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--- /dev/null
+++ b/talermerchantdemos/blog/articles/de/free-digital-society.html
@@ -0,0 +1,1254 @@
+<!--#set var="PO_FILE"
+ value='<a href="/philosophy/po/free-digital-society.de.po">
+ https://www.gnu.org/philosophy/po/free-digital-society.de.po</a>'
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+
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+<title>Eine freie digitale Gesellschaft. Was macht digitale Einbeziehung gut oder
+schlecht? - GNU-Projekt - Free Software Foundation</title>
+
+<!--#include virtual="/philosophy/po/free-digital-society.translist" -->
+<!--#include virtual="/server/banner.de.html" -->
+<!--#include virtual="/server/outdated.de.html" -->
+<h2>Eine freie digitale Gesellschaft. Was macht digitale Einbeziehung gut oder
+schlecht?</h2>
+
+<p class="center"> <em>Transkript eines Vortrags von Richard Stallman<br />
+am Pariser Institut für politische Studien, Sciences Po, 19. Oktober
+2011.</em></p>
+
+<p>(Von diesem Vortrag ist ein <a
+href="//audio-video.gnu.org/video/stallman-sciencespo-freesociety.webm">Video
+abrufbar</a>.)</p>
+
+<p><strong>Inhaltsverzeichnis</strong></p>
+
+<ul>
+ <li><a href="#intro">Einleitung</a></li>
+ <li><a href="#surveillance">Überwachung</a></li>
+ <li><a href="#censorship">Zensur</a></li>
+ <li><a href="#formats">Eingeschränkte Datenformate</a></li>
+ <li><a href="#proprietary">Software, die nicht frei ist</a></li>
+ <li><a href="#four-freedoms">Die vier Freiheiten von Freie Software</a></li>
+ <li><a href="#gnu">Das GNU-Projekt und die Freie-Software-Bewegung</a></li>
+ <li><a href="#education">Freie Software und Bildung</a></li>
+ <li><a href="#services">Internetdienste</a></li>
+ <li><a href="#voting">Rechner für Wahlen</a></li>
+ <li><a href="#sharing">Der Krieg gegen das Teilen</a></li>
+ <li><a href="#arts">Unterstützen der Künste</a></li>
+ <li><a href="#rights">Rechte im virtuellen Raum</a></li>
+</ul>
+
+<h3 id="intro">Einführung</h3>
+
+<p>Projekte mit dem Ziel der digitalen Einbeziehung gehen von einer großen
+Annahme aus. Sie setzen voraus, dass die Teilnahme an einer digitalen
+Gesellschaft gut ist, aber das ist nicht unbedingt der Fall. In einer
+digitalen Gesellschaft zu sein kann&#160;&#8211;&#160;je nachdem ob diese
+digitale Gesellschaft gerecht oder ungerecht ist&#160;&#8211;&#160;gut oder
+schlecht sein. Es gibt viele Wege, auf denen unsere Freiheit von digitalen
+Technologien angegriffen wird. Digitale Technologie kann die Situation
+verschlechtern&#160;&#8211;&#160;und wird es, wenn wir nicht kämpfen, um es
+zu verhindern.</p>
+
+<p>Deswegen sollten wir, falls wir eine ungerechte digitale Gesellschaft haben,
+diese Projekte zur digitalen Vernetzung abbrechen und Projekte zur digitalen
+Loslösung starten. Wir müssen Menschen entweder von der digitalen
+Gesellschaft befreien, wenn sie deren Freiheiten nicht respektiert oder wir
+müssen dafür sorgen, dass diese digitale Gesellschaft ihre Freiheit
+respektiert.</p>
+
+<h3 id="surveillance">Überwachung</h3>
+
+<p>Was sind die Bedrohungen? Zuerst Überwachung. Rechner sind Stalins Traum:
+Sie sind ideale Werkzeuge zur Überwachung, weil sie alles aufzeichnen
+können, was wir mit ihnen tun. Sie können diese Informationen in einer
+perfekt indizierten, durchsuchbaren Form in einer zentralen Datenbank
+speichern.&#160;&#8211;&#160;Ideal für jeden Tyrann, der Widerstand
+vernichten will.</p>
+
+<p>Überwachung wird manchmal mit unseren eigenen Rechnern durchgeführt. Wenn
+sie zum Beispiel Microsoft Windows auf Ihrem Rechner haben, überwacht sie
+dieses System. Es gibt Funktionen in Windows, die Daten an irgendeinen
+Server senden, Daten über die Nutzung des Rechners. Eine
+Überwachungsfunktion wurde vor einigen Monaten im iPhone entdeckt, und die
+Leute begannen, es das <em>Spy-Phone</em> zu nennen. Der Flash Player hat
+ebenso eine Überwachungsfunktion wie auch Amazons <em>Swindle</em>. Sie
+nennen es das <em>Kindle</em>, aber ich nenne es den <em>Swindle</em>, weil
+es Nutzer aus ihre Freiheit herausschwindelt. Es identifiziert Nutzer, wann
+immer sie ein Buch kaufen und das bedeutet, Amazon hat eine gigantische
+Liste mit allen Büchern, die jeder Nutzer gelesen hat. Solch eine Liste darf
+nirgendwo existieren.</p>
+
+<p>Die meisten Mobiltelefone senden per Fernbedienung ihren Standort mittels
+GPS. Die Telefongesellschaft sammelt eine gigantische Liste aller Standorte
+an, wo die Nutzer gewesen sind. Ein deutscher Abgeordneter von BÜNDNIS
+90/DIE GRÜNEN [Korrektur: Malte Spitz ist Mitglied im Bundesvorstand von
+BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, kein Abgeordneter], bat einen Telefonanbieter darum,
+ihm alle Daten über seine Aufenthaltsorte zukommen zu lassen, die sie
+hatten. Er musste sie verklagen und vor Gericht gehen, um diese Daten zu
+bekommen. Und als er sie bekam, erhielt er 44.000 Ortungspunkte über einen
+Zeitraum von sechs Monaten! Das sind mehr als 200 pro Tag! Das bedeutet,
+dass jemand, der diese Daten analysiert, ein sehr gutes Bild seiner
+Aktivitäten formen könnte.</p>
+
+<p>Wir können unsere eigenen Rechner davon abhalten uns zu überwachen, wenn wir
+die Kontrolle über die darauf ausgeführte Software haben. Aber über die
+Software, die diese Leute ausführen, haben sie keine Kontrolle. Es ist
+unfreie Software. Deswegen hat sie solch hinterhältige Funktionen wie
+Überwachung. Wie auch immer: Die Überwachung wird nicht in allen Fällen mit
+unseren eigenen Rechner realisiert, auch indirekt. In Europa sind
+Internetdienstanbieter (<span xml:lang="en" lang="en"><abbr title="Internet
+Service Provider">ISP</abbr></span> zum Beispiel verpflichtet, für einen
+langen Zeitraum Daten über die Internetkommunikation des Nutzers (auf
+Vorrat) aufzuzeichnen, sollte sich der Staat später entscheiden, aus welchem
+erdenklichen Grund auch immer, diese Person zu überprüfen.</p>
+
+<p>Selbst wenn man das Mobiltelefon davon abhalten kann GPS-Ortungsdaten zu
+übermitteln, kann das System die Position ungefähr durch Vergleich der
+Uhrzeit mit den Signalen der verschiedenen Sendemasten ermitteln. Damit kann
+das Telefonsystem Überwachung sogar ohne besondere Zusammenarbeit vom
+Mobiltelefon selbst ausüben.</p>
+
+<p>Das trifft auch auf die Fahrräder zu, die man in Paris mieten
+kann. Selbstverständlich weiß das System, wo sie ihr Fahrrad abholen und
+wohin sie es zurückbringen, und ich habe auch Berichte darüber gehört, dass
+die Fahrräder auch verfolgt werden, während sie sich bewegen. Sie sind also
+nicht etwas, dem wir wirklich vertrauen können.</p>
+
+<p>Aber es gibt auch Systeme, die nichts mit uns zu tun haben und die nur zu
+unserer Überwachung existieren. In Großbritannien wird zum Beispiel der
+gesamte Automobilverkehr überwacht. Die Bewegungen eines jeden Autos werden
+in Echtzeit aufgezeichnet und können jederzeit vom Staat verfolgt
+werden. Das wird über Kameras am Straßenrand realisiert.</p>
+
+<p>Nun, der einzige Weg, wie wir Überwachung aus der Ferne oder über
+unabhängige Systeme verhindern können, ist politischer Aktionismus gegen
+gesteigerte Befugnisse der Regierung, um jeden zu verfolgen und zu
+überwachen. Das bedeutet selbstverständlich, dass wir natürlich jede
+Entschuldigung ablehnen müssen, auf welche auch immer sie kommen. Es gibt
+keine hinreichenden Entschuldigungen für Systeme, die jeden überwachen.</p>
+
+<p>Wenn wir in einer freien Gesellschaft in die Öffentlichkeit gehen, wird uns
+keine Anonymität garantiert. Es ist anderen möglich, uns zu erkennen und
+sich an uns zu erinnern. Und später könnte diese Person aussagen, dass sie
+Sie an einem bestimmten Ort gesehen hat. Diese Information ist allerdings
+ungenau. Es ist kaum möglich alle zu verfolgen und zu erforschen, was sie
+getan haben. Solche Informationen zu sammeln ist eine Menge Arbeit, und
+deswegen wird es nur in besonderen Fällen gemacht, wenn es notwendig ist.</p>
+
+<p>Aber rechnergestützte Überwachung macht es möglich, Informationen zu
+indizieren und zu zentralisieren. Damit kann ein ungerechtes Regime alles
+über jeden finden und erfahren. Wenn ein Diktator die Macht ergreift, was
+überall passieren kann, realisieren das die Menschen und erkennen, dass sie
+nicht auf für den Staat nachvollziehbaren Wegen mit anderen Dissidenten
+kommunizieren sollten. Falls der Diktator allerdings bereits über
+mehrjährige gespeicherte Aufzeichnungen verfügt, wer mit wem kommuniziert,
+ist es zu spät, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Weil er bereits alles
+hat, um zu erkennen: „Ok, dieser Typ ist ein Dissident und sprach mit
+<em>dem</em>. Möglicherweise ist das auch ein Dissident. Vielleicht sollten
+wir ihn ergreifen und foltern.“</p>
+
+<p>Also müssen wir <em>jetzt</em> für ein Ende digitaler Überwachung
+kämpfen. Sie dürfen nicht warten, bis es einen Diktator gibt und wirklich
+wichtig wäre. Und abgesehen davon ist keine totale Diktatur nötig, um
+Menschenrechte zu verletzen.</p>
+
+<p>Ich würde die Regierung Großbritanniens nicht wirklich eine Diktatur
+nennen. Sie ist nicht sehr demokratisch, und ein Weg, um Demokratie zu
+unterdrücken, ist Überwachung. Vor einigen Jahren glaubten einige Menschen
+auf dem Weg zu einer Protestveranstaltung zu sein&#160;&#8211;&#160;sie
+waren im Begriff zu protestieren&#8230; Sie wurden verhaftet, bevor sie dort
+angekommen waren, weil ihr Auto durch die universelle Verkehrsüberwachung
+lokalisiert wurde.</p>
+
+<h3 id="censorship">Zensur</h3>
+
+<p>Die zweite Bedrohung ist Zensur. Zensur ist nichts Neues. Sie existierte
+schon lange vor den Rechnern. Aber vor 15 Jahren dachten wir, dass das
+Internet uns vor Zensur schützen und besiegen würde. Dann ließen China und
+andere offensichtliche Tyrannen nichts unversucht, um das Internet zu
+zensieren. Und wir sagten: „Gut, das ist nicht überraschend, was sonst
+würden Regierungen wie diese tun?“</p>
+
+<p>Aber heute sehen wir Zensur auch in Ländern, die normalerweise nicht als
+diktatorisch wahrgenommen werden, wie zum Beispiel Großbritannien,
+Frankreich, Spanien, Italien, Dänemark&#160;&#8230;</p>
+
+<p>Sie alle verfügen über Systeme, um den Zugriff auf bestimmte Webauftritte zu
+blockieren. Dänemark etablierte ein System, das den Zugriff auf eine lange
+Liste potenzieller Webauftritte, die geheimgehalten wurden, blockiert. Die
+Bürger sollten nicht wissen, dass die Regierung sie zensierte. Aber die
+Liste wurde WikiLeaks zugespielt und veröffentlicht. In diesem Augenblick
+fügte Dänemark WikiLeaks seiner Zensurliste hinzu. Also kann der ganze Rest
