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--- /dev/null
+++ b/talermerchantdemos/blog/articles/de/manifesto.html
@@ -0,0 +1,826 @@
+<!--#set var="ENGLISH_PAGE" value="/gnu/manifesto.en.html" -->
+
+<!--#include virtual="/server/header.de.html" -->
+<!-- Parent-Version: 1.77 -->
+
+<!-- This file is automatically generated by GNUnited Nations! -->
+<title>GNU-Manifest - GNU-Projekt - Free Software Foundation</title>
+
+<!--#include virtual="/gnu/po/manifesto.translist" -->
+<!--#include virtual="/server/banner.de.html" -->
+<h2>GNU-Manifest</h2>
+
+<p> <span class="intro">Das nachstehende GNU-Manifest wurde von <a
+href="http://www.stallman.org/">Richard Stallman</a> 1985 geschrieben, um um
+Unterstützung bei der Entwicklung des Betriebssystems <b>GNU</b> zu
+bitten. Ein Teil des Textes stammt aus der <a
+href="/gnu/initial-announcement">ursprünglichen Ankündigung</a> von 1983 und
+wurde bis 1987 geringfügig angepasst, um neue Entwicklungen zu
+berücksichtigen; seither scheint es am besten, den Text unverändert zu
+belassen.</span></p>
+
+<p><span class="intro">Seit dieser Zeit haben wir von einigen häufigen
+Missverständnissen erfahren, die durch eine andere Wortwahl hätten vermieden
+werden können. Seit 1993 hinzugefügte Kommentare helfen diese Punkte zu
+klären.</span></p>
+
+<p><span class="intro">Wenn Sie das <b>GNU-System</b> installieren möchten,
+empfehlen wir, dass Sie eines der <a href="/p/free-sw">100%ig
+Freie-Software</a>-<a href="/distros/">Distributionen von
+<b>GNU/Linux</b></a> verwenden. Weitere Informationen, wie man zu GNU
+beitragen kann, siehe <a href="/help/">http://www.gnu.org/help/</a>.</span></p>
+
+<p><span class="intro">Das GNU-Projekt ist Teil der Freie-Software-Bewegung,
+einer Kampagne für <a href="/philosophy/free-sw">Freiheit für die Nutzer von
+Software</a>. Es handelt sich daher um einen Fehler, GNU mit dem Begriff
+<em>„Open Source“</em> zu assoziieren&#160;&#8209;&#160;dieser Begriff wurde
+bereits 1998 von Personen geprägt, die mit den ethischen Werten der
+Freie-Software-Bewegung nicht übereinstimmten. Sie gebrauchten ihn, um einen
+<a href="/philosophy/open-source-misses-the-point">unmoralischen Ansatz</a>
+auf dem gleichen Gebiet zu fördern.</span></p>
+
+<h3 id="whats-gnu">Was ist GNU? Gnu ist Nicht Unix!</h3>
+
+<p>
+ <i>GNU</i>, was für <em><span xml:lang="en" lang="en">Gnu's Not
+Unix</span></em> (‚Gnu ist Nicht Unix‘) steht, ist der Name für das
+vollständig unixoide Softwaresystem, das ich schreibe, um es frei an
+jedermann wegzugeben, der es nutzen kann.<a href="#f1" id="f1-ref"
+class="transnote">(1)</a> Einige andere Freiwillige unterstützen
+mich. Beiträge in Form von Zeit, Geld, Programmen und Ausstattung werden
+dringend benötigt.</p>
+
+<p>
+ Bis jetzt haben wir einen Emacs-Texteditor nebst Lisp zum Schreiben von
+Editorbefehlen, einen Quelltextdebugger, einen Yacc-kompatiblen
+Parsergenerator, einen Linker und etwa 35 Dienstprogramme. Ein
+Kommandozeileninterpreter ist beinahe fertig. Ein neuer portabler,
+optimierender C-Compiler hat sich <!--mit sich selbst--> aus seinem eigenen
+Quellcode kompiliert und kann dieses Jahr freigegeben werden. Ein
+anfänglicher Systemkern existiert, es werden aber noch viele Funktionen
+benötigt, um Unix emulieren zu können. Sobald Systemkern und Compiler
+fertiggestellt sind, wird es möglich sein, ein zur Programmentwicklung
+einsatzfähiges GNU-System zu verteilen. Wir werden TeX als Textsatzsystem
+einsetzen, aber auch an Nroff wird gearbeitet. Auch werden wir das freie,
+portable <span xml:lang="en" lang="en">X Window System</span>
+verwenden. Danach werden wir ein portables <span xml:lang="en"
+lang="en">Common Lisp</span> hinzufügen, ein <span xml:lang="en"
+lang="en">Empire</span>-Spiel, eine Tabellenkalkulation und hunderte
+weiterer Dinge plus Online-Dokumentation. Wir hoffen, schließlich alles
+Nützliche bereitstellen zu können, was normalerweise zu einem Unix-System
+gehört und vieles mehr.</p>
+
+<p>
+ GNU wird in der Lage sein Unix-Programme auszuführen, aber nicht mit Unix
+identisch sein. Auf Grundlage unserer Erfahrungen mit anderen
+Betriebssystemen werden wir alle gebräuchlichen Verbesserungen
+vornehmen. Insbesondere planen wir längere Dateinamen,
+Datei-Versionsnummern, ein absturzsicheres Dateisystem, eventuell
+Dateitypendungen, terminalunabhängige Anzeigeunterstützung und vielleicht
+irgendwann ein Lisp-basiertes Fenstersystem, durch welches mehrere Lisp- und
+gewöhnliche Unix-Programme sich einen Bildschirm teilen können. Sowohl C und
+Lisp werden als Systemprogrammiersprachen verfügbar sein. Für die
+Kommunikation beabsichtigen wir UUCP, MIT Chaosnet sowie Internetprotokolle
