen Welt, schrieb ich die erste Fassung der GNU +General Public License (GPL), eine Lizenz, die Rechnernutzern Freiheit +gibt. Die GNU GPL ist von allen freien Softwarelizenzen diejenige, die die +Werte und Ziele der Freie-Software-Bewegung am meisten zum Ausdruck bringt, +indem sie jedem Nutzer vier grundlegende Freiheiten garantiert: Die +Freiheiten (0) das Programm für jeden Zweck auszuführen, (1) die +Funktionsweise des Programms zu untersuchen und eigenen Bedürfnissen +anzupassen, (2) das Programm weiterzuverbreiten, (3) das Programm zu +verbessern und diese Verbesserungen der Öffentlichkeit freizugeben<!--, wenn +Sie möchten-->. +</p> +<p> +Jede Lizenz, die diese Freiheiten gewährt, ist eine freie +Softwarelizenz. Die GNU GPL geht jedoch weiter: Sie schützt diese Freiheiten +für alle Nutzer aller Programmversionen, indem sie Zwischenhändlern +untersagt, diese einzuschränken. Die meisten Komponenten des +GNU/Linux-Betriebssystems, einschließlich der Linux-Komponente (die 1992 +Freie Software wurde), sind unter der 1991 freigegebenen GPL, Version 2, +lizenziert. Momentan wird am Entwurf von Version 3 der GNU GPL, mit +juristischer Beratung von Professor Eben Moglen, gearbeitet. +</p> +<p> +GPLv3 muss mit Gefahren für die Freiheit zurechtkommen, die wir uns 1989 +nicht vorstellen konnten. Die kommenden Rechnergenerationen und viele +Produkte mit immer leistungsfähigeren <em>eingebetteten Systemen</em> +‚Embedded Systems‘ werden von den jeweiligen Herstellern gegen +Nutzer, noch bevor diese sie kaufen können, +gewandt ‑ konstruiert, um zu beschränken, was Nutzer damit +tun können. +</p> +<p> +Zunächst gab es die <abbr title="Television Input / Video Output" +xml:lang="en" lang="en">TiVo</abbr>-Festplatten-Set-Top-Box. Man mag sich +darunter ein Gerät zum Aufzeichnen von Fernsehprogrammen vorstellen, aber +darin enthalten ist ein richtiger Rechner mit einem +GNU/Linux-Betriebssystem. Wie von der GPL gefordert, können Sie den +Quellcode für das System erhalten, der geändert, neu kompiliert und +installiert werden kann. Aber sobald man eine veränderte Version +installiert, kann das TiVo aufgrund eines speziellen Mechanismus, der Sie +sabotieren soll, überhaupt nicht mehr ausgeführt werden. <em>Freiheit +1</em>, die Freiheit, die Funktionsweise des Programms zu untersuchen und +eigenen Bedürfnissen anzupassen, ist eine Farce geworden. +</p> +<p> +Dann kam <em>Verräterische Datenverarbeitung</em> ‚Treacherous +Computing‘, als <em>Vertrauenswürdige Datenverarbeitung</em> +‚Trusted Computing‘ beworben. Soll heißen, Unternehmen können +darauf <em>vertrauen</em>, dass der Rechner des Nutzers ihnen, anstelle des +Nutzers, gehorcht. Webseiten ermöglicht es mitzuteilen, welches Programm +Nutzer ausführen; wird es geändert oder ein eigenes geschrieben, wird die +Kommunikation verweigert. Erneut wird <em>Freiheit 1</em> zu einer Farce. +</p> +<p> +Microsoft hat ein Schema, ursprünglich Palladium genannt, das einem +Anwendungsprogramm ermöglicht, Daten zu „versiegeln“, so dass +kein anderes Programm darauf zugreifen kann. Wenn Disney auf diese Weise +Filme vertreibt, werden Nutzer außerstande sein, ihre Rechtsansprüche des +Fair Use und De-minimis-Nutzung auszuüben. Wenn eine Anwendung auf diese +Weise Daten speichert, wird sie zum ultimativen Vendor Lock-in. Dies +zerstört auch <em>Freiheit 1</em> ‑ wenn modifizierte +Programmversionen keinen Zugriff auf die gleichen Daten haben, dann kann das +Programm nicht wirklich geändert werden. Etwas wie Palladium ist für eine +künftige Version von Windows geplant. +</p> +<p> +Das <em>Advanced Access