+der Welt herausfinden, wie die Dänen zensiert werden, doch die Dänen sollen
+es nicht wissen.</p>
+
+<p>Vor einigen Monaten kündigte die Türkei an, die einige Menschenrechte zu
+respektieren behauptet, jeder Internetnutzer müsse zwischen Zensur und noch
+mehr Zensur wählen können. Vier verschiedene Stufen der Zensur standen zur
+Auswahl! Aber Freiheit ist keine der Optionen.</p>
+
+<p>Australien wollte im Internet Filterfunktionen auferlegen, doch das wurde
+vereitelt. Dennoch hat Australien eine andere Art der Zensur: Zensur bei
+Verweisen. Das heißt, dass wenn eine Webseite in Australien einen Verweis zu
+einer zensierten Seite außerhalb Australiens enthält, kann die innerhalb
+Australiens bestraft werden. Electronic Frontier Australia ist eine
+Organisation zum Schutz der Menschenrechte bei digitalen Medien in
+Australien. Sie veröffentlichte einen Verweis auf einen ausländischen
+politischen Webauftritt. Es wurde angeordnet, entweder den Verweis zu
+entfernen oder eine Strafe von täglich 11.000 Dollar zu bezahlen. Er wurde
+entfernt, was konnten sie sonst anderes tun? Das ist ein sehr strenges
+System der Zensur.</p>
+
+<p>Eine erst dieses Jahr in Spanien eingeführte Zensur erlaubt Beamten,
+willkürlich spanische Internetseiten zu sperren oder einen Filter zum
+Blocken ausländischer Webseiten einzurichten. Und zwar ohne jegliche
+Verhandlung. Das war eine der Motivationen für <em>Indignados</em>
+&#8218;Empörte&#8218; auf den Straßen zu protestieren.</p>
+
+<p>Nach der Ankündigung der Regierung gab es auch in der Türkei Proteste in den
+Straßen, aber die Regierung weigerte sich die Verordnung zu ändern.</p>
+
+<p>Wir müssen erkennen, dass ein Land, dass das Internet zensiert, kein freies
+Land ist. Und auch keine gesetzmäßige Regierung.</p>
+
+<h3 id="formats">Eingeschränkte Datenformate</h3>
+
+<p>Die nächste Bedrohung unserer Freiheit kommt von Dateiformaten, die die
+Nutzer beschränken.</p>
+
+<p>Manchmal liegt das daran, dass das Format geheim ist. Es gibt viele
+Anwendungsprogramme, die die Daten des Nutzers in einem geheimen Format
+speichern. Damit sollen Nutzer daran gehindert werden diese Daten mit
+anderen Programmen verwenden zu können. Das Ziel soll Interoperabilität
+verhindern.</p>
+
+<p>Nun, offensichtlich, wenn ein Programm ein geheimes Format verwendet, dann
+deswegen, weil das Programm keine Freie Software ist. Also ist dies eine
+weitere von Art heimtückischem Merkmal. Überwachung ist eine Art von
+heimtückischem Merkmal, das Sie in einigen unfreien Programmen finden;
+geheime Formate zu verwenden, um Nutzer zu beschränken, ist eine andere Art
+von heimtückischem Merkmal, das Sie auch in einigen unfreien Programmen
+finden.</p>
+
+<p>Aber, wenn sie ein freies Programm haben, das ein bestimmtes Format
+verarbeitet, ist allein <em>durch die Tatsache selbst</em> &#8218;ipso
+facto&#8216; ist dieses Format nicht geheim. Diese Art von arglistigem
+Merkmal kann nur in einem unfreien Programm
+existieren. Überwachungsfunktionen könnten zwar theoretisch in einem freien
+Programm vorkommen&#160;&#8211;&#160;aber Sie würden natürlich nirgendwo
+welche finden. Einfach weil die Nutzer es in Ordnung bringen würden. Die
+Nutzer würden das nicht mögen und deswegen beseitigen.</p>
+
+<p>Auf jeden Fall finden wir auch geheime Datenformate im Einsatz für die
+Veröffentlichung von Werken. Sie finden geheime Datenformate für Audio wie
+Musik, für Video, für Bücher&#160;&#8230; Und diese geheimen Formate sind
+als <em>Digitale Rechte-Minderung</em>, DRM oder digitale Handschellen
+bekannt.</p>
+
+<p>Also werden diese Werke in geheimen Formaten veröffentlicht, damit nur
+proprietäre Programme sie wiedergeben können, nur proprietäre Programme das
+hinterhältige Merkmal enthalten können, Nutzer zu beschränken, sie davon
+abzuhalten etwas zu tun, was völlig natürlich wäre.</p>
+
+<p>Und dies wird sogar bei öffentlichen Einrichtungen verwendet, um mit
+Menschen zu kommunizieren. Das öffentliche Fernsehen in Italien
+beispielsweise macht seine Programme in einem Format namens VC-1 im Netz
+verfügbar, was wohl ein Standard ist, doch es ist ein geheimer Standard. Ich
+kann mir nicht vorstellen, wie eine öffentlich getragene Einrichtung mittels
+eines geheimen Formates rechtfertigen könnte, um mit der Öffentlichkeit zu
+kommunizieren. Das sollte illegal sein. Tatsächlich denke ich, dass jede
+Nutzung von <em>digitalen Beschränkungen</em> illegal sein sollte. Keiner
+Firma sollte dies erlaubt sein.</p>
+
+<p>Es gibt auch Formate, die nicht geheim sind, aber es nahezu genauso sein
+könnten. Zum Beispiel Flash. Flash ist nicht wirklich geheim, aber Adobe
+erstellt immer wieder neue unterschiedliche Versionen, schneller als
+irgendjemand bei der Entwicklung mithalten und Freie Software zum Abspielen
+dieser Dateien entwickeln könnte; praktisch fast den gleichen Effekt wie
+geheim zu sein.</p>
+
+<p>Dann gibt es noch die patentierten Formate wie etwa MP3<a href="#f1"
+id="f1-ref" class="fnote">(1)</a> für Audio. Es ist schlecht, Audio im
+MP3-Format zu verbreiten. Es gibt freie Software, um mit dem MP3-Format
+umzugehen, es abzuspielen und zu generieren, doch da es in vielen Ländern
+patentiert ist, trauen sich viele Herausgeber freier Software nicht, diese
+Programme miteinzubeziehen; wenn sie also das GNU/Linux-System herausgeben,
+enthält ihr System kein Abspielprogramm für MP3. Der Effekt ist, wenn
+irgendjemand Musik in MP3 verteilt, den Druck auf Leute erhöhen nicht
+GNU/Linux zu verwenden. Natürlich können Experten Freie Software finden und
+installieren, aber es gibt viele, die keine Experten sind und diese werden
+denken, dass es die Schuld von GNU/Linux ist, dass sie MP3-Dateien auf ihrem
+neu installierten GNU/Linux-System nicht abspielen können. Sie merken nicht,
+dass das an MP3 liegt. Aber das sind die Fakten.</p>
+
+<p>Daher verbreiten Sie keine MP3-Dateien, wenn Sie Freiheit unterstützen
+wollen! Aus diesem Grund bitte ich Sie, wenn Sie diesen Vortrag aufzeichnen
+und verbreiten möchten, kein patentiertes Format wie MPEG-2, MPEG-4 oder MP3
+zu nutzen. Verwenden Sie ein Freie-Software-freundliches Format wie zum
+Beispiel Ogg oder WebM. Und wenn ich schon dabei bin: Falls Sie Kopien davon
+verbreiten wollen, stellen Sie diese unter die <a
+href="//creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0/deed.de">Creative Commons
+Namensnennung-Keine Bearbeitung</a>-Lizenz! Das ist meine persönliche
+Meinung. Wenn es ein Vortrag für einen Kurs wäre, wenn er didaktisch wäre,
+dann sollte er frei sein, aber persönliche Meinungsäußerungen sind
+unterschiedlich.</p>
+
+<h3 id="proprietary">Software, die nicht frei ist</h3>
+
+<p>Das führt mich zur nächsten Bedrohung, die von Software ausgeht, über die
+Nutzer keine Kontrolle haben. Mit anderen Worten: Software, die nicht frei
+ist, ist nicht <em><span xml:lang="fr" lang="fr">libre</span></em>. In
+diesem speziellen Punkt ist das Französische klarer als das Englische. Das
+englische Wort <em><span xml:lang="en" lang="en">free</span></em> bedeutet
+sowohl <em><span xml:lang="fr" lang="fr">libre</span></em> [‚frei‘] und
+<em><span xml:lang="fr" lang="fr">gratuit</span></em> [‚gratis‘], aber was
+ich meine, wenn ich <em><span xml:lang="en" lang="en">Free
+Software</span></em> sage, ist <em><span xml:lang="fr" lang="de">logiciel
+libre</span></em> [‚Freie Software‘]. Ich meine nicht gratis. Ich spreche
+nicht über den Preis. Der Preis ist eine Nebensache, nur ein Detail, weil es
+ethisch egal ist. Ob ich eine Kopie eines Programms besitze und für 1 oder
+100 Euro verkaufe, wen kümmerts? Stimmt’s? Warum sollte das irgendjemand für
+gut oder schlecht halten? Oder nehmen wir an, ich würde sie <em><span
+xml:lang="fr" lang="fr">gratuitement</span></em> [‚kostenlos‘]
+weitergeben&#160;&#8230; Wen juckts? Aber ob dieses Programm Ihre Freiheit
+respektiert, das ist wichtig!</p>
+
+<p>Freie Software ist also Software, die die Freiheit der Nutzer
+respektiert. Was bedeutet das? Es gibt nur zwei Möglichkeiten bei Software:
+Entweder kontrollieren Nutzer das Programm oder das Programm kontrolliert
+die Nutzer. Haben Nutzer bestimmte essentielle Freiheiten, kontrollieren Sie
+das Programm, und das ist das Kriterium für Freie Software. Aber wenn Nutzer
+nicht vollständig die essentiellen Freiheiten haben, dann kontrolliert das
+Programm die Nutzer. Aber irgendjemand kontrolliert das Programm und hat
+dadurch die <em>Macht</em> über die Nutzer. </p>
+
+<p>Ein unfreies Programm ist also ein Instrument, um jemanden <em>Macht</em>
+über eine Menge anderer Leute zu geben. Das ist unrecht und niemand sollte
+jemals solch eine Macht haben. Deshalb ist unfreie Software(proprietäre
+Software, die der Freiheit beraubt), weswegen proprietäre Software eine
+Ungerechtigkeit ist und nicht existieren sollte; weil sie Nutzern ihre
+Freiheit entzieht.</p>
+
+<p>Jetzt fühlt sich der Entwickler, der die Kontrolle über das Programm hat,
+oft dazu verleitet, arglistige Funktionen einzubauen, um jene Nutzer weiter
+auszubeuten oder zu missbrauchen. Er spürt eine Versuchung, weil er weiß,
+dass er nicht erwischt wird: Weil sein Programm die Nutzer kontrolliert und
+diese keine Kontrolle über das Programm haben. Wenn er eine arglistige
+Funktion einbaut, können die Nutzer nichts dagegen tun, sie können die
+arglistige Funktion nicht entfernen.</p>
+
+<p>Ich habe Ihnen bereits etwas zu zwei Arten von heimtückischen Funktionen
+erzählt: Überwachungsfunktionen, wie sie in Windows, im iPhone, im Flash
+Player und im „Swindle“ gefunden wurden. Und auch Funktionen, um Nutzer zu
+beschränken, die mit geheimen Datenformaten arbeiten, und jene werden in
+Windows, Macintosh, iPhone, Flash Player, Amazons „Swindle“, Playstation 3
+und vielen, vielen anderen Programmen gefunden.</p>
+
+<p>Die andere Art von heimtückischer Funktion ist die Hintertür. Das bedeutet,
+dass irgendetwas in dem Programm auf ferne Befehle wartet und sie ausführt,
+und diese Befehle können Nutzer missbrauchen. Wir wissen von Hintertüren in
+Windows, im iPhone und in Amazons „Swindle“. Der Amazon „Swindle“ hat eine
+Hintertür, mit der Bücher aus der Ferne gelöscht werden können. Wir wissen
+das aus Erfahrung, weil Amazon das gemacht hat: 2009 löschte Amazon
+ferngesteuert tausende Kopien eines bestimmten Buches. Das waren
+autorisierte Kopien, die die Nutzer direkt von Amazon bezogen hatten. Daher
+wusste Amazon genau, wo sie waren und wohin die Befehle zum Löschen der
+Bücher geschickt werden mussten. Wissen Sie welches Buch Amazon löschte?