+zu unterstützen.</p>
+
+<p>
+ GNU richtet sich zunächst an Rechner der 68000/16000-Klasse mit virtuellem
+Speicher, weil es auf diesen am leichtesten lauffähig gemacht werden
+kann. Den zusätzlichen Aufwand, es auf kleinere Rechner zu portieren,
+überlassen wir jemandem, der es auf diesen verwenden will.</p>
+
+<p>
+ Um fürchterliche Verwechselungen zu vermeiden, sprechen Sie bitte das
+<em>g</em> im Wort <em>GNU</em> mit aus, wenn es sich dabei um den Namen
+dieses Projekts handelt.</p>
+
+<h3 id="why-write">Warum ich GNU schreiben muss</h3>
+
+<p>
+ Ich denke, die Goldene Regel verlangt, dass, wenn ich ein Programm mag, ich
+es mit Anderen gemeinsam nutzen muss, die es mögen. Softwareanbieter
+hingegen wollen die Benutzer entzweien und unterwerfen, wobei sie jeden
+Anwender dazu verpflichten, nicht mit anderen zu teilen. Ich weigere mich,
+die Solidarität mit anderen Nutzern auf diese Weise zu brechen. Ich kann
+nicht guten Gewissens eine Vertraulichkeits- oder Softwarelizenzvereinbarung
+unterzeichnen. Jahrelang arbeitete ich im Labor für künstliche Intelligenz
+(KI-Labor) des MIT, um solchen Tendenzen und nicht vorhandenen
+Gastfreundlichkeiten zu widerstehen, aber letzten Endes waren sie zu weit
+gegangen: Ich konnte nicht in einer Institution bleiben, in der solche Dinge
+gegen meinen Willen geschehen.</p>
+
+<p>
+ Damit ich weiterhin Rechner ohne Schmach benutzen kann, habe ich
+beschlossen, eine genügend große Sammlung von freier Software
+zusammenzustellen, so dass ich in der Lage sein werde, ohne jegliche unfreie
+Software auszukommen. Ich habe beim KI-Labor gekündigt, um dem MIT keinen
+rechtlichen Vorwand zu bieten, mich daran zu hindern, GNU zu verschenken.<a
+href="#f2a" id="f2a-ref" class="transnote">(2)</a></p>
+
+<h3 id="compatible">Warum wird GNU mit Unix kompatibel sein</h3>
+
+<p>
+ Unix ist nicht mein ideales System, aber es ist nicht so übel. Die
+wesentlichen Eigenschaften von Unix scheinen gute zu sein, und ich denke,
+dass ich fehlendes ergänzen kann, ohne die guten Eigenschaften zu
+verderben. Und ein mit Unix kompatibles System wäre für viele Menschen
+angenehm zu übernehmen.</p>
+
+<h3 id="available">Wie GNU erhältlich sein wird</h3>
+
+<p>
+ GNU ist nicht in der Public Domain. Jedermanm wird erlaubt sein, GNU zu
+modifizieren und weiterzugeben, aber keinem Distributor wird erlaubt sein,
+die Weitergabe zu beschränken. D.&#160;h. <a
+href="/philosophy/categories.html#ProprietarySoftware">proprietäre</a>
+Modifikationen werden nicht erlaubt sein. Ich möchte damit sicherstellen,
+dass alle Varianten von GNU frei bleiben.</p>
+
+<h3 id="why-help">Warum viele andere Programmierer mithelfen wollen</h3>
+
+<p>
+ Ich habe viele andere Programmierer gefunden, die von GNU begeistert sind
+und helfen wollen.</p>
+
+<p>
+ Viele Programmierer sind mit der Kommerzialisierung von Systemsoftware
+unzufrieden. Es mag ihnen die Möglichkeit geben, mehr Geld zu verdienen,
+aber es zwingt sie gleichzeitig, andere Programmierer im allgemeinen als
+Gegner anstatt als Kameraden zu betrachten. Der fundamentale Akt der
+Freundschaft zwischen Programmierern ist das Teilen von Programmen;
+derzeitige Vermarktungspraktiken verbieten Programmierern im wesentlichen,
+sich gegenseitig als Freunde zu behandeln. Der Käufer von Software hat die
+Wahl zwischen Freundschaft und Gesetzestreue. Naturgemäß entscheiden viele,
+dass Freundschaft für sie wichtiger ist, aber diejenigen, welche an das
+Gesetz glauben, haben eine schwere Entscheidung. Sie werden zynisch und
+betrachten Programmierung nur noch als eine Möglichkeit, Geld zu verdienen.</p>
+
+<p>
+ Durch die Arbeit an und mit GNU anstelle von proprietären Programmen, können
+wir gleichzeitig zu jedem gastfreundlich sein und das Gesetz
+befolgen. Außerdem dient GNU als inspirierendes Beispiel und Transparent,
+andere zu versammeln, um sich uns beim Teilen anzuschließen. Dies vermittelt
+uns ein Gefühl der Harmonie, das bei Nutzung unfreier Software unmöglich
+wäre. Für rund die Hälfte der Programmierer, mit denen ich sprach, ist dies
+ein entscheidendes Glücksgefühl, das durch Geld nicht ersetzt werden kann.</p>
+
+<h3 id="contribute">Wie Sie beitragen können</h3>
+
+<blockquote>
+<p>
+(Um an aktuellen Softwareaufgaben mitzuarbeiten, siehe <cite><a
+href="https://fsf.org/campaigns/priority-projects">Projekte hoher
+Priorität</a></cite> und <cite><a
+href="https://savannah.gnu.org/people/?type_id=1">GNU-Projekte, die Hilfe
+suchen</a></cite>, der allgemeinen Aufgabenliste für GNU-Software. Für
+weitere Möglichkeiten der Hilfe siehe <cite><a href="/help/">Ein Leitfaden
+zur Unterstützung des Betriebssystems GNU</a></cite>.)