Content System</em> (AACS) von Disney, IBM, +Microsoft, Intel, Sony und anderen soll die Nutzung von +HDTV-Aufzeichnungen ‑ und +Software ‑ beschränken, damit sie nicht, sofern es diese +Unternehmen nicht gestatten, genutzt werden können. Im letzten Jahr wurde +Sony dabei erwischt, ein <em>Rootkit</em> auf Millionen von Rechnern zu +installierten, ohne mitzuteilen, wie es wieder entfernt werden kann. Sony +hat seine Lektion gelernt: Nun wird das <em>Rootkit</em> installiert, bevor +Nutzer den Rechner erwerben können und werden nicht in der Lage sein, es zu +entfernen. Dieser Plan verlangt klar „robuste“ +Geräte ‑ d. h. keine Änderungen. Seine in die Tat +Umsetzenden wollen sicherlich GPL-lizenzierte Software einschließen, +<em>Freiheit 1</em> mit Füßen treten. Dieses Schema sollte <em>AACSed</em> +werden, ein Boykott von HD DVD und Blu-ray wurde bereits angekündigt (<a +href="http://web.archive.org/web/20140217075603/http://bluraysucks.com/" +title="Why you should boycott Blu-ray and HD-DVD, unter: bluraysucks.com +2006.">http://bluraysucks.com/</a>, unter: archive.org). +</p> +<p> +Einigen Unternehmen zu erlauben ein System zu organisieren, um die Freiheit +der Nutzer zu Gunsten ihrer Gewinne zu versagen, ist ein Misserfolg der +öffentlichen Verwaltung, aber bisher sind die meisten Regierungen der Welt, +angeführt von den USA, eher als bezahlte Komplizen statt als Polizisten für +diese Systeme aufgetreten. Die Copyrightindustrie hat ihre seltsamen +Vorstellungen von Recht und Unrecht so kraftvoll verkündet, dass es manchen +Leser schwer fällt zu glauben, dass individuelle Freiheit ihre Gewinne +übertrumpfen kann. +</p> + +<p>Was sollte die Freie-Software-Gemeinschaft angesichts dieser Bedrohungen +unserer Freiheit tun? Manche sagen, wir sollten nachgeben und den Vertrieb +unserer Software auf Weise akzeptieren, die nicht erlauben, dass +modifizierte Versionen funktionieren, weil dies unsere Software beliebter +machen würde. Manche nennen <em>Freie Software</em> auch „Open +Source“, also „quelloffen“ ‑ der +Werbeslogan eines amoralischen Ansatzes, die leistungsfähige und +zuverlässige Software als die höchsten Ziele anführt. Wenn wir Unternehmen +erlauben, unsere Software zu nutzen, um uns zu beschränken, könnte +„quelloffenes DRM“ dazu beitragen, uns stärker und verlässlicher +zu beschränken. Diejenigen, die die Macht ausüben, konnten durch die +gemeinsame Nutzung und Verbesserung des Quellcodes der Software davon +profitieren, den sie dafür nutzen. Wir konnten diesen Quellcode natürlich +auch lesen ‑ lesen und weinen, wenn keine geänderte Version +zum Laufen gebracht werden konnte. Für die Ziele der Freiheit und +Gemeinschaft ‑ die Ziele der +Freie-Software-Bewegung ‑ würde dieses Zugeständnis einem +Versagen gleichkommen. +</p> +<p> +Wir entwickelten das GNU-Betriebssystem, um unsere eigenen Rechner +kontrollieren und ohne Beschränkung in Freiheit +zusammenzuarbeiten. Popularität für unsere Software durch Abtretung dieser +Freiheit zu suchen, würde dem Zweck zuwiderlaufen! Bestenfalls könnten wir +unser Ego schmeicheln. Um die Freiheit des Nutzers zu wahren, wurde Version +3 der GNU GPL entwickelt, um den Quellcode modifizieren und modifizierte +Versionen tatsächlich einsetzen zu können. +</p> +<p> +Die Debatte um GPLv3 ist Teil einer breiter angelegten Debatte um DRM kontra +Nutzerrechte. Das Motiv für DRM-Schemata soll Gewinne für jene steigern, die +sie auferlegen, aber sind von nebensächlicher Bedeutung, wenn die Freiheit +von Millionen Menschen auf dem Spiel steht! Der Wunsch nach Gewinn, obwohl +an sich nicht falsch, kann der Öffentlichkeit die Kontrolle über die +Technologie zu verleugnen nicht rechtfertigen. Freiheit verteidigen bedeutet +DRM verhindern. +</p> + +<div class="translators-notes"> + +<!