+<em>1984</em> von George Orwell. [Gelächter im Publikum.] Das ist ein Buch,
+das jeder lesen sollte, weil es einen totalitären Staat beschreibt, der
+Dinge wie das Löschen von Büchern machte, die er nicht leiden konnte. Jeder
+sollte es lesen, aber nicht auf Amazons „Swindle“. [Gelächter im Publikum.]</p>
+
+<p>Wie auch immer, hinterhältige Funktionen sind in den verbreitetsten unfreien
+Programmen vorhanden, aber selten in freier Software, weil Nutzer bei Freie
+Software die Kontrolle haben: Sie können den Quellcode lesen und
+ändern. Selbst wenn also einmal eine arglistige Funktion in einem freien
+Programm wäre, würde jemand sie früher oder später finden und beheben. Das
+bedeutet, dass jemand, der daran denkt eine hinterhältige Funktion zu
+integrieren, es nicht so verlockend findet, denn er weiß, er könnte zwar
+eine Zeit lang damit durchkommen, aber irgend jemand wird es erkennen,
+beheben und jeder würde das Vertrauen in den Übeltäter verlieren. Es ist
+nicht so verlockend, wenn man weiß, dass man nicht damit durchkommen
+wird. Das ist der Grund, warum wir denken, dass hinterhältige Funktionen
+seltener in freier Software und häufiger in proprietärer Software vorkommen.</p>
+
+<h3 id="four-freedoms">Die vier Freiheiten von Freie Software</h3>
+
+<p>Es gibt vier essentielle Freiheiten:</p>
+
+<ul>
+ <li><strong>Freiheit 0</strong> ist die Freiheit, das Programm beliebig
+ausführen zu dürfen.</li>
+ <li><strong>Freiheit 1</strong> ist die Freiheit, den Quellcode zu untersuchen
+und zu ändern, damit das Programm arbeitet, wie sie möchten.</li>
+ <li><strong>Freiheit 2</strong> ist die Freiheit, anderen zu helfen. Das ist die
+Freiheit, exakte Kopien zu machen und weiterzuverteilen, wenn Sie möchten.</li>
+ <li><strong>Freiheit 3</strong> ist die Freiheit, einen Beitrag für die
+Gemeinschaft zu leisten. Das ist die Freiheit, Kopien Ihrer modifizierten
+Version zu machen, wenn Sie welche gemacht haben, und diese dann nach
+Belieben an andere verteilen zu dürfen.</li>
+</ul>
+
+<p>Diese Freiheiten müssen, um angemessen zu sein, auf alle Aktivitäten unseres
+Lebens zutreffen. Wenn es zum Beispiel heißt „Es ist frei für die
+akademische Nutzung“, ist das nicht frei, weil das zu beschränkt ist. Es
+trifft nicht auf alle Lebensbereiche zu. Insbesondere, wenn ein Programm
+frei ist, heißt, dass es modifiziert und kommerziell vertrieben werden darf,
+weil Handel ein Lebensbereich ist, eine Aktivität im Leben. Und diese
+Freiheit muss für alle Aktivitäten gelten.</p>
+
+<p>Natürlich ist es nicht verpflichtend, irgendeine dieser Aktivitäten zu
+setzen. Der Punkt ist, dass Sie frei sind diese Tätigkeiten auszuüben, falls
+sie das möchten. Aber Sie sind niemals verpflichtet sie zu tun. Sie müssen
+nichts davon tun. Sie müssen das Programm nicht ausführen. Sie müssen den
+Quellcode nicht untersuchen oder ändern. Sie müssen keine Kopien machen. Sie
+müssen Ihre veränderten Versionen nicht verteilen. Der Punkt ist, dass Sie
+frei sein sollten diese Dinge zu tun, wenn Sie das wollen.</p>
+
+<p>Nun, Freiheit Nummer 1, die Freiheit den Quellcode zu untersuchen und zu
+ändern, um das Programm Ihren Wünschen anzupassen, schließt etwas ein, das
+vielleicht auf den ersten Blick nicht offensichtlich sein könnte. Falls das
+Programm Teil eines Produkts ist und ein Entwickler eine Verbesserung des
+Programms zur Verfügung stellen kann, die mit dem Produkt läuft, dann müssen
+Sie dazu in der Lage sein, Ihre Version mit diesem Produkt zu
+verwenden. Falls das Produkt nur mit der Version des Entwicklers
+funktioniert und sich weigert mit Ihrer adaptierten Version zu
+funktionieren, dann ist das ausführbare Programm in diesem Produkt keine
+Freie Software. Selbst wenn dieses Programm aus freiem Quellcode kompiliert
+wurde, ist es nicht frei, weil Sie nicht die Freiheit haben, das Programm
+für die Aufgaben auszuführen, wie Sie möchten. Freiheit 1 muss also real und
+nicht bloß theoretisch vorhanden sein. Er muss die Freiheit beinhalten Ihre
+eigene Programmversion zu verwenden, nicht bloß die Freiheit Quellcode zu
+erstellen, der nicht funktionieren würde.</p>
+
+<h3 id="gnu">Das GNU-Projekt und die Freie-Software-Bewegung</h3>
+
+<p>Ich rief die Freie-Software-Bewegung 1983 ins Leben, als ich den Plan
+verkündete, ein freies Betriebssystem mit dem Namen <em>GNU</em> zu
+entwickeln. GNU, der Name GNU, ist nunmehr ein Scherz; denn Teil des
+Hackergeistes ist es auch an sehr ernsten Tätigkeiten Spaß zu haben. Nun
+kann ich mir nichts ernsthaft Wichtigeres vorstellen, als Freiheit zu
+verteidigen.</p>
+
+<p>Aber das bedeutete nicht, dass ich meinem System keinen Namen geben konnte,
+der ein Scherz ist. Deshalb ist der Name GNU ein Scherz, weil es ein
+rekursives Akronym von <em>&#8218;GNU is Not Unix&#8216;</em> ist, also
+G-N-U: <em>GNU's not Unix</em>. Damit steht das <em>G</em> in <em>G</em>NU
+für <em>GNU</em>.</p>
+
+<p>Dies war tatsächlich die Tradition zu der Zeit. Die Tradition war: wenn ein
+Programm existierte und Sie schrieben etwas, was diesem ähnlich war,
+inspiriert davon, konnten Sie Ihre Anerkennung dadurch ausdrücken, dass Sie
+Ihrem Programm einen Namen geben, der ein rekursives Akronym ist, das
+besagt, es ist nicht das andere. Ich würdigte Unix wegen der technischen
+Ideen von Unix, aber mit dem Namen GNU, denn ich entschied, GNU zu einem
+unixartigen System zu machen; mit denselben Befehlen, denselben
+Systemaufrufen, damit es kompatibel wäre, damit Menschen, die Unix nutzten,
+leicht wechseln können.</p>
+
+<p>Allerdings war der Grund GNU zu entwickeln einzigartig. GNU ist das einzige
+Betriebssystem, soweit ich weiß, das jemals mit dem Ziel der Freiheit
+entwickelt wurde. Nicht technisch oder kommerziell motiviert. GNU wurde für
+<em>Ihre</em> Freiheit geschrieben. Denn ohne einem freien Betriebssystem
+ist es unmöglich, Freiheit zu haben und einen Rechner zu benutzen. Und es
+gab keine, und ich wollte das die Menschen die Freiheit haben; also war es
+an mir, eins zu schreiben.</p>
+
+<p>Heutzutage gibt es Millionen von Nutzern des GNU Betriebssystems und die
+meisten von ihnen <em>wissen</em> nicht, dass sie das GNU Betriebssystem
+nutzen, weil es eine weit verbreitete, nicht nette Praxis gibt. Die Leute
+nennen das System „Linux“. Viele machen das, aber einige Menschen nicht; und
+ich hoffe Sie werden es ebenso nicht machen. Bitte, da wir damit begannen,
+da wir den größten Teil des Quellcodes schrieben, bitte geben Sie uns die
+gleiche Erwähnung, bitte nennen Sie das System GNU+Linux oder GNU/Linux. Das
+ist keine große Bitte!</p>
+
+<p>Aber es gibt noch einen anderen Grund, das zu machen. Es stellte sich
+heraus, dass die Person, die Linux - ein Bestandteil des Systems - schrieb,
+wie wir es heute benutzen, nicht mit der Freie-Software-Bewegung
+einverstanden ist. Und wenn Sie das gesamte System Linux nennen, führen Sie
+Menschen tatsächlich in Richtung seiner Ideen und weg von unseren. Denn er
+hat nicht vor, ihnen zu sagen, dass sie Freiheit verdienen. Er wird ihnen
+sagen, dass er bequeme, zuverlässige, leistungsfähige Software mag. Er hat
+vor, den Leuten zu sagen, dass dies die wichtigen Werte sind.</p>
+
+<p>Aber wenn Sie ihnen sagen, das System ist GNU+Linux&#160;&#8211;&#160;das
+GNU Betriebssystem sowie dem Betriebssystemkern
+Linux&#160;&#8211;&#160;dann werden sie von uns wissen und könnten dann dem
+zuhören, was wir sagen. Sie verdienen Freiheit; und weil Freiheit verloren
+geht, wenn wir sie nicht verteidigen&#160;&#8211;&#160;es wird immer einen