+</p>
+</blockquote>
+
+<p>
+ Ich bitte Rechnerhersteller um Rechner- und Geldspenden. Einzelpersonen
+bitte ich um Spenden in Form von Programmen und Mitwirkung.</p>
+
+<p>
+ Wenn Sie uns einen Rechner zur Verfügung stellen, können Sie damit rechnen,
+dass GNU relativ früh darauf laufen wird. Die Rechner sollten komplette,
+gebrauchsfertige Systeme sein, in einer Wohnung benutzt werden können und
+keine außergewöhnliche Kühlung oder Stromversorgung benötigen.</p>
+
+<p>
+ Ich habe sehr viele Programmierer gefunden, die bereitwillig in Teilzeit zu
+GNU beitragen. Für die meisten Projekte dürfte eine solche teilzeitlich
+verteilte Arbeit schwierig zu koordinieren sein; die unabhängig
+geschriebenen Teile würden nicht zusammenarbeiten. Aber für diese besondere
+Aufgabe, Unix zu ersetzen, ist dieses Problem nicht vorhanden. Ein
+komplettes Unix-System enthält hunderte von Dienstprogrammen, von denen
+jedes separat dokumentiert ist. Die meisten Schnittstellenspezifikationen
+werden durch Unix-Kompatibilität geregelt. Wenn jeder Mitwirkende einen
+kompatiblen Ersatz für ein einzelnes Unix-Dienstprogramm schreiben kann und
+dafür sorgt, dass es anstelle des Originals auf einem Unix-System
+funktioniert, werden diese Dienstprogramme direkt zusammenarbeiten. Selbst
+wenn wir Murphy erlauben, ein paar unerwartete Probleme zu schaffen, sollte
+das Zusammensetzen dieser Komponenten eine durchführbare Aufgabe sein (der
+Systemkern erfordert eine genauere Kommunikation und wird von einer kleinen,
+festen Gruppe bearbeitet).</p>
+
+<p>
+ Sollte ich Geldspenden erhalten, werden mich diese in die Lage versetzen,
+ein paar Personen in Voll- oder Teilzeitarbeit einzustellen. Die Gehälter
+werden nicht dem Standard von Programmierern entsprechen, aber ich suche
+Personen, für die das Bilden von Gemeinschaftsgeist wichtiger ist als Geld
+zu verdienen. Ich betrachte dies als einen Weg, engagierten Menschen zu
+ermöglichen, ihre gesamte Energie der Arbeit an GNU zu widmen, indem ich sie
+von der Notwendigkeit freimache, ihren Lebensunterhalt auf andere Weise zu
+verdienen.</p>
+
+<h3 id="benefit">Warum alle Rechnerbenutzer profitieren</h3>
+
+<p>
+ Sobald GNU geschrieben ist, wird jedermann in der Lage sein, gute
+Systemsoftware frei zu erhalten, so wie Luft.<a href="#f2" id="f2-ref"
+class="transnote">(3)</a></p>
+
+<p>
+ Dies bedeutet mehr, als nur jedem den Preis für eine Unix-Lizenz
+einzusparen. Es bedeutet, dass viel unnötige Doppelarbeit an
+System-Programmieraufwand vermieden werden kann. Diese Anstrengungen können
+stattdessen eingesetzt werden, um den Stand der Technik voranzubringen.</p>
+
+<p>
+ Der komplette Quelltext des Systems wird für jedermann verfügbar sein. Als
+Ergebnis wird jeder Benutzer, der Änderungen im System machen muss die
+Freiheit haben, diese selbst vorzunehmen, oder einen Programmierer oder eine
+Firma damit beauftragt. Die Benutzer werden nicht länger von der Gnade
+einzelner Programmierer oder Unternehmen abhängig sein, welche den Quelltext
+besitzen und daher als einzige Änderungen vornehmen können.</p>
+
+<p>
+ Schulen können ein viel besseres pädagogisches Umfeld bieten, wenn sie die
+Schüler dazu anhalten, den Code des Betriebssystems zu untersuchen und zu
+verbessern. Harvards Rechnerraum verlangte eine Richtlinie, dass kein
+Programm im System installiert werden durfte, dessen Quelltext nicht
+öffentlich zugänglich war&#160;&#8209;&#160;und hielten dies aufrecht, indem
+bestimmte Programme tatsächlich nicht installiert wurden. Ich war sehr
+begeistert.</p>
+
+<p>
+ Und schließlich wird auch der Verwaltungsaufwand vermieden, zu überlegen,
+wem die Systemsoftware gehört und was man damit tun darf und was nicht.</p>
+
+<p>
+ Durch Vorkehrungen, um Menschen für die Nutzung eines Programms,
+einschließlich der Lizenzierung von Kopien, zahlen zu lassen, entstehen
+immer gewaltige Kosten für die Gesellschaft durch den schwerfälligen
+Mechanismus notwendig, um herauszufinden für wie viel (d.&#160;h. für welche
+Programme) eine Person zahlen muss. Und nur ein Polizeistaat kann jeden dazu
+zwingen, sie zu befolgen. Stellen Sie sich eine Raumstation vor, wo die Luft
+mit großem Aufwand hergestellt werden muss: Es mag fair sein, Atemluft pro
+verbrauchten Liter zu berechnen, aber die gebührenpflichtige Gasmaske, den
+ganzen Tag und die ganze Nacht tragend, ist unerträglich, selbst wenn für
+jeden die Berechnung der Luft erschwinglich ist. Und allgegenwärtige
+Fernsehkameras, die überwachen, ob jemand die Maske abnimmt, sind
+ungeheuerlich. Es ist besser, die Luftanlage mit einer Pro-Kopf-Steuer zu
+finanzieren und die Masken wegzuwerfen.</p>
+
+<p>
+ Das Kopieren eines Programms oder Teile davon ist für einen Programmierer
+ebenso selbstverständlich wie das Atmen, und genauso nutzbringend. Es sollte
+genauso frei sein.</p>
+
+<h3 id="rebutted-objections">Einige leicht zu entkräftende Einwände gegen die Ziele von GNU</h3>
+
+<p id="support">
+<strong><cite><q>Niemand wird es benutzen, wenn es umsonst ist, weil das
+bedeutet, sich nicht auf Unterstützung verlassen zu
+können.</q></cite></strong></p>
+
+<p>
+<strong><cite><q>Man muss etwas für das Programm berechnen, um Unterstützung