--TRANSLATORS: Use space (SPC) as msgstr if you don't have notes.--> + </div> +</div> + +<!-- for id="content", starts in the include above --> +<!--#include virtual="/server/footer.de.html" --> +<div id="footer"> +<div class="unprintable"> + +<p>Bitte senden Sie allgemeine Fragen zur FSF & GNU an <a +href="mailto:gnu@gnu.org"><gnu@gnu.org></a>. Sie können auch die <a +href="/contact/"><span xml:lang="en" lang="en">Free Software +Foundation</span> kontaktieren</a>. Ungültige Verweise und andere +Korrekturen oder Vorschläge können an <a +href="mailto:webmasters@gnu.org"><webmasters@gnu.org></a> gesendet +werden.</p> + +<p> +<!-- TRANSLATORS: Ignore the original text in this paragraph, + replace it with the translation of these two: + + We work hard and do our best to provide accurate, good quality + translations. However, we are not exempt from imperfection. + Please send your comments and general suggestions in this regard + to <a href="mailto:web-translators@gnu.org"> + + <web-translators@gnu.org></a>.</p> + + <p>For information on coordinating and submitting translations of + our web pages, see <a + href="/server/standards/README.translations.html">Translations + README</a>. --> +Bei der Übersetzung dieses Werkes wurde mit größter Sorgfalt +vorgegangen. Trotzdem können Fehler nicht völlig ausgeschlossen +werden. Sollten Sie Fehler bemerken oder Vorschläge, Kommentare oder Fragen +zu diesem Dokument haben, wenden Sie sich bitte an unser Übersetzungsteam <a +href="mailto:web-translators@gnu.org?cc=www-de-translators@gnu.org"><web-translators@gnu.org></a>.</p> +<p>Weitere Informationen über die Koordinierung und Einsendung von +Übersetzungen unserer Internetpräsenz finden Sie in der <a +href="/server/standards/README.translations">LIESMICH für Übersetzungen</a>.</p> +</div> + +<!-- Regarding copyright, in general, standalone pages (as opposed to + files generated as part of manuals) on the GNU web server should + be under CC BY-ND 4.0. Please do NOT change or remove this + without talking with the webmasters or licensing team first. + Please make sure the copyright date is consistent with the + document. For web pages, it is ok to list just the latest year the + document was modified, or published. + + If you wish to list earlier years, that is ok too. + Either "2001, 2002, 2003" or "2001-2003" are ok for specifying + years, as long as each year in the range is in fact a copyrightable + year, i.e., a year in which the document was published (including + being publicly visible on the web or in a revision control system). + + There is more detail about copyright years in the GNU Maintainers + Information document, www.gnu.org/prep/maintain. --> +<p>Copyright © 2006 Richard M. Stallman.</p> + +<p>Dieses Werk ist lizenziert unter einer <a rel="license" +href="//creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0/deed.de">Creative Commons +Namensnennung-Keine Bearbeitungen 4.0 International</a>-Lizenz.</p> + +<!--#include virtual="/server/bottom-notes.de.html" --> +<div class="translators-credits"> + +<!--TRANSLATORS: Use space (SPC) as msgstr if you don't want credits.--> +<strong>Übersetzung:</strong> Richard Steuer, 2007. Jоегg Kоhпе, 2012, 2017 +(Lizenzänderung).</div> + +<p class="unprintable"><!-- timestamp start --> +Letzte Änderung: + +$Date: 2018/01/19 14:05:17 $ + +<!-- timestamp end --> +</p> +</div> +</div> +</body> +</html> |