+Sarkozy geben, um sie wegzunehmen&#160;&#8211;&#160;müssen wir den Menschen
+beibringen Freiheit einzufordern, bereit zu sein das nächste Mal für ihre
+Freiheit aufzustehen, wenn jemand droht, sie wegzunehmen.</p>
+
+<p>Heutzutage können Sie erkennen wer nicht über die Ideen der Freiheit
+diskutieren will, denn solche Leute sagen nicht <em>Freie Software</em>. Sie
+sagen nicht <em>Freiheit</em>, sie sagen „<em>Open Source</em>“. Dieser
+Begriff wurde vom Menschen wie Herrn Torvalds geprägt, die es bevorzugen
+würden diese ethischen Fragen nicht zu behandeln. Daher können Sie uns
+helfen indem Sie <em>Frei</em> sagen. Sie wissen, dass Sie sich Ihren
+Standpunkt aussuchen können&#160;&#8211;&#160;es steht Ihnen frei zu sagen,
+was sie denken. Wenn sie mit ihnen übereinstimmen, können Sie „Open Source“
+sagen. Wenn Sie mit uns übereinstimmen, zeigen Sie es; sagen sie:
+<em>frei</em>!</p>
+
+<h3 id="education">Freie Software in der Bildung</h3>
+
+<p>Der wichtigste Punkt bei Freier Software ist, dass Bildungseinrichtungen
+ausschließlich Freie Software lehren müssen. Es ist die moralische
+Verpflichtung von allen Schulstufen, vom Kindergarten bis zu den
+Universitäten, ausschließlich Freie Software in ihrem Unterricht zu
+lehren. Das trifft auch auf alle anderen Bildungseinrichtungen inklusive
+jener zu, die sich um die Verbreitung digitaler Grundkenntnisse
+bemühen. Viele davon unterrichten Windows&#160;&#8211;&#160;das bedeutet,
+dass sie <em>Abhängigkeit</em> lehren. Den Menschen die Verwendung
+proprietärer Software beizubringen bedeutet Abhängigkeit zu
+lehren. Bildungseinrichtungen dürfen das niemals tun, denn das ist das
+Gegenteil ihres Bildungsauftrags. Bildungseinrichtungen haben den sozialen
+Auftrag gute Bürger einer starken, fähigen, kooperativen, unabhängigen und
+freien Gesellschaft weiterzubilden. Im Bereich von Computern meint das Freie
+Software zu lehren. Niemals ein proprietäres Programm zu lehren weil das
+lähmende Abhängigkeit bringt.</p>
+
+<p>Warum denken Sie dass manche proprietären Entwickler Schulen kostenlose
+Kopien anbieten? Sie möchten, dass die Schulen die Kinder abhängig
+machen. Und dann, wenn sie den Abschluss machen, werden sie immer noch
+abhängig bleiben und Sie wissen, dass die Unternehmen ihnen keine
+kostenlosen Kopien anbieten werden. Einige von den Absolventen werden
+Arbeitsplätze bekommen und für Firmen Arbeiten. Nicht mehr viele davon, aber
+einige. Auch diesen Firmen werden keine kostenlosen Kopien
+angeboten. Natürlich nicht! Die Idee ist folgende: Wenn Schulen die Schüler
+auf den Weg der andauernden Abhängigkeit bringen, wird mit ihnen auch den
+Rest der Gesellschaft abhängig. Das ist der Plan. Es ist wie gratis Nadeln
+für süchtig machende Drogen an Schulen zu verteilen und dazu zu sagen:
+„Injizieren sie das ihren Schülern, die erste Dosis ist gratis!“ Wenn Sie
+dann abhängig sind, müssen Sie bezahlen. Nun, die Schulen würden diese
+Drogen ablehnen weil es nicht Recht ist den Schülern den Missbrauch von
+abhängig machenden Drogen beizubringen. Auch proprietäre Software sollte
+abgelehnt werden. </p>
+
+<p>Einige schlagen vor: „Lassen wir die Schulen proprietäre und Freie Software
+lehren, damit Schüler vertraut mit beidem werden.“ Das ist wie zu sagen:
+„Für das Mittagessen lasst uns den Kindern Spinat und Tabak geben, damit sie
+vertraut mit beidem werden können.“ Nein! Die Schulen sollen nur gute
+Gewohnheiten lehren, nicht schlechte! Deshalb sollte es an Schulen weder
+Windows noch Apple Macintosh geben, nichts Proprietäres in der Bildung.</p>
+
+<p>Auch um der Ausbildung der Programmierer willen. Wissen Sie, manche Menschen
+haben ein Talent für Programmierung. Typischer Weise im Alter zwischen zehn
+und dreizehn Jahren sind sie fasziniert und wenn sie ein Programm verwenden,
+wollen sie verstehen: „Wie macht es das?“ Wenn sie den Lehrer fragen, falls
+es proprietär ist, muss dieser antworten: „Es tut mir leid, das ist ein
+Geheimnis. Wir können es nicht herausfinden.“ Das bedeutet, dass
+Weiterbildung verboten ist. Ein proprietäres Programm ist ein Feind der
+Grundidee von Bildung. Sein Wissen wird zurückgehalten, daher sollte es an
+Schulen nicht toleriert werden&#160;&#8211;&#160;selbst wenn dort auch viele
+Menschen sein werden, die Programmierung nicht interessiert und die nichts
+darüber lernen wollen. Einfach weil es den Grundsätzen der Bildung
+widerspricht, sollte es an Schulen nicht vorhanden sein. </p>
+
+<p>Wenn das Programm frei ist kann der Lehrer erklären, was er weiß,
+anschließend Kopien des Quellcodes hergeben und sagen: „Lies es, und Du
+wirst alles verstehen!“ Jene, die wirklich fasziniert sind, werden es
+lesen. Das gibt ihnen eine Gelegenheit zu verstehen zu beginnen wie sie gute
+Programmierer werden.</p>
+
+<p>Um zu lernen ein guter Programmierer zu sein müssen Sie anerkennen, dass
+manche Arten Code zu schreiben nicht gut sind obwohl sie Ihnen sinnvoll
+erscheinen und korrekt sind, weil andere Leute Schwierigkeiten haben werden
+sie zu verstehen. Guter Code ist klarer Code, mit dem andere es leicht haben
+zu arbeiten um weitere Änderungen vorzunehmen.</p>
+
+<p>Wie können Sie lernen guten, klaren Code zu schreiben? Sie lernen das in dem
+Sie viel Code lesen und schreiben. Nur Freie Software bietet die Möglichkeit
+den Code von großen Programmen zu lesen, die wir wirklich nutzen. Weiters
+müssen Sie viel Code schreiben. Das bedeutet Sie müssen Änderungen in großen
+Programmen schreiben.</p>
+
+<p>Wie lernen Sie guten Code in großen Programmen zu schreiben? Sie müssen
+klein beginnen, was nicht meint, dass sie mit kleinen Programmen beginnen
+müssen. Oh nein! Die Herausforderungen für den Code von großen Programmen
+entstehen bei kleineren Programmen gar nicht erst. Daher ist der Weg um
+klein zu starten beim Schreiben von Code für große Programme der kleine
+Änderungen in großen Programmen zu schreiben. Nur Freie Software gibt Ihnen
+die Chance das zu tun!</p>
+
+<p>Wenn also eine Schule die Möglichkeit bieten will zu lernen ein guter
+Programmierer zu werden, muss es eine Freie Software Schule sein.</p>
+
+<p>Aber es gibt noch einen tiefer liegenden Grund: Für die moralische Bildung
+und Staatsbürgerkunde. Es ist nicht genug für Schulen Fakten und Fähigkeiten
+zu lehren. Sie müssen auch den Geist des guten Willens und die Gewohnheit
+anderen zu helfen lehren.Deswegen sollte jede Klasse folgende Regel haben:
+„Falls Schüler Software mit in die Klasse bringen dürfen sie diese nicht für
+sich allein behalten, sondern müssen Kopien davon mit dem Rest der Klasse
+teilen. Das beinhält auch den Quellcode falls jemand davon lernen möchte!
+Denn dies ist ein Klasse, in der wir unser Wissen teilen. Deswegen ist es
+nicht erlaubt ein proprietäres Programm mit in die Klasse zu bringen.“ Die
+Schule muss ihrer eigenen Regel folgen um ein gutes Beispiel zu
+sein. Deswegen muss die Schule ausschließlich Freie Software in die Klasse
+mitbringen und Kopien&#160;&#8211;&#160;inklusive
+Quellcode&#160;&#8211;&#160;mit all jenen teilen, die sie haben wollen.</p>
+
+<p>An diejenigen unter Ihnen, die mit einer Schule in Verbindung stehen: es ist
+<em>Ihre</em> Pflicht, diese Schule organisiert unter Druck zu setzen, zu
+freier Software überzutreten. Und Sie müssen standhaft sein. Es könnte Jahre
+dauern, doch Sie können Erfolg haben, solange Sie niemals aufgeben. Suchen
+Sie weitere Verbündete unter Studenten, der Fakultät, den Angestellten, den
+Eltern, jedem! Thematisieren Sie es immer als eine ethische Angelegenheit!