+anbieten zu können.</q></cite></strong></p>
+
+<p>
+ Wenn man für GNU mit Dienstleistung eher bezahlen würde als GNU ohne
+Dienstleistung umsonst zu erhalten, sollte ein Unternehmen, dass diese
+Dienstleistung speziell für Personen anbietet, die GNU umsonst erhalten
+haben, profitabel sein.<a href="#f3" id="f3-ref" class="transnote">(4)</a></p>
+
+<p>
+ Wir müssen zwischen Unterstützung in Form von echter Programmierarbeit und
+Händchenhalten unterscheiden. Ersteres ist etwas, das man nicht von einem
+Softwarehändler erwarten kann. Wenn Ihr Problem nicht von genügend Personen
+geteilt wird, wird der Händler Ihnen sagen, Sie hätten sich verlaufen.</p>
+
+<p>
+ Wenn Ihr Unternehmen darauf angewiesen ist, sich auf Unterstützung zu
+verlassen, ist der einzige Weg, alle notwendigen Quelltexte und Werkzeuge
+vorliegen zu haben. Dann können Sie jede verfügbare Person beauftragen, Ihr
+Problem zu lösen; Sie sind nicht Einzelnen ausgeliefert. Mit Unix ist dies
+infolge des hohen Preises der Quelltexte für die meisten Unternehmen
+unerschwinglich. Mit GNU wird dies leicht sein. Es ist zwar immer noch
+möglich, dass keine kompetente Person zur Verfügung steht, aber dies Problem
+liegt dann nicht an den Vertriebsbedingungen. GNU beseitigt nicht alle
+Probleme der Welt, sondern nur bestimmte.</p>
+
+<p>
+ Gleichzeitig sind Anwender ohne Rechnerwissen auf Hilfe angewiesen: Dinge
+erledigen, die sie leicht selbst tun könnten, aber nicht wissen, wie.</p>
+
+<p>
+ Solche Dienstleistungen können von Unternehmen angeboten werden, die gerade
+solche Benutzerhilfen und Reparaturdienste anbieten. Wenn es stimmt, dass
+Benutzer es vorziehen für ein Produkt mit Dienstleistung zu bezahlen, werden
+sie auch bereit sein die Dienstleistung zu bezahlen, wenn sie das Produkt
+umsonst erhalten haben. Die Dienstleistungsunternehmen werden in Qualität
+und Preis miteinander konkurrieren; Benutzer nicht an ein bestimmtes
+gebunden sein. In der Zwischenzeit sollten diejenigen von uns, die die
+Dienstleistung nicht benötigen, in der Lage sein, das Programm zu benutzen,
+ohne die Dienstleistung bezahlen zu müssen.</p>
+
+<p id="advertising">
+<strong><cite><q>Ohne Werbung kann man nicht viele Menschen erreichen, und
+man muss etwas für das Programm berechnen, um dies zu
+ermöglichen.</q></cite></strong></p>
+
+<p>
+<strong><cite><q>Es bringt nichts Werbung für ein Programm zu machen, was
+man umsonst bekommen kann.</q></cite></strong></p>
+
+<p>
+ Es gibt viele Formen kostenloser oder kostengünstiger Werbung, die dazu
+dienen kann, viele Rechnerbenutzer über so etwas wie GNU zu informieren. Es
+mag stimmen, dass man mehr Benutzer von Kleinrechnern durch Werbung
+erreichen kann. Wenn dies wirklich so ist, sollte ein Unternehmen, das für
+die Dienstleistung wirbt, GNU gegen eine Gebühr zu kopieren und zu
+versenden, erfolgreich genug sein, um damit seine Werbung und mehr zu
+bezahlen. Auf diese Weise bezahlen nur die Nutzer, die von der Werbung
+profitieren.</p>
+
+<p>
+ Wenn andererseits viele Personen GNU von ihren Freunden erhalten und solche
+Unternehmen keinen Erfolg haben, zeigt dies, dass Werbung in Wirklichkeit
+gar nicht nötig war, um GNU zu verbreiten. Warum wollen die Befürworter der
+freien Marktwirtschaft nicht den freien Markt darüber entscheiden lassen?<a
+href="#f4" id="f4-ref" class="transnote">(5)</a></p>
+
+<p id="competitive">
+<strong><cite><q>Mein Unternehmen benötigt ein proprietäres Betriebssystem,
+um einen Wettbewerbsvorteil zu bekommen.</q></cite></strong></p>
+
+<p>
+ GNU wird keine Betriebssystemsoftware aus dem Wettbewerb entfernen. Sie
+werden keinen Vorteil auf diesem Gebiet erzielen können, aber umgekehrt wird
+auch Ihre Konkurrenz Sie nicht übervorteilen können. Sie werden auf anderen
+Gebieten in Wettbewerb treten, während Sie auf diesem Gebiet voneinander
+profitieren werden. Wenn Ihr Unternehmen vom Verkauf eines Betriebssystems
+lebt, werden Sie GNU nicht mögen, aber das ist Ihr Problem. Wenn Ihr
+Unternehmen anders ist, kann GNU Sie davor bewahren, in das teure Geschäft
+gedrängt zu werden, Betriebssysteme zu verkaufen.</p>
+
+<p>
+ Ich würde es gerne sehen, wenn viele Hersteller und Benutzer die Entwicklung
+von GNU durch Spenden unterstützen würden, um die Kosten für jeden einzelnen
+zu senken.<a href="#f5" id="f5-ref" class="transnote">(6)</a></p>
+
+<p id="deserve">
+<strong><cite><q>Verdienen Programmierer nicht eine Belohnung für ihre
+Kreativität?</q></cite></strong></p>
+
+<p>
+ Wenn irgendetwas eine Belohnung verdient, ist es sozialer
+Beitrag. Kreativität kann ein sozialer Beitrag sein, aber nur, wenn die
+Gesellschaft die Freiheit hat, die Resultate zu nutzen. Wenn Programmierer
+eine Belohnung für das Schreiben innovativer Programme verdienen, müssten
+sie aus demselben Grunde bestraft werden, wenn sie die Nutzung dieser
+Programme einschränken.</p>
+
+<p id="reward">
+<strong><cite><q>Sollte ein Programmierer nicht eine Belohnung für seine
+Kreativität verlangen dürfen?</q></cite></strong></p>
+
+<p>
+ Es ist nichts Schlechtes daran für Arbeit bezahlt zu werden oder sein
+Einkommen maximieren zu wollen, solange man nicht destruktiv wird. Die zur