+Falls jemand die Diskussion auf ein anderes Seitenthema wie praktische
+Vorteile oder Nachteile lenken will indem er die wichtigste Frage übergeht,
+sollten Sie betonen: „Es geht nicht darum wie der Bildungsauftrag am besten
+durchgeführt werden könnte, sondern darum eine nützliche statt einer
+schädlichen Bildung zu bieten. Es geht darum richtig statt falsch zu bilden,
+nicht bloß wie Bildung mehr oder weniger effektiv durchgeführt werden kann.“
+Lassen Sie sich nicht durch nebensächliche Themen vom wirklich Wichtigen
+ablenken!</p>
+
+<h3 id="services">Internetdienste</h3>
+
+<p>Wir wenden uns der nächsten Bedrohung zu. Zwei Probleme ergeben sich aus
+Internetdiensten. Eines davon ist, dass der Server Ihre Daten missbrauchen
+könnte und das Andere besteht darin, dass der Server Ihre Datenverarbeitung
+kontrollieren könnte.</p>
+
+<p>Vom ersten Problem wissen die Leute bereits. Sie sind sich dessen bewusst,
+dass es eine offene Frage ist, was ein Internetdienst mit ihren hoch
+geladenen Daten tut. Er könnte misshandelnde Dinge tun. Was könnte er
+machen? Er könnte Daten verlieren, Daten verändern und sich weigern die
+Daten wieder herauszugeben. Er könnte die Daten auch jemandem anderen
+zeigen, dem Sie Ihre Daten nicht zeigen möchten. Vier verschiedene mögliche
+Dinge.</p>
+
+<p>Jetzt spreche ich über die Daten, die Sie der Seite <em>wissentlich</em>
+gegeben haben. Natürlich <em>überwachen</em> uns viele dieser Seiten auch.</p>
+
+<p>Bedenken Sie zum Beispiel Facebook: Nutzer senden Facebook viele Daten und
+eines der schlechten Dinge an Facebook ist, dass es viele dieser Daten
+vielen anderen Leuten zeigt&#160;&#8211;&#160;und selbst wenn es
+Einstellungen bietet um das abzulehnen, funktioniert das womöglich nicht
+richtig. Wenn Sie „einigen anderen“ erlauben diese Informationen zu sehen,
+könnte sie letztlich einer von ihnen veröffentlichen. Das ist nicht
+Facebooks Fehler. Es gibt nichts, was sie dagegen tun könnten, aber sie
+könnten die Leute warnen. Anstatt zu schreiben: „markieren Sie das als nur
+für Ihre sogenannten Freunde sichtbar", könnten sie schreiben: „bedenken
+Sie, dass Ihre sogenannten Freunde nicht wirklich Ihre Freunde sind, und
+dass sie dies veröffentlichen könnten, wenn sie Ihnen Ärger machen wollen.“
+Das sollten Sie jedes mal schreiben, wenn sie auf eine ethische Weise mit
+Menschen umgehen wollen würden.</p>
+
+<p>Ebenso wie Facebook alle Daten sammelt, die die Nutzer freiwillig Facebook
+überlassen, sammelt es über verschiedenste Überwachungstechniken
+Informationen über die Aktivitäten der Nutzer im Netz. Doch das ist die
+erste Bedrohung. Aber im Moment spreche ich allein von jenen Daten, von
+denen die Leute <em>wissen</em>, dass sie sie solchen Seiten übergeben.</p>
+
+<p>Daten zu verlieren ist etwas, das unabsichtlich immer passieren kann. Diese
+Möglichkeit besteht immer, ganz egal wie vorsichtig man ist. Deswegen
+sollten Sie mehrfache Kopien von wichtigen Daten machen. Wenn Sie das
+machen, wäre es für Sie nicht so tragisch, selbst wenn sich jemand dazu
+entschließen sollte Ihre Daten absichtlich zu löschen, denn dann haben Sie
+immer noch andere Kopien davon.</p>
+
+<p>So lange Sie also mehrfache Kopien von Ihren Daten machen, müssen Sie sich
+nicht allzu sehr Sorgen darüber machen, dass irgendjemand Ihre Daten
+verlieren könnte. Wie steht es mit der Frage ob Sie Ihre Daten
+zurückbekommen können? Nun, manche Dienste ermöglichen es Ihnen alle Daten
+zurückzuholen, die Sie gesendet haben, und andere tun das nicht. Die Google
+Dienste erlauben es Nutzern die Daten zurückzuholen, die sie eingegeben
+haben. Facebook ist dafür berühmt das nicht zu tun.</p>
+
+<p>Im Fall von Google zählt das natürlich nur für die Daten, von denen der
+Nutzer <em>weiß</em>, dass Google sie hat. Auch Google überwacht sehr viel,
+und diese Daten sind nicht miteinbezogen. Aber egal: Wenn Sie die Daten
+zurückbekommen, können Sie überprüfen ob sie verändert wurden. Es ist nicht
+sehr wahrscheinlich, dass jemand damit beginnt Daten von anderen zu
+verändern, wenn diese Leute das bemerken können. Daher können wir möglicher
+Weise diese Art von Missbrauch überprüfen.</p>
+
+<p>Der Missbrauch die Daten anderen zu zeigen, denen Sie sie nicht zeigen
+möchten, ist sehr üblich und nahezu unmöglich zu
+verhindern&#160;&#8211;&#160;speziell wenn es sich um ein US-Amerikanisches
+Unternehmen handelt. Das am aller heuchlerischsten benannte Gesetz der
+US-Geschichte ist der Sogenannte: „USA Patriotic Act“. Es besagt, dass die
+Polizei des Großen Bruders alle Daten über Individuen von allen Unternehmen
+sammeln darf. Nicht nur von Unternehmen, sondern auch von anderen
+Organisationen wie öffentliche Büchereien. Die Polizei kann auf diese Daten
+großteils zugreifen ohne erst richterlich dazu befugt werden zu müssen. In
+einem Land, das mit der Idee der Freiheit gegründet wurde, gibt es nichts
+Unpatriotischeres als das. Aber das ist es, was sie gemacht haben. Also
+dürfen Sie Ihre Daten niemals irgendeinem US-amerikanischen Unternehmen
+anvertrauen. Sie unterwerfen sogar ausländische Ableger von US-Unternehmen
+dieser Regel. Wenn also die europäische Firma, mit der sie es gerade zu tun
+haben, einem US-Unternehmen gehört, haben Sie das selbe Problem.</p>
+
+<p>Wie auch immer, das ist natürlich nur eine Sorge, wenn die Daten, die Sie
+senden, nicht zur Veröffentlichung bestimmt sind. Es gibt einige Dienste zum
+Veröffentlichen von Informationen. Natürlich wissen Sie, dass es alle sehen
+können werden, wenn Sie etwas veröffentlichen. Dort gibt es also keine
+Möglichkeit Ihnen zu schaden indem diese Daten anderen gezeigt werden, die
+diese Daten nicht sehen sollten. Es gibt niemanden, der es nicht sehen
+sollte, wenn Sie etwas veröffentlichen. Also existiert in diesem Fall dieses
+Problem nicht.</p>
+
+<p>Es gibt also vier Sub-Probleme bei der Bedrohung durch Datenmissbrauch. Die
+Idee des <a href="https://www.freedomboxfoundation.org/">Freedom Box
+Projekts</a> ist es Ihren eigenen Server Zuhause zu haben und den zu
+verwenden, wenn Sie irgendetwas aus der Entfernung machen möchten. In dem
+Fall braucht die Polizei ein Gerichtsurteil um Ihren Server zu
+durchsuchen. Damit haben Sie die selben Rechte wie traditionell in der
+physischen Welt.</p>
+
+<p>Der Punkt ist hier ebenso, wie bei so vielen anderen Problemen: Wenn wir
+damit beginnen Dinge digital anstatt physisch zu tun, sollten wir keine
+unserer Rechte verlieren. Die generelle Tendenz ist, dass wir dabei Rechte
+verlieren.</p>
+
+<p>Grundlegend sagt Stallmans Gesetz, dass in einer Epoche, in der Regierungen
+für Megakonzerne arbeiten anstatt den Bürgern Rechenschaft abzulegen, kann
+jede technologische Veränderung genutzt werden um unsere Freiheiten
+einzuschränken. Denn unsere Freiheiten zu reduzieren ist das, was diese
+Regierungen tun wollen. Daher ist die Frage: Wann bekommen sie eine
+Gelegenheit das zu tun? Nun, jede Veränderung aus irgendwelchen Gründen ist
+eine mögliche Gelegenheit&#160;&#8211;&#160;und sie werden sie nutzen, wenn
+das ihr allgemeiner Wunsch ist.</p>
+
+<p>Aber das andere Problem mit Internetdiensten ist, dass sie Ihre
+Datenverarbeitung kontrollieren können&#160;&#8211;&#160;und das ist nicht
+so allgemein bekannt. Aber es wird immer üblicher. Es gibt Dienste, die
+anbieten von Ihnen gelieferte Daten zu verarbeiten. Dinge, die Sie auf Ihrem
+eigenen Computer tun sollten, aber sie laden Sie ein diese Datenverarbeitung
+auf fremden Computern abwickeln zu lassen. Damit verlieren Sie die Kontrolle
+darüber. Es ist ebenso wie nicht freie Programme zu verwenden.</p>
+
+<p>Zwei verschiedene Szenarien, aber sie führen zum selben Problem: Wenn Ihre
+Daten mit einem nicht freien Programm verarbeitet werden, dann können die
+Nutzer das Programm nicht kontrollieren, sondern das Programm kontrolliert
+die Nutzer. Das würde Sie inkludieren. Somit haben sie Kontrolle über die
+Datenverarbeitung verloren. Wenn Sie Ihre Datenverarbeitung auf einem Server
+erledigen lassen, laufen dort die Programme, die der Betreiber ausgesucht
+hat. Sie können sie weder berühren, noch sehen. Sie haben keinerlei
+Kontrolle darüber. Der Betreiber kontrolliert sie (vielleicht).</p>
+
+<p>Falls am Server Freie Software läuft und der Betreiber sie installiert, hat
+er Kontrolle darüber. Aber möglicher Weise hat er gar keine Kontrolle
+darüber. Er könnte ein proprietäres Programm auf dem Server betreiben. In
+diesem Fall würde jemand anders Kontrolle über die Datenverarbeitung
+haben. Weder er noch Sie haben Kontrolle darüber.</p>
+
+<p>Aber lassen Sie uns annehmen, dass er ein freies Programm installiert. Dann
+hat zwar er Kontrolle über die Abläufe auf diesem Server, aber nicht
+Sie. Egal wie es ist: Sie haben keine Kontrolle! Daher ist die einzige Weise
+Kontrolle über die Datenverarbeitung zu behalten jene die <em>eigene
+Kopie</em> eines Freien Programms am eigenen Rechner zu betreiben.</p>
+
+<p>Diese Praxis wird Software als Dienst (‚Software as a Service‘) genannt. Es
+bedeutet Ihre Datenverarbeitung mit Ihren Daten auf einem fremden Rechner zu
+erledigen. Ich kenne keine Möglichkeit das akzeptabel zu machen. Es ist
+immer etwas, das Ihnen Ihre Freiheit nimmt. Die einzige Lösung, die ich
+kenne, ist es das abzulehnen. Es gibt zum Beispiel Server, die Übersetzungen
+oder Stimmerkennung erledigen können. Dabei überlassen Sie aber diesen
+Servern die Datenverarbeitung. Das sollten wir niemals tun.</p>
+
+<p>Natürlich geben wir ihnen auch Daten über uns selbst, die sie nicht haben
+sollten. Stellen Sie sich vor, dass Sie eine Unterhaltung mit jemanden über