+Zeit auf diesem Gebiet gebräuchlichen Mittel basieren auf einer Form von
+Zerstörung.</p>
+
+<p>
+ Geld von Benutzern zu kassieren, indem man den Gebrauch eines Programms
+einschränkt, ist destruktiv, weil die Beschränkungen die Häufigkeit und die
+Wege reduziert, in denen das Programm genutzt werden könnte. Dies reduziert
+den Reichtum, den die Menschheit aus dem Programm leitet. Ist die
+Beschränkung eine bewusste Entscheidung, sind die schädlichen Auswirkungen
+absichtliche Zerstörung.</p>
+
+<p>
+ Der Grund, weshalb ein guter Bürger keine solche destruktiven Mittel
+anwendet um reicher zu werden ist, dass, wenn dies jeder täte, wir alle
+durch die gegenseitige Destruktivität ärmer würden. Dies ist die Kantische
+Ethik, oder die Goldene Regel. Da mir die enstehenden Konsequenzen, wenn
+jeder Information hortet, nicht gefallen, bin ich verpflichtet es für falsch
+zu betrachten, wenn sich einer so verhält. Insbesondere der Wunsch für die
+eigene Kreativität belohnt zu werden, rechtfertigt nicht die Welt im
+allgemeinen von allen oder einem Teil dieser Kreativität zu berauben.</p>
+
+<p id="starve">
+<strong><cite><q>Werden Programmierer nicht verhungern?</q></cite></strong></p>
+
+<p>
+ Ich könnte antworten, dass niemand gezwungen ist, ein Programmierer zu
+sein. Die meisten von uns könnten nicht davon leben auf der Straße zu stehen
+und Grimassen zu schneiden. Aber wir sind deswegen noch lange nicht dazu
+verurteilt, unser Leben stehend auf der Straße zu verbringen, Grimassen
+schneidend und verhungernd. Wir tun etwas anderes.</p>
+
+<p>
+ Aber das ist die falsche Antwort, weil sie die implizite Annahme des
+Fragestellers akzeptiert: dass Programmierern ohne Eigentum an Software
+möglicherweise kein Cent bezahlt werden würde. Vermeintlich Alles oder
+Nichts.</p>
+
+<p>
+ Der wahre Grund, warum Programmierer nicht verhungern werden ist, dass es
+für sie immer noch möglich sein wird, für Programmierung bezahlt zu werden;
+nur halt nicht ganz so viel wie jetzt.</p>
+
+<p>
+ Eingeschränktes Kopieren ist nicht die einzige Grundlage für geschäftliche
+Software. Es ist die üblichste Basis<a href="#f8" id="f8-ref"
+class="transnote">(7)</a>, weil sie am meisten Geld einbringt. Wäre sie
+verboten oder durch Kunden abgelehnt, würde sich das Softwaregeschäft auf
+andere organisatorische Grundlagen bewegen, die zur Zeit weniger häufig
+verwendet werden. Es gibt immer viele Möglichkeiten, Geschäfte zu
+organisieren.</p>
+
+<p>
+ Vermutlich wird das Programmieren auf dieser neuen Grundlage nicht so
+lukrativ sein, wie es jetzt ist. Aber das ist kein Argument gegen die
+Änderung. Man betrachtet es im allgemeinen nicht als ungerecht, dass
+VerkäuferInnen die Gehälter bekommen, die sie bekommen. Würden Programmierer
+die gleichen Gehälter beziehen, wäre dies ebenfalls nicht ungerecht. (In der
+Praxis würden sie auch weiterhin deutlich mehr beziehen.)</p>
+
+<p id="right-to-control">
+<strong><cite><q>Haben Menschen nicht das Recht zu kontrollieren, wie ihre
+Ideen verwendet werden?</q></cite></strong></p>
+
+<p>
+<cite><q>Die Kontrolle über die Verwendung eigener Ideen</q></cite>
+konstituiert in Wirklichkeit die Kontrolle über das Leben anderer Menschen,
+und wird i. d. R. eingesetzt, um den Menschen das Leben zu erschweren.</p>
+
+<p>
+ Personen, die die Frage der Rechte am geistigen Eigentum<a href="#f6"
+id="f6-ref" class="transnote">(8)</a> aufmerksam untersucht haben
+(z.&#160;B. Anwälte) sagen, dass es kein intrinsisches Recht auf geistiges
+Eigentum gibt. Die von der Regierung anerkannten Arten angeblicher Rechte am
+geistigen Eigentum wurden durch besondere Rechtsvorschriften für bestimmte
+Zwecke geschaffen.</p>
+
+<p>
+ Beispielsweise wurde das Patentsystem etabliert, um Erfinder zu ermutigen,
+die Details ihrer Erfindungen offen zu legen. Der Zweck war die Gesellschaft
+und nicht den Erfindern zu helfen. Zu jener Zeit war die Lebensdauer von 17
+Jahren für ein Patent kurz verglichen mit der Geschwindigkeit des
+Fortschritts. Da Patente nur für Hersteller ein Thema sind, für die die
+Kosten und Aufwand eines Lizenzvertrages verglichen mit den
+Produktionskosten gering sind, schaden Patente oft nicht viel. Sie behindern
+die meisten Einzelpersonen, die patentierte Produkte benutzen, nicht.</p>
+
+<p>
+ Die Idee des Urheberrechts existierte früher nicht, als Autoren häufig
+andere Autoren in nicht-fiktionalen Werken kopierten. Diese Praxis war
+nützlich und der einzige Weg, Werke vieler Autoren haben sogar teilweise
+überlebt. Das Copyright-System wurde speziell zur Förderung der
+Urheberschaft erstellt. Auf dem Gebiet, für das es erfunden
+wurde&nbsp;&ndash;&nbsp;Bücher, die nur auf einer Druckerpresse ökonomisch
+vervielfältigt werden konnten&#160;&#8209;&#160;schadete es wenig, und
+behindert dadurch die meisten Leser nicht.</p>
+
+<p>
+ Alle geistigen Eigentumsrechte sind nur von der Gesellschaft, zu Recht oder
+Unrecht, gewährte Lizenzen, weil sie glaubte, sie würde als Ganzes
+profitieren. In einer bestimmten Situation jedoch müssen wir uns fragen:
+Sind wir wirklich durch die Gewährung solcher Lizenzen besser gestellt?