+ein Stimmerkennungs- und Übersetzungssystem hatten, das über Software als
+Service auf einem Server lief, der einem Unternehmen gehört. Dieses
+Unternehmen erfährt ebenfalls, was in dieser Unterhaltung gesprochen wurde
+und falls es ein US-amerikanisches Unternehmen ist, bedeutet das, dass auch
+der Große Bruder dies erfährt. Das ist nichts Gutes.</p>
+
+<h3 id="voting">Rechner für Wahlen</h3>
+
+<p>Die nächste Bedrohung für unsere Freiheit in einer digitalen Gesellschaft
+ist es, Rechner für Wahlen zu verwenden. Sie können Rechnern keine Wahlen
+anvertrauen. Wer auch immer die Software in diesen Rechnern kontrolliert,
+hat die Macht, unerkannt Betrug zu begehen.</p>
+
+<p>Wahlen sind speziell, weio niemand darin involviert ist, dem wir voll
+vertrauen sollten. Jeder muss überprüft werden, doppelt überprüft durch
+andere, so dass niemand in der Lage ist, selber die Ergebnisse zu
+fälschen. Denn wenn jemand in der Lage ist, dies zu tun, könnte er/sie es
+tun. Deshalb wurden unsere traditionellen Wahlsysteme so gestaltet, dass
+niemandem völlig vertraut wurde und jeder durch andere geprüft
+wurde. Dadurch konnte niemand einfach Betrug begehen. Doch sobald man ein
+Programm einführt, ist dies unmöglich.</p>
+
+<p>Wie können Sie wissen, ob eine Wahlmaschine die Stimmen ehrlich zählt? Sie
+müssten dafür das Programm untersuchen, das darin während der Wahlen läuft,
+was natürlich niemand tun kann und wovon die meisten Leute nicht einmal
+wüssten, wie das geht. Doch selbst die Experten, die theoretisch in der Lage
+wären, das Programm zu untersuchen, könnten dies nicht tun, während die
+Leute wählen. Sie müssten dies im Voraus tun, und wie können sie dann
+wissen, dass das Programm, das sie untersucht haben, das Programm ist, das
+während der Wahlen läuft? Es wurde vielleicht verändert.</p>
+
+<p>Wenn nun dieses Programm proprietär ist, bedeutet das, dass ein Unternehmen
+es kontrolliert. Die Wahlbehörden können nicht einmal sagen, was dieses
+Programm tut. Dieses Unternehmen könnte die Wahl manipulieren. Und es gibt
+Anschuldigungen, dass dies innerhalb der letzten zehn Jahre in den
+Vereinigten Staaten gemacht wurde&#160;&#8211;&#160;dass Wahlergebnisse auf
+diese Art gefälscht wurden.</p>
+
+<p>Aber was ist, wenn Freie Software eingesetzt wird? Das bedeutet, dass die
+Wahlbehörde, die die Wahlmaschine besitzt, Kontrolle über die Software auf
+ihr hat und sie damit manipulieren könnte. Auch Wahlbehörden kann nicht
+getraut werden. Bei Wahlen sollten Sie <em>niemandem</em> trauen, weil die
+Wähler selbst nicht überprüfen können ob ihre Stimmen korrekt gezählt wurden
+oder ob ungültige Stimmen nicht gezählt wurden.</p>
+
+<p>Bei anderen Aktivitäten unseres Alltags können wir üblicher Weise erkennen
+ob uns jemand betrügen möchte. Bedenken Sie als Beispiel einen Einkauf in
+einem Geschäft. Sie bestellen etwas. Möglicherweise nennen Sie Ihre
+Kreditkartennummer. Wenn dieses Produkt nicht kommt, können Sie sich
+beschweren und Sie können es bemerken, falls das Produkt nicht
+ankommt&#160;&#8211;&#160;zumindest wenn Ihr Erinnerungsvermögen gut genug
+ist. Sie müssen dem Geschäft nicht völlig blind vertrauen weil Sie die
+Möglichkeit zum Überprüfen haben. Aber Wahlen können Sie nicht überprüfen.</p>
+
+<p>Ich habe einmal eine Arbeit gesehen in der jemand ein theoretisches
+Wahlsystem beschrieb, das komplexe Mathematik nutzte, damit die Leute
+überprüfen konnten ob ihre Stimmen korrekt gezählt wurden obwohl ihre
+Stimmen gleichzeitig anonym waren. Sie konnten sogar überprüfen ob ungültige
+Stimmen gezählt wurden. Es war sehr aufregende, mächtige Mathematik, aber
+selbst wenn diese Mathematik richtig ist, bedeutet das nicht, dass dieses
+System in der Praxis akzeptabel wäre weil die problematischen Aspekte eines
+realen Systems möglicherweise jenseits der Mathematik liegen. Nehmen Sie zum
+Beispiel an, dass Sie mit Hilfe einer Zombie-Maschine über das Internet
+abstimmen. Sie könnte ihnen mitteilen, dass sie für Kandidat <em>A</em>
+abgestimmt haben obwohl Ihre Stimme Kandidat <em>B</em> zugerechnet
+wurde. Wer weiß ob Sie das je herausfinden würden? In der Praxis ist der
+einzige Weg herauszufinden ob diese Systeme funktionieren und ehrlich sind
+sie über Jahre, ja Dekaden zu testen und auf anderen Wegen zu überprüfen,
+was passiert ist.</p>
+
+<p>Ich würde nicht wollen, dass mein Land Pionier in dieser Angelegenheit
+ist. Nutzen Sie also Papier zum Wählen! Stellen Sie sicher, dass es
+Stimmzettel gibt, die erneut gezählt werden können!</p>
+
+<h4>Nachtrag</h4>
+
+<p>Die Fernabstimmung per Internet bringt eine inhärente soziale Gefahr mit
+sich, mit der Sie Ihr Vorgesetzter konfrontieren könnte: <cite><q>Ich
+möchte, dass Sie für Kandidaten <q>C</q> stimmen, und zwar vom Rechner in
+meinem Büro, während ich Sie beobachte.</q></cite> Er muss natürlich nicht
+laut auszusprechen, dass Sie entlassen werden könnten, wenn Sie dem nicht
+entsprechen werden. Da diese Gefahr nicht auf einem technischen Fehler
+beruht, kann man sie auch nicht beheben, indem man die Technologie in
+Ordnung bringt.</p>
+
+
+<h3 id="sharing">Der Krieg gegen das Teilen</h3>
+
+<p>Die nächste Bedrohung unserer Freiheit kommt vom Krieg gegen das Teilen.</p>
+
+<p>Eine der fantastischen Vorteile digitaler Technologie ist es, dass sie es
+einfach macht Werke zu veröffentlichten und diese Kopien mit anderen zu
+teilen. Teilen ist gut und mit digitaler Technologie ist teilen
+einfach. Deswegen teilen Millionen von Leuten. Jene, die von ihrer Macht
+über die Veröffentlichung dieser Werke profitieren, wollen nicht, dass wir
+teilen. Und da es sich um Wirtschaftstreibende handelt, unterstützen
+Regierungen ihre Anliegen, denn sie haben ihre Bürger verraten und arbeiten
+gegen die Interessen ihrer Leute im Dienste des Imperiums von Megakonzernen.</p>
+
+<p>Nun, das ist nicht gut. Und mit Hilfe dieser Regierungen führen diese
+Unternehmen einen <em>Krieg</em> gegen das Teilen und sie haben eine Reihe
+von grausam drakonischen Maßnahmen vorgeschlagen. Warum schlagen sie
+drakonische Maßnahmen vor? Weil nichts Geringeres eine Chance auf Erfolg
+hätte: Wenn etwas gut und einfach ist, machen es die Leute. Der einzige Weg
+sie daran zu hindern ist sehr fies zu sein. Natürlich ist das, was sie
+vorschlagen, fies, fies, und der nächste Vorschlag ist noch fieser. Also
+versuchten sie Jugendliche für hunderttausende Dollar zu
+verklagen&#160;&#8211;&#160;das war ziemlich fies. Und sie haben versucht
+unsere Technologie gegen uns zu wenden: Digitales Beschränkungsmanegement
+(DRM), was digitale Handschellen meint.</p>
+
+<p>Allerdings gab es unter den Leuten auch clevere Programmierer und sie haben
+Wege gefunden diese Handschellen aufzubrechen. Zum Beispiel wurden DVDs so
+gestaltet, dass sie verschlüsselte Filme in einem geheimen
+Verschlüsselungsformat enthalten. Ziel war es die Filme nur mit proprietärer
+Software mit digitalen Handschellen entschlüsseln zu können. Sie waren
+gestaltet um die Nutzer zu beschränken. Ihre Methode hat für eine Zeit lang
+funktioniert. Dennoch fanden einige Leute in Europa die Verschlüsselung
+heraus und veröffentlichten ein freies Programm, das tatsächlich DVDs
+abspielen konnte.</p>
+
+<p>Nun, die Filmkonzerne haben das nicht auf sich beruhen lassen. Sie gingen
+zum US-Kongress und kauften sich ein Gesetz, das diese Software illegal
+macht. Die Vereinigten Staaten erfanden die Zensur von Software 1998 mit dem
+„Digital Millennium Copyright Act“ (DCMA). Damit war die Verbreitung dieses
+freien Programms in den Vereinigten Staaten verboten. Unglücklicher Weise
+hörte das nicht in den Vereinigten Staaten auf. Die EU übernahm 2003 eine
+Richtlinie, die solche Gesetze erfordert. Die Richtlinie besagt nur, dass
+die kommerzielle Verbreitung verboten werden muss, aber praktisch jedes Land
+der EU hat ein gemeineres Gesetz erlassen. In Frankreich ist dank Sarkozy
+allein schon der Besitz einer Kopie dieses Programms kriminell und wird mit
+Haft bestraft. Ich glaube das wurde mit dem Gesetz „DADVSI“ realisiert. Ich
+vermute er dachte, dass Leute es nicht kritisieren können, wenn der Name
+unaussprechlich ist. [Gelächter im Publikum]</p>
+
+<p>Nun kommen die Wahlen. Fragen Sie die Kandidaten der Parteien: „Werden Sie
+DADVSI aufheben?“ Und wenn nicht, unterstützen Sie sie nicht! Sie dürfen
+moralischen verlorenen Boden nicht für ewig aufgeben. Sie müssen kämpfen um
+ihn zurückzugewinnen.</p>
+
+<p>Daher kämpfen wir immer noch gegen digitale Handschellen. Der Amazon
+„Swindle“ (Schwindel) hat digitale Handschellen um Lesern die traditionellen
+Freiheiten zu rauben&#160;&#8211;&#160;wie etwa das Buch jemanden anderen zu
+geben oder zu leihen. Das ist ein essenzielles soziales Verhalten. Das ist
+es, was Gemeinschaft unter Lesenden bildet: Bücher zu borgen. Amazon will
+Leute Bücher nicht kostenlos verborgen lassen. Und es ist auch nicht möglich
+ein Buch beispielsweise an einen Gebrauchtwarenladen zu verkaufen.</p>
+
+<p>Für eine Zeit hat es so ausgesehen als wäre DRM aus der Musik verschwunden,
+aber jetzt wird es mit Streaming Diensten wie Spotify zurückgebracht. Diese
+Dienste funktionieren alle nur mit proprietären Client-Programmen damit den
+Nutzern digitale Handschellen angelegt werden können. Lehnen Sie sie also
+ab! Sie haben bereits sehr offen gezeigt, dass Sie ihnen nicht vertrauen
+können, denn zuerst sagten sie: „Sie können anhören, soviel sie wollen.“,
+und dann sagten sie: „Oh, nein, sie können lediglich eine bestimmte Anzahl
+von Stunden jedes Monat hören.“ Das Thema ist nicht ob eine bestimmte
+Änderung gut, schlecht oder ungerecht war, sondern dass sie die Macht haben
+jede beliebige Änderung durchzusetzen. Also geben Sie ihnen nicht diese
+Macht! Sie sollten Ihre eigene Kopie all jener Musik haben, die Sie hören
+wollen.</p>
+
+<p>Und dann kam der nächste Angriff auf unsere Freiheit: HADOPI, grundsätzlich
+eine Bestrafung bei Beschuldigung. Es hat in Frankreich begonnen, aber wurde
+in viele andere Länder exportiert. Die Vereinigten Staaten fordern nun solch
+unrechte Richtlinien in ihren freien Verwertungsverträgen. Vor einigen
+Monaten hat Kolumbien so ein Gesetz per Weisung von seinen Führern in
+Washington erlassen. Selbstverständlich sind die in Washington nicht
+wirklich die legitimen Führer, aber sie sind diejenigen, die die Vereinigten
+Staaten für das Imperium kontrollieren. Sie sind jene, die auch Kolumbien
+für das Imperium dominieren.</p>
+
+<p>Weil in Frankreich der Verfassungsschutz Einspruch gegen Bestrafungen ohne
+Gerichtsverhandlungen erhoben hat, wurde ein Verfahren eingeführt, das kein
+richtiges Verfahren ist, nur eine Art von Verfahren darstellt um
+<em>vorzugeben</em>, dass Leute eine Verhandlung hätten, bevor sie bestraft
+werden. Aber in anderen Ländern kümmern sie sich nicht einmal darum, dort
+gibt es direkt und explizit Bestrafung bei Beschuldigung. Das bedeutet dass
+sie bereit sind für ihren Kampf gegen das Teilen die Grundprinzipien der
+Rechtsprechung aufzugeben. Es zeigt wie absolut freiheitsfeindlich und
+ungerecht sie sind. Das sind keine rechtmäßigen Regierungen.</p>
+
+<p>Und ich bin mir sicher, dass sie sich noch andere Fiesheiten ausdenken
+werden, denn sie werden bezahlt um die Menschen zu besiegen, koste es, was
+es wolle. Wann immer sie das machen behaupten sie, dass es für die Künstler
+wäre und dass sie die Rechte der „Schöpfer [zu Deutsch: Urheber] beschützen“
+müssten. Das ist Propaganda. Ich bin überzeugt, dass der Grund warum sie den
+Begriff „Schöpfer“ so lieben der ist, dass er ein Vergleich mit einer
+Gottheit ist. Sie möchten, dass wir uns Künstler als Übermenschen
+vorstellen, die besondere Privilegien und Macht über uns verdienen. Damit
+bin ich nicht einverstanden.</p>
+
+<p>Tatsächlich sind die einzigen Künstler, die wirklich von diesem System
+profitieren, die Superstars. Die anderen Künstler werden von den selben
+Unternehmen unterdrückt. Aber sie behandeln die Stars sehr gut, denn diese
+haben eine Menge Einfluss. Wenn ein Star damit droht zu einem anderen
+Unternehmen zu wechseln, antwortet das Unternehmen: „Gut, wir geben Dir, was
+Du willst.“ Aber allen anderen Künstlern sagen sie: „Du bist
+bedeutungslos. Wir können Dich behandeln, wie auch immer wir wollen."</p>
+
+<p>Die Superstars sind von den Millionen Dollars oder Euros, die sie bekommen,
+derart korrumpiert, dass sie beinahe alles für noch mehr Geld tun
+würden. J. K. Rowling ist ein gutes Beispiel. Vor einigen Jahren ging
+J. K. Rowling in Kanada vor Gericht und erreichte ein Urteil, dass Leute,
+die ihr Buch gekauft haben, es nicht lesen dürfen. Sie hat also ein Urteil
+erhalten, dass Leuten verbietet ihre Bücher zu lesen.</p>
+
+<p>Folgendes ist passiert: Ein Buchgeschäft stellte die Bücher bereits vor dem
+Tag aus, ab dem sie verkauft werden sollten. Leute kamen ins Geschäft und
+sagten: „Oh, ich möchte das haben!", sie kauften die Bücher und nahmen ihre
+Kopien mit. Dann bemerkte das Geschäft seinen Fehler und entfernte die
+Bücher wieder aus seiner Auslage. Aber Rowling wollte jede Verbreitung von
+Informationen über diese Bücher unterdrücken und ging daher vor Gericht, das
+diesen Leuten anordnete jene Bücher nicht zu lesen, die sie bereits besaßen.</p>
+
+<p>Als Reaktion rufe ich zu einem totalen Boykott von Harry Potter auf. Aber
+ich sage nicht, dass Sie diese Bücher nicht lesen oder die Filme nicht sehen
+sollten, sondern ich sage, dass Sie diese Bücher nicht kaufen oder für die
+Filme bezahlen sollten. [Gelächter im Publikum] Ich überlasse es Rowling den
+Leuten zu sagen, dass sie ihre Bücher nicht lesen sollen. Meiner Meinung
+nach ist es ok, wenn Sie das Buch ausborgen und lesen. [Gelächter im
+Publikum] Geben Sie Ihr einfach kein Geld! Aber das passierte mit physischen
+Büchern. Das Gericht konnte dieses Urteil fällen, aber konnte die Bücher
+nicht von den Leuten zurückholen. Stellen Sie sich vor es wären
+elektronische Bücher gewesen! Stellen Sie sich vor das wären Bücher am
+„Swindle“ gewesen! Amazon hätte sie ferngesteuert löschen können.</p>
+
+<p>Ich habe also nicht viel Respekt vor Superstars, die solchen Aufwand
+betreiben, um an mehr Geld zu kommen. Aber die meisten Künstler sind nicht
+so, denn sie bekommen niemals genug Geld, um dadurch korrumpiert werden zu
+können. Das gegenwärtige Urheberrechtssystem unterstützt die meisten
+Künstler sehr schlecht. Deshalb bin ich gegen das, was die
+Unternehmen&#160;&#8211;&#160;vermeintlich zum Wohle der
+Künstler&#160;&#8211;&#160;in ihrem Kampf gegen das Teilen fordern, aber ich
+möchte die Künstler besser unterstützen. Ich weiß ihre Arbeit zu schätzen
+und realisiere, dass wir sie unterstützen sollten, wenn wir möchten, dass
+sie mehr davon machen.</p>
+
+<h3 id="arts">Kunst unterstützen</h3>
+
+<p>Ich habe zwei Vorschläge Künstler zu unterstützen, die mit dem Teilen von
+Inhalten vereinbar sind. Sie würden es uns erlauben den Krieg gegen das
+Teilen zu beenden und trotzdem Künstler zu unterstützen.</p>
+
+<p>Eine Methode verwendet Steuergelder. Wir erhalten eine bestimmte Menge
+öffentlicher Gelder, um sie zwischen Künstlern zu verteilen. Doch wieviel
+sollte ein Künstler erhalten? Nun, wir müssen Beliebtheit messen. Das
+aktuelle System unterstützt Künstler vermeintlich gemäß ihrer
+Beliebtheit. Also sage ich, dass wir dabei bleiben können. Lasst uns das
+System gemäß der Beliebtheit fortführen! Wir können die Beliebtheit aller
+Künstler mit einer Art Umfrage oder Erhebung messen, damit wir keine
+Überwachung einsetzen müssen. Wir können die Anonymität der Leute schützen.</p>
+
+<p>Wenn wir einen reinen Popularitätswert für jeden Künstler bekommen, wie
+übersetzen wir ihn in einen Geldwert? Der offensichtliche Weg ist es das
+Geld proportional zur Beliebtheit zu verteilen. Wenn also <em>A</em>
+tausendmal so beliebt wie <em>B</em> ist, bekommt <em>A</em> tausendmal
+soviel Geld wie <em>B</em>. Das ist keine effiziente Geldverteilung. Das
+bringt das Geld zu keiner guten Verwendung. Es ist leicht für Superstar
+<em>A</em> tausendmal so bekannt wie der einigermaßen erfolgreiche Künstler
+<em>B</em> zu sein. Wenn wir eine lineare Entsprechung nutzen, würden wir
+<em>A</em> tausendmal soviel Geld wie <em>B</em> geben. Das bedeutet, dass
+wir entweder <em>A</em> fürchterlich reich machen oder <em>B</em> nicht
+genügend unterstützen.</p>
+
+<p>Das Geld, das wir verwenden um <em>A</em> schrecklich reich zu machen, hilft
+nicht dabei die Kunst zu unterstützen, also ist es ineffizient. Deswegen
+schlage ich vor die Kubikwurzel zu nutzen. Die Idee der Kubikwurzel sieht
+folgender Maßen aus: Wenn <em>A</em> tausendmal so bekannt wie <em>B</em>
+ist, bekommt er mit der Kubikwurzel zehnmal soviel wie <em>B</em>, nicht
+tausendmal soviel. Die Benutzung der Kubikwurzel verschiebt eine Menge des
+Geldes von Stars zu relativ erfolgreichen Künstlern. Und das bedeutet, dass
+wir mit einer wesentlich kleineren Summe eine deutlich größere Zahl von
+Künstlern angemessen unterstützen können.</p>
+
+<p>Es gibt zwei Gründe warum dieses System weniger Geld als das gegenwärtige
+kosten würde. In erster Linie weil es Künstler und nicht Firmen unterstützen
+würde. Zweitens weil es Geld von den Stars hin zu weniger erfolgreichen
+Künstlern umverteilen würde. Es würde den Fall erhalten, dass größere
+Beliebtheit zu größeren Einnahmen führt. Star <em>A</em> würde immer noch
+mehr Geld als <em>B</em> bekommen, aber nicht astronomisch viel mehr.</p>
+
+<p>Das ist eine Methode und weil sie nicht so viel Geld braucht, spielt es kaum
+eine Rolle woher es kommt. Es könnte von einer speziellen Steuer für
+Internetverbindungen kommen oder aus dem allgemeinen Budget kommen, das für
+diesen Zweck eingesetzt wird. Das würde uns nicht kümmern weil es deutlich
+weniger als das gegenwärtige System kosten würde.</p>
+
+<p>Die andere Methode, die ich vorgeschlagen habe, sind freiwillige
+Zahlungen. Stellen Sie sich vor, dass jedes Abspielprogramm eine
+Schaltfläche hätte um einen Euro zu senden. Viele Menschen würden ihn
+senden, denn unterm Strich ist das nicht viel Geld. Ich denke viele von
+Ihnen würden die Schaltfläche jeden Tag drücken um Künstlern, deren Arbeit
+Sie mögen, einen Euro zu senden. Aber nichts würde das fordern, Sie würden
+nicht verpflichtet sein oder unter Druck gesetzt werden dieses Geld zu
+schicken. Sie würden es tun weil Ihnen danach wäre. Aber es würde auch
+einige Leute geben, die das nicht tun würden weil sie zu arm sind und es
+sich nicht leisten können eine Euro zu geben. Und es ist gut, dass sie
+nichts geben, denn wir müssen kein Geld aus armen Leuten pressen um Künstler
+zu fördern. Es gibt genügend nicht arme Leute, die das gerne geben
+werden. Warum geben Sie nicht schon heute Künstlern, deren Arbeit sie zu
+schätzen wissen, einen Euro? Es ist zu mühsam das zu tun. Daher ist es mein
+Vorschlag diese Mühsal zu entfernen. Wenn der einzige Nachteil daran einen
+Euro zu geben, der wäre, dass sie dann einen Euro weniger hätten, würden Sie
+das sehr oft tun.</p>
+
+<p>Das sind also meine beiden Vorschläge wie Künstler unterstützt werden können
+während gleichzeitig das Teilen gefördert wird, denn Teilen ist gut. Lassen
+Sie uns den Krieg gegen das Teilen beenden und Gesetze wie DADVSI und HADOPI