+Welche Art der Handlung erlauben wir einer Person dadurch zu tun?</p>
+
+<p>
+ Der Fall von Programmen heute unterscheidet sich sehr von Büchern von vor
+hundert Jahren. Die Tatsache, dass der einfachste Weg, ein Programm zu
+kopieren, von einem Mitmenschen zum Nächsten ist, die Tatsache, dass ein
+Programm unterschiedlichen sowohl Quell- als auch Objektcode enthält und die
+Tatsache, dass ein Programm verwendet statt gelesen und genossen wird,
+bündeln sich, um eine Situation zu schaffen, in der eine Person, die ein
+Urheberrecht einfordert, der Gesellschaft als Ganzes sowohl materiell als
+auch spirituell schadet; eine Situation, in der eine Person kein
+Urheberrecht einfordern sollte, unabhängig davon, ob es das Recht
+ermöglicht.</p>
+
+<p id="competition">
+<strong><cite><q>Wettbewerb bringt Dinge dazu, besser gemacht zu
+werden.</q></cite></strong></p>
+
+<p>
+ Das Paradigma von Wettbewerb ist ein Wettrennen: indem wir den Sieger
+belohnen, ermuntern wir jeden dazu, schneller zu laufen. Wenn Kapitalismus
+tatsächlich auf diese Weise funktioniert, ist es ein guter Job; aber seine
+Verteidiger haben Unrecht mit der Annahme, es funktioniere immer so. Wenn
+die Läufer vergessen, weshalb der Preis ausgesetzt wurde und unbedingt, egal
+wie, gewinnen wollen, entdecken sie vielleicht andere
+Strategien&#160;&#8209;&#160;wie z. B. andere Läufer anzugreifen. Wenn die
+Läufer in einen Faustkampf geraten, werden sie alle den Lauf später beenden.</p>
+
+<p>
+ Proprietäre und geheime Software sind das moralische Äquivalent zu Läufern
+in einem Faustkampf. Traurig zu sagen, dass der einzige vorhandene
+Schiedsrichter, den wir bekommen haben, nichts gegen die Faustkämpfe
+einzuwenden hat; er reguliert sie lediglich („Pro gelaufene zehn Meter darf
+man einen Schuss abfeuern“). Er sollte sie stattdessen auseinanderbringen
+und Läufer bereits für den Versuch eines Angriffs bestrafen.</p>
+
+<p id="stop-programming">
+<strong><cite><q>Wird ohne finanziellen Ansporn nicht jeder aufhören zu
+programmieren?</q></cite></strong></p>
+
+<p>
+ Tatsächlich werden viele Menschen absolut ohne jeden finanziellen Ansporn
+programmieren. Programmierung übt eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf
+einige Menschen aus, in der Regel Menschen, die darin am besten sind. Es
+gibt keinen Mangel an professionellen Musikern, die am Ball bleiben, obwohl
+sie keine Hoffnung, haben ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.</p>
+
+<p>
+ Aber tatsächlich ist diese Frage, obwohl häufig gestellt, der Situation
+nicht angemessen. Die Bezahlung für Programmierer wird nicht verschwinden,
+nur weniger werden. Die richtige Frage ist also, ob jemand mit einem
+reduzierten finanziellen Ansporn programmieren wird? Meine Erfahrung zeigt,
+dass sie werden.</p>
+
+<p>
+ Seit mehr als zehn Jahren haben viele der weltweit besten Programmierer im
+KI-Labor für weit weniger Geld gearbeitet, als sie anderswo hätten verdienen
+können. Sie erhielten nicht-finanzielle Belohnungen: Ruhm und Anerkennung,
+zum Beispiel. Und Kreativität ist auch Spaß, eine Belohnung in sich.</p>
+
+<p>
+ Dann gingen die meisten von ihnen, als sich eine Chance bot, dieselbe
+interessante Arbeit für viel Geld zu tun.</p>
+
+<p>
+ Die Tatsachen zeigen, dass Menschen aus anderen Gründen als Reichtum
+programmieren; aber wenn sich ihnen eine Chance bietet, mehr Geld zu
+verdienen, werden sie es zu Recht erwarten und auch einfordern. Niedrig
+zahlende Unternehmen sehen schlecht im Wettbewerb mit hoch zahlenden aus,
+müssen sich aber nicht schlecht machen, wenn hoch zahlende untersagt sind.</p>
+
+<p id="desperate">
+<strong><cite><q>Wir benötigen die Programmierer unbedingt. Wenn sie
+möchten, dass wir aufhören unseren Mitmenschen zu helfen, müssen wir
+folgen.</q></cite></strong></p>
+
+<p>
+ Sie können niemals so verzweifelt sein, dass Sie derartigen Forderungen
+nachgeben müssen. Vergessen Sie nicht: Millionen für die Verteidigung, aber
+nicht einen Cent für Anerkennung!</p>
+
+<p id="living">
+<strong><cite><q>Programmierer müssen von irgendetwas
+leben.</q></cite></strong></p>
+
+<p>
+ Kurzfristig ist das wahr. Es gibt jedoch viele Möglichkeiten, mit denen
+Programmierer Ihren Lebensunterhalt verdienen können, ohne den Verkauf von
+Programmrechten zu nutzen. Dieser Weg ist jetzt üblich, weil er
+Programmierern und Geschäftsleuten das meiste Geld einbringt und nicht, weil
+es der einzige Weg ist, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Es ist leicht,
+andere Wege zu finden, wenn man sie finden möchte. Hier sind einige
+Beispiele.</p>
+
+<p>
+ Ein Rechnerhersteller, der einen neuen Rechner einführt, zahlt für die
+Portierung des Betriebssystems auf die neue Hardware.</p>
+
+<p>
+ Programmierer können auch in der Schulung, der Benutzerhilfe und der Wartung
+beschäftigt werden.</p>
+
+<p>
+ Menschen mit neuen Ideen können Programme als Freeware<a href="#f7"
+id="f7-ref" class="transnote">(9)</a> verbreiten, zufriedene Benutzer um
+Spenden bitten oder Dienstleistungen rentabel anbieten. Ich bin einigen
+Personen begegnet, die bereits erfolgreich auf diese Weise arbeiten.</p>
+
+<p>
+ Benutzer mit ähnlichen Bedürfnissen können Benutzergruppen bilden und
+Beiträge zahlen. Die Gruppe würde dann Programmierfirmen damit beauftragen,
+Programme zu schreiben, die die Mitglieder verwenden möchten.</p>
+
+<p>
+ Alle Arten der Entwicklung können mit einer Softwaresteuer finanziert
+werden:</p>
+
+<p>
+ Angenommen, jeder, der einen Rechner kauft, muss x Prozent des Preises als
+Softwaresteuer entrichten. Die Regierung gibt dieses Geld einer Agentur wie
+der <span xml:lang="en" lang="en">National Science Foundation</span> (NSF),
+um es für die Softwareentwicklung einzusetzen.</p>
+
+<p>
+ Wenn aber der Rechnerkäufer selbst für die Softwareentwicklung spendet, wird
+die Spende mit der Softwaresteuer verrechnet. Er kann für das Projekt seiner
+Wahl spenden&#160;&#8209;&#160;häufig gewählt in der Hoffnung, die fertigen
+Ergebnisse verwenden zu können. Er kann eine Gutschrift für jeden
+Spendenbeitrag bis zur gesamten Steuerschuld, die er zu zahlen hatte,
+anrechnen lassen.</p>
+
+<p>
+ Der gesamte Steuersatz könnte durch ein Votum der Steuerzahler beschlossen
+werden, entsprechend dem auf sie zu besteuernden Betrag.</p>
+
+<p>
+ Die Konsequenzen: </p>
+
+<ul>
+<li>Die rechnernutzende Gemeinschaft unterstützt die Softwareentwicklung.</li>
+<li>Diese Gemeinschaft entscheidet, welches Niveau der Unterstützung
+erforderlich ist.</li>
+<li>Benutzer, denen es darauf ankommt, an welchen Projekten sie sich beteiligen,
+können dies selbst entscheiden.</li>
+</ul>
+<p>
+ Auf lange Sicht sind freie Programme ein Schritt in Richtung einer Welt ohne
+Mangel, in der niemand hart arbeiten muss, um den Lebensunterhalt zu
+verdienen. Die Menschen werden frei sein sich selbst Aktivitäten zu widmen,
+die Freude machen, wie der Programmierung, nach den geforderten zehn
+Wochenstunden notwendiger Aufgaben, wie beispielsweise Verwaltung,
+Familienberatung, Roboterreparatur und Asteroidenprospektierung. Es wird
+keine Notwendigkeit geben, von Programmierung zu leben.</p>
+
+<p>
+ Wir haben bereits die Menge an Arbeit, welche die Gesellschaft für ihre
+Produktivität aufbringen muss, gewaltig reduzieren können, aber nur ein
+kleiner Teil davon übertrug sich in mehr Freizeit für Arbeitnehmer, weil
+jede produktive Aktivität zwangsläufig von viel unproduktiver Aktivität
+begleitet wird. Die Hauptursachen dafür sind Bürokratie und gegenseitige
+Kämpfe gegen die Konkurrenz. Freie Software wird diese Auswüchse auf dem
+Gebiet der Softwareentwicklung stark reduzieren. Wir müssen so handeln, um
+technische Fortschritte in Sachen Produktivität zu erzielen, die sich in
+weniger Arbeit für uns alle äußern werden.</p>
+
+
+<h3 id="footnotes">Fußnoten</h3>
+
+<!-- The anchors do not match the actual footnote numbers because of
+ revisions over time. And if a new footnote is added, the references
+ to existing footnotes that follow the new one must be changed. -->
+<ol>
+<li id="f1"><a href="#f1-ref">↗</a> Diese Wortwahl war ein wenig sorglos. Die Absicht
+war, dass niemand für die <em>Erlaubnis</em> zahlen muss, das GNU-System zu
+benutzen. Dieses geht jedoch nicht aus der Formulierung hervor und man
+interpretiert dies häufig mit den Worten, dass Kopien von GNU stets ohne
+oder höchstens gegen geringes Entgelt verbreitet werden sollen. Dies war nie
+die Absicht; weiter unten erwähnt das Manifest die Möglichkeit der
+Erbringung von Vertriebsdienstleistungen für Unternehmen zur
+Gewinnerzielung. Anschließend habe ich gelernt, sorgfältig zwischen
+<em>frei</em> im Sinne von Freiheit und <em>frei</em> im Sinne von Preis zu
+unterscheiden. Freie Software ist Software, deren Benutzer die Freiheit
+haben, sie weiterzugeben und zu ändern. Einige werden ihre Kopien kostenlos
+erhalten, andere dafür bezahlen&#160;&#8209;&#160;und wenn diese Gelder dazu
+beitragen, die Software weiter zu verbessern, um so besser. Wichtig ist,
+dass jedermann, der eine Kopie besitzt, auch die Freiheit beim Gebrauch
+dieser Kopie mit anderen zu kooperieren hat.</li>
+
+<li id="f2a"><a href="#f2a-ref">↗</a> Der Ausdruck <em>verschenken</em> ist ein weiteres
+Indiz dafür, dass ich noch nicht eindeutig die Frage von Preis und Freiheit
+getrennt hatte. Wir empfehlen nun dieser Ausdruck zu vermeiden, wenn es um
+Freie Software geht. Siehe <a
+href="/philosophy/words-to-avoid.html#GiveAwaySoftware"><em>Zu vermeidende
+Wörter</em></a> für weitere Informationen.</li>
+
+<li id="f2"><a href="#f2-ref">↗</a> Dies ist eine weitere Stelle, an der ich versäumte,
+sorgfältig zwischen den beiden verschiedenen Bedeutungen von <em>frei</em>
+zu unterscheiden. Die Aussage ist so nicht falsch&#160;&#8209;&#160;man kann
+Kopien von GNU-Software kostenlos von Freunden oder über das Internet
+erhalten. Aber es lässt auf die falsche Idee schließen.</li>
+
+<li id="f3"><a href="#f3-ref">↗</a> Inzwischen gibt es mehrere solcher Unternehmen.</li>
+
+<li id="f4"><a href="#f4-ref">↗</a> Obwohl es sich um eine wohltätige Einrichtung und
+nicht um ein Unternehmen handelt, hat die <span xml:lang="en" lang="en">Free
+Software Foundation</span> seit 10&nbsp;Jahren den grössten Teil ihres
+Kapitals aus der Vertriebsdienstleistung eingenommen. Sie können <a
+href="/order/order.html">Artikel von der FSF bestellen</a>, um ihre Arbeit
+zu unterstützen.