+aufheben. Es sind nicht nur die Methoden bösartig, sondern auch ihr
+Zweck. Deswegen schlagen sie auch drakonische Maßnahmen vor. Sie versuchen
+etwas zu tun, das boshaft von Natur aus ist. Also lassen Sie uns Künstler
+auf andere Arten unterstützen!</p>
+
+<h3 id="rights">Rechte im virtuellen Raum</h3>
+
+<p>Die letzte Bedrohung unserer Freiheit in einer digitalen Gesellschaft ist
+der Umstand, dass wir im virtuellen Raum kein zuverlässiges Recht haben um
+die üblichen Dinge zu tun. Wenn Sie in der physischen Welt bestimmte
+Meinungen und Blickwinkel haben und Menschen Kopien von Texten geben
+möchten, die diese Sichtweisen unterstützen, steht es Ihnen frei das zu
+tun. Sie können sogar einen Drucker kaufen um sie zu vervielfältigen. Es
+steht ihnen auch offen diese Kopien auf der Straße zu verteilen oder ein
+Geschäft zu mieten um sie dort zu verteilen. Wenn Sie Geld sammeln möchten
+um Ihr Anliegen zu unterstützen, können Sie eine Spendenbox verwenden und
+Leute können Geld einwerfen. Sie brauchen nicht die Zustimmung oder
+Unterstützung von jemanden anderen um diese Dinge tun zu können.</p>
+
+<p>Aber im Internet brauchen Sie das. Wenn Sie zum Beispiel einen Text über das
+Internet verbreiten wollen, brauchen Sie Unternehmen, die Ihnen dabei
+helfen. Sie können das nicht allein machen. Wenn Sie beispielsweise eine
+Webseite haben wollen, brauchen Sie die Unterstützung eines ISPs oder eines
+Hosting-Unternehmens und Sie brauchen eine Registrierung für Ihre Domäne
+(Web-Adresse). Sie benötigen diese, damit Sie weiterhin tun können, was Sie
+tun wollen. Also können Sie das nur unter Duldung, aber nicht aus einem
+Rechtsanspruch heraus tun.</p>
+
+<p>Wenn Sie Geld bekommen möchten, können Sie nicht einfach eine Spendenbox
+hinhalten. Sie brauchen die Kooperation eines Unternehmens, dass Zahlungen
+abwickelt. Und wir haben gesehen, dass dies alle unsere digitalen
+Aktivitäten verwundbar für Unterdrückung macht. Wir haben das gelernt als
+die Regierung der Vereinigten Staaten einen <em>verteilten
+Dienstverweigerungsangriff</em> (DDoS&#160;&#8211;&#160;distributed denial
+of service attac) gegen WikiLeaks unternahm. Ich scherze hier ein wenig weil
+die Phrase DDoS üblicher Weise auf eine andere Art Angriff verweist. Aber es
+passt perfekt zu dem, was die Vereinigten Staaten taten. Die vereinigten
+Staaten wandten sich an verschiedene Arten von Netzwerkdiensten, von denen
+WikiLeaks abhing, und verlangte von ihnen den Service für Wikileaks
+einzustellen. Und sie taten es.</p>
+
+<p>WikiLeaks hatte beispielsweise einen virtuellen Amazon-Server gemietet und
+die US-Regierung verlangte von Amazon: „Beenden Sie den Service für
+WikiLeaks“. Und Amazon leistete dem willkürlich Folge. Weiterhin hatte
+Amazon bestimmte Domänennamen wie wikileaks.org und die US-Regierung
+versuchte alle Domänen abzudrehen. Aber das ist nicht gelungen weil einige
+außerhalb ihres Einflussbereichs lagen und nicht abgedreht wurden.</p>
+
+<p>Und es gab auch die Unternehmen, die Zahlungen abwickeln. Die Vereinigten
+Staaten wandten sich an PayPal un verlangten: „Beenden Sie den Transfer von
+Geld an WikiLeaks oder wir werden Ihnen Probleme machen.“ Und PayPal ließ
+keine Zahlungen an Wikileaks mehr zu. Danach wandten Sie sich an Visa und
+Mastercard und veranlasste auch sie Zahlungen an WikiLeaks zu
+unterbinden. Andere begannen Geld für WikiLeaks zu sammeln und Ihre Kontos
+wurden ebenfalls abgedreht. Aber in diesem Fall kann vielleicht etwas getan
+werden. Es gibt ein Unternehmen in Island, das damit begonnen hat Geld für
+Wikileaks zu sammeln. Daher haben Visa und Mastercard dessen Konto
+gesperrt. Es konnte ebenfalls kein Geld mehr von seinen Kunden erhalten. Nun
+hat dieses Unternehmen Visa und Mastercard nach Europäischem Gesetz verklagt
+weil Visa und Mastercard zusammen nahezu ein Monopol haben. Es ist ihnen
+nicht erlaubt willkürlich den Dienst für irgendjemanden einzustellen.</p>
+
+<p>Nun folgt ein Beispiel wie alle Arten von Diensten laufen sollten, die wir
+im Internet nutzen. Wenn Sie ein Geschäft mieten würden um Stellungnahmen
+über Ihre Meinungen oder irgendwelche anderen Informationen zu verbreiten,
+die sie legal verbreiten dürfen, dürfte Sie der Vermieter nicht hinauswerfen
+weil er nicht leiden kann, was Sie von sich geben. So lange Sie ihre Miete
+bezahlen haben Sie das Recht bis zum Ende des mit dem Vermieter vertraglich
+vereinbarten Zeitraums in dem Geschäft weiterzumachen. Sie haben also einige
+Rechte, die Sie einfordern können. Auch Ihre Telefonverbindung darf nicht
+getrennt werden weil die Telefonfirma nicht mag, was Sie sagen oder weil
+eine mächtige Institution nicht leiden kann, was Sie sagen und die
+Telefonfirma bedroht. Nein! So lange Sie die Rechnungen bezahlen und
+bestimmte grundlegende Regeln einhalten, dürfen Sie Ihre Leitung nicht
+abdrehen. So ist es, wenn Sie manche Rechte haben!</p>
+
+<p>Nun, wenn wir unsere Aktivitäten von der physischen in die virtuelle Welt
+verlegen, haben wir entweder die selben Rechte in dieser virtuellen Welt
+oder wir haben Rechte verloren. Die prekäre Situation unserer
+Internetaktivitäten ist also die letzte Gefährdung, die ich erwähnen wollte.</p>
+
+<p>Nun möchte ich darauf hinweisen, dass Sie weitere Informationen über Freie
+Software auf <a href="/">GNU.org</a> und ebenso auf <a
+href="/fsf/">FSF.org</a>, dem Webauftritt der <span xml:lang="en"
+lang="en">Free Software Foundation</span>, finden können. Sie können dort
+beispielsweise viele Möglichkeiten finden, wie Sie uns helfen können. Sie
+können über den Auftritt ebenso ein Mitglied der Free Software Foundation
+werden. […] Es gibt auch die <span xml:lang="en" lang="en">Free Software
+Foundation Europe</span> <a href="http://www.fsfe.org/">FSFE.org</a>. Sie
+können der FSFE ebenso beitreten […]</p>
+
+<h3 id="footnotes">Fußnoten</h3>
+
+<ol>
+ <li id="f1">Ab <ins>Ende</ins> 2017 sind die Patente zum Abspielen von MP3-Dateien
+angeblich erloschen<!--&#160;&#82009;&#160;wenn kein Patent übersehen wurde
+-->.</li>
+</ol>
+
+<div class="translators-notes">
+
+<!--TRANSLATORS: Use space (SPC) as msgstr if you don't have notes.-->
+ </div>
+</div>
+
+<!-- for id="content", starts in the include above -->
+<!--#include virtual="/server/footer.de.html" -->
+<div id="footer">
+<div class="unprintable">
+
+<p>Bitte senden Sie allgemeine Fragen zur FSF &amp; GNU an <a
+href="mailto:gnu@gnu.org">&lt;gnu@gnu.org&gt;</a>. Sie können auch die <a
+href="/contact/"><span xml:lang="en" lang="en">Free Software
+Foundation</span> kontaktieren</a>. Ungültige Verweise und andere
+Korrekturen oder Vorschläge können an <a
+href="mailto:webmasters@gnu.org">&lt;webmasters@gnu.org&gt;</a> gesendet
+werden.</p>
+
+<p>
+<!-- TRANSLATORS: Ignore the original text in this paragraph,
+ replace it with the translation of these two:
+
+ We work hard and do our best to provide accurate, good quality
+ translations. However, we are not exempt from imperfection.
+ Please send your comments and general suggestions in this regard
+ to <a href="mailto:web-translators@gnu.org">
+
+ &lt;web-translators@gnu.org&gt;</a>.</p>
+
+ <p>For information on coordinating and submitting translations of
+ our web pages, see <a
+ href="/server/standards/README.translations.html">Translations
+ README</a>. -->
+Bei der Übersetzung dieses Werkes wurde mit größter Sorgfalt
+vorgegangen. Trotzdem können Fehler nicht völlig ausgeschlossen
+werden. Sollten Sie Fehler bemerken oder Vorschläge, Kommentare oder Fragen
+zu diesem Dokument haben, wenden Sie sich bitte an unser Übersetzungsteam <a
+href="mailto:web-translators@gnu.org?cc=www-de-translators@gnu.org">&lt;web-translators@gnu.org&gt;</a>.</p>
+<p>Weitere Informationen über die Koordinierung und Einsendung von
+Übersetzungen unserer Internetpräsenz finden Sie in der <a
+href="/server/standards/README.translations">LIESMICH für Übersetzungen</a>.</p>
+</div>
+
+<!-- Regarding copyright, in general, standalone pages (as opposed to
+ files generated as part of manuals) on the GNU web server should
+ be under CC BY-ND 4.0. Please do NOT change or remove this
+ without talking with the webmasters or licensing team first.
+ Please make sure the copyright date is consistent with the
+ document. For web pages, it is ok to list just the latest year the
+ document was modified, or published.
+
+ If you wish to list earlier years, that is ok too.
+ Either "2001, 2002, 2003" or "2001-2003" are ok for specifying
+ years, as long as each year in the range is in fact a copyrightable
+ year, i.e., a year in which the document was published (including
+ being publicly visible on the web or in a revision control system).
+
+ There is more detail about copyright years in the GNU Maintainers
+ Information document, www.gnu.org/prep/maintain. -->
+<p>Copyright &copy; 2011, <ins>2012, 2014, </ins>2017 Richard Stallman.</p>
+
+<p>Dieses Werk ist lizenziert unter einer <a rel="license"
+href="//creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0/deed.de">Creative Commons
+Namensnennung-Keine Bearbeitungen 4.0 International</a>-Lizenz.</p>
+
+<!--#include virtual="/server/bottom-notes.de.html" -->
+<div class="translators-credits">
+
+<!--TRANSLATORS: Use space (SPC) as msgstr if you don't want credits.-->
+<strong><a
+href="//savannah.gnu.org/projects/www-de">Übersetzung:</a></strong> Franz
+Gratzer, 2012. Roland Zowislo, 2013 (vollständig überarbeitet &amp;
+aktualisiert). Aktualisiert: Jоегg Kоhпе, 2017.</div>
+
+<p class="unprintable"><!-- timestamp start -->
+Letzte Änderung:
+
+$Date: 2018/12/15 13:45:46 $
+
+<!-- timestamp end -->
+</p>
+</div>
+</div>
+</body>
+</html>