+</li>
+
+<li id="f5"><a href="#f5-ref">↗</a> Eine Gruppe von Rechnerfirmen hat um 1991 Kapital
+angesammelt, um die Wartung des GNU C-Compilers zu unterstützen.</li>
+
+<li id="f8"><a href="#f8-ref">↗</a> Ich glaube, ich irrte mich zu sagen, dass
+proprietäre Software der häufigste Grund ist, um mit Software Geld zu
+verdienen. Es scheint, dass es tatsächlich das häufigste Geschäftsmodell
+wurde und die Entwicklung von benutzerdefinierter Software ist. Das bietet
+nicht die Möglichkeit Mieten einzunehmen, also muss das Unternehmen
+weiterhin die eigentliche Arbeit erledigen, um ständig Einnahmen zu
+haben. Das benutzerdefinierte Softwaregeschäft wird weiterhin, mehr oder
+weniger unverändert, in einer Freie-Software-Welt der freien Software
+existieren. Deshalb erwarte ich nicht, dass die meisten bezahlten
+Programmierer weniger in einer Welt der freien Software verdienen würden.</li>
+
+<li id="f6"><a href="#f6-ref">↗</a> In den 1980ern hatte ich noch nicht erkannt wie
+verwirrend es war von <em>dem Problem</em> bezüglich <em>„Geistiges
+Eigentum“</em> zu sprechen. Dieser Begriff ist offensichtlich
+voreingenommen; subtiler ist die Tatsache, dass er verschiedene
+unterschiedliche Gesetze in einen Topf wirft, die sehr unterschiedliche
+Probleme aufwerfen. Heutzutage halte ich dazu an, den Begriff <em>„Geistiges
+Eigentum“</em> völlig abzulehnen, damit es andere nicht zu der Annahme
+führt, dass diese Gesetze ein schlüssiges Problem lösen. Um dies eindeutig
+zu trennen, werden Patente, Urheberrechte und Warenzeichen gesondert
+erörtert. Siehe <a href="/philosophy/not-ipr"><cite>„Sagten Sie ‚Geistiges
+Eigentum‘? Eine verführerische Illusion“</cite></a>, wie dieser Begriff
+Verwechslungsgefahr und Voreingenommenheit verbreitet.</li>
+
+<li id="f7"><a href="#f7-ref">↗</a> Anschließend lernten wir zwischen <em>Freie
+Software</em> und <em>Freeware</em> zu unterscheiden. Der Begriff
+<em>Freeware</em> bezeichnet Software, die Sie frei weitergegeben können,
+aber in der Regel den Quellcode nicht frei untersuchen und ändern dürfen,
+daher größtenteils unfreie Software ist. Siehe <a
+href="/philosophy/words-to-avoid.html#Freeware"><cite>Zu vermeidende
+Wörter</cite></a> für weitere Informationen.</li>
+
+</ol>
+
+<div class="translators-notes">
+
+<!--TRANSLATORS: Use space (SPC) as msgstr if you don't have notes.-->
+ </div>
+</div>
+
+<!-- for id="content", starts in the include above -->
+<!--#include virtual="/server/footer.de.html" -->
+<div id="footer">
+<div class="unprintable">
+
+<p>Bitte senden Sie allgemeine Fragen zur FSF &amp; GNU an <a
+href="mailto:gnu@gnu.org">&lt;gnu@gnu.org&gt;</a>. Sie können auch die <a
+href="/contact/"><span xml:lang="en" lang="en">Free Software
+Foundation</span> kontaktieren</a>. Ungültige Verweise und andere
+Korrekturen oder Vorschläge können an <a
+href="mailto:webmasters@gnu.org">&lt;webmasters@gnu.org&gt;</a> gesendet
+werden.</p>
+
+<p>
+<!-- TRANSLATORS: Ignore the original text in this paragraph,
+ replace it with the translation of these two:
+
+ We work hard and do our best to provide accurate, good quality
+ translations. However, we are not exempt from imperfection.
+ Please send your comments and general suggestions in this regard
+ to <a href="mailto:web-translators@gnu.org">
+
+ &lt;web-translators@gnu.org&gt;</a>.</p>
+
+ <p>For information on coordinating and submitting translations of
+ our web pages, see <a
+ href="/server/standards/README.translations.html">Translations
+ README</a>. -->
+Bei der Übersetzung dieses Werkes wurde mit größter Sorgfalt
+vorgegangen. Trotzdem können Fehler nicht völlig ausgeschlossen
+werden. Sollten Sie Fehler bemerken oder Vorschläge, Kommentare oder Fragen
+zu diesem Dokument haben, wenden Sie sich bitte an unser Übersetzungsteam <a
+href="mailto:web-translators@gnu.org?cc=www-de-translators@gnu.org">&lt;web-translators@gnu.org&gt;</a>.</p>
+<p>Weitere Informationen über die Koordinierung und Einsendung von
+Übersetzungen unserer Internetpräsenz finden Sie in der <a
+href="/server/standards/README.translations">LIESMICH für Übersetzungen</a>.</p>
+</div>
+
+<!-- Regarding copyright, in general, standalone pages (as opposed to
+ files generated as part of manuals) on the GNU web server should
+ be under CC BY-ND 4.0. Please do NOT change or remove this
+ without talking with the webmasters or licensing team first.
+ Please make sure the copyright date is consistent with the
+ document. For web pages, it is ok to list just the latest year the
+ document was modified, or published.
+
+ If you wish to list earlier years, that is ok too.
+ Either "2001, 2002, 2003" or "2001-2003" are ok for specifying
+ years, as long as each year in the range is in fact a copyrightable
+ year, i.e., a year in which the document was published (including
+ being publicly visible on the web or in a revision control system).
+
+ There is more detail about copyright years in the GNU Maintainers
+ Information document, www.gnu.org/prep/maintain. -->
+<p>Copyright &copy; 1985, 1993, 2003, 2005, 2007, 2008, 2009, 2010, 2014, 2015
+Free Software Foundation, Inc.</p>
+
+<p>
+Die Genehmigung zum unveränderten Kopieren und Vertreiben dieses Dokuments
+mit jedem Medium wird <!--weltweit -->erteilt, sofern <ins>der vorstehende
+Urheberrechtshinweis in allen Kopien des Dokuments wiedergegeben wird und
+</ins>sowohl der Urheberrechtshinweis als auch dieser Genehmigungsvermerk
+enthalten sind und der Distributor dem Empfänger die Berechtigung für den
+Weitervertrieb gewährt, wie durch diesen Vermerk erteilt.
+<br />
+Modifizierte Versionen dürfen nicht gemacht werden.
+</p>
+
+<!--#include virtual="/server/bottom-notes.de.html" -->
+<div class="translators-credits">
+
+<!--TRANSLATORS: Use space (SPC) as msgstr if you don't want credits.-->
+<strong>Übersetzung:</strong> Jоегg Kоhпе <a
+href="https://savannah.gnu.org/projects/www-de">&lt;www-de&gt;</a>, 2011,
+2013, 2014, 2015 (basiert auf einer Übersetzung von Peter Gerwinski, 2002).</div>
+
+<p class="unprintable"><!-- timestamp start -->
+Letzte Änderung:
+
+$Date: 2016/12/03 23:44:59 $
+
+<!-- timestamp end -->
+</p>
+</div>
+</div>
+</body>
